F L I E G E N . . .

ETEL ADNAN

‚ich werde mir flügel wachsen lassen und fliegen‘

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botschaften senden aus dem all fallen die gedanken auf die strassen haben ihren sinn verloren sind die menschen ohne den druck der engel verblassendes weiss verblendet sie haben fremderen wesen ihr vertrauen ist grenzenlos abgewirtschaftet werden die felder keine müde mark ist ihnen geblieben sind sie in alten bahnen verläuft es von meeresküste zu meeresküste sind sie gezogen wird immer nur das weisse an den rändern gibt ihnen zu denken brauchen sie nicht in den abgründen befindet sich eine ungeheure menge an glaubwürdigkeiten wird es mangelt ihnen an diesem und jenem sind sie nicht mehr interessiert gehen sie von einem ort zum nächsten zufallsprodukt werden sie gezwungenermassen haben sie einen grösseren radius müssen sie erst noch in ihrer wahrnehmung haben längst sind die verschiedensten ideen lassen sich nicht in das gehirn ist eine breite nervenmasse schwirrt ihnen vor augen haben sie immer nur das eine ist weiss ganz weiss…

rosadora
11.4.2013

MARLONSBRETT…

ein brett das ich zum kunstwerk erhebe
wann wird etwas zur kunst
wann ist es wert kunst zu werden
und was hat das mit mir zu tun

800_MARLONSBRETT6 Kopie_bearbeitet-1

in diesem falle habe ich eine beziehung zu dem brett das zum MARLONSBRETT wurde
es war der boden im unterschlupfhäuschen im ,untilled‘ von pierre huyghe während der zeit der dOCUMENTA 13
es war ein ruhepol für yuma und senior die beiden d13-hunde und den/die kunstgärtner/in in diesem werk
oft sass ich dort mit marlon oder feodora oder andré im gespräch vertieft geschützt vor den vielen besucher/innen

eine lange weile nach der d13 war klar das häuschen muss weg und kann nicht für weitere kunstaktionen genutzt werden
marlon und ich bauten es ab
marlon wollte alle teile im garten seiner eltern aufstellen
doch dann gingen nicht alle auf seinen kleinen anhänger
also blieben einige teile und auch der boden

MARLONSBRETT UND HOLZSTAPEL__2013-09-2311

später dann war eine kleine féte im kompostloch – marlon sagte mir zu spät bescheid ich war unterwegs und kriegte die kurve nicht mehr
sie hatten fast alles was sie benutzt hatten – feuer essen trinken undsoweiter – wieder aufgeräumt – nur das brett war zu schwer und blieb

das brett ist noch immer da und auch die bagger und rüttelmaschinen konnten es nicht tilgen
ich verfolgte jede situation und machte immer wieder ein paar fotos
und dann erklärte ich es zu MARLOSBRETT indem ich die gemachten fotos für collagen verwendete

KOMPO_BRETT UND WASSER__2013-09-2332

auch da dieser sog der diesem ort innewohnt
ich machte und mache noch immer neue fotos und neue collagen – immer und immerwieder
ich ernenne MARLONSBRETT-collagen zum kunstwerk indem ich sie zusammenhalte und wie zu einem puzzle füge
und vieleicht mache ich – wie etel adnan – ein buch daraus

M
ARLONSBRETT - GETEILT_2013-09-2312

die frage – wann wird etwas zur kunst –
na indem frau macht
und wenn es noch menschen gibt die sich dafür interessieren
wirds kunst im grösseren stil

und wann ist es wert kunst zu werden
das bestimme ich und meine faszination

na und was das mit mir zu tun hat
das weiss ich noch nicht
aber vielleicht weisst du es

ERGÄNZUNG
gerade lese ich bei carolyn christov-bakargiev

‚das rätsel der kunst besteht darin, dass wir nicht wissen, was sie ist, bis sie nicht mehr das ist, was sie war.
darüber hinaus wird kunst ebenso durch das definiert, was sie ist, wie durch das, was sie nicht ist; durch das, was sie tut oder tun kann, wie durch das, was sie nicht tut oder nicht tun kann; sie wird sogar durch das definiert, woran sie scheitert.‘

auf jedenfall regt diese feststellung zum nachdenken an…

PIERRE HUYGHE PARIS…

Das einmalige und poetische Werk von Pierre Huyghe ist Gegenstand einer Retrospektive: Eine Welt der Experimente!

