U R W AL D – eine andere zeit… 31. mai 2025

diese zeit ist eine andere

statt wie all die vorherigen jahre quer durch den urwald zu springen und auf erkundung zu gehen und den verschiedensten bäumen zu begegnen mit ihnen mich in verbindung zu bringen – ist jetzt die zeit des geduldens und weniger umfangreichen  gehens und stehens
die entfernungen sind geringer durch meine enschränkungen meines gehvermögens
ich widme mich nun vorwiegend den im verfall begriffenen bäumen und ihren zahlreich sichtbaren strukturen die mich immer näher an mein eigenes sterben erinnern
strukturen lassen ins innere ins detail auch blicken – machen mich staunen über die in natur verborgenen und nun immer für mich deutlich werdenden geheimnisse
sie locken mich zum schauen und fotografieren der so einmaligen erscheinungen und immer geht es mir ums verstehen – immer besser verstehen der zusammenhänge zwischen natur und mensch – die hinwendung zu meinen bäumen wird deutlicher durch die jahrelange begegnung mit ihnen
jupp rapp – der reviermeister sagt –
das hat ja schon einen dokumentarischen wert
hat es…
das dokumentarische ist für mich das aussen – das nennenswerte auch – meine hinwendung ist innen – ist in mir und geht solange ich lebe nicht verloren
ich erinnere mich und immer deutlicher und solange es mir möglich ist werde ich zu meinen bäumen gehen ihnen meine aufmerksamkeit schenken und mit ihnen ins gespräch mich verwickeln lassen –
es ist eine sehr intime herangehensweise an natur und meinen urwald
und fast bilde ich mir ein dass meine bäume auf mich warten und meine ihnen geschenkte aufmerksamkeit schätzen
solange es mir möglich ist…

bei margarete
obwohl ich nicht kann – eigentlich – klettere ich um sie herum – schenke ihr meine ganz besondereund auch für mich wichtige aufmerksamkeit
aufmerksam muss ich beim klettern sein – ich mühe mich weil ich es will  – vielleicht noch ein letztes mal
ich widme mich ihren detailansichten und nenne sie detail-schönheiten
sie zeigt sich mir ganz offen und ich nehme es als ein mirzugewandsein
sie ist eine naturschönheit meine margarete in ihrem gänzlichen sein von beginn bis jetzt – ende mag ich es gar nicht zu benennen – sie ist ja noch da – wenn auch verändert
der brandbaum – wie ich ihn nenne – er wurde zum brandbaum weil menschen erste in seine hohle
gegenwart ihren müll entsorgten und ihn dann irgendwann anzündeten
zu meinem brandbaum muss ich nicht klettern – er steht am wege
auch ihm widme ich meine aufmerksamkeit – wie allen bäumen und besonders denen die sich dem verschwinden hingeben
diese – fast möchte ich es hingebung benennen – haben sie uns menschen voraus wie auch die dauer ihres seins – und lassen uns hineinblicken in das was leben auch sein kann – natur weiss viel mehr als wir menschen – natur weiss alles – eine erklärung – eine lösung für alles
ehrfurcht – das ist es was sie mir abverlangt

M E I N B A U M . . . urwald sababurg

MEIN BAUM
11. MAI 2010
dazwischen 15 jahre – auf den tag genau – kein zufall!!!
M E I N   B A U M
11. MAI 2025
drei jahre habe ich ihn nicht besuchen können – noch immer finde ich ihn an seinem platz
ab jetzt nenn ich ihn mein BAUM-WESEN – der vorstellung eines gewaltigen eichenbaumes entspricht er nicht mehr und wenn ich von einem BAUM spreche stelle ich ihn mir doch in seiner länge vor und nicht in seiner breite
in seiner breite gefällt er mir – kann ich ihm doch so nahe ganz nahe sein – auf ihn zu klettern wäre etwas schwieriger
und dass er  lange auf mich gewartet hat verrät mir seine aufrichtige art und dass er sich mir zeigt – bessser zeigt als vor drei jahren – da schien er der erde mehr zugeneigt als heute – da war er von pflanzen ganz überwuchert – und nun hat er sich wieder befreit –
ich wage es so zu sehen – versetzt es mich in seiner nähe doch in eine ganz andere ebene
seine nähe gibt mir energien – seine nähe beflügelt meine fantasien – lässt sie fliegen
begleitung und fotos – sohn mirko

er hat ein gesicht – mein baum – eindeutig winkt er
komm
und schön dass du da bist
ich erwidere – setze mich zu ihm – höre was er mir sagt
und
darf und kann es nicht verraten
wir haben ein geheimes abkommen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

er bittet mich platz zu nehmen
etwas unbeholfen aber gern setze ich mich zu ihm
schau dich nur um sagt er
und ich darf in ihn hineinschaun
so kann ich den verlauf seines schon so lang
andauernden abschiednehmens nachvollziehen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

die gespräche mit meinem baum sind intensiv – machen auch müde –
und lange noch werde ich daran denken und sie in meinem herzen bewahren
ich stelle mir die aufgabe den werdegang meines baumes mit meinem zu vergleichen
und in teilen davon auch damit zu verbinden
mein baum ist meine inspiration
d a n k e
rosadora

