d (13) DIE BAUMBADEWANNE…

oder SIE DÜRFEN NICHT…
am friedrichsplatz vor dem theater

ich schlüpfe durch die angelehnte planenwand und fotografiere.
eine frau schreit von weitem, das dürfen sie nicht, das ist verboten und ob ich von der documenta sei. ein kurzes gespräch klärt nichts. SIE DÜRFEN NICHT bleibt in meinem ohr.

ich darf, und ob ich darf…
aus dem AOK-gebäude offenbart sich ein wunderbarer blick.
die baumbadewanne ist ein störendes etwas und fügt sich für mich nicht in den plan des friedrichsplatzes. sie verstellt mir den offenen blick.

ich stelle überlegungen an, warum bäume, warum ausgerechnet bäume, nun schon an 4 plätzen. josef beuys hat dieses thema ausgiebig aufgearbeitet und mit pavour. klar, bäume kann es nicht genug geben und was wäre ein leben ohne bäume.

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DIE 7 HUEGEL am 27. märz 2012

karlsaue
auf der d (13)-baustelle

auch die erklärung, dass die hügel mit bäumchen und blumen bepflanzt werden sollen, erklärt nicht wirklich, gibt noch immer anlass zu vielen spekulationen. von einem führer mit schäferhund ist die rede. er soll möglichst viele sprachen sprechen können, wird wohl noch gesucht. was der auf diesem kleinen fleck bewachen soll, ist mir schleierhaft.
hundeinsel ist eine weitere sehr ironische eingabe.

die bauarbeiten gehen voran. die reisigetagen sind nun mit erde überdeckt. die erde ist trocken und muss bewässert werden.
die ytongsteine werden in form gesägt und geschliffen. keine sitzplätze, sagt der am kunstwerk bauende, aber vielleicht auch.

naja, die musik ist schon angerollt. das fehlt bei der idee noch. wundersame klänge, das wärs. ist wohl aber doch noch zu früh.

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dOCUMENTA (13) – 7 HUEGEL…

DER NÄCHSTE TAG

im orangerie-café
zu mir setzen sich christa und werner aus kassel

werner stellt überlegungen zu dem unbestimmten objekt auf der auewiese an und sagt es ist wie eine Thingstätte, eine alte kultstätte der germanen.
na bitte, weshalb nicht. was nicht ist, kann ja noch werden. weshalb sollten kultstätten nur immer alt sein.
es wird – es werde.

kaffee und wein – ein wahnsinnstag – könnten wir diese sonnigen tage doch in die d (13) hinüberretten…

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dOCUMENTA (13) – ES WIRD – ES WERDE…

es wird – es werde…
AUE – 7 HÜGEL

mit grossen schritten auf die dOCUMENTA (13) zu.
mein platz ist dieser tage im orangerie-café.
bequem in einer polstergruppe, um das UNBENANNTE OBJEKT in seinem werdegang zu beobachten.

meiner aufforderung – hier ist noch frei – nehmen ursula und volker aus frankfurt platz.
sie waren angereist, um im kulturbahnhof die CARICATURA anzuschauen. doch da war geschlossen für ein paar tage.
auch die markthalle hatte nichts zu bieten. tote hose in kassel.
es entspinnt sich ein gespräch, das lange dauern wird. über kunst kommen wir leicht ins gespräch und es will nicht enden. das unbenannte objekt in der karlsaue lockt fantastische gedanken hervor.
ursula assoziiert DAS AUF UND AB DES LEBENS
oder auch DIE VERSCHLUNGENEN WEGE DES LEBENS
noch abstrakter KLETTERFELSEN FÜR MUFFLONS.

das alles muss erlaubt sein und ich freue mich über jede fantastische auslegung.

nach den reisigrollen wird heute erde aufgetragen. kein leichtes unterfangen. die trockenheit lässt sie leicht abrutschen. auch für die arbeiter ist es wie ein tanz auf dem seil.
vermutung meinerseits – blumen sind das nächste…

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FRÜHLINGSTAGUNDNACHTGLEICHE…

Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling, komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Blüht ein Blümlein, blüht ein Blümlein, blüht im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling,
komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Scheint die Sonne, scheint die Sonne, scheint im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling,
komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Das Lied „Singt ein Vogel“ stammt von dem deutschen Komponisten Heinz Lau (1925 – 1975), der unter anderen bei Paul Hindemith studierte und viele Kammermusikstücke, Lieder und Chorwerke schrieb.

