AN EINEM TAG WIE DIESEM…

…oder ehemals KOMPOSTLOCH
meine betreuerin – bettina westhelle
auch ihr handy durfte ich benutzen
ich hatte – mal wieder – meine kamera
zu hause vergessen…

und schwupp – es war so nicht vorgesehen – bin ich wieder im kompostloch in der aue. das wetter hat den tag noch mal gerettet. draussen zu sein ist zur zeit ein gewinn. alles zirpt und piept und auch die menschen lachen.

das kompostloch wieder teils unter wasser. kompostloch kann ichs fast nicht mehr nennen. die firma … hat das erdreich durchgewalkt und neu verteilt. und in zwei jahren soll es dan gänzlich dem park zugeordnet werden – sagt maik, der gärtner von der insel siebenbergen. der muß es ja wissen. war er doch jahrelang damit beschäftigt, die kompostabfälle der insel in das kompostloch verbringen.
bettina sagt, was für ein schwachsinn, wie soll das denn gehn. naja ich denke, es könnte einen badeplatz abgeben – so viel wasser hat sich angesammelt und scheint nicht weichen zu wollen. auch während meiner vergangenen beobachtungsphase gab es immer wieder größere wasserpfützen – aber der jetztzustand gibt zu denken

es will, es will einfach nicht platt gemacht werden – dieses kleinod – und das ist oder besser war es einmal EIN KLEINOD, auch hatte ich doch ernsthaft und voller ehrgeiz das bestreben, es zu erhalten. die besucherinnen und besucher – kinder nicht ausgenommen – äußerten den wunsch auf bestehen und dauerhaftigkeit des besonderen KUNSTWERKS. meine bemühungen, es mit meiner MOMENTKUNST dauerhaft zu beleben und treffpunkt und spielplatz sein zu dürfen, schlugen fehl. auch pierre huyghes hatte es für gut geheißen aber…
achja, dann wars nicht gehfest und schwupp lag ich da.

das klettenlabkraut – etwas zu üppig gewachsen – will zu einem kranz gebunden werden. nach der umschichtung scheint alles wie mit einem superdung angereichert. ein spezielles erntegeschenk und danke…

dass es mich heute immerwieder lockt,läßt – in menschenworten gesprochen – auf eine tiefe freundschaft schließen und selbst dann, wenn nichts mehr darauf hinweisen wird, dass hier einmal mein kompostloch erlebbar war, werden ich mich immer erinnern, dass hier doch einmal….

KOMPOSTLOCH untergetaucht…

 

 

 

 

 

 

 

das kompostloch ist untergegangen – im wahrsten sinne des wortes. nicht nur der regen hat dafür gesorgt, sondern – es ist auch als wertvoller kompostspender ausrangiert worden. warum das eine sinnvolle variante sein soll, leuchtet mir nicht ein. mit den ständigen überschwemmungen ist es als teil der aue wenig reizvoll.

eine nilganz hat das wassergelände schon entdeckt. auch so allein wird sie das gelände nicht beleben können, da es erlaubt, die wasservögel zu vertreiben.  es ist nicht erwiesen, dass nilgänze größere schäden anrichten. ich finde sie wunderschön und auch human, ihnen im auegelände – und überhaupt – eine daseinsberechtigung zu gewähren.

 

 

 

 

 

 

 

L U F T W U R Z E L N …

deine vermutung
was du sein wirst
wenn du nicht mehr bist

luftwurzeln
oder
eine spur im lehm

elsbeth maag
aus: unter der steinhaut
verlag nimrod

Lange vernachlässigt, werden besondere Kräfte von Wurzeln jetzt in der Wissenschaft erforscht: Sie helfen, Probleme des Klimawandels, der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung und des Umweltschutzes zu bewältigen. Sogar seltene Erden können sie aus der Tiefe fördern. Ein Wunderwerk der Natur.

siehe auch blog: vom würzelchen zur wurzel zum wurzelwunder

O S T E R N – von der schweiz bis kassel…

liebe RosaDora – geehrte fee
sie sind wahrlich eine zauberin,
immer und immer wieder haben
sie ihre heilenden dienste in kassel
ausprobiert ohne je genau zu erfahren
ob ihre wirkkräfte überhaupt wahrgenom-
men werden von den menschen ihrer freund-
schaft. in der jüngsten zeit aber begegnen sie in
vielfacher weise jenen menschen, welche die unsicht-
bare seelisch-geistige treppe zu ihnen hochsteigen, besser
gesagt zu ihnen in die tiefe kommen und glückliche froh sind,
mit ihnen sprechen zu können. manche geben ihnen klare fragen
zum beantworten, andere verschlucken diese noch ein wenig, denn
letztlich sind noch immer die meisten leute etwas scheu und möchten
sie ja nicht falsch verstehen. ich habe vernommen, wie fein sie diese angst
auflösen zugunsten eines echten gesprächs für die neuentdeckung von kunst und
natur. darum wünsche ich ihnen einen österlicher spaziergang der ganz besondern ART, wie es sich die kulturwelt in der AUE seit langer – langer zeit erträumt.ihre züri-rose-maria

