diese zeit ist eine andere






diese zeit ist eine andere
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URWALD SABABURG – REINHARDSWALD
diesmal gab es eine mich glücklichmachende begegnung mit meiner
DUNKLEN SCHÖNEN
DIE DUNKLE SCHÖNE UND IHRE URWALDWESEN (2011)
fast hatte sie sich gänzlich verabschiedet, indem sie unzählige kleine bäume um sich herum scharte, um nicht – wie schon einmal passiert – von unbedachtsamen menschen verletzt zu werden.
doch gestern dann das unerwartete
ICH KONNTE ZU IHR HIN UND SIE FREUDIG BEGRÜSSEN
das war eine wiedersehensfreude. all die jahre habe ich sie nie vergessen und von ihr oft und gern erzählt. ich werde sie – solange das möglich ist – ihrerseits und meinerseits
bald wieder besuchen.
13 jahre – seit 2012 – hat sie ihre urwaldwesen nicht verlassen.
schau – wie sie mit ihrem tier noch immer dicht zusammenste
fast auf den tag genau – vor 8 jahren also – blühte der apfelbaum (in höchsten tönen) er sang tatsächlich, der wind spielte in seinen ästen eine wunderbare melodie. und sein herz, das einmal so deutlich sich mir zeigte, ist nun auch verkrumpelt und verschrumpelt.
nun scheint er zu träumen. mit seinen ihm noch möglichen energieausbrüchen hat er wohl auch in dieser jahr zaghaft geblüht. doch früchte wird er nicht mehr bilden – ich müßte mich schwer irren…
2013 war er BAUM DES JAHRES. aber wie das so ist mit belobigungen – das alter können sie auch nicht aufhalten.
ich werde ihn vermissen – es sei denn – er überlebt mich noch…
08.05.2024
09.05.2016
20.11.2018
sein herz in einmaliger schönheit und meinem herz um einiges voraus, wenn es um stärke und widerstand geht… ich möchte hinein kriechen und sein geheimnis lüften, dieses, was er hat, das andere apfelbäume nicht haben, dass er sooo uralt geworden ist und immer noch bei guter befindlichkeit. er wird mich überleben – und das ist ja auch ein trost…
Liebe Rosadora,
der Beberbecker Apfelbaum ist wirklich etwas Außergewöhnliches. Zu recht wurde er der Star des Jahres 2013, als der Wildapfel Baum des Jahres war.
Das hat ihm gut getan, wie man sieht.
Durch diese Popularität sind auch einige Baumforscher auf ihn aufmerksam geworden. Schließlich geht es auch um die Frage, wie wild der Baum tatsächlich ist. Er ist tatsächlich wild.
Beim Alter wird es schwierig. Er hat nur noch eine Restwandstärke von 4 cm. Da kann man keine Jahrringanalyse machen. So 200 bis 250 Jahre wird schon stimmen. Die Äpfel werden auch nicht uralt.
Mit besten grüßen
jupp
es ist das, was wir sehen,
an das wir unser herz binden,
was uns die besonderen ereignisse schenkt,
wovon wir lernen.
schrieb ich einmal
und wie es sich mir immer wieder zeigt
grün belebt ungemein
grün gibt eine besondere kraft
und heute ist sogar die luft – der duft vom grün beflügelt
schwingt sich hin zu mir –
genau in mein herz
macht mich froh
macht mich heiter
auf ganz besondere weise
g r ü n w e i s e –
ob es die gibt
grün belebt nicht nur mich
sondern auch die ganze natur
sie ist wie neu
und immer wieder neu
ist auch mein schauen und mein sehen
urwald – uralt und das hat es ja auch alles dazwischen
grün – uralt – uraltes grün – grünes uralt
das ist eben urwald alles in allem
und grün sowieso
die jahresspirale
an ihrem tiefsten punkt…
die spirale des jahres erfährt seine engste enge, seine tiefste tiefe und verdichtet in den nächsten 12 nächten, den rauhnächten, seine verwandlung in den gegenschwung in ein neues, ein weiteres jahr. in der dunkelheit dieser besonderen zeit bereitet sich das licht vor. nie waren die ängste der menschen ausgeprägter, die hoffnung, dass eine wendung erfolge, grösser, als in den tagen der wintersonnenwende.
in der heutigen zeit versuchen wir, die dunkelheit zu überlisten mit lichterketten, geglitzer und geklimmer, das von aussen kommt. die tiefe in der dunkelheit, in der neues sich vorbereitet, wird nicht mehr wahrgenommen. der jahreszeitenrhythmus, an dem wir uns für unsere inneren regungen orientieren könnten, wird ignoriert. das kaufangebot kennt schon lange keine jahreszeiten mehr. wir können erdbeeren im winter kaufen und wintergemüse im sommer. aus allen erdteilen der welt können wir beziehen, was und wann immer wir wollen.
rituale, die diese übergänge einst begleiteten, sind weitgehend vergessen. die irritation durch das dauernde habenkönnen und doch nicht wirklich wesentliches zu bekommen, schafft eine grosse orientierungslosigkeit. rituale wieder aufleben zu lassen hiesse, sie neu zu kreieren, mit neuen inhalten sich an dem immerwährenden wieder anzuschliessen.
