IM TIEFEN GRUND…

 

 

 

 

 

 

 

im tiefen grund

´…der tiefe brunnen weiss es wohl,
einst aber wußten alle drum,
nun zuckt im kreis ein traum herum….´

und unter blättern
wo die tiefe beginnt
wo es ganz heimlich
und leise sinnt
klingen noch lieder
von altersher
singen und schwingen
zu uns her
entrücken uns
mit ihren klängen
halten uns fest
in ihren fängen

jetzt mußt du wissen
das zauberwort
das stumm dich trägt
an andern ort
wo träume kein traum sind
wo worte nicht zählen
wo alles nur schaum ist
du kannst es wählen
du bist entschlossen
du willst diesen traum
es wachsen dir sprossen
herum wie ein saum
da wird an dinge
dumpf gemahnt
die du als kind noch
hast geahnt

du willst zurück
in mutters schoss
das seerosenblatt
dient dir als floss
dann fällt ein lichtstrahl
dir ins gesicht
durchzuckend sagt es
das gibt es nicht
du kannst nicht gehen
aus der welt
erst wenn sie
ganz zusammen
fällt

rosadora

die ersten drei zeilen: hugo von hoffmannsthal
WELTGEHEIMNIS

HILDE DOMIN…

ES KNOSPT UNTER DEN BLÄTTERN

SIE NENNEN ES HERBST…
nun scheint der winter doch einhalt zu gebieten und den knospen zuzuraunen, dass es noch nicht der rechte zeitpunkt ist, sich aufzufalten.
immer mehr der kleinen zu frühen austreiber geraten in gefahr, vom kalten wind doch noch unterbunden zu werden, so daß im frühjahr dann die verfrühung seine auswirkungen durch nichtblühen zeigt.
auf den schnee und die kalte jahreszeit könnte ich gut verzichten, traue ich mich dann gar nicht mehr hinaus. aber…

MITTEN IM LEBEN…

bot. garten laubendach

angesichts
dass die blätter fallen und
angesichts dass mein haar ist grau
sehe ich
dass wir sterben müssen
mitten im leben
begegnet es uns
lassen müssen wir
ganz leicht werden
noch in diesser zeit
damit einst
unsere seele steigen kann
sich hindurchschlängeln
auf den sternenbahnen
auf unserer reise
zur großen mutter
der zeit
zur zeitlosen moira
die schicksal gibt
und schicksal nimmt
ganz wie ich will

rosadora

UND LEBEN…

und
wiesen gibt es noch
und bäume
und sonnenuntergänge
und meer
und sterne
und das wort
das lied
und menschen
und…

rose ausländer

nicht so selbstverständlich nach dem heutigen weltuntergans szenario…

WOLKENLOS…

WÄRE DER HIMMEL…


nicht so blau

selten verlangt es
in mir nach blau
ich sage es

ohne darüber nachzudenken
sonst käme sicher etwas
ganz anderes zum vorschein

blau ist so gar nicht meine farbe
die erdfarben
die erdfarben halten mich am boden

sonst flöge ich
auf und davon

rosadora