DIE DUNKLE SCHÖNE UND IHRE URWALDWESEN…

URWALD SABABURG – REINHARDSWALD
diesmal gab es eine mich glücklichmachende begegnung mit meiner
DUNKLEN SCHÖNEN

DIE DUNKLE SCHÖNE UND IHRE URWALDWESEN (2011)

fast hatte sie sich gänzlich verabschiedet, indem sie unzählige kleine bäume um sich herum scharte, um nicht – wie schon einmal passiert – von unbedachtsamen menschen verletzt zu werden.
doch gestern dann das unerwartete
ICH KONNTE ZU IHR HIN UND SIE FREUDIG BEGRÜSSEN
das war eine wiedersehensfreude. all die jahre habe ich sie nie vergessen und von ihr oft und gern erzählt. ich werde sie – solange das möglich ist – ihrerseits und meinerseits
bald wieder besuchen.
13 jahre – seit 2012 – hat sie ihre urwaldwesen nicht verlassen.
schau – wie sie mit ihrem tier noch immer dicht zusammenste

URALTAPFELBAUM – BEBERBECK…

fast auf den tag genau – vor 8 jahren also – blühte der apfelbaum (in höchsten tönen) er sang tatsächlich, der wind spielte in seinen ästen eine wunderbare melodie. und sein herz, das einmal so deutlich sich mir zeigte, ist nun auch verkrumpelt und verschrumpelt.
nun scheint er zu träumen. mit seinen ihm noch möglichen energieausbrüchen hat er wohl auch in dieser jahr zaghaft geblüht. doch früchte wird er nicht mehr bilden – ich müßte mich schwer irren…
2013 war er BAUM DES JAHRES. aber wie das so ist mit belobigungen – das alter können sie auch nicht aufhalten.
ich werde ihn vermissen – es sei denn – er überlebt mich noch…
08.05.2024

https://www.rosadora.de/blog/wp-content/uploads/2016/05/URWALD-MIT-SYLVIA_BEBERBECK-APFELBAUM_06.051.jpg09.05.2016

20.11.2018

sein herz in einmaliger schönheit und meinem herz um einiges voraus, wenn es um stärke und widerstand geht… ich möchte hinein kriechen und sein geheimnis lüften, dieses, was er hat, das andere apfelbäume nicht haben, dass er sooo uralt geworden ist und immer noch bei guter befindlichkeit. er wird mich überleben – und das ist ja auch ein trost…

Liebe Rosadora,
der Beberbecker Apfelbaum ist wirklich etwas Außergewöhnliches. Zu recht wurde er der Star des Jahres 2013, als der Wildapfel Baum des Jahres war.
Das hat ihm gut getan, wie man sieht.
Durch diese Popularität sind auch einige Baumforscher auf ihn aufmerksam geworden. Schließlich geht es auch um die Frage, wie wild der Baum tatsächlich ist. Er ist tatsächlich wild.
Beim Alter wird es schwierig. Er hat nur noch eine Restwandstärke von 4 cm. Da kann man keine Jahrringanalyse machen. So 200 bis 250 Jahre wird schon stimmen. Die Äpfel werden auch nicht uralt.
Mit besten grüßen
jupp

U R W A L D am 1. MAI …

es ist das, was wir sehen,
an das wir unser herz binden,
was uns die besonderen ereignisse schenkt,

wovon wir lernen.
schrieb ich einmal

und wie es sich mir immer wieder zeigt
grün belebt ungemein
grün gibt eine besondere kraft
und heute ist sogar die luft – der duft vom grün beflügelt
schwingt sich hin zu mir –
genau in mein herz
macht mich froh
macht mich heiter
auf ganz besondere weise
g r ü n w e i s e –
ob es die gibt
grün belebt nicht nur mich
sondern auch die ganze natur
sie ist wie neu

und immer wieder neu
ist auch mein schauen und mein sehen
urwald – uralt und das hat es ja auch alles dazwischen
grün – uralt – uraltes grün – grünes uralt
das ist eben urwald alles in allem
und grün sowieso

