PARADIESGARTEN…

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nur wenige menschen glauben, das paradies auf erden gefunden zu haben.
sie tragen eine ahnung in sich, dass das paradies der ersehnte platz sein könnte. wie und wo er ist, können sie nicht sagen. es ist mehr ein gefühl, das geborgenheit vermittelt, nach der sie sich sehnen. ein innenort sozusagen.

wenn ich mit meiner mutter in ihrem garten sass, die sonne schien und die vögel zwitscherten, muss sie diesem gefühl ganz nahe gewesen sein. sie sagte, dies ist mein paradies, breitete beide arme mit geöffneten handflächen, als wolle sie ermessen, was ihr so zu herzen ging.

in letzter zeit, nach ihrem tod, ich kenne den zusammenhang nicht, bin ich in einem kleinen teil meiner erinnerungen hocken geblieben – es ist der hoppegarten, der mir gegenwärtig ist aus meiner kindheit und nichts gegenwärtiger als dieser.
wir waren auf ein dorf evakuiert. wir hatten einen garten und noch einen und noch einen, in dem meine mutter pflanzte und erntete für unser leibliches wohl.
dieser fleck erde ist mir mit seinen gerüchen und farben und ereignissen vor augen, wenn ich kindheit denke. das paradies meiner kindheit.

heute fotografiere ich im urwald mit schöner regelmässigkeit und ausdauer.
ich gehe auch schon mal über die grenzen in den angrenzenden reinhardswald.
letztens als ich die huteallee in beberbeck und die gebäude der domäne fotografierte, kamen mir die gedanken, dass ich meine paradiesische zeit nicht verloren habe, dass ich sie nur verlegt und ausgedehnt habe. die ganzen wälder und felder ringsherum ein einziges paradies.

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DIE SCHRULLIGE ALTE…

DIE SCHRULLIGE ALTE
rosadora g. trümper tuschick

niemand, der sie gesehen hatte, würde sie je wieder vergessen können.
ihre augen waren wie blitze.
sie schaute sich um, sie schaute umher, doch vor allem schaute sie den menschen ins gesicht.
trafen sich ihre blicke, knisterte es geheimnisvoll.
leicht irritiert waren sie dann.
sie wendeten ihren kopf und hechelten nach einer wiederholung des geschehenen.
wenn sie sich trauten, die alte anzusprechen, war der bann gebrochen.
dann verspann die alte sie in ein gespräch.
die menschen redeten banales zeug, so wie man das tut, wenn man eine nicht kennt.
doch schnell wendete die alte das gespräch.
und stets waren es dann die gedanken der alten, die sie fesselten und inspirierten.
begeistert waren sie, wenn sie mit blitzenden augen ihre worte dar brachte.
begeistert auch, zwar etwas irritiert, wenn sie sich wie zu leichter musik zu drehen begann.
es war, als wirbele sie sich in ihr altes leben hinein, als hole sie erlebtes für die menschen hervor, um sie daran teilhaben zu lassen.

sie wickelte sich ein in ihre weiten, farbenfrohen kleider und tücher.
sie verwandelte sich mit ihrem riesigen schlapphut ganz in diese alte weise, die man aus mythen und märchen kennt.
sie flocht die menschen mit hinein in ihre geschichten.
ein kleines mädchen mit blonden haaren schlüpfte ihr unter den mantel.
und hinein und hinaus und hinein, wie ein kleines vögelchen flog es, das den geschichten leichtigkeit und lächelnden beifall schenkte.
es hatte das spiel begriffen, während die erwachsenen unsicher blickten, woher denn dieses vögelchen gekommen war.
es war einfach da und so schnell wie es angeflogen kam, war es auch wieder weg.

voller tiefe und einsicht waren die geschichten der alten.
so leicht beschwingt konnten die menschen ihr in ihren gedanken folgen.
sie liebten sie, auch wenn sie hinter vorgehaltener hand fragten, kennst du die schrullige alte mit ihrem schlapphut?

