KOMPOSTLOCH NOCH MAL…

ZWEI NEUE BÜCHER…

beobachtet und fotografiert – das folgende jahr nach der „untilled“ 2012 – 2013

KOMPOSTLOCH I
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH II
pflanzen
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH I und KOMPOSTLOCH II sind reine fotobücher und zeigen die veränderungen im jahr nach der documenta 13, also 2013. es war ein sehr regenreiches jahr. es kamen pflanzen ans licht, die im erdreich auf ihren auftritt gewartet haben.


nach der documenta 15 eine ähnliche situation. überbleibsel sind weggeräumt, für die d15 eingebrachte pflanzen (hirse – sonnenblumen und andere) ausgerissen und die frage, warum das alles. die pflanzen hätten doch mitgespielt und den bauwagen hätte ich gern übernommen und eine situation wie 2014 entstehen lassen. auch die menschen würden weiterhin den weg durch das kompostloch suchen. und ich hätte (leider in sitzposition) in dem bauwägelchen gespräche anbändeln können. ist aber nicht…

VOM KOMPOSTHAUFEN…

WIEDER ZUM KOMPOSTLOCH…

„Wir haben uns in der Karlsaue für ein Areal entschieden, das nicht unter der Obhut der Parkgärtner steht und wo sich alle Lebensformen gegenseitig regulieren. Die Gärtner nennen es „Theaterschlag“. Dort gedeiht zwischen riesigen Erdhaufen ein verwildertes Ökosystem, ein Produkt aus den Resten des Pflanzenkomposts der Blumeninsel Siebenbergen.“
so documenta 15

obwohl mir seit „untilled“ das KOMPOSTLOCH näher und näher gerückt ist, und ich auch mit den gärtnerinnen und gärtnern der INSEL SIEBENBERGEN und der AUE in kontakt war, ist mir der begriff THEATERSCHLAG noch nie begegnet.

drei jahre lang habe ich das KOMPOSTLOCH kartiert, mein blog damit angereichert und bücher anfertigen lassen (17 an der zahl) und mir scheint, dass darin die geheimnisvollen botschaften stecken und erkannt werden wollen.

meine aufmerksamkeiten waren in diesen jahren fotografischer natur. nun, da ich nicht mehr gut laufen kann, verlege ich mich auf das auf- und nacharbeiten meiner fotografischen dokumentationen – u. a. in form von weiteren büchern. darin setze ich auf neuerlich in den blickwinkel gestellte weisheiten, die eine neue verbindung zwischen mensch und pflanzen erkennen. dabei ist mir wichtig, dass die pflanzen wesen sind – einen charakter haben – uns wege weisen können, die wir bisher völlig unbeachtet liessen.

dass diese weisheiten bei uns erst so spät erkannt und berücksichtigt werden, ist mir völlig unerklärlich. in indien z. b. werden pflanzen und tiere voller hochachtung behandelt und in ehren gehalten.
nicht, dass alle kreaturen – auch pflanzen sind dies – als heilig angesehen werden, sondern dass alles was lebt eins ist – ein großes ganzes.
planzen können hunderte von jahren ausruhen und sich wieder in richtung licht bewegen – wollen uns GEDULD lehren, der zeitfaktor spielt dabei keine rolle, oder eine ganz andere.

das kompostloch erneuert sich von jahr zu jahr, tritt immer wieder neu in erscheinung und zur documenta zeigte es sich prächtig. es gab auch – ganz ungewöhnlich – fremdeinwirkungen. so vereinte man HIRSE mit HÜHNERHIRSE, SONNENBLUMEN mit ACKERWINDEN. ich erkannte die einwirkungen, aber sie waren erträglich für mich.



alternative kamerafunktion in blau
aufnahme von dieser
täglich ausgewechselt pflanzenteile

E R D E N am bau FRAUNHOFER…

zur ausstellung
EIN INSTITUT ENTSTEHT

heft 2
E R D E N
die beim bau des fraunhofer instituts bewegt wurden

ERDEN GANZ ALLGEMEIN UND IM SPEZIELLEN
mit claire pentecost auf der d13 erwuchs mein interesse für den wert der erde. es geht dabei um den wert des bodens, für den claire pentecost eine neue werteinheit vorschlägt, eine art neue währung, die den petro-dollar ersetzt.
der gedanke bewegt mich seit 2014, als der zoll- und verladebahnhof abgebaut wurde und das thema ZUSAMMENBRUCH UND WIEDERAUFBAU mich zu meinem projekt bewegte.

