NILGÄNSE IM KOMPOSTLOCH…

KOMPOSTLOCH_NILGÄNSE_131das war eine freude – nilgänse sind eingetroffen im kompostloch – sie sagen dass die rauhe zeit vorbei ist – ob sie sich da nicht irren… noch nie habe ich brotbrocken mit ins kompostloch genommen – heute habe ich zum ersten mal welche dabei – sie beäugen mich – aus grossem abstand mache ich schon mal ein foto mit 500ter tele

dann strecke ich vorsichtig meine hand aus um vertrauen zu erwerben und werfe einige brötchenbrocken in ihre richtung – nur sehr vorsichtig kommen sie herangewatschelt – eine flüstert der anderen etwas sehr leises zu – sie verständigen sich und passen aufeinander auf

eine krähe hat die futterbrocken entdeckt und fliegt heran – sie macht verschiedene versuche und testet ob die gänse es gestatten dass sie mitfrisst – dann schnappt sie sich einen brocken und fliegt damit in sicherheit

neben den gänsen sind jetzt auch schon viele vögel und zwitschern den frühling herbei

einen fuchsbau an nun ungewohnter stelle

leben im kompostloch in dem ja nur noch wenig kompost lagert – doch zwischen den überresten zeigt die natur ihre kraft – taubnesseln mit rosa blüten wagen sich hervor und viel anderes grünzeug

hoffnungsträger

I_KOMPO_75 SCHIFFE_ 73
SCHIFFFAHRT

fünfundsiebzig
werden von der oberfläche
geblasen

fünfundsiebzig
tilgen die vergangenheit
reisen ab

in das unterbewusstsein
wo ihnen nichts entgeht
nur die zukunft

hat gleisende aussicht
über den see
bläst ein leiser wind

rosadora

75 SCHIFFE KOMPOSTLOCH_P1030201KOMPO_75 SCHIFFE_P1030206KOMPO_75 SCHIFFE_P1030213
bei c. g. jung
steht schiff oder boot für das unterbewusstsein
im kompostlochsee leuchten kindheit
und alter um die wette
das bezaubernde bild
lässt vermutungen zu
aber welche

KULTURERBE ALTER VERLADEBAHNHOF…

HINTER DEM ALTEN BAHNHOF

wieviel sind 30.000 qm so viel will das frauenhofer institut bis 2017 hier bebaut haben auf jeden fall ist das ganze areal hinter dem ehemaligen verladebahnhof und dem zollamt erst einmal abgeräumt – die gleise und die holzschwellen herausgerissen die schwellen liegen u. a. auf dem platz wo lara favaretto zur dOCUMENTA 13 ihren schrotthaufen aufgebaut hatte was fotografisch auch seinen reiz hat ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 30 im vergangenen sommer hatte ich noch die vorstellung dass dies ein ort für kunst und ähnliche aktionen werden könnte so mitten in der stadt und lärmgeschützt wäre das ideal gewesen mit natürlichem grün drumherum und nicht sehr viel künstlichen eingriffen wie beispielsweise das schöneberger südgelände das sich durch die kombination von verfallenden eisenbahnanlagen seltener pflanzen und neuen kunstobjekten auszeichnet ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 301der kasseler alte bahnhof ist von seiner architektur her einzigartig und die vielen pflanzen gaben duft und flair zwischen den stark ausdünstenden holzschwellen die eindeutig festlegten wo ich mich hier befand – schützenswert und zum kulturerbe tauglich allemal das alte bahnhäuschen wo wohl güter samt wagen gewogen wurden und ich erst beim zweiten fotogang feststellte dass es eine riesenwaage bis in ein untergeschoss war – allein das wäre eine sehenswürdigkeit mit blick in die vergangenheit – wo sie abgeblieben ist weiss ich nicht – das häuschen ist nicht mehr da – und ich liebte es so und dachte es mir insgeheim als kleine galerie doch dann erfuhr ich die ganz anderen pläne ich weiss nicht ob es einwände gab und stimmen die gegen diese pläne waren und sind jedenfalls konnten sie sich nicht durchsetzen den wildwuchs habe ich noch vor der d13 entdeckt – gestaunt wieviele verschiedene pflanzen sich hier angesiedelt hatten – ein aussergewöhnliches biotop – und nun ist alles hui mehrmals habe ich den ort aufgesucht und eifrig fotografiert

ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 304meine blogberichte geben nur einen kleinen überblick – aber insgesamt sind es wohl über 2.000 fotos die ich gemacht habe – die gebäude mit eingeschlossen und die d13 auch nun sind sie zur dokumentation geworden die sich nur noch über die bilder erschliesst

mit meinem nachsinnen – welches immer im jetzt beginnt – möchte ich die zeit entschleunigen es gibt eine zeit die immer erst im nachhinein bewusst wird

ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 305ich würde mir wünschen dass die gebäude nicht auch noch gänzlich abgerissen werden
sie sind wichtiges kulturerbe und dokumentieren eine zeitspanne die schon fast in vergessenheit geraten ist
die gebäude – sie sind schon jetzt kunst
ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 303ZOLL UND VERLADEBAHNHOF 302

MALEN BEI HENNING… 2/14

MALEN BEI HENNING
FEBRUAR 2014

das jahr lief sehr gut an – fantasie- und schwungvoll  – alle waren bester laune
es hat wieder mal richtig spass gemacht

MALEN HENNING 14unter dem thema ,acryl bitumen sand und sonstnochwas‘ wurden viele ideen umgesetzt

monika zerdepperte eine mokkatasse ihrer grossmutter und brachte sie mit würfelzucker auf bräunlichem badesud in ihr werk ein ein
in einem zweiten bild zwei leuchtengelbe zitronen auf türkisenem grund mit kleinen steinen aus ihrem garten umrahmt – südlich gestimmt und den sommer herbeisehnend

MALEN HENNING_SUPER_P1030117bärbel nahm sich gips vor und platzierte ihn in der mitte ihres bildes als viereck – hielt alles in unter-wasser-bild-farben und zauberte mit acrylbinder transparenz
gegen das licht gehalten fand glatzeneumeline das werk einfach super
MALEN HENNING _ANGEFANGENES_11_bearbeitet-1
doris brachte alles zusammen in kleinstem format unter – benutzte alle materialien – vom gips über acrylbinder zu sand und apfelsinennetz und noch etwas gold – das war die höhe
einfach gelungen und gekonnt

eva verfiel dem rot pitschte ein sisaldeckchen in der mitte mit acrylbinder fest
gab dem ganzen noch einen goldenen tatsch und wie das so ist und als glücklicher zufall zu betrachten sind da 3 aborigines mitten ins bild gelaufen und eine hat platz genommen

rosadora pitscht nicht sie verwendet – so zum ausprobieren – acrylbinder über das ganze grosse bild will zarte spuren legen mit terpentin was nicht gehen kann wie henning sagt färbt dann alles mit gelb und blau ein um ein grün zu bekommen und landet wieder im gras
MALEN HENNING_TEILN._ 13_bearbeitet-1alle fanden dass galeides salatteller wieder den höhepunkt der pause einbrachte
es gibt künstlerinnen und künstler die eigens wegen der guten verköstigung hier auftauchen…

dank an henning und galeide
wir kommen wieder – das steht schon mal fest

der nächste maltag ist am 22. februar
WEGE IN DIE ABSTRAKTION – VOM ENTWURF ZUM BILD

www.malwerk.de
henning drescher

BLUTENDE BÄUME…

oder

„bleeding trees“
Alfred Bradler Ulm
hier
kassel – elfbuchen

BLUTENDE BÄUME ELFBUCHEN_P1020597„Einige Buchen tragen in ungefähr drei Metern Höhe eine rote Manschette und sind damit Teil des Land-Art-Projekts „bleeding trees“ . Der Ulmer Künstler Alfred Bradler (bekannt für seine Sapris) möchte 600 Buchen markieren, um mit diesen „blutenden Bäumen“ gegen die Zerstörung der Natur zu protestieren. Am 23. Juni soll diese „Flächenskulptur“, genehmigt von der hessischen Forstverwaltung, fertig sein: zu sehen dann bis 21. September.“
BLUTENDE BÄUME_ELFBUCHEN 262BLUTENDE BÄUME_ELFBUCHEN 261gemeint war der 21. september 2012 – da ging die dOCUMENTA 13 zuende.
es ist der 26. januar 2014 – ich sehe die bäume zum ersten mal
sie sind gute fotoobjekte allemal – mirko und ich versuchen die verschiedenen blickwinkel
was sie sonst noch sind lässt sich nicht so leicht entschlüsseln
aber ich bin aufgefordert die absicht zu erkunden und finde sie dann auch im internet