KOMPOSTLOCHBAUM…

…MAN KANN IHN VON ÜBERALL SEHEN
den ahornbaum

ÜBERALLBAUM – mirko macht ihn zum BAUM DES TAGES. irgendwie schmückt er das ganze kompostloch, stimmt heiter, macht fröhlich. überallbaum meint, dass man ihn von jeder stelle im kompostloch sehen kann. es sei denn…
das kompostloch feiert, macht den höhepunkt des jahres sichtbar. und während die einen pflanzen den schlafmodus einläuten, machen andere so, als gäbe es keine jahreszeiten – spriesen hervor, wie z. b. das gras und das klettenlabkraut der ampfer und einige mehr. auch der japanische staudenknöterich versucht es – überall verteilt.


der fast identische blick – rosadora

NACHRICHTEN AUS DEM KOMPOSTLOCH…

K O M P O S T K E R L

marlon entdeckt, dass dem kompostkerl ein arm fehlt. er stand an andere bilder angelehnt hinter der tür. jemand war unvorsichtig, hat mit der tür den arm erwischt.
das gerippe des kerlchens ist aus springkraut, das 2012 zu „untilled“ herangewachsen war. es hatte also einen für springkraut verhältnismäßig langes leben – oder soll ich überleben sagen. es erweckte – und damit hat es eine ungeheure geschichte – marlons interesse – erweckte sie so sehr, dass er dem KOMPKE (abkürzung von kompostkerl) den arm wieder ersetzte, er war ja noch da und nicht neu.
aber zuvor stellte er noch fest, dass das WERK – und das wurde es durch marlons umsichtiges tun – also, dass das werk sehr schmutzig war.
„hast du mal nen lappen?“ klar, hab ich doch. und so machte er sich daran,
die leinwand zu säubern. marlon war gründlich und ehe er mir sagte, was er dachte und damit vor hatte, wunderte ich mich über seine gründlichkeit und wollte ihn ausbremsen. „ist doch gut so“.

ich sagte noch, dass wir im oder mit dem kompostloch mal gemeinsam was veranstalten könnten. und dann gab er kund, dass er in seinem gärtchen einen 5 x 5 großen schuppen hat und ihn als kunstraum herrichten möchte. und da soll u. a. mein kompostkerlchen eine bleibe finden.

ob er das staunen der besucher erlangen wird ob seiner herkunft, kann ich nicht erahnen. auf jeden fall wäre er der beweis dafür, dass alles kunst ist, wenn man es in die richtige richtung schiebt.
KOMPKE kompostloch…

vom WÜRZELCHEN zur WURZEL zum WURZELWUNDER…

WURZELWERK IM KOMPOSTLOCH…

Weltretter Wurzel: Das Wunder unter der Erde

aus: Wissen & Ratgeber

Lange vernachlässigt, werden besondere Kräfte von Wurzeln jetzt in der Wissenschaft erforscht: Sie helfen, Probleme des Klimawandels, der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung und des Umweltschutzes zu bewältigen. Sogar seltene Erden können sie aus der Tiefe fördern. Ein Wunderwerk der Natur.

Pflanzen müssen Dürre- und Hitzeperioden aushalten und Überschwemmungen überstehen. Wurzeln sind dabei von entscheidender Bedeutung. Sie suchen im Boden aktiv nach Nährstoffen und wehren Gefahren wie Krankheitserreger und Gifte ab. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungszentrum des Helmholtz-Instituts in Jülich untersuchen das Wurzelwachstum mit Hightech-Verfahren – und schauen ihnen so erstmals direkt beim Wachsen zu. Das Ziel: stressresistente Samen für Pflanzen mit robusten Wurzeln zu züchten. In Schweden wird an einer mehrjährigen Weizensorte geforscht, die bodenschonend für höhere Erträge sorgen soll. Und an den Küsten Hollands sind Wurzeln Retter in der Not. Küstenökologen pflanzen spezielle Gräser vor den Deichen: Es entstehen Salzwiesen, die wie ein natürlicher Wellenbrecher wirken. Und mit dem sogenannten «Phyto Mining» will man nutzen, dass Pflanzen auch Metalle wie Germanium oder Seltene Erden aus dem Boden fördern können. Kann daraus gar ein neuer, umweltfreundlicher Industriezweig entstehen, der Importabhängigkeiten lösen könnte?