bei meiner ausstellung, EIN BAHNHOF VERSCHWINDET 2017, hatte ich die ERDE als kunstsonderthema. bei dem abbau des bahnhofs wurden erden verschleppt und gewendet, gehäufelt und plattiert. sie waren es mir in ihrer verschiedenheit wert, sie in gläsern zu sammeln und in die ausstellung zu tragen, damit ein bewußtsein über ERDEN entstehen konnte, indem man ihr ansichtig wurde.
auf dem fraunhofer baugrund habe ich die vielschichtigkeit nicht dokumentieren können. mir wurde der zutritt und das fotografieren von der firma, welche z. der zeit die kampfmittelbeseitigung in auftrag hatte, untersagt.
jetzt war also nur noch ein rest erde vorhanden. trotzdem wollte ich nachsehen, was ich damit anstellen konnte.
zumindest hat es mir das thema ERDE wieder ins bewußtsein gerufen. ich kann die vielen umbrüche ab 2014 bis jetzt wieder andenken. besonders die zeiten der biotope, die vor und während der bauphasen erwuchsen…
ein foto spricht einen tag, nachdem ich es eingefangen habe, zu mir…
– die verschiedenen erdschichten
– die bäume – insbesondere die blühende robinie
– der schornstein – der alten molkerei, die es nicht mehr gibt
– alle und alles – insbesondere form und farben
wie könnte ich annahmen, dass sie schweigen – all diese wesen
einmal werden meine knochen auch zu erde werde
dann will ich mich mit ihnen verständigen können
ich muß sie also – diese erdberge und bäume – schon heute lieben, damit sie mich einst erkennen…..

…Petrodollar ist die umgangssprachliche Bezeichnung für diejenigen Deviseneinnahmen, welche die erdölexportierenden Länder aus dem Eport von Erdöl und dessen Abrechnung in US-Dollar erzielen. Der Wortbestandteil PETRO steht für Erdöl, vgl. Petrochemie…
Wikipedia

M E N S C H E N am bau FRAUNHOFER…

zur ausstellung
EIN INSTITUT ENTSTEHT

heft 1
M E N S C H E N
am bau
FRAUNHOFER INSTITUT

MENSCHENWERK

es waren arbeiter – menschen – aus verschiedensten ländern – ähnlich wie beim turmbau von babel. nur, dass sie nicht einfach ihre arbeit niederlegen konnten, weil es vielleicht nicht die arbeit war, die sie sich vorgestellt haben. bei wind und wetter, bei starker sonne und bei großem regen waren sie tätig.
ich versuchte immer zu kontakten, ihnen zu zeigen, dass ich sie wahrnahm und ihr tun schätzte. ohne mich sprachlich verständigen zu können, bis auf wenige ausnahmen, war das einigermaßen schwierig. ich lächelte sie an und winkte ihnen zu, redete mit händen und füßen. das brachte ein erstaunen und lächeln auf ihr gesicht. fotografieren durfte ich alle, und r. sagte, jetzt nicht. morgen, da ziehe ich mich schön an für dich. du kommst doch. na klar komme ich.
reinhold, der bauleiter, sagte, du bist bekannt wie ein bunter hund. und ich überlegte, weshalb das so sein könnte. naja, frauen gab es, außer ina, die den betonmischer herbeifuhr, ja nicht. also war ich meistens die eizige auf dem gelände.
und als f., der fahrer von der firma kimm, mich fragte, ob ich die chefin vom ganzen sei, fühlte ich mich ganz schön gebauchpinselt – darf ich hier so sagen – oder.
die arbeiter leisteten unvorstellbares. die arbeiten waren so verschieden, dass auch die arbeiter immer andere waren. und… zeitarbeiter nennt man sie wohl.

