einmal sprachst du
vom sommer
verbranntest dich
an der rose
nackt und zittrig
liefst du zurück
elsbeth maag/ch
einmal sprachst du
vom sommer
verbranntest dich
an der rose
nackt und zittrig
liefst du zurück
elsbeth maag/ch
zuletzt immer
setzen sich
trauervögel nieder
nach vergangenem schönen
breiten
die riesigen schwingen aus
wie segel
die blutkanäle hinunter
gewinnen an fahrt
dass es rauscht
in den ohren
vernehm ichs
und machen sich langsam
nur langsam davon
rosadora
gegen den sommerwind
stell ich meine sätze
lasse sie verpusten
in alle himmelsrichtungen
verstaubt wie sie sind
sammle sie wieder ein
so gut sortiert
mache
ein sommerlied daraus
höre
ob es klingt
und kühlung bringt
rosadora
mein herz segelt
durch
die ungewöhnliche hitze
des sommers
der viel zu frühe meltemi
bläst es
himmelhoch
jauchzend stürzt es
ins goldene kornfeld
auch der schnitter
kam ungewöhnlich früh
rosadora
im grenzbereich
treffen wir uns
du und ich
werfen uns schattenbälle zu
setzen uns lichtkronen auf
mit unseren efeustimmen
singen wir
ein halleluja auf den tod
ein halleluja auf das leben
verschmelzen
zu einem einzigen gesang
rosadora
nach einem herzinfarkt…
an manchen tagen
durchwandert dich die zeit
als wärst du eine schattige allee
du rauschst in den wipfeln
bist wind bist baum
elsbeth maag/ch
Hallo Rosadora
Sicher darfst du dieses Gedicht in deinen Blog nehmen. Schön, dass du damit wieder beginnst!
Ein wunderbarer Baum, den du zeigst. Ein Lebensbaum! Der Urwald lässt dich noch nicht gehen!
Im «Last Exit: Poetry 2», soeben erschienen, sind ein paar Gedichte von mir enthalten. Schau mal im Internet nach. Edition Klaus Isele.
Ich wünsche dir weiterhin gute Erholung, Freude und Lust am Leben.
Sei lieb gegrüsst
Elsbeth
Karl Branner-Brücke
2011 kam das Kunstwerk an seinen Platz zurück.
Der Blue Dancer, eine Lichtskulptur von Kazuo Katase (Jahrgang 1947), schwebte seit 2003 über der Fulda neben der Karl-Branner-Brücke. Die Skulptur verband den ältesten Teil Kassels mit der wieder erstandenen Unterneustadt gleichsam als imaginäre Brücke.
ich sitze auf der langen holzbank und mir fallen viele dinge ein zu dem thema wassereimer luftschwebend zwischen wasser und himmel. ein leichter wind weht mir ins gesicht, fast wie eine meeresbrise. aber auch löschen – den brand löschen – feuersbrunst 1943. meine großeltern wohnten in dem teil von kassel.
ich war drei jahre alt und kann mich dunkel erinnern. es ist nichts wiederzuerkennen – alles neu und bombastisch – mit damals verglichen.
kazuo, er ist jünger als ich – hat das nicht erlebt. wir haben gemeinsam studiert – kunst fotografie und einiges mehr – er bei neusüss – ich bei rambow.
die eimer haben bei ihm sicher noch eine andere bedeutung. über dem wasser schweben – einfach nur schweben – das ists…
graslieder
mir an den kopf
ins herz
schwirrende hitze
am boden
die sonnenmuster
die angst
dass es
vorbeigehen könnte
rosadora
20. PFLANZENBÖRSE
CLARA IMMERWAHR STRASSE –
JOSEPH BEUYS STRASSE
gut gewählt sind die strassennamen am verschwundenen zoll- und verladebahnhof, die das baugrundstück von FRAUNHOFER säumen – CHEMIE und KUNST.
clara immerwahr hätte heute sicher einen arbeitsplatz bei FRAUNHOFER finden können. ob sie das gewollt hätte, weiß ich nicht. forschung wird bei fraunhofer groß geschrieben. vielleicht hätte sie sich damit aus der misere giftgas, welches das arbeitsfeld ihres gatten war, befreien können – vielleicht hätte sie damit ihrem suizid ausweichen können – vielleicht hätte sich bei fraunhofer ein betätigungsfeld ihrer vorstellung ergeben – vielleicht – vielleicht.
die clara immerwahr straße ist eine unscheinbare – noch – führt vom nichts ins nichts – näher betrachtet von schiller zu beuys. windig ist es hier – fast immer, sofern er weht, der wind.
mit den straßennamen hält FRAUNHOFER auf der einen seite den CHEMIschen werdegang am laufen – möge die andere seite – die KUNST – auch einen ausschlag finden auf diesem neuen gelände – die JOSEPH BEUYS STRASSE legt dazu ja vielleicht den grundstein… vielleicht – vielleicht – vielleicht…
https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Immerwahr
Nach dem Studium der Chemie wurde sie im Jahr 1900 als erste Frau an der Universität Breslau mit einer physikalisch-chemischen Arbeit (Beiträge zur Löslichkeitsbestimmung schwerlöslicher Salze des Quecksilbers, Kupfers, Bleis, Cadmiums und Zinks) promoviert. wikipedia