Vom Mittwoch 25. September 2013 bis Montag 06. Januar 2014

Centre Pompidou

Pierre Huyghe, Plastiker, Video-Künstler, Designer und Architekt, schert sich nicht um die Etiketten. Sein polymorphes Werk, zwischen Fiktion und Realität, berührt unter anderem die Frage der Ausstellung, ihres Formats und der Rolle des Besuchers.

Das Centre Pompidou bietet die Gelegenheit, sein Werk mit der Ausstellung von etwa fünfzig Werken über eine Zeit von über zwanzig Jahren seiner künstlerischen Laufbahn, neu zu entdecken.

Auf diesem außergewöhnlichen Rundgang können die Besucher zwei bekannte Filme entdecken bzw. wiederentdecken: zum einen den berühmten Film Schneewittchen Lucie, der die Geschichte von Lucie Dolène, der französischen Schauspielerin des Schneewittchens von Disney erzählt, die einen Prozess gegen die Firma gewonnen haben soll, und die erstaunliche Geschichte Streamside Day, einen weiteren Film zwischen Dokumentarfilm und Fabel, in dem eine sehr realistische Fantasiewelt dargestellt wird!

Ein seltsamer und zugleich faszinierender Rundgang, bei dem Sie einem Hund mit rosa Pfote begegnen werden und mit lebendigen Gemälden experimentieren, organische Werke bewundern und weitere Kuriositäten bestaunen können.

DER PREIS DER LIEBE…

ETEL ADNAN
,der preis der liebe, den wir nicht zahlen wollen‘.

oder doch müssen…

ETEL ADNAN zog in ein haus in sausalito. vor ihrem fenstern bäumte sich der tamalpais ein berg der die landschaft beherrschte auf. er war aus sämtlichen fenstern zu sehen. es war in der zeit als sie mit dem malen begann und sie schreibt:
,ich malte nur noch den berg, und das ging jahrelang so, bis ich nichts anderes mehr denken konnte. es wurde meine hauptbeschäftigung, den berg in seiner unaufhörlichen veränderung zu beobachten. ich schrieb sogar ein buch über den berg. um ihn und meine gefühle in den griff zu bekommen – doch die erfahrung trat über die ufer meines schreibens. ich war süchtig‘.

ROSA IM KOMPO_PK_20130829-1644181

…und ich fotografiere nur noch das kompostloch
um die unaufhörlichen veränderungen zu beobachten
sie gehen schneller als ich schauen kann
und ich laufe hinter ihnen her
vielleicht auch um meine gefühle in den griff zu bekommen
wenn ich auch sage dass es mir in erster linie um das verstehen geht
verstehen wie das leben tickt was es will oder nicht und was es mir vermitteln kann mit meinen vergleichen und verbindungen

meine schwester schreibt:
,…und wünsche mir, dass Du nicht in
Deinem Sumpfloch Wurzeln schlägst ?! Diese Spielchen mit entsprechendem
Reiz waren schon immer Dein Image und die ganze Familie war in Aufruhr
bei Deinen Eskapaden…‘

oder ,wurzeln schlagen‘ ist es das was wir möchten und doch nicht können
sind wir aus dem grunde so ruhelos so umherwandernd und oft getrieben
eher treten die bilder über die ufer meines erfahrens als umgekehrt
und was wäre so schlimm süchtig zu werden nach den dingen die uns rufen und aufrufen
in allem ist leben und sinn versteckt und manchmal zeigt sich mir ein zipfelchen