mir fielen fast die augen aus, so mußte ich staunen, hatte ich doch noch nie bei einem durchunddurch stahl- und betonbau zugesehen oder die details in augenschein genommen.
während die arbeiter nur an einem bestimmten platz zugange waren, sauste ich auf dem gesamten gelände hin und her und machte die seltsamsten und aufregendsten beobachtungen, dass ich noch jetzt und heute überwältigt bin. hier will ich kein buch schreiben, aber die arbeiter müssen einfach hervorgehoben werden. ohne sie wäre das hier alles nicht erstanden und ein buch könnte ich allein erstellen von den vielen verschiedenen tätigkeiten. vom schweißer bis zum gärtner, vom stahlträger bis zum anstreicher. nein, ich höre schon auf. auch würde es ein viel zu dickes buch werden, damit alle, die hier geschafft haben, erwähnung finden würden.
deshalb – ein D A N K E an alle, die hand angelegt haben, und meine
B E W U N D E R UN G .

TAUSEND DANK – IHR WARD WUNDERBAR.
rosadora

GRIECHENLAND KOMMT ZU HILFE…

ETEL ADNAN_GRIECHENLAND_I_P1610398„Es gibt Schriften, die sich der Wahrnehmung entziehen. Die trianguläre Gestalt der Sprache wirkt auf die Vorstellung: ein Ansturm an Sein. Druck wirkt auf die Zeit, beugt sie. Die Beugung überträgt sich auf die Seele, die versucht, dem Abgrund zu entkommen, während ihr davor graut, noch tiefer zu fallen. GRIECHENLAND KOMMT ZU HILFE.   Türen schleifen und verhüten die Rückkehr der Zukunft.“

AALIYAH die helle hübsche

fürs NEUE JAHR ein NEUES BUCH

AALIYAH die helle hübsche und andere urwaldwesen

nach dem buch DIE DUNKLE SCHÖNE nun DIE HELLE HÜBSCHE

die urwaldwesen locken meine gedanken heraus. sie sind zu meinen begleiterinnen geworden. ihre geschichten sind meine geschichten. ich bemühe mich, ihre sicht der dinge zu sehen, was bis zuende gedacht ja nicht stimmen kann. es kann nicht stimmen, weil ich kein baum bin, weil die gedanken, die ich mit ihnen tausche, ja absolut menschengeschichten, also meine geschichten sind. bei aller empathie gelingt mir das nicht, dabei komme ich ihnen sehr nahe – und immer wieder. sie sind mir gute bekannte geworden über die jahre.

zwischen der DUNKLEN SCHÖNEN und der HELLEN HÜBSCHEN liegen fünf jahre.

auch die HELLE HÜBSCHE begegnete mir vor fünf jahren. dass ich sie nun wiedergefunden habe, war eine große überraschung für mich, zumal die DUNKLE SCHÖNE nicht mehr als solche zu erkennen ist. das verfallsdatum ist sehr unterschiedlich. meine erfahrungen und beobachtungen kann ich daran messen – so ich will. und ich will…

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zu bestellen im verlag BoD – 116 seiten – oder bei mir – 9,90 euro plus porto

HERBSTBÄUME…

in der karlsaue
COVER HERBSTBÄUME_600__0011846593_Cover_U1_bearbeitet-1Herstellung und Verlag Books on Demand

 
in diesem jahr war der herbst aussergewöhnlich bunt. diese farbenpracht nicht in bildern festzuhalten, wäre ein verlust. dabei bin ich den bäumen sehr nahe gekommen. ich bemühte mich, sie mit ihren name zu benennen und kennenzulernen. bei der vielzahl verschiedener und besonderer arten war das nicht einfach.

mein blog wurde so zum baumblog und ich zur baumliebhaberin. das wird mir niemals mehr verloren gehn, auch nicht, wenn ich mich wieder anderen themen zuwende.
bäume sind sowieso ein gewinn – ohne sie könnten wir nicht leben. ein doppelter, wenn man sie lieben lernt. sie zu erkennnen, wenn sie nicht belaubt sind, ich die blätter nicht zur hilfe habe und sie wie schwarze schatten in der gegend stehn, wäre eine enorme bereicherung für mich. ich bemühe mich also weiter.

