MORBIDE FREUDE…

ins morbide geglitten

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nach zweijährigem stand
die haltung bewahrt
ich messe die zeit
sie weilt und eilt

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im vergangenen jahr
die sonnenblumen strahlend
wind und sonne gegenüber
in diesem jahr
beispiel für vergänglichkeit

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ich liebe das blühen
ich bewundere das vergehen
und noch mehr
dass menschen diese verwandlung
nicht frühzeitig beenden

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LEBENSBÜCHER – EVA AEPPLI…

EVA AEPPLI
DIE LEBENSBÜCHER

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„…ihre ‹Lebensbücher› (‹Livres de Vie›)… 1954 – 2002
Seit über fünfzig Jahren gestaltet die Künstlerin eine Art Lebenstableau, indem sie sämtliche ihr wichtigen Dokumente in grossen Folianten sammelt. Ein höchst anregender, amüsanter, ästhetischer, kostbarer persönlicher Schatz, der aus Briefen, Manuskripten, Zeichnungen, Grafiken und Fotografien von FreundInnen und Bekannten besteht, ergänzt mit eigenen Souvenirs und Trouvaillen aller Art. Die reichen Zeugnisse werden zusammen mit andern Werken der Künstlerin und ihres Freundeskreises gezeigt. Sie geben nicht nur Einblick in Eva Aepplis vielseitiges Schaffen, sondern dokumentieren auch ein spannendes Beziehungsnetz.
Die Künstlerin, die sich der Kommentierung ihres Werks sonst immer entzogen hat, gestattet in den «Livres de Vie» einen intimen Blick in ihr Leben…“

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eine zeichnung von jean tinguely – hier eingeklebt auf die letzte seite seines lebens.

eine der anrührendsten seiten der lebensbücher war die schlichtgehaltene
 trauerarbeit zu jean tinguelys tod. ein gedicht von rudolf steiner als letzten gruss. golddurchzogen beide seiten. 
das leben hat das thema des werkes von eva aeppli eingeholt, ihre lebenstagebücher um eine seite erweitert, eine seite in ihrem leben geschlossen. hier stirbt etwas, dort lebt es weiter. wir können es nicht immer so wahrnehmen.
diese ausstellung erweitert uns den blick dahingehend.

rosadora

DAS NOTIZBUCH…

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dOCUMENTA (13)
newsletter

d13 notebooks

„das notizbuch war im antiken griechenland ein revolutionäres instrument der sorge für sich selbst.“

ETEL ADNAN schreibt in
DER PREIS DER LIEBE, DEN WIR NICHT ZAHLEN WOLLEN

„…man könnte meinen, dass die liebe zu einem bestimmten baum oder zur natur als solcher harmlos sei; aber keine liebe ist harmlos. sie kann die gesamte eigene existenz in mitleidenschaft ziehen und tut es auch. was wir „natur“ nennen, umfasst eine unendliche zahl von reaktionsweisen; unter anderem das auskundschaften, das eingehen von risiken, die völlige umwälzung des eigenen lebens.
die liebe zur natur kann einen auf die gipfel des himalaja führen, an den kraterrand von vulkanen, in höhlen und in forschungslabore; sie öffnet einem die augen für das eigene ich; sie inspiriert bildende künstler, dichter und philosophen; sie zeigt einem wege zum verständnis ihrer grossartigkeit…“
und in wälder, in ur-wälder.
sie öffnet nicht nur die augen für das eigene ich, sondern geht den weg des entdeckens und wahrnehmens des immer neuen, das natur auszeichnet.
da war ich doch erst dieser tage und alles ist wie gehabt; und dann ist es doch so verändert und neu und ich entdecke niegesehenes; es zieht mich tiefer und tiefer in sich hinein und damit in mich.

M A N G O L D . . .

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für den mangold gibts noch kein gedicht
das stände ihm doch zu gesicht
bei so viel farbenwunder

von gold ist zwar noch keine spur
dafür ist noch zu früh die uhr
im spätherbst ist es munter

da beugt er sich – macht sich ganz flach
zieht über sich das blätterdach
gleicht einer grossen flunder

hier schaut er mich noch lachend an
nickt mir auch zu – so dann und wann
es ist so wie ein grüssen

ich lach zurück und bin entzückt
erkennen ist perfekt geglückt
ich werd ihn lieben müssen

zur zierde steht er – nicht zum essen
ich werde ihn niemals vergessen
und nehme mit sein bild

rosadora

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hamburg – planten und blomen
august 2011

KLEINE DINGE…

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spinnentier
spinnt
regen zu goldwasser
lässt mein herz lachen
ob dieser verwandlung
dass uns
die kunst des verwandelns
doch gelänge
in so mancherlei hinsicht

wie sich mein herz freut
über diese kleinen dinge
die sich von mir
finden lassen
in ihrem versteck
mir ins auge springen
und sagen
fang mich

rosadora

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