MUT ZU SCHREIBEN…

es gehört viel mut dazu zu schreiben.
zu schreiben, wenn es eigentlich gar nicht schreiben will.
es schreibt, oder es schreibt nicht.
dieses ES, es macht mir klar, wie abhängig ich von ihm bin, wie ich ohne dieses ES den ton nicht treffen kann.
ich kann schreiben, aber es ist wie eine mahlzeit, die ich nicht essen will.
ich zwinge mich.
muss mich zwingen, wenn ich sagen will, ich schreibe.
etwas in mir ist dann nicht mit im spiel.
etwas im text ist so, als würde die tiefe echtheit fehlen.
so aufgesetzt, fällt er leicht in sich zusammen.
lacht mich hämisch an, ach so siehst du das.
es sind zwei, die im clinch liegen, das ES und das ICH.
das eine weiss das andere nicht so recht einzuschätzen.
hörten sie sich gegenseitig einmal zu, kämen sie auf die unterschiedlichkeiten, die sie bei gutem willen tolerieren könnten.
aber da sie sich nicht zuhören, kennen sie einander nicht wirklich.

an einem frühlingsabend, da waren sie beide so besoffen vom linden lüftchen, das sie rüttelte, dass sie zueinander purzelten und gemeinsam riefen: na klar, ja, so.
wie denn anders.
das sehe ich genauso.
sie fielen sich um ihre buchstäblichen hälse und schleuderten die tanzbeine in der luft herum.
die stimmung war locker und das ICH und das ES ebenso.
sie rieben sich aneinander und erzeugten beschwingte tanzweisen.
eine ganze weile ging das so.
beide glaubten, sich geeinigt zu haben und sahen schon einer hoffnungsvolleren gemeinsamen zukunft entgegen.
aber das blasierte ICH, verfiel da schon wieder der grübelei und bedenken trafen es mitten im tanzen.
das ES, mit seiner grossen fähigkeit zu merken, gab dem ICH in grosser enttäuschung einen solchen stoss, dass es den abhang hinunter kullerte.
scher dich zum teufel, mach dass du wegkommst, du arroganter schnösel.
das ES wälzte sich im wiesengrün, trampelte den ganzen lerchensporn nieder und flöste sich eine pulle vergissdiewelt ein. es hörte das ICH gar nicht mehr stönen.
das lag platt darnieder und grollte seinem säuferchen, das es so umgehauen, eingelullt und ausserkopf gebracht hatte.
in dieser nacht wurde kein wörtchen mehr geschrieben.

sie schrieben auch weiterhin und bekämpften sich auf die übelste weise.
das ES verliess sich deutlicher auf seinen bauch und das ICH musste sich damit herumschlagen, dass es zwischen den zeilen die flöhe husten hörte.
als SIE mit ins spiel kam, machten das ES und das ICH eine grosse verbeugung und nahmen sich zusammen wie kleine schulkinder.
SIE war nicht immer gewillt in erscheinung zu treten, und so ging das alte lied wieder los.

es gehört mut dazu zu schreiben…

aus:
IM WORTHAUS WOHNEN (erscheint demnächst)
rosadora g. trümper tuschick

IM WORTHAUS WOHNEN…

im worthaus wohnen…

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mein worthaus birgt die allerschönsten möglichkeiten. es verändert sich in der grösse und substanz durch meine aus neugier geborene intensität.

oft lagere ich im keller. da sind die träume verborgen. ich schwinge mit ihnen in sphären, die sich vor dem tageslicht verstecken. sie säuseln und weben. das bedarf äusserster feinsinnigkeit. sie prassen auch und fegen durch die gänge, während andere schleichen und dumm tun. immer sind sie in bewegung. sie lauern in ecken auf mich.
es gibt träume, in die ich mich fallen lasse mit tiefer sehnsucht, es gibt andere, die springen mich an und ich kann sie still erdulden, oder versuchen abzuwerfen. auch verquere schleichen sich ein, die ich nicht zu der kategorie der träume hinzunehmen möchte.
ich liebe die ganz luftigen, leichten, die sich um mich legen wie schleier und in ein gefühl des wohlseins und der geborgenheit einhüllen. die lassen oft mit sich reden. ich kann ihnen zuraunen, bleibt noch ein bisschen. sie sind auch beeinflussbar und folgen mir auf meinen wortwegen. sie huschen leise und können wortverliebtheiten aufspüren und sogar einfangen. das ist nur ganz wenigen vergönnt. diese wenigen mag ich ganz besonders. sie bewirken tiefes bewegtsein, vor allem in den herzgegenden. das ist dann wie sommer und winter zusammen, wie vogelflug im leichten sonnenwind.