sie locken mich ins freie, die bäume, tagtäglich – auch bei regen. nach dem regen sehen sie oft aus wie frisch geduscht und dazu bringen sie ihre grosse farbigkeit hervor. das überrascht mich, weil ich baum ja in erster linie mit grün assoziiere und ich den stamm zwar auch wahrnehme, aber eher in einem dauerhaften braunton. und nun ist das grüne, später bunte, weg, und der stamm und die äste erhalten einen neuen platz, nicht nur in meiner vorstellung. jeden tag entdecke ich, wie sie sich in verschiedenen wettern äußern, ja fast entäußern. ihre verschiedensten notationen, die von baum zu baum und von art zu art verschieden sind, werden durch feuchtigkeit hervorgehoben, so wie eine farbe im tuschkasten zu leuchten beginnt, wenn ich sie befeuchte. sonne kann eine hartnäckige spielverderberin sein, wenn sie alles austrocknet und den bäumen ihren saft wegsaugt, so dass die baumfarben sich zurückziehen.

der herbst war bunt, der herbst war mild und nun kommt der unvermeidliche teil – der winter. die bäume ruhen nicht – sie schaffen unter der erde, und dass dies so ist, zeigen schon kleinste austriebe und knospen.

A S T W E R K . . .

COVER_ASRWERK_1185471„A S T W E R K“ mit der BoD-Nummer 1187404

zu den bäumen aufschaun – zu ihren wipfeln.
im astwerk wandern mit meinen augen.
die richtige einstellung wählen in mir und in der kamera.
den augen die anweisung geben, die bildausschnitte sorgfältig zu wählen.
das ist ansichtssache und von der tagesform abhängig – meiner und der der bäume.

……..

rosadora

herbst 2015

KOMPOSTLOCH erhalten…

BIOTOP KOMPOSTLOCH…

gerade bemühe ich mich gemeinsam mit dem UNTILLED künstler PIERRE HUYGHE das kompostloch neu zu beleben und als d13-kunstwerk zu erhalten. vielen menschen ist es noch in erinnerung – hin bis montreal – s. blogbericht…
und ohne dass es documentamässig bespielt wird, ist es ein schützenswertes BIOTOP.
über hundert pflanzen habe ich darin entdeckt und in einem fotoband zusammengetragen.

Screen Capture by Snagit
die pflanzen und heilpflanzen erscheinen nicht wie auf einem gartenbeet gemeinsam, sondern mal hier, mal da, und dann und wann. meinem hellen auge sind sie nicht entgangen.
und als königin des kompostloches ernenne ich das HERZGESPANN… ich konnte es retten als der vordere erdhügel abgetragen und weggekarrt wurde. an einem nur mir bekannten ort wächst es nun prächtig. seine blühzeit ist fast abgelaufen, aber es schlägt wieder neu aus. und da es ja zu den stauden gehört, kommt es auch immer wieder.

es kann bei nervösen herzbeschwerden als tee eingesetzt werden, sowie zur unterstützenden behandlung der schilddrüsenüberfunktion. (s. wikipedia)

meine überraschung ist gross, wenn irgendwo total geräumt wurde, dass binnen kürzester zeit völlig neue pflanzen erscheinen. samen können über jahre in der erde überstehen und auf ihren zeitpunkt warten. sie lehren uns geduld und aufmerksamkeit. und ehrfurcht ist etwas, die sollten wir für uns neu entdecken.

ZEICHEN AM WEG…

TITEL_ZEICHEN AM WEG_UA_0011295171_Cover_U1bei Bod  132 seiten – schwarzweiss

zeichen, hinweise, verbote, erklärungen und einiges mehr … sie sind mir ins bild gerutscht, als ich den abriss des hauptbahnhofs nordseite in kassel dokumentierte. irgendwie gehören sie dazu und nehmen in der erinnerung einen wichtigen platz ein. einige sind originell und bleiben dadurch immer eindrucksvoll in meinem gedächtnis – wie zum beispiel dieses klumpfüssige kamel – wie ich es nenne. es hat ausdauer und begegnet mir in den monaten meines fotografierens immer wieder.
oder dieses
– BITTE TÜR IMMER GESCHLOSSEN HALTEN – die durch das durchkreuzte T in ein F wechselt und zum omen wird für das FÜR IMMER. nun ist sie zu – für immer – und sogar weg  – für immer –

BAHNHOF ZEICHEN AM WEG_5.08BAHNHOF ZEICHEN AM WEG_5.081