ETEL ADNAN
reise zum mount tamalpais
nautilus

HERBST-TAGUNDNACHTGLEICHE…

die aufsteigende mondenergie hat schon was
sie hält eine enorme kraft bereit die wir nutzen können – bewusst oder unbewusst
in den letzten 14 tagen habe ich die layouts von drei büchern erstellt
und heute zur herbst-tagundnachtgleiche erhalte ich die nachricht
,die bücher sind lieferbar‘

in meinem fall bezeichne ich das als ernte
es ist die ernte monatelanger arbeit an meinem KOMPOSTLOCH-PROJEKT

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und als höchste bestätigung dass ich richtig in der zeit bin
gestern – heute nacht (vollmond) bin ich in mein kompostloch und habe auf marlonsbrett einen blütenkreis ausgelegt – sozusagen als dank
weder vollmond noch tagundnachtgleiche waren dabei in meinem bewusstsein
einfach nur so gemacht und…
auch der gedanke dass hier ein höhepunkt ein abschluss erreicht ist
lagen tief in mir verborgen

fernando pessoa
spricht es an – dieses ZWIELICHT DES BEWUSSTSEINS
,Das gesamte Leben der menschlichen Seele ist eine Bewegung im Schatten.
Wir leben in einem Zwielicht des Bewußtseins, uns nie dessen sicher, was wir sind, oder dessen, was wir zu sein glauben‘.
Buch der Unruhe

und die griechische geschichte von DEMETER und PERSEPHONE zeigt deutlich den jahreskreislauf
wenn auch das original aus männlicher sicht

,Demeters Tochter Persephone wurde von Hades geraubt und in die Unterwelt entführt, da er keine Frau finden konnte, die freiwillig mit ihm in die Unterwelt ging. Demeter war voller Trauer und Schmerz – überall suchte sie ihre Tochter, doch konnte sie sie nirgends finden. Sie wütete, weinte, klagte, flehte um Gnade, doch nichts half. Schließlich wurde aus ihrer Trauer rasender Zorn und sie verfluchte alles, was fruchtbar auf der Erde war. „Stirb, stirb, stirb!“ schrie sie, und von nun an wurden keine Kinder mehr geboren, kein Weizen gedieh mehr und keine Knospe öffnete sich mehr – die Menschen und Tiere drohten zu verhungern. Die Erde selbst erstarb. Demeter saß am Brunnen und schrie den Namen ihrer Tochter hinein. Hier tritt eine weitere Göttin auf den Plan: Die Göttin Baubo. Sie ist die Göttin des Humors, des unbändigen Gelächters und der ordinären Witze. Sie reitet auf einer Sau, welche ein sehr altes Symbol fürs Gebären und die Wiedergeburt ist. Baubo ritt zu Demeter, tanzte wild, wackelte mit ihren Brüsten und erzählte ihr ein paar schmutzige Witze. Demeter wurde dadurch aus ihrer Trauer aufgeweckt und begann erstmals wieder zu lachen. Der Geschichte nach saßen beide Göttinen am Brunnen und lachten, dass ihnen die Bäuche wackelten. Sie lachten so lange, bis es Hades zuviel wurde, und so ließ er Persephone wieder frei und sie kehrte zurück an die Oberfläche zu ihrer Mutter. Sie durfte zwar nicht das ganze Jahr über oben an der Erde bleiben, denn Persephone hatte bereits Nahrung von der Unterwelt (ein paar Granatapfelkerne) gegessen. Aber sie durfte immerhin zwei Drittel des Jahres bei Demeter auf der Erde verbringen. Das andere Drittel musste sie in der Unterwelt leben. Demeter erklärte sich damit einverstanden. Sie wurde wieder fröhlich und gewann ihre Lebenslust zurück und so wurden auch die Erde, die Menschen und die Tiere wieder fruchtbar und niemand musste verhungern‘.
aus:
http://www.jahreskreis.at/Jahreskreis

VERWEGENHEIT…

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nach auffassung von claire pentecost sind künstlerinnen und künstler diejenigen, die sich bereiterklären, in der öffentlichkeit zu lernen und das wissen selbst in der kulturellen sphäre der auseinandersetzung über werte zu befragen.

