ÜBER DIE SCHWELLE DER DUNKELHEIT GEHEN – INS LICHT…

WINTERSONNENWENDE

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heute ist ein besonderer tag. ohne es im bewusstsein zu haben, so früh am morgen, treibt es mich aus dem bett. erst als ich wach und wacher werde, erinnere ich das datum – 21. dezember – wintersonnenwende.

bis zum 24. dezember, in der nacht, ins der das licht aus der tiefe geboren wird, ist eine grosse stille. nichts regt sich, nichts bewegt sich, nur die natur bereitet sich vor, in der tiefe geschieht die verwandlung. das lebensrad dreht sich, das rad, das niemals stillesteht. wenn auch das symbol des runden in unserem kleinen hirn den anschein gibt, als würden wir uns im kreise drehn, ist dieser lebenskreis doch so gross, dass selbst die grösste von uns zurückgelegte strecke als gerade erscheint. unendlich gross und uns unvorstellbar ist dieses grosse runde, und auch nicht zu erfassen das kleinste runde, das viel kleiner noch ist als ein atom und aus dem alle dinge bestehen. ein lebendiger organismus und voller energie, von der wir leben, in der wir sind.

geschafft! diesen zeitenberg zu erklimmen kommt einem wirklichen bergaufstieg sehr nahe.

an dieser schwelle vom dunkel ins licht geben wir alles ab, geben es zurück in den weltenkessel, geben es hin zu der ‚alten der zeit’, die auch ‚die funkelnde’ genannte wird, die es neu mischt.
in dem moment, am 24. dezember, wo sich das licht zeigt, wo die dunkelheit es neu gebiert, dürfen wir der weisen alten beim rühren helfen und ihren tanz tanzen und ein bisschen erfahren von ihrem geheimnis, das sie nie ganz preis gibt. wir bedienen uns der bilder der mythen, weil das ganze so unvorstellbar für uns ist.

die angesagte ruhe ist auch verdiente ruhe – und dass wir sie einhielten.
in den kommenden tagen der rauhnächte nehmen wir den ‚tanz des lebens’ langsam, ganz langsam wieder auf.

vor dem tanz die ruhe…

dies ist nicht blüte
nicht frucht
dies ist nicht frühling
nicht sommer
nicht herbst
dies ist nur der winter
mit seiner innigsten
grössten wärme
der hoffnung

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