DER SEELENVOGEL…

Tief, tief in uns wohnt die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, dass es sie gibt.
Und jeder weiß auch, was in ihr ist.

anfang des büchleins…
von Verfasser; Michal SSunit/ Na’amaGolomb

P1030471_CLARA

CHRISTA MERKEL UND IHRE KLASSE 4

mit diesem kleinen büchlein
DER SEELENVOGEL
bringt christa m. den 9 jährigen nahe, was das sein könnte, EINE SEELE…
die vorstellungen, die die schülerinnen und schüler davon haben, lässt sie malen und basteln.
die seele scheint nicht nur flügel zu bekommen, sondern lässt auch die fantasie der kinder flattern.
so verschieden wie die kinder, sind auch die bilder von ihnen. sie zeigen freude, traurigkeit, mutlosigkeit,
helle begeisterung und witz und mehr…
ein paar der vögel habe ich ausgewählt.
immer, wenn ich in der gross-flottbeker-schule in hamburg bin,
begeistert mich das kreative in den unterrichtsstunden und dass es für alle sichtbar gezeigt wird.
ich war wieder einmal entzückt und hingerissen und freudvoll angetan. viel lob, aber es ist gerechtfertigt.
danke euch allen.
rosadora

P1030476

P1030472

P1030473_300

P1030474_300

P1030485

P1030477

In der Seele,
in ihrer Mitte,
steht ein Vogel
auf einem Bein.
Der Seelenvogel.
Und er fühlt alles,
was wir fühlen.
Wenn uns jemand verletzt,
tobt der Seelenvogel in uns herum;
hin und her, nach allen Seiten,
und alles tut ihm weh.

Wenn uns jemand lieb hat,
macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge
kleine, lustige,
vorwärts und rückwärts,
hin und her.

Wenn jemand unseren Namen ruft,
horcht der Seelenvogel auf die Stimme,
weil er wissen will,
ob sie lieb oder böse klingt.

Wenn jemand böse auf uns ist,
macht sich der Seelenvogel ganz klein
uns ist still und traurig.

Und wenn uns jemand in den Arm nimmt,
wird der Seelenvogel in uns
größer und größer,
bis er uns fast ganz ausfüllt.
So gut geht es ihm dann.

Ganz tief in uns ist die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, dass es sie gibt.
Und noch nie,
noch kein einziges mal, wurde
ein Mensch ohne Seele geboren.
Denn die Seele schlüpft in uns,
wenn wir geboren werden,
und sie verlässt uns nie,
keine Sekunde,
solange wir leben.
So, wie wir auch nicht aufhören zu atmen
von unserer Geburt bis zu unserem Tod.

Sicher willst du wissen,
woraus der Seelenvogel besteht.
Das ist ganz einfach.
Er besteht aus Schubladen.
Diese Schubladen können wir
nicht einfach aufmachen,
denn jede einzelne ist abgeschlossen
und hat ihren eigenen Schlüssel.
Und der Seelenvogel ist der einzige,
der die Schubladen öffnen kann.
Wie?
Auch das ist ganz einfach:
mit seinem Fuß.

Der Seelenvogel steht auf einem Bein.
Das zweite hat er, wenn er ruhig ist,
an den Bauch gezogen.
Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel
zu der Schublade um,
die er öffnen will,
zieht am Griff,
und alles, was darin ist,
kommt zum Vorschein.

Und weil alles, was wir fühlen,
eine Schublade hat,
hat der Seelenvogel viele Schubladen.
Es gibt eine Schublade für Eifersucht
und eine für Hoffnung.
Es gibt eine Schublade für Enttäuschung
und eine für Verzweiflung.
Es gibt eine Schublade für Geduld
und eine für Ungeduld.
Auch für Hass und Wut und Versöhnung.
Eine Schublade für Faulheit und Leere
und eine Schublade für die
geheimsten Geheimnisse.
Diese Schublade wird fast nie geöffnet.
Es gibt auch noch andere Schubladen.
Du kannst selbst wählen, was drin sein soll.

Manchmal sind wir eifersüchtig
ohne dass wir es wollen.
Und manchmal machen wir etwas kaputt,
wenn wir eigentlich helfen wollen.
Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer
und bringt uns manchmal
in Schwierigkeiten…
Man kann schon verstehen,
dass die Menschen verschieden sind,
weil sie verschiedene Seelenvögel haben.
Es gibt Vögel,
die jeden Morgen die Schublade
„Freude“ aufmachen.
Dann sind die Menschen froh.
Wenn der Vogel
die Schublade „Wut“ aufmacht,
ist der Mensch wütend.
Und wenn der Vogel
die Schublade nicht mehr zuschließt,
hört der Mensch nicht auf, wütend zu sein.