rosmarie aus der schweiz wurde schon ganz ‚krapplig‘ bei dem wort VERWEGENHEIT
und schreibt dazu:

liebste RosaDora

du kannst dir mutmasslich sehr wohl vorstellen, dass mir deine verwegene
tier-collage total spass macht. einmal habe ich bilder gerne, die ich frei
interpretieren darf, zum andern macht mich das wort VERWEGENHEIT
ganz krapplig:
noch immer suche ich in unserer verworrenen aktuellen welt
nach guten worten, welche die energie der drachin auszudrücken
vermögen.
das wort WEG in verwegenheit appeliert für mich ganz deutlich an die
eigenverantwortung in unsern entscheiden und gleichzeitig lächelt es
spitzfindig mit der chance des guten zufalls …. mutig in die zukunft
schreiten.

was sie wohl erst zu dem satz von claire pentecost
die diesen satz auf der dOCUMENTA 13 äusserte
sagen wird
die uns auffordert in der auseinandersetzung über WERTE das wissen in der kulturellen sphäre zu befragen

was schätzen wir als WERT
was ist uns wert zu leben
wo müssen wir sie suchen
und geht es um innere oder auch um äussere werte
wert anundfürsich hat noch keine aussage –
vielleicht auch keine bedeutung
kann KUNST dazu einen beitrag leisten

das wort WERTSCHÄTZUNG fällt mir ein…

NEUE BLOGSEITE EINGERICHTET…

sie ist fertig – die neue blogseite
sie ist gut gelungen wie ich finde
es war eine schwierige geburt

du kannst sie nicht nur im pc oder i mac gut und ganz sehen
sondern auch auf diesen kleinen neuen in gebrauch befindlichen
guckkästen

claudi klinger aus berlin hat sie erstellt und sagt dazu

„responsive Webdesign“ (= „antwortendes“ Webdesign)

= Seiten, die sich der Bildschirmgröße ANPASSEN!!!!

das ist wohl die allerneueste errungenschaft
claudia sagt dass sie selbst es nicht einmal bei sich eingerichtet hat
ich hätte nun einen maserati unter den blogseiten

claudia und ich sind ein altes team
ich lernte sie durch einen schreibkurs im netz kennen
das war 2005
danach richtete sie mir meinen blog ein
den gibt es nun seit 7 jahren

es ist der wichtigste ausgangspunkt meines schaffens
seit dem nutze ich die möglichkeit text und bild zu einer einheit zu
verbinden
ausserdem ist daheraus meine fähigkeit entstanden
die layouts für meine bücher selbst zu gestalten

claudia betreut meine seiten bis heute und ist mir in vielen fragen
eine grosse hilfe

hier ihre anschrift

www.claudia-klinger.de

GROSSE EMPFEHLUNG
rosadora

BOTANISCHER GARTEN VI

spätsommerfreuden

es sind immer die menschen die diesen gang zwischen den blumen bereichern
ein älteres ehepaar – kann man hier auch rein gehen – ja man kann
wir plaudern und scherzen – jetzt haben wir heute doch mal so richtig gelacht sagt der mann das ist doch was

eine junge fotografin hat ein fotoshouting ich tippe auf hochzeit ist es dann doch nicht
nina – die auch kim kennt – eine ebenfalls junge fotografin die ich im tegut kennengelernt habe wir tauschen unsere visitenkarten

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die karden im lehrgarten haben es mir wieder angetan mit ihren bizarren formen
sie sind in starre gefallen und würden so den winter überstehen vorausgesetzt man entfernt sie nicht vorher

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im stauden garten dann die kugeldisteln
sie sehen etwas zerzaust und spitzbübisch aus streuen ihre samen nur zaghaft in die gegend

die gräser die wogenden zarten werden mit jedem tag schöner und erstaunen mich mit ihrer vielfalt

ein schwatz mit einer ganzen familie und einem riesenschäferhund das gespräch geht über sicherheit die durch so einem grossen hund gegeben ist

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über die echinacea komme ich mit ehepaar klein ins gespräch von motivsuche bis nennung der kameras herr klein fotografiert eifrig und ich auch frau klein schaut zu