beim herausreissen der eingebrachten kunstteile – auch fremde pflanzen – nach der documenta 15 passierte, dass eine große wurzelwand hängen blieb. das war und ist für mich der eigentliche kunstteil – ein wunderwerk der natur.
menschen orientieren sich schon lange an den gegebenheiten der natur – und menschen haben durch falsche sichtweisen und behauptungen verhindert, die pflanzenwelt als das zu sehen, was sie ist und dass sie in der schöpfungsgeschichte die erste stelle einnimmt. wir kommen erst ganz hinten an…
dass die pflanzen uns weisheiten vermitteln (medizin u. a.) wissen wir eigentlich schon lange. nur unser verhalten danach auszurichten fällt uns nicht ein. unser größenwahnsinn läßt das nicht zu. doch nun scheint der punkt gekommen, wo menschen ohne die hilfe der pflanzen nicht weiterkommen – nicht weiterleben können. und wenn sie sich nicht sputen und nicht über die grenzen springen, sehen sie ganz blass aus – und dann erst das ende…

KOMPOSTLOCH NOCH MAL…

ZWEI NEUE BÜCHER…

beobachtet und fotografiert – das folgende jahr nach der „untilled“ 2012 – 2013

KOMPOSTLOCH I
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH II
pflanzen
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH I und KOMPOSTLOCH II sind reine fotobücher und zeigen die veränderungen im jahr nach der documenta 13, also 2013. es war ein sehr regenreiches jahr. es kamen pflanzen ans licht, die im erdreich auf ihren auftritt gewartet haben.


nach der documenta 15 eine ähnliche situation. überbleibsel sind weggeräumt, für die d15 eingebrachte pflanzen (hirse – sonnenblumen und andere) ausgerissen und die frage, warum das alles. die pflanzen hätten doch mitgespielt und den bauwagen hätte ich gern übernommen und eine situation wie 2014 entstehen lassen. auch die menschen würden weiterhin den weg durch das kompostloch suchen. und ich hätte (leider in sitzposition) in dem bauwägelchen gespräche anbändeln können. ist aber nicht…

KOMPOSTLOCH …

… HIER BEGINNT DIE WELT
aus BIOTOP KOMPOSTLOCH (BUCH) 8/2015

hier
beginnt die welt
hier
am rande der erde
aus furchen
schleichen sie sich
hervor
man nennt sie gewächse
das wachsen
zu entziffern
gelingt
uns wohl nie

rosadora

und…
der philosoph und anthropologe MAX SCHELER bemerkt: „man sieht die pflanzen atmen, wachsen und sterben. der natürliche eindruck, die pflanze sei unbeseelt, verschwindet vollständig. man schaut die ganze dramatik des lebens – die unerhörten anstrengungen.“ sagte dies nachdem er den film DAS BLUMENWUNDER von MAX REICHMANN GESEHEN HATTE. 1926
darin: PFLANZEN HABEN EINEN PULS WIE DER MENSCH, SIE LEBEN. sie haben fähigkeiten, WELCHE DIE DES MENSCHEN NOCH ÜBERTREFFEN.
und… wir haben 5 sinne, die pflanzen haben noch 15 weitere…

www. grüne moderne.de

hier im kompostloch sind die beobachtungsmöglichkeiten durch das ständige überlagern der schon eingebrachten pflanzen immens. die einen kommen neu hinzu, während die anderen schon versucht haben, sich neu zu etablieren und fuß zu fassen.


dem AMPFER blieb genügend zeit, seine ganze kraft in ein neues wachsen und blühen (valven) fließen zu lassen und sich zu vermehren.

den WINDEN im documenta-arial, die sich prächtig über einen ganzen hügel gelegt hatten, haben sie den garaus gemacht. wie er sich blühend in szene gesetzt hätte, habe ich sehnlichst erwartet.

hier sind BLÜHEN und VERGEHEN dicht beieinander, weil fast das ganze jahr über immer wieder abfälle von der insel siebenbergen eingebracht werden.

nun warte ich und bin gespannt, wie das ganze weitergeht.