gewitterwolken…

es ist schwül und drückend in meinem herzen. das, was sich da zusammenbraut, gleicht den gewitterwolken am himmel. als müssten diese dunklen vorahnungen sich aufs schmerzhafteste erfüllen! ich hatte gar nicht richtig hingehört, die worte in meinen untiefen versenkt, dorthin, wo wortbedeutungen ihrer zerstörenden kraft beraubt werden, dorthin, wo himmel und hölle im kapf miteinander liegen, dorthin, wo schreckenerregende wahrheiten mit anderem unverdaulichen durch die darmkanäle verschwinden.
schwarz ist der himmel. ein gewitter übelster sorte, mit nachfolgenden schwierigkeiten und enttäuschungen. wolken, die alles bisherige überziehen, wie mit einem leichentuch – aus – und trotzdem weitermachen.
ich stelle mich ein auf diesen wolkenguss, ich halte mir nicht die ohren zu. das gewitter soll sich entladen, ganz wie es will. es kam heraufgezogen, mit scheinheilig schönen ….wölkchen, mit anheimelnden versprechungen, die keine waren. das schöne täuscht viel mehr als das bedrohliche. als die stimmung umschlug, das gewitter sich aufbäumte, als gehöre ihm das ganze himmelszelt, war die gefahr schon nicht mehr abzuwenden. aber sie blieb uneinschätzbar. als es ohrenbetäubend wurde und die wellen fluteten, bäumte ich mich auf wie ein vulkan, gab meine letzten kräfte ohne zu denken.
betäubt fiel ich flach auf den boden. in mir war alles ausgelöscht. ich wusste nicht mehr, was geschehen war, geschweige denn, welche ich war und welche ich sein würde von nun an.
das gewitter war vorbeigezogen. keine spur mehr von den schäden und dem toben der kräfte. es war alles bereinigt. ich war beunruhigt und matt zugleich. ich glaubte dem frieden nicht, würde ihm nie mehr glauben können.
es blieb mir nichts übrig, es war wie es war und immer bleiben wird. die gedanken und gefühle beruhigten sich nicht so schnell, brauchten trost und hilfe und medikamente, solange, bis sie, ermattet, sich nicht mehr erhoben.
gedanken und gefühle sind nicht zu zwingen. sie verlangen nach ehrlichkeit und möglichen lösungen und misstrauen dennoch.
die wolken sind keine wolken mehr. sie sind gewölk, das immer auf der lauer liegt, um dich zu beunruhigen. die schönsten schäfchenwolken haben in jedem fall den veränderungspuck gespeichert und können ihn von vorn nach hinten oder umgekehrt eingeben von eben auf jetzt. du weißt nicht woran du bist.. überraschungen können mich nicht mehr überraschen. ich rechne nicht mit ihnen.
ohne schirm wage ich mich in ein drohendes gewitter. mich hat es ja schon getroffen. ein zweites mal wird es nicht zuschlagen, sich anderswo austoben. ausserdem – was soll mir noch geschehen!?
‚wolken ziehen drüber hin…’