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dann eine begegnung mit einem springinsfeld einer grünen heuschrecke familie mit zwei kindern das dauert etwas ich fotografiere begeistert so einen grossen habe ich in unserer gegend noch nie gesehen er will nicht wegspringen der schreck wir beraten was zu machen ist ja was frisst er den wir nehmen ihn mit nachhause sagt das mädchen und setzen ihn in ein terrarium der knabe äussert bedenken der schreck sitzt jetzt bei ihm auf der hand auf seinem rücken und dann auf meinem er will und will nicht flieghüpfen
ich verspreche nachzuschauen was er denn im winter macht
er stirbt schlechtweg das weibchen legt vorher eier in die erde aus denen larven hervorschlüpfen im nächsten jahr und in drei verschiedenen stufen zum grünen heuschreck bzw. heupferd werden sie sind nützlich für die gärtnerin und den gärtner sie fressen ein vieles an schädlingen von dem was die marienkäfer verspeisen grünzeug fressen sie auch aber sie werden dadurch nicht zur plage
eine weile später treffen wir uns wieder bei der wildäpfelbaumwiese
der heuschreck ist immer noch nicht fort er weiss wohl um sein schicksal will noch etwas wärme und nähe geniessen dann wird er in der wiese abgesetzt und das kleine mädchen sagt da sind noch andere ich ab sie gehört

jetzt durch den staudengarten in richtung ausgang
aber fast schon am auto ein ehepaar welches sich erkundigt ob man im schlösschen kaffee trinken kann – nein kann man nicht – ich nenne den gegenüberliegenden werkhof und dann folgt ein längeres gespräch und austausch von gemeinsamen erinnerungen
sie sind aus koblenz und er ist aus kassel will hier seine jugenderinnerungen auffrischen tanzen im schlösschen und dann nachts heim durch den dunklen park…
wir sind fast derselbe jahrgang und haben gemeinsame tanzerinnerung – haus der jugend und sind uns wahrscheinlich auch seinerzeit häufiger dort begegnet
sie kommen von einer familienfeier die anstrengend war und müssen noch nach koblenz
viel war es und völlig unerwartetes – ein wunderbarer spätsommertag

LANDUNTER…

wenn etwas einen ,zusammenbruch‘ symbolisieren könnte
dann ist es das wasser – eine überschwemmung
und gleichsam für ,wiederaufbau‘ oder fruchtbares wachsen ebenso

also
ich schaue nach in meinem kompostloch
– schaue ob der stillstand von den letzten tagen anhält – er hält an
die überschwemmung ist dann eine überraschung
so viel wasser gab es im vergangenen jahr bei weitem nicht
also sinnbild für
reinwaschen
klarschiffmachen
klar für neues

es regnet wie verrückt
doch das hält mich nicht ab – ich wollte nachschauen und tue es auch
schnell noch die schuhe wechseln
in der einen hand den schirm – er liegt immer im auto –
in der anderen die kleine kamera – die grosse hätte so viel mehr eingefangen

ich wollte nur zaghaft am rande bleiben
doch dann zieht es mich – ruf es mich – und nichts wie los
rein in den schlamm – durch den matsch – knöcheltiefes einsinken
gummistiefel – ja gummisstiefel wären das einzig richtige
und dann blubbern die regenblasen mich an – und ich krieg sie nicht scharf
mit einer hand – dem getänzel mit dem schirm – einfach kein stillhalten der kamera

und dann das okkerfarbene leuchten im wasser
es ist nicht einfach da – ich muss in einer besonderen richtung und höhe zu ihm stehn – dem okkerfarbenen leuchten
es ist der höhepunkt hier im kompostloch unter dem regen das ich ganz für mich alleine habe
am rand der matschpfütze entlang – da muss ich durch – und geschafft
es kostet energie und begeisterung – sonst ist da kein durchkommen

es erschöpft mich und ich sage mir
ich kann ja morgen wieder herkommen
und weiss dabei dass die situation morgen eine ganz andere sein wird