Manchmal geht es dem Vogel nicht gut.
Dann macht er böse Schubladen auf.

Geht es dem Vogel gut,
macht er Schubladen auf, die uns gut tun.
Manche Leute hören den Seelenvogel oft,
manche hören ihn selten.
Und manche hören ihn
nur einmal in ihrem Leben.
Deshalb ist es gut, wenn wir
auf den Seelenvogel horchen,
der tief, tief in uns ist.
Vielleicht spät abends,
wenn alles still ist….

11 thoughts on “DER SEELENVOGEL…

  1. wie schön, dass es solche LehrerInnen gibt.
    Dein Buch geht morgen zur Post liebe rosadora,
    herzliche Grüße,
    Karl

  2. danke, karl.
    ja, das finde ich auch, sie ist eine besondere…
    ich freue mich auf dein buch.
    auch herzlichste grüsse
    rosadora

  3. Das berührt meine Seele, und, es geht gerade die richtige Schublade auf.
    Danke für den schönen Text, den du eingestellt hast.
    Liebe Abendgrüße an dich von Gabriele

  4. das ist doch schön, liebe gabriele,
    gerade wollte ich den langen text löschen…
    es ist wohl ein heftchen, das es schon länger gibt – ich glaube, 16 jahre in etwa.

    dir auch noch restabendgrüsse
    von duschenka

  5. Oh wie lange ist es her, dass ich das Büchlein las.
    Danke für die feine Erinnerung und den Text, Rosadora!

    ..grüßt dich Monika

  6. Das ist ja schön – und wird nicht nur von den Kindern, sondern auch von uns gerne angenommen und „verinnerlicht“.

    Liebe, beseelte Abendgrüsse,
    Brigitte

  7. bitte, liebe monika.
    ich kannte es bis bis dato nicht. habe es wohl mal gesehen, aber nie erworben.
    jetzt ist die enkelin damit konfrontiert – sie hat ganz bildhafte vorstellungen von einer seele und die freude war ihr das wichtigste.

    grüss dich auch
    rosadora

  8. wirklich schön, liebe brigitte,
    und auch heute früh – die seele, sie ist ein wesentlicher teil von uns.
    die ägypter nennen sie ba und sie wird als vogel dargestellt.