TAG DES BAUMES 2024…

Der 25. April wurde erstmals 1952 als Tag des Baumes zelebriert 
und hierzulande von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ins Leben gerufen. 
er soll die Gesellschaft auf die große Bedeutung des Baumes aufmarksam machen
und aktiv dazu anregen, sich für den Erhalt der Wälder und Bäume einzusetzen.
25.04.2022
es kann doch kein ZUFALL sein, dass ich ausgerechnet am TAG DES BAUMES
nach  langer zeit mal wieder den  U R W A L D  betrete. ich wußte nichts vom TAG DES BAUMES. sie haben mich wohl gerufen – MEINE BÄUME – die ich seit jahren wieder  und immer wieder besucht habe. sie zeigen mir überdeutlich, dass sie unsere hilfe brauchen (und wir ihre). dieser gegenseitige austausch ist wichtig, um zu verstehen, um leben, um welt zu verstehen, wenn gleich mir das sehr sehr schwierig scheint.
gleich beim eintritt in den urwald ein verzweifelter hilfeschrei und hinweis. ein baum, der mir jahrelang seine kräftige gestalt darbot, liegt langgestreckt am boden – schreit – schau mich an.
ich schaue – schaue genau und der BAUM ist immernoch baum. fast noch deutlicher in seiner hingebung mir zeigend, dass auch dies dazu gehört, dass kommen und gehen erst das ganze bild ergeben – alles in allem – alles gehört dazu. dieses verständnis vermögen wir menschen kaum aufzubringen. wir wollen leben – am liebsten ewig. doch das bild, 
das sich ständig erneuende, es gäbe es dann so nicht. verstaubt und hinfällig – ob uns das einsichtig werden liesse. dieses kreisen – dieses stirb und werde – dieses immerwieder neu – ist es nicht ein segen.
also mein baum zwingt mich zu verstehen, zwingt mich zu boden auch, damit ich ihm nahe sei. fast fühle ich mich so geborgen.
das zarte doch kräftige grün erhellt meine seele. wie ein kleiner pilz das zum ausdruck bringt. nie sah ich bisher einen soo grünen pilz – scherze, dass es wohl eine neue sorte sei und darf ihn mitnehmen – als bild. als bild kann ich mir dieses üppige grünen immer wieder vergegen-wärtigen.
ich schaue ihn mir an und erkenne, wie er dem baum auch in seinem jetzigen daseinszustand treu geblieben ist. und konnte er von seiner derzeitigen lage sogar profitieren und erst seinen augenblicklichen ausruck erhalten. und da ist es doch – das wort BAUMPILZ – eine symbiose.
 

DIE JAHRESSPIRALE…

die jahresspirale
an ihrem tiefsten punkt…

die spirale des jahres erfährt seine engste enge, seine tiefste tiefe und verdichtet in den nächsten 12 nächten, den rauhnächten, seine verwandlung in den gegenschwung in ein neues, ein weiteres jahr. in der dunkelheit dieser besonderen zeit bereitet sich das licht vor. nie waren die ängste der menschen ausgeprägter, die hoffnung, dass eine wendung erfolge, grösser, als in den tagen der wintersonnenwende.

in der heutigen zeit versuchen wir, die dunkelheit zu überlisten mit lichterketten, geglitzer und geklimmer, das von aussen kommt. die tiefe in der dunkelheit, in der neues sich vorbereitet, wird nicht mehr wahrgenommen. der jahreszeitenrhythmus, an dem wir uns für unsere inneren regungen orientieren könnten, wird ignoriert. das kaufangebot kennt schon lange keine jahreszeiten mehr. wir können erdbeeren im winter kaufen und wintergemüse im sommer. aus allen erdteilen der welt können wir beziehen, was und wann immer wir wollen.

rituale, die diese übergänge einst begleiteten, sind weitgehend vergessen. die irritation durch das dauernde habenkönnen und doch nicht wirklich wesentliches zu bekommen, schafft eine grosse orientierungslosigkeit. rituale wieder aufleben zu lassen hiesse, sie neu zu kreieren, mit neuen inhalten sich an dem immerwährenden wieder anzuschliessen.

in den rauhnächten, in denen die natur den atem anzuhalten scheint, geschieht in der tiefe die verwandlung, das wenden zum neuen hin. wir haben daraus die närrische zeit entwickelt, wo wir mit lärm und gelächter das alte jahr vertreiben, das unterste nach oben drehen können und dürfen – alles ist jetzt erlaubt, als wären es die letzten tage, nicht nur im jahr , sondern die uns noch verbleibenden.

