WIE SOLL MAN DENN SONST ÜBERLEBEN…

BODEAUSSTELLUNG im city-point

DSC_3596

arnold bode
begründer der documenta

es ist, als weile er noch unter uns…

viele seiner ideen und aussagen treffen auch heute noch. zu der weiterentwicklung der documenta würde er in die hände klatschen und sagen, bravo, es hat sich etwas bewegt.
die welt ist nicht stehen geblieben, hängt nicht fest an gemachten einsichten, sondern geht weiter. die dinge E.N.T.W.I.C.K.E.L.N , auswickeln, ihnen auf die pelle rücken, ihnen auf den grund gehen und weiter WICKELN, werkeln auch und neu zusammensetzen, in andere bezüge bringen, neu schauen, um zu begreifen.
er war ein ENTWICKLER, ein macher, ein seher, vor allem ein weitseher, ein durchblicker, ein deuter. er hatte visionen.
vielleicht lag das an der zeit, die zeit nach dem krieg, der zeit des aufbaues. die liess hoffen und wünschen und setzte ungeahnte energien frei.
im gegensatz zu heute, da gehört der weltuntergang und nihilistisches denken zu den themen.

DSC_3622

„ich musste aus kassel etwas machen, um nicht unterzugehen…“
etwas machen, das ist der springende punkt. arnold bode stemmte die arme in die hüften und machte – der macher eben.
ich bin sicher, dass er mit der ersten documenta noch nicht wusste, was einmal daraus werden würde. er machte einfach und machte immer weiter – bis zu seinem tode 1977.

er war selbst ein künstler, nicht nur maler. seine werke verbrannten in einer bombennacht, wie die habe und der klumpatsch sehr vieler kasseläner. künstler war er in einem viel weiteren sinne, mit gespür für das, was so daneben ging bei dem wiederaufbau der stadt. er machte viele eingaben und verbesserungsvorschläge, was sich da zu bewegen hätte, um ansehnlich daher zu kommen. er hatte hatte den blick der „zweiten ordnung“, so nannte er es. ihm ging es um „visuelles begreifen“.

DSC_3634

unter seinen satz, „zum establishment gehört auch diese documenta nicht“, könnte er ebenso die heutige documenta stellen. carolin christoph bakargiev würde da sicher zustimmen.

„(…) und in den poetischen raum gehört die bildende kunst… all das ist dieser merkwürdige poetische raum, den ich als so merkwürdig bezeichne, weil wir das alles vergessen haben. wir reden immer von den rationalen räumen, die notwendig sind. aber der andere, dieser zweite raum, ist genauso wichtig, denn sonst können wir nicht überleben. sonst ist das leben traurig, langweilig und nicht mehr lebenswert.“
arnold bode

auch darin stimmt carolin christoph bekargiev mit arnold bode überein. auch sie möchte die menschen zum träumen bringen, ihnen diesen poetischen raum eröffnen, natürlich neben all dem anderen.

und das wird es in zukunft sein – all das andere, was sich unter dem begriff versammelt und kunst ist, oder auch nicht.
den begriff kunst zu deffinieren wird schwierig sein, nach wie vor, denn arnold bode erwähnte das schon bei der ersten documenta.

DSC_3624

DSC_3625

DSC_3658

DSC_3660

DSC_3628

DSC_3629

DSC_3661

One thought on “WIE SOLL MAN DENN SONST ÜBERLEBEN…

  1. Welch schöne Hommage an den Begründer und sein Werk!
    Er und es werden nicht so schnell „untergehen“!

    Lieben Gruss,
    Brigitte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.