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ab 2012 beginnt der frühling am 20. märz. die verschiebung findet statt durch das schaltjahr.

dOCUMENTA (13) SIEBEN HÜGEL…

S I E B E N . . .
sieben hügel – sieben berge

die frau sagt, ihr mann sehe 4 hügel, sie sagt, es sind 7 – 7 hügel, wie die sieben berge…
gut geschaut und gut überlegt. ich zähle auch 7 hügel. ich darf ja nicht verraten, was es sein könnte.
diese verdammte geheimnistuerei.
jetzt haben sie ein fernrohr aufgebaut vor der orangerie. wohin soll man da bloss schauen …
der kleine junge – 3 jahre alt – bringt seine mutter dazu, geld einzuwerfen, damit er durchsehen kann.
er ist zu klein, die mutter hebt ihn hoch, dann rutscht ihr das fernrohr weg. der junge verliert die geduld,
läuft längst wieder seinem ball hinterher.
die mutter meint, geldschneiderei. ich stimme ihr zu.
aber es macht sich gut vor der orangerie, und zusammen mit dem planetarium hat es vielleicht sogar
einen tieferen sinn.

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JOSEPH BEUYS HAT NUN EINE STRASSE…

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heute vor 30 jahren startete Joseph Beuys bei der 7. documenta seine „Stadtverwaldung“.
nun benennt man ihm zur erinnerung eine strasse, an der nordseite des hauptbahnhofs in kassel.
damit das strassenschild nicht übersehen wird, nicht so einsam dasteht, pflanzt man auch einen baum.

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es ist keine strasse, die von fussgänger/innen eifrig beschritten wird.
vielleicht ändert sich das mit beginn der 13. documenta, die im juni beginnt.

das bewusstsein um die bedeutung der von joseph beuys inszinierten pflanzung wird nach 30 jahren durch die damit veranstalteten erinnerungesfeiern aufgefrischt und bekommt einen veränderten stellenwert. fast ist der unmut des anfangs vergessen und die bewohner der stadt sehen den wert, den das grün der 7000 bäume gebracht hat. kassel liegt nun im wald…
auch die grösse des künstlers und sein bekanntsheitsgrad in der kunstwelt sind den kasseläner/innen und kasselern bewusst geworden und macht sie stolz. seine verwaldung macht kassel in der welt bekannt.

dOCUMENTA (13) IM KLEEBLATT…

dOCUMENTA (13) IM KLEEBLATT…

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aus der vogelperspektive sieht das bollen(bowling)grün, so sagen die alten kasseläner/innen,
sieht die grosse fläche aus wie ein dreiblättriges kleeblatt.

die darin herumbutteln sehen aus wie kinder im sandhaufen, den man extra für sie aufgeschüttet hat.
dass es ein kunstwerk wird, ist noch nicht unbedingt zu erkennen. ahnen kann man es und aus den vielen geheimniskrämereien der
d 13-veranstalter entnehmen.

der künstler ist schon mal da
und der bauherr herwig auch.

ich versuche eine perspektive für das, was ich sehe, zu finden.
7 hügel (roms) kassels mit der karlskirche im hintergrund – das hat was.
auch neue galerie und die ganze häuserreihe am weinberg geben ein gutes bild,
und die orangerie, die nicht wegzudenkende.

am himmel, so blau wie noch nie in diesem jahr, schwingt und schwebt ein buttelwerkzeug. es wird doch dem himmel nicht wirklich… nein, es wird nicht.

alles hat seine ordnung und herwig spricht schon vom nächsten projekt. ist anzunehmen, dieses hier wird rechtzeitig fertig werden.

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