das kellerlager muss auch mal wieder aufgegeben werden. schliesslich hat mein worthaus mehrere stockwerke. das erdhafte muss mit dem luftigen verbunden werden. ohne dies würde es leicht muffeln.
wie das hinabsteigen ein bewusster akt ist, so auch das hinaufsteigen. hier geht es nicht um das sichverlieren, es geht auch nicht um das sichfinden. das sichfinden geht nur im verknüpfen des hinauf und hinab. wie dem herabsteigen ein bisschen wegdämmern nichts schadet, so muss das hinaufsteigen von klarem bewusstsein begleitet werden.
von etage zu etage wird aus dem sanften wind ein heftiger. er bläst dir um die ohren. es wird mir mehr und mehr klar, was geschieht. ich kann auch noch träumen in meinen wortetagen. dieser traum muss mit offenen augen geträumt werden. anfangs sind es noch einige träume, die ich miteinander verbinde. je höher ich steige, desto weniger gelingt mir das. dünner wird das wortgebälk meines worthauses, durchsichtig auch. mit sich mehrender transparenz erhalte ich zutreffende sicherheit. ein einziges wort ist der keim deines traumes. diese einsicht haut mich fast um und ich muss sie erst einmal verdauen.

ich lege es darauf an das wort zu entziffern. bei aller klarheit und durchsichtigkeit lässt es sich nicht ohne weiteres benennen. ich erkenne, dass ich auch die letzte stufe meines gebäudes noch erklimmen muss, so wackelig es da oben auch ist und wage es. ich kann es fassen, mein erträumtes wort. ich halte mich an ihm. es übertrifft alle meine erwartungen. mein wort und ich – wir fliegen. ich schliesse die augen, bereit mich tragen zu lassen.

WAS IST DAS LEBEN…

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was ist das leben…

das leben ist eine mohrrübe – weiter nichts, antwortete anton tschechov auf die frage von olga, was das leben sei.

wenn ein schriftsteller und arzt diese frage nicht beantworten kann, wieso sollte ich mir dann den kopf zerbrechen und formulierungen finden, die alle nicht stimmen. wenn ichs trotzdem versuche, kommt so etwas heraus wie: das leben ist das, was du daraus machst – oder, das leben ist alles und nichts – das leben ist verheissungsvoll und nichtig, jenachdem. das leben, um im bilde von tschechov zu bleiben, ist eine gurke.

manchmal ist es wie eine grosse pfütze – du spiegelst dich darin, du springst darüber oder fällst hinein. du musst auf sie aufpassen, auf die pfütze, damit sie nicht austrocknet und verschwindet. mit der welt und dem leben wird es sich ebenso verhalten – eines tages sind sie einfach verschwunden…

ist der traum wirklichkeit
oder die wirklichkeit traum
was
wenn nichts wäre
was
wenn das nichts alles ist
meine traumwirklichkeit
füllt das nichts
im wirklichkeitstraum
fällt es heraus
nichts ist alles
alles ist nichts
relativ
die betrachtensweise
aus dem nichts kommen wir
in das nichts gehen wir
und wo sind wir jetzt

rosadora

HERBSTTAGUNDNACHTGLEICHE…

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wenn der herbst mit einem sonnentag beginnt und die temperaturen über 20° steigen,
könnte man annehmen, dass jetzt endlich der sommer begänne, auf den wir immer noch warten.
nicht klar abzugrenzen sind die jahreszeitenübergänge. auch für unsere angelegenheiten, die wir an solchen punkten geneigt sind verstärkt zu klären, ist dies übertragbar. in wenigen dingen lässt sich etwas in einem einzigen augenblick entscheiden. und wo wir das tun können, gehen überlegungen voraus, um so entscheiden zu können – oft jahrelange. es sind kleine, unwesentliche dinge, die sich einfach so lösen lassen. sie haben nicht unbedingt auswirkungen auf unser weiteres tun und schon gar nicht auf unser leben.