    morgengrüsse und alles liebe
    rosadora

  9. Open Petition: Wider den Zynismus der digitalen Alternativlosigkeit – Es soll ein Recht auf ein analoges Leben geben!

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    mit dem folgenden Anliegen möchte ich mich als Privatperson an Sie wenden, und dabei zunächst für mich selbst sprechen, obwohl dies gewiß auch das Anliegen immer noch sehr vieler Menschen im Lande ist:
    Ich wünsche die Sicherung eines Rechtes auf ein analoges Leben, und die Unterbindung der fortschreitenden Diskriminierung von Offlinern und Analogikern
    1) im öffentlichen Raum; durch gezielte und politisch geförderte Medienkampagnen zur Bestimmung der Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche als einzig alternativlos mögliche Definition von Fortschritt// durch eine schleichende Aushungerung des Briefpostwesens// Verächtlichmachung und Kriminalisierung von Bargeldverkehr, z.T. Abschaffung von Barzahlungsmöglichkeit (Hinweis: der weitaus größte Schadensumfang bei Wirtschaftsverbrechen ist auf bargeldlose Geschäfte zurückzuführen, u.a. Bitcoin-Zahlung im sog. ‚Darknet’. Die größten Betrüger im Finanzsektor sind gewiß nicht die Bank-Privatkunden, noch nicht einmal dann, wenn sie alle zusammengenommen betrachtet würden, gegenüber den global-playern auf dem Börsenparkett, wo gleichfalls nicht in Kupfercentstücken verrechnet wird. Man richte hier die Aufmerksamkeit auf den virtuellen Handel von Zertifikaten und Spekulation mit Optionen auf Verluste und Pleiten, und Wetten um das Lebensglück des größten Teils der Menschheit)
    2) der öffentlichen Verwaltung; durch Umstellung auf Online-Formulardienst, Einschränkung von persönlichen Sprech- und Schalterzeiten, Abschaffung von analogen Kontaktmöglichkeiten, Hängen in Warteschleifen weil die Callcenter-Stellen gestrichen werden// Verlust von Intimität persönlicher Daten durch zunehmende digitale Verlagerung und Vernetzung jeder Lebensäußerung; Speicherung und Weitergabe an Dritte jedes Arztganges und Medizin-/Therapie-Rezeptes, mit dem verlogenen Argument ‚im Dienste der Wissenschaft’; Kontokarten und Personalausweis mit Funk-Chipfunktion erlauben unbemerkt berührungsfreies Auslesen von Daten, die im vollem Umfang dem Eigner selbst nicht offen liegen => Erstellung lückenloser Bewegungsprofile und Verhaltensmusterabgleiche möglich; neben illegitimen Amtshandlungen (Vorratsdatenspeicherung) zudem Vollverwertung im privaten Datenhandel für den Bürger, Klienten, Kunden, Patienten unnachprüfbar
    3) im Bildungswesen und Arbeitswelt; durch Verlagerung von Wissensquellen auf digitale Plattformen, die ohne Anmelde-Registrierung o. Smartphone-Applikation nicht mehr barrierefrei zugänglich sind; durch Zwang zum fortgesetzten Upgrading der persönlichen Computeranwendungen wegen zunehmender Inkompatibilität (ohne die freiwillig unter Zwang gewährte Annahme von Cookies, zum User-Tracking, und Penetration durch virale Java-Applets, läßt sich kaum mehr irgendeine Web-Site ohne Störungen aufrufen). Verlagerung der Kommunikationswege auf Instagram, Twitter, WhatsApp, Facebook, etc.; Zwang zur dauernden Erreichbarkeit über E-Post und Mobilphon; Bevorzugung von Onlinebewerbungen; Googelisierung und Wikipediatisierung des Informationswesens; Durchsetzung der Sprache mit Begriffen der Kybernetik und AI.
    Substitut des personalen Gegenübers durch androide Interface-Strukturen, wie ‚Alexa‘ und ‚Siri‘ = effektiv mögliche Raumabhörung, situative und soziale Umgebungsspionage
    4) Familie, Erziehung, und Persönlichkeitsbildung; Untergrabung des elterlichen Sorgerechts u. Pflicht durch nahezu schrankenlose Verfügbarkeit von freien WLAN-Netzen, die sämtliche digitalen Sicherungsmaßnahmen am Heimcomputer ad absurdum führen. Es ist kaum möglich selbst Kindern den Zugriff auf Smart-Gerätschaften zu unterbinden; jedwede Lebensäußerungen der Jugendlichen werden auf den virtuellen Raum projiziert (die perfide Strategie dabei: Kinder und Jugendliche sind ein immenses geschäftliches Potential für die Digital-Industrie)// kaum einzudämmender Zugang zu monströsen Gewaltdarstellungen und menschenverachtender Pornographie schon in Kinder- und Jugendzimmern über das omnipotente Dauer-Internet// Manipulation der Wahrnehmung und Gedächtnisleistung von jungen Menschen über Bildschirm-Unterhaltung// Mind-Control-Taktiken aufgrund suggestiver Bild- und Klangsequenzen in viralen Online-Werbebotschaften, politischen Kampagnen und tendenziöser Berichterstattung (gezielte Setzung von pos./neg. Gefühlen, Verkehrung von Werteschemata, Kanalisierung moralischer Affekte auf opportune Themen; Löschung u. Neusetzung von Erinnerungen durch Vermischung von künstlichen dramaturgischen Lektionen in Wiederholungsschleifen mit eigenen Erfahrungen, die ihrerseits durch das digitale Weltnetz kommentiert, verwertet und schließlich entwertet werden)
