FRÜHLINGSTAGUNDNACHTGLEICHE…

Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling, komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Blüht ein Blümlein, blüht ein Blümlein, blüht im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling,
komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Scheint die Sonne, scheint die Sonne, scheint im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling,
komm doch bald herbei, jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!

Das Lied „Singt ein Vogel“ stammt von dem deutschen Komponisten Heinz Lau (1925 – 1975), der unter anderen bei Paul Hindemith studierte und viele Kammermusikstücke, Lieder und Chorwerke schrieb.

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ab 2012 beginnt der frühling am 20. märz. die verschiebung findet statt durch das schaltjahr.

dOCUMENTA (13) SIEBEN HÜGEL…

S I E B E N . . .
sieben hügel – sieben berge

die frau sagt, ihr mann sehe 4 hügel, sie sagt, es sind 7 – 7 hügel, wie die sieben berge…
gut geschaut und gut überlegt. ich zähle auch 7 hügel. ich darf ja nicht verraten, was es sein könnte.
diese verdammte geheimnistuerei.
jetzt haben sie ein fernrohr aufgebaut vor der orangerie. wohin soll man da bloss schauen …
der kleine junge – 3 jahre alt – bringt seine mutter dazu, geld einzuwerfen, damit er durchsehen kann.
er ist zu klein, die mutter hebt ihn hoch, dann rutscht ihr das fernrohr weg. der junge verliert die geduld,
läuft längst wieder seinem ball hinterher.
die mutter meint, geldschneiderei. ich stimme ihr zu.
aber es macht sich gut vor der orangerie, und zusammen mit dem planetarium hat es vielleicht sogar
einen tieferen sinn.

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JOSEPH BEUYS HAT NUN EINE STRASSE…

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heute vor 30 jahren startete Joseph Beuys bei der 7. documenta seine „Stadtverwaldung“.
nun benennt man ihm zur erinnerung eine strasse, an der nordseite des hauptbahnhofs in kassel.
damit das strassenschild nicht übersehen wird, nicht so einsam dasteht, pflanzt man auch einen baum.

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es ist keine strasse, die von fussgänger/innen eifrig beschritten wird.
vielleicht ändert sich das mit beginn der 13. documenta, die im juni beginnt.

das bewusstsein um die bedeutung der von joseph beuys inszinierten pflanzung wird nach 30 jahren durch die damit veranstalteten erinnerungesfeiern aufgefrischt und bekommt einen veränderten stellenwert. fast ist der unmut des anfangs vergessen und die bewohner der stadt sehen den wert, den das grün der 7000 bäume gebracht hat. kassel liegt nun im wald…
auch die grösse des künstlers und sein bekanntsheitsgrad in der kunstwelt sind den kasseläner/innen und kasselern bewusst geworden und macht sie stolz. seine verwaldung macht kassel in der welt bekannt.

dOCUMENTA (13) IM KLEEBLATT…

dOCUMENTA (13) IM KLEEBLATT…

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aus der vogelperspektive sieht das bollen(bowling)grün, so sagen die alten kasseläner/innen,
sieht die grosse fläche aus wie ein dreiblättriges kleeblatt.

die darin herumbutteln sehen aus wie kinder im sandhaufen, den man extra für sie aufgeschüttet hat.
dass es ein kunstwerk wird, ist noch nicht unbedingt zu erkennen. ahnen kann man es und aus den vielen geheimniskrämereien der
d 13-veranstalter entnehmen.

der künstler ist schon mal da
und der bauherr herwig auch.

ich versuche eine perspektive für das, was ich sehe, zu finden.
7 hügel (roms) kassels mit der karlskirche im hintergrund – das hat was.
auch neue galerie und die ganze häuserreihe am weinberg geben ein gutes bild,
und die orangerie, die nicht wegzudenkende.

am himmel, so blau wie noch nie in diesem jahr, schwingt und schwebt ein buttelwerkzeug. es wird doch dem himmel nicht wirklich… nein, es wird nicht.

alles hat seine ordnung und herwig spricht schon vom nächsten projekt. ist anzunehmen, dieses hier wird rechtzeitig fertig werden.

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SONNENBLUMENWIEDERSEHN…

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wie die felder jetzt so leer sind, denke ich – zuerst. doch als ich nach meinem sonnenblumenfeld schaue, sehe, dass es noch nicht abgeräumt ist – ich hatte es fast vermutet – steigt freude auf. auch das wiedersehen eines sonnenblumenfeldes vermag es, mich in meinem tiefsten anzurühren.
diesmal hat es sich stark verändert. dass es mal ein feld mit leuchtenden sonnenblumen gewesen ist, weiss ich nur, weil ich es begleitet habe in seiner verwandlung. die beige farbe leuchtet das morbide bild aus. einzig der ewige kohl setzt nun seine grünen leuchter auf. in seinem robusten gestänge scheint er sogar noch den winter zu überdauern.

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das gras konkurriert mit dem grün des kohls. beige und grün – das ist eine wunderbare farbkombination.

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die knochen des kopfes eines rehböckchens liegen dazwischen und sehen aus wie pflanzenwuchs. wer es wohl zur strecke gebracht hat. ich mache mir so meine gedanken, wie das gewesen sein könnte und dass es ja sicher kein ganz kleines tier gewesen sein kann, das ihm zum verhängnis wurde. ich trage es wie eine trophäe mit mir und werde ihm einen ehrenplatz bei mir geben. vielleicht sind wir uns im herbst ja schon einmal begegnet.

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die strünke der sonnenblume ohne kopf sehen aus wie lange hanfstengel. gegen die sonne bilden sie die reinsten trotzstangen. irgend etwas muss sie noch aufrecht halten. überhaupt haben die sonnenblumen für mich eine besondere haltung. mit festem stand trotzen sie allen wettern, bis zuletzt.
die langen disteln nun schön gefaltet am boden. die malven lassen sich auch nicht unterkriegen. einige stehen schon wieder in den startlöchern und treiben neu aus. etwas zu früh wie ich finde. aber natur nützt jede wetterlücke.

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ein erdbau von einem nicht ganz kleinen tier, daneben noch einer.
mehr als erahnt ist ein ökofeld nahrung und raum für viele tiere.
viele der trockenen pflanzen weiss ich nicht mehr einzuordnen in ihrer veränderten form. in der farbäusserung haben sie sich sehr angeglichen. das merkmal der jeweiligen farbe fehlt und macht mir ein erkennen schwer.
ich bleibe an ihnen mit meinen füssen hängen und entschuldige mich, dass ich hier so herumstolpere. sie nehmens hin und mir scheint, dass sie lächeln über meine sorge.

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das arrangement von einem grasbüschel und einer geknickten und vertrockneten sonnenblume locken sich auf ein foto.
manche sonnenblume hält noch einen leckerbissen für die tiere bereit – dicke, eingeweichte sonnenblumenkerne.

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zum abschied pflücke ich noch ein paar kohlblätter und bin nicht sicher, ob ich mich traue sie zu essen.
er vermag sich in schönstes goldgelb zu verwandeln.

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meine neugier, wie lange das sonnenblumenfeld noch seiner verwandlung erliegen darf, ist gross. ich hoffe, dass es sich im frühjahr wieder selbst aussämen darf und in ganz anderer weise erblühen wird.