das bunte des herbstes sehne ich herbei, nicht unbedingt das kalte und nasse. wir haben keinen einfluss, nur unser erleben können wir versuchen positiv zu stimmen. das kommende halbe jahr verlangt uns einiges ab – das lebendige zieht sich zurück in sich selbst.

dass an einem jahreszeitenwechseltag (was für ein schönes wort) ein voller mond steht, ist nicht ganz so häufig. diesmal ist das so. am 23. september 2010, 11 UHR 17, ist vollmond. ich werde nach dem heutigen blauen tag in der nacht schon mal ausschau halten.

dieser volle mond berührt mich. für einen moment ist es, als würde alles seine richtigkeit haben, oder vollkommen sein. alles fügt sich zu einem ganzen, nichts fällt heraus. so halten können, die gewissheit, dass alles sich gleich wieder ändern wird, vom sockel stossen.
die fantsien und sehnsüchte der menschen sind so verschieden und vielfältig wie die menschen.

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dahliengarten hamburg

KLUMPFÜSSE…

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sie fiel über die eigenen füsse – immer fiel sie über die eigenen füsse.
sie schaute an sich herunter, aber die füsse sahen aus, als wenn sie ganz in ordnung wären.
als sie wieder einmal stolperte, setzte sie sich in eine bequemen sessel, nahm die füsse in die hände und betrachtete sie etwas genauer. der grosse ballen am rechten fuss, war der denn immer schon so ausgebeult? sie betrachtete auch den linken, der sah ganz ähnlich aus. klumpfüsse, schoss es ihr durch den kopf. sie musste lächeln, sie und klumpfüsse.

sie beschloss andere schuhe zu kaufen. nun, da sie wusste, dass sie klumpfüsse hatte, war das ein schwieriges unterfangen. die einen schienen ihr für ihre füsse zu kakelig, die anderen zu plump und wieder andere drückten. sie ging in ein anderes schuhgeschäft, die mochten wohl eine grössere auswahl haben, aber das ergebnis war das gleiche. sie ging zum nächsten schuhgeschäft und zum nächsten und zum nächsten, bis ihr die idee kam, ein orthopäde müsse ihre füsse anschaun und gegebenenfalls die klumpen an den füssen wegoperieren.
sie machte einen termin, der nicht so schnell in aussicht stand. bis dahin müsste sie letztlich barfuss laufen. es war ja sommer.
der orthopäde hörte ihren ausführungen aufmerksam zu und sagte schliesslich, dann lassen sie mal sehen. sie hob gleich beide füsse in die höhe und machte eine rolle nach hinten. das war wie ein reflex. der doktor wunderte sich und hatte die grössten bedenken, dass mit dem kopf der frau etwas nicht in ordnung sei und nicht mit ihren füssen. beschwichtigend bemerkte er, sie sind aber gelenkig – und das in ihrem alter – verkniff er sich. geben sie mir doch nur mal den rechten. sie gab den linken. von ihr aus gesehen zu ihm, er sass vor ihr, war das der rechte. den anderen rechten sagte er, und fast hätte sie ihm wieder beide gegeben. doch sie wusste, was dann passieren würde. also, den anderen rechten.
der doc sah sich ihren fuss an, drückte ihn und sie war der meinung, das wäre nahe einer fussmassage. dann erwischte er eine stelle, wo sie aufschreiend lachte. was denn nun, fragte er. nichts weiter, es juckt. dann drehte er den fuss in alle richtungen. den anderen bitte. wieder dieser gegenstoss zur rolle. sie konnte sich gerade noch fangen. er untersuchte, schüttelte den kopf und sie befürchtete das schlimmste.
als er sagte, tut mir leid, ich kann keinen klumpen finden, das sind ganz normalausgebildete füsse, drehte sie noch eine rolle nach hinten, vollendete die figur mit einem luftsprung und einem juchhu und verschwand.
der doc blieb kopfschüttelnd zurück. und murmelte vor sich hin – hab ich mir doch gleich gedacht…