mit der stille still zu sein, fällt uns schwer, auf das neue zu warten, noch schwerer. es deutet sich ja auch nur zaghaft an. aber in winzigen ansätzen bereitet es sich schon vor. wir müssen nur leise und bereit sein, uns überraschen zu lassen. dass aus einem kleinen samenkorn ein ganzer baum erwachsen kann – das müssen wir uns nur einmal vergegenwärtigen – wäre genug grund zu staunen und zu hoffen.

text von 2006

dies ist nicht blüte
nicht frucht
dies ist nicht frühling
nicht sommer
nicht herbst
dies ist nur der winter
mit seiner innigsten
grössten wärme
der hoffnung

duschenka
21.12.99

 

BOTANISCHER GARTEN…

Z I M T A H O R N…

da denke ich doch gleich an weihnachten und plätzchenbackerei –
der ganze baum ist mir lieber. ich fand ihn jetzt im spätherbst, wenn die bäume eher nackt dastehn und sich in ihrer gänze zeigen. ihr winterschmuck putzt sie heraus und umgibt sie mit einem leuchten.
nie ist er mir im sommer aufgefallen – und er muß da schon eine weile stehem bei seiner stattlichen größe.
der winter entblößt, zeigt mir, was ich in der sommerfülle nicht sehen. fülle blendet. nur wenn ich einen bogen schlage in meiner wahrnehmung, erfahren ich das ganze, erfahre ich sinn. der winter öffnet mir die augen – sozusagen und ich finde ugeahnte dinge. winteraugen zu haben ist eine gnade – nicht den sommer feiern und den winter scheuen. das ganze erst läßt uns erschauern.

URWALD – MEIN BAUM – 11.11.2021 …

IMMERHIN…

finde ich ihn noch wieder – MEINEN BAUM – aber so wild und verlassen habe ich ihn mir nicht vorgestellt. der farn hat die oberhand und vielleicht weicht der ja zum winter hin noch ein wenig, damit ich eine blasse ahnung habe, wie unbeirrt und strahlend MEIN BAUM sein enden begann. sein strahlen ist gänzlich versunken und es ist, als habe er sich nun damit abgefunden, der erde gleich gemacht zu werden – durch nicht endenwollende wetter, niederschläge – wortwörtlich genommen, der erde näher als dem himmel, meiner bewunderung entzogen. ich muß gestehen, trauer umfängt mich, habe ich doch bisher irgendwie schutz gesucht und gefunden. das spiel ist aus – es ist vorbei. mein baum bleibst du trotzalledem und in nieendender bewunderung.

gestern war ich nach langer langer zeit mit mirko wieder mal im urwald
mirko hatte mir mein wägelchen auf der straße
parallel zu meinem baum aufgestellt
damit ich in der zeit, in der er das auto zum parkplatz fuhr
mich dort absetzen konnte
aber das hielt nicht
mit stock stakselte ich hin zu meinem baum
über farn und gewächse ohne weg und weisung
war danach fix und fertig
mirko sammelte mich wieder ein
s. blog

das wars dann auch schon
einen gang in den urwald konnte ich nicht mehr

wir haben dann noch an der saaaababurg gehalten
und geguckt, was sich da so tut
tut sich aber nichts – verdammmmmmt

mit frau aus korea und mann aus london
die dort ein paar tage verweilten
haben wir noch angenehm geredet
ich mein kärtchen abgegeben
damit die den urwald und drum und dran
wenigstens nachlesen und -schauen können

ich schreibe mindestens eine mail
sagte er – und ich warte drauf

das wars für gestern

also wie du siehst und liest
es hat geklappt und war wunderschön
ich war glücklich, mal wieder bei meinem baum gewesen zu sein
vor allem wage ich für nichts sonst so eine anstrengung…
ja bäume…

aber wer nicht weiß, dass unter dem ganzen gewürge
ein baum liegt, findet ihn nicht, weiß von der ganzen geschichte
einfach nichts – gut so – so ist es meine geschichte
und dies ganz allein

BOTANISCHER GARTEN – LETZTER OKTOBERTAG…

LETZTE SONNENSTRAHLEN…

so prächtig war dieser blutahorn selten. er sammelt in sich die allerletzten sonnenstrahlen.
beim nächsten sturm wird er seine blätter lassen müssen.in seiner ruhephase sammelt er energie fürs kommende jahr.

auch die lindenallee hat jetzt ihren allerschönsten auftritt.


das kräuterrondell kommt jetzt zur ruhe. die weinraute will das noch nicht so recht. sie bringt die schönsten blüten hervor und setzt einen duft darauf.

im botanischen garten bin ich immer wieder gern. viel pflanzenzauberei begeistert mich, in der sonne noch etwas sitzen – das wars mal wieder…