    Bem.: der berühmte ‚Familienausflug’ auf analogen Wanderwegen als „Alternativ-Unternehmung“ bei Teenagern so beliebt wie Tofu und Karotte für die Schulpause – solche Erziehungsratgeber sind eine zynische Verarsche über die realen Verhältnisse in den Durchschnitts-Familien (perfide Strategie: gewollte Heranzucht von digitalen Prekariat, über digitale Vorbilder leicht zu lenken, medial leicht zu manipulieren, für politisch opportune Initiativen bequem zu instrumentalisieren, unkritisch gegenüber dem Verlust von realen Freiheitswerten – die in der nächsten Generation schließlich schon noch nicht mal mehr vermißt werden).
    Während dem Meister seines Handwerks nicht das Zertifikat seiner Qualifikation gegönnt wird, würde er im digital automatisierten Industriebetrieb allenfalls öde Maschinenüberwachungsfunktionen zufallen. Die Entfremdung des Menschen von seinem Werk erfolgt in exponentieller Geschwindigkeit, die jede gesellschaftspolitische Reaktion überfordern und zuletzt unmöglich machen wird. Abqualifiziert und sinnentleert kann „Arbeit 4.0“ unmöglich ein würdiger Teil des menschlichen Daseins werden (darüber können auch nicht Weiterbildungsmaßnahmen in Programmiersprachen hinweg trösten). Die Forderung des Lebenslangen Lernens wird aus dem Munde der Digital-Lobby zum blanken Zynismus der entmenschsten Produktivität. Sofern nicht Produktion durch Menschen für Menschen Wertschätzung erährt, bedeutet digitalisierte Produktivität allein eine zirkelhafte Selbstbezüglichkeit der Mittel, die sich die Zweckhaftigkeit angeeignet haben. Im Strudel der technoiden Beschleunigungsspirale verschwindet jeder kulturelle Form- und Gestaltwille in einem veritablen Nichts. Wir fallen letztlich der Ideologie eines digitalen Nihilismus anheim.
    Die Auslöschung des Reellen durch das Virtuelle hinterläßt eine Leere des rein Potentiellen eines unendlichen Möglichkeitsraumes, der das Existenzielle durch die unendliche Null vollkommen ersetzt.
    Wir fordern, daß die Gelder, die in die Forschung zum Einsatz von Robotern in der Pflege von Menschen gesteckt werden, den lebendigen Pflegekräften ausgezahlt werden, die als Menschen, Menschen menschlich betreuen (würde mit Kranken und Alten wieder mehr kommuniziert werden, bräuchte man den internationalen Digital-Katalog der Demenzerkrankungen nicht jährlich um mehrere Erscheinungsformen zu erweitern).
    Der Digitalismus ist die epochale Seuche, die einst zu einer gesellschaftlich-kulturellen Kollektiv-Demenz sonder Grades führen wird!
    5) Konsequenzen der Einbindung des Menschen in das ‚Internet der Dinge’:
    Auslieferung der deutschen Wirtschaftsinteressen an die Konzernstrategien der G5-Technologie (zum Hauptanteil das chinesische Digitalimperium Huawei), und Verrat der informationellen Selbstbestimmung an die künftige effektive Verknüpfung von Personalcomputern, Mobilfunk, und Überwachungskameras im öffentlichen Raum, Datenerfassung und –verwertung aus Verifikationssystemen in Industrie und Handel; schrankenlose Möglichkeiten der Kombination des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mit Meldebehörden und Datenregister der Sicherheitsbehörden; unnachvollziehbare Querverweise bei Identitätsregistrierungen in sozialen Medien; Kontrolle der Mobilität durch autonome Fahrzeuge und E-Mobile, sowie aus Verkehrswege-Mautsystemen.
    Insgesamt bereitet sich hier die nahezu allumfassende Infrastruktur einer sog. Industrie 4.0 vor, die nichts weniger als die Etablierung einer digitalen Diktatur beddeutet. Dafür wird mit aggressiver Propaganda auf allen Kanälen unausgesetzt der forcierte Ausbau des 5G-Mobilfunkstandards in unser Bewußtsein gehämmert. Wäre die hochenergetische Strahlenbelastung für uns akustisch als Getöse wahrnehmbar (das es in höheren Frequenzraum auch ist!), wäre es politisch undurchsetzbar.
    Bedingt durch die Erhöhung des Drucks und der Beschleunigung, wird inerhalb einer vollvernetzten Gesellschaftsodnung ein ökonomisches und soziales ‚Wohlverhaltens’ erzwungen werden, dessen exekutives Vehikel auf Basis einer ‚künstlichen Intelligenz’ (KI) funktionieren wird, die uns im Wortsinne ‚auf das Fell rückt’ und ‚unter die Haut’. Als unverhohlenes Vorbild hat BK. Angela Merkel bereits China gerühmt, das auf diesem Gebiet Avantgarde ist. Dort werden in vielen Kommunen die Bürger bereits mit einem digitalen Punkte-Konto der ‚Vertrauenswürdigkeit’ beaufschlagt, das seine Bewertungen aus deren öffentlichen und privaten(!) Verhalten über den Abgleich der reichlich erfaßbaren Datenspuren ermittelt. Die Algorithmen hierfür, unterliegen ohne Zwang zur Legitimation einzig der Willkür der Konzerne, sie entziehen sich dabei letztlich neben dem Adressaten und Opfern, auch der Nachprüfbarkeit durch den politischen Auftraggeber. Deren Ziel ist trotz der offenkundigen Gefahren für ihren eigenen Fortbestand die Installierung eines digitalen Überwachungsstaates (unter der chin. Bezeichnung „Himmelsnetz“), indem jede Lebensäußerung bis hin zur Gesichtserkennung erfaßt und ausgewertet werden kann.