KOMM DOCH, LIEBER FRÜHLING…

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gestern

du denkst, es wird frühling – die vögel singen, die sonne scheint, die menschen zeigen sich geschäftig und dann, über nacht, ist dein bild vom frühling angekratzt. du wachst auf, schaust aus dem fenster und im hellen mondenlicht die schönste schneelandschaft. wie verzaubert liegt alles da. du bist etwas verwirrt, wischst dir die augen, willst den traum wegwischen. und ehe du begreifst, dass es gar kein traum ist, lässt das erstaunen nach. du denkst ogottegott und bist doch gleichsam angerührt von so viel schönem.

heute morgen macht der schnee den eindruck, als wolle er nicht lange bleiben, hat den frühling geneckt.
und, was ist schon frühling?
– astronomisch fällt der frühlingsanfang auf den 20. oder 21. märz.
– meteorologisch auf den 1. märz.
– imbolc ein keltisches fest, von den christen zu lichtmess gewandelt, wurde und wird am 2. februar gefeiert.
der schnee gibt zu allen dreien sein abschiedsdebüt. selbst wenn wir das maifest feiern, hockt er sich drauf und will mittun.
schnee hat garnichts mit winter zu tun – so wirds wohl sein.

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heute

Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald.

Kommt der helle, der helle Frühling,
kommt der Frühling bald.


Komm doch lieber Frühling,
lieber Frühling komm doch bald herbei,

jag den Winter, jag den Winter fort
und mach das Leben frei.

AUSGENOMMEN JEDER TAG…

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m ä r z . . .

… wenn rosenblätter wachsen an den bäumen nun sind die menschen haben sich aufgeschwungen in die täler und höhenflug ist nicht unbedingt angesagt sind andere haben gar eine melodie im ohr ungeahnte geräusche über den frühlinsweg laufen die zauberfee bemüht sich im schwimmbad schon erste anzeichen der lethargie haben die bestaunten blumenbeete für sich ausgenommen ist jeder tag hat den zuwachs an gewinn verzeichnen nun auch der schreiberling hat frühlingsgefühle machen sich breiten ihre flügel über den bergen der sturmwin xynthia lässt nach den lachenden kindern fällt ersteinmal der eichelhäher hat im garten die ganze welt in aufruhr…

rosadora g. trümper tuschick

R A N D V O L L . . .

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bild: KEERRY JAMES MARSHALL

sätze V
randvoll
randvoll sind die gemachten erfahrungen lassen uns nicht zur ruhe kommen wir noch lange nicht ist die erde befriedet liegen den gräbern die unsrigen sind im diesseits zuhause hat die schinderei überhand genommen haben die bissigen bemerkungen wollen nicht enden die langen reden wir über etwas anderes ist uns im wege stehen die bäume als allee gefällt mir die ästhetik ohne inhalt ist eine leere versprechungen schocken über die tatsachen hinaus können wir die ganze sache geht so zuende ist die vorstellung von den höchsten der häuser geht eine dynamische effektierung auf den geist ist kein verlass die heimat in der gewissheit liegt wenig sicherheit hält die welt schreit auf der anderen seite gehen die passagiere wollen aufs schiff zurück geblieben ist der rest des tages bekommt noch eine ganz andere wendung hat die reise wird enden bevor die bekannten orte sind unbekannt geworden ist die ganze gegend schreitet sich aus der beklemmung befreien…

rosadora 2001