in den rauhnächten, in denen die natur den atem anzuhalten scheint, geschieht in der tiefe die verwandlung, das wenden zum neuen hin. wir haben daraus die närrische zeit entwickelt, wo wir mit lärm und gelächter das alte jahr vertreiben, das unterste nach oben drehen können und dürfen – alles ist jetzt erlaubt, als wären es die letzten tage, nicht nur im jahr , sondern die uns noch verbleibenden.
mit der stille still zu sein, fällt uns schwer, auf das neue zu warten, noch schwerer. es deutet sich ja auch nur zaghaft an. aber in winzigen ansätzen bereitet es sich schon vor. wir müssen nur leise und bereit sein, uns überraschen zu lassen. dass aus einem kleinen samenkorn ein ganzer baum erwachsen kann – das müssen wir uns nur einmal vergegenwärtigen – wäre genug grund zu staunen und zu hoffen.
text von 2006
dies ist nicht blüte
nicht frucht
dies ist nicht frühling
nicht sommer
nicht herbst
dies ist nur der winter
mit seiner innigsten
grössten wärme
der hoffnung
duschenka
21.12.99
Z I M T A H O R N…
da denke ich doch gleich an weihnachten und plätzchenbackerei –
der ganze baum ist mir lieber. ich fand ihn jetzt im spätherbst, wenn die bäume eher nackt dastehn und sich in ihrer gänze zeigen. ihr winterschmuck putzt sie heraus und umgibt sie mit einem leuchten.
nie ist er mir im sommer aufgefallen – und er muß da schon eine weile stehem bei seiner stattlichen größe.
der winter entblößt, zeigt mir, was ich in der sommerfülle nicht sehen. fülle blendet. nur wenn ich einen bogen schlage in meiner wahrnehmung, erfahren ich das ganze, erfahre ich sinn. der winter öffnet mir die augen – sozusagen und ich finde ugeahnte dinge. winteraugen zu haben ist eine gnade – nicht den sommer feiern und den winter scheuen. das ganze erst läßt uns erschauern.
IMMERHIN…
finde ich ihn noch wieder – MEINEN BAUM – aber so wild und verlassen habe ich ihn mir nicht vorgestellt. der farn hat die oberhand und vielleicht weicht der ja zum winter hin noch ein wenig, damit ich eine blasse ahnung habe, wie unbeirrt und strahlend MEIN BAUM sein enden begann. sein strahlen ist gänzlich versunken und es ist, als habe er sich nun damit abgefunden, der erde gleich gemacht zu werden – durch nicht endenwollende wetter, niederschläge – wortwörtlich genommen, der erde näher als dem himmel, meiner bewunderung entzogen. ich muß gestehen, trauer umfängt mich, habe ich doch bisher irgendwie schutz gesucht und gefunden. das spiel ist aus – es ist vorbei. mein baum bleibst du trotzalledem und in nieendender bewunderung.
gestern war ich nach langer langer zeit mit mirko wieder mal im urwald
mirko hatte mir mein wägelchen auf der straße
parallel zu meinem baum aufgestellt
damit ich in der zeit, in der er das auto zum parkplatz fuhr
mich dort absetzen konnte
aber das hielt nicht
mit stock stakselte ich hin zu meinem baum
über farn und gewächse ohne weg und weisung
war danach fix und fertig
mirko sammelte mich wieder ein
s. blog
das wars dann auch schon
einen gang in den urwald konnte ich nicht mehr
wir haben dann noch an der saaaababurg gehalten
und geguckt, was sich da so tut
tut sich aber nichts – verdammmmmmt
mit frau aus korea und mann aus london
die dort ein paar tage verweilten
haben wir noch angenehm geredet
ich mein kärtchen abgegeben
damit die den urwald und drum und dran
wenigstens nachlesen und -schauen können
ich schreibe mindestens eine mail
sagte er – und ich warte drauf
das wars für gestern
also wie du siehst und liest
es hat geklappt und war wunderschön
ich war glücklich, mal wieder bei meinem baum gewesen zu sein
vor allem wage ich für nichts sonst so eine anstrengung…
ja bäume…
aber wer nicht weiß, dass unter dem ganzen gewürge
ein baum liegt, findet ihn nicht, weiß von der ganzen geschichte
einfach nichts – gut so – so ist es meine geschichte
und dies ganz allein
LETZTE SONNENSTRAHLEN…
so prächtig war dieser blutahorn selten. er sammelt in sich die allerletzten sonnenstrahlen.
beim nächsten sturm wird er seine blätter lassen müssen.in seiner ruhephase sammelt er energie fürs kommende jahr.
auch die lindenallee hat jetzt ihren allerschönsten auftritt.
das kräuterrondell kommt jetzt zur ruhe. die weinraute will das noch nicht so recht. sie bringt die schönsten blüten hervor und setzt einen duft darauf.
im botanischen garten bin ich immer wieder gern. viel pflanzenzauberei begeistert mich, in der sonne noch etwas sitzen – das wars mal wieder…