    Um meiner Bitte an Sie das kaum zu ignorierende Gewicht von hunderttausenden von Unterschriften nachzureichen (noch dazu vielleicht online), fehlt mir letztlich die Kraft. Einen Packen Zettel mit krakeligen Unterschriften, gestehen Sie es ein, würden Sie ohnedies kaum näher würdigen. Bisher erhalte ich jedoch die Bestätigung nahezu jeder Person meines Bekanntenkreises, und würde dies mit Sicherheit auch von jedem Menschen meiner Vorgängergeneration. Wer online gehen möchte, sollte dies uneingeschränkt dürfen, aber für welche okkulten Interessen welcher fremdbestimmenden Macht soll Alles und Jedes, von der Wiege bis zur Bahre digitalisiert werden? Was gestern freie Wahl schien, ist heute schon unausgesprochener Zwang, und ab morgen ist dann jeder analog-kultureller Widerspruch existenzgefährdend. Bitte helfen Sie, dem vorzubeugen, indem Sie das Recht auf ein analoges Leben ebenso festschreiben lassen, wie das auf religiöse Freizügigkeit und sexuell diverse Orientierung.
    Gestützt auf die moralische Autorität einer wahrhaftigen Menschlichkeit, die sich gegen die Einflußnahme durch die sog. ‚Künstliche Intelligenz’ verwahren möchte, würde ich Sie dringend bitten, mein Anliegen (und nicht nur meines) vor die zuständigen Ausschüsse zu tragen. Veranlassen oder bewirken Sie, soweit in Ihrer Befugnis stehend, einen Gesetzesentwurf zur Aufhebung der Diskriminierung analoger Menschen. Analog zur divers-sexuellen Orientierung, ist zu behaupten: Analogie ist keine Krankheit!
    Wir wollen nicht, daß jeder Huster von uns gespeichert und von Unternehmen in aller Welt vernetzt, und in den digitalen Adressenhandel eingespeist wird. Wir wollen keine Überwachung unserer Pulsfrequenz und Schlafzeiten, unseres ökologisch verantwortlich gesunden Lebenswandels. Wir wollen nicht daß die Daten vom Familienkummer beim Jugendamt mit den Krankheits-Fehlzeiten vom Arbeitsplatz multipliziert werden, damit anschließend das Finanzamt drüber die Quadratwurzel ziehen kann; und der Vermieter das Durchschnittalter meiner Lebensabschnittspartner vom Stromzähler ablesen kann, um das Ergebnis in die Lieferstatistik von Amazon einfließen zu lassen, weil er dafür ein paar Bitcoin-Provisionen verbucht kriegt.
    Wir wollen vor unsere Namen kein www. setzen müssen, um in der Welt bestehen zu können.
    Wir verweigern das Malzeichen des Tieres, ohne das man irgendwann weder was kaufen noch verkaufen können wird. Wir wollen am Ort noch reale Geschäfte vorfinden und betreiben können, wenn sie auch nicht den ‚Vorteil’ der Onlinebestellung bieten. Wir wollen nicht länger unser Leben dienstlich und privat vor Bildschirmen verdämmern müssen, um dasselbe überhaupt noch alltagskompetent bestreiten zu können. Wir wollen bei Beratung, Kauf und Umtausch von Waren, beim Bezahlen und Beschweren, bei Lob und Tadel, Bitte und Danke – auch weiterhin noch mit echten Menschen Umgang pflegen dürfen.
    Wir haben als analoge Lebensform ein Naturrecht auf ein selbstbestimmtes Leben in Echt, und unser Gegenüber soll es auch sein!
    Die Weichen zum Skynet-Szenario wie beim Terminator werden jetzt schon gestellt! Denn eines ist mal klar: In der Schönheit der volldigitalierten Welt wird es der Mensch selbst sein, der als das schädliche Virus im System elimimiert werden wird.

    Liebe Grüße, Euere Anna

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.