„Der Ulmer Künstler Alfred Bradler möchte 600 Buchen markieren, um mit diesen „blutenden Bäumen“ gegen die Zerstörung der Natur zu protestieren.“
ROSA_ELFBUCHEN 26als erste denke ich – die armen bäume
doch alles schreckliche beinhaltet auch die fantastischsten bilder – wie seinerzeit der 11. september –
wie ehemals hiroshima – und immer möchte ich die kamera zücken
das nachdenken kommt meist hinterher – eben oft zu spät
hier mags noch angehen – hier mag die warnung die eine oder den anderen noch erreichen

nun muss ich die restlichen 489 noch finden…

JEDEM ENDE LIEGT EIN ANFANG INNE..

wie gestern so heute
oder alles beim alten
oder doch jeder tag ein neubeginn
immer alles neu
MÄNNEKEN AM SEE_KOMPOSTL._P1010367
ich entscheide mich dafür alles immer wieder neu zu betrachten mit neuen augen – aus einem neuen blickwinkel – mit einer neuen gefasstheit und offenheit

am letzten tag des jahres ist alles wie immer – doch die kleinen neuen männeken symbolisieren dass hier etwas passiert – in meiner abwesenheit
KOMPOSTLOCH_MÄNNEKEN_311
ein stück neue lebendigkeit
es ist nicht nur ein neues männeken hinzugekommen das alte ist gewachsen und am anderen ende des sees – so nenne ich die grosse wasserpfütze mal – ein weiterer neuankömmling
die beiden grossen steine die dort schon die ganze zeit lagen sind lebendig geworden – ein weiteres männeken steht wie auf einem  roten steinboot das in see stechen will und schaut übers wasser – das rot symbolisiert energie und kraft – es wird das kompostloch von diesem standpunkt aus beobachten und behüten

boot und mann haben sogar noch einen kollegen bekommen – ich füge ihm einen mickrigen kleinen dicken wie einen begleithund hinzu – so wirds gehen
KOMPOSTLOCH_DREI MÄNNEKEN_ 312
es war mir eine grosse freude – jahresabschlussfreude mit der hoffnung verbunden
dass sich noch weitere kleine projekte ansiedeln werden und ich die künstler/in mal treffe

es ist der auftakt zu etwas neuem

WINTERSONNENWENDE 2013

WINTERSONNENWENDE_P1010071es wendet der herbst in den winter – neues löst das alte ab wie es das immer tut

doch heute sinnen wir nach – wohin mit dem alten – zeigt sich das neue schon –
der schwung für das neue wächst – aus der tiefe steigt zaghaft das licht empor –
energie ist nicht verloren – sie ruht sich nur aus – sammelt sich um wieder hervorzubrechen
das bewusstsein dafür scheint in all dem weihnachtsgetue unterzugehen – war vielleicht nie vorhanden
wir entzünden ein feuer – bedanken uns bei der dunkelheit für schutz und umhülltsein –
begrüssen das licht und dass es wiederkommen wird
wir stossen an auf das neue – tanzen und umarmen uns – teilen das erleben

in den 12 rauhnächten wird das licht nur zögernd heller – nach dreikönige haben wir die gewissheit dass es so ist – dass es eine stille zeit ist kann ich so nicht sagen – für jede/n ist das wohl anders erlebbar
es geht auch die meinung dass die kelten und germanen nächtelang feierten denn die tage zählten zu den nächten – vielleicht um das alte abzuschütteln – vielleicht aus angst vor der dunkelheit
wir müssen aus der stadt hinausgehen um das dunkel zu erfahren – das viele künstliche licht ringsherum blendet uns
um 17 uhr 11 ist die genaue wende – ich wünsche mir dass es nicht regnet damit unser feuerchen brennen kann
und was wünscht man sich zur sonnenwende – dass es eine gute zeit sein wird die da kommt…