D I S T U L A – IM KOMPOSTLOCH…

DISTULA
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ich nenne sie distula in anbetracht ihrer enormen wuchsgrösse und prächtigen entfaltung
hier nimmt sie sich die resterde die feuchtigkeit das licht die wärme und treibt es auf die spitze – sie überwächst mich gestaltet den ganzen hügel – der ist zu einer wildpflanzen-gartenanlage geworden

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das morgenlicht gibt einen wunderbaren glanz – die arien der vogelstimmen untermalen das ganze – ein naturschauspiel
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es gibt so viel zu entdecken
wenn ich eine pflanze male beginne ich mit einem langen stengel der nach oben wächst  und dann das drumherum die blätter die knospen und blüten
hier wo die pflanzen genügend platz haben wachsen sie erstmal in die breite bilden einen kreis und damit eine enorme standfestigkeit – das lässt sich eine vielzahl von pflanzen einfallen – als hätten sie ein gemeinsames muster oder vorhaben
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der giftige hahnenfuss wächst üppig in diesem jahr – hatte er zur documentazeit einen schmächtigen wuchs – steht er hier sich ausdehnend und sehr kräftig und übertreibt es ein bisschen für meine begriffe – aber die zählen ja nicht – und – erklär mir natur
die vielen kleinen blüten wirken in der menge – ähneln der strahlenlosen kamille
noch im august letzten jahres hatte die hühnerhirse diesen platz inne – davon kann ich im moment nichts entdecken – gebiete werden gebtauscht und eingenommen nach eigenen gesetzen

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die kleinen hahnenfussblüten bilden einen wunderbaren kontrast zu dem ackersenf am hügel – gelb schmückt den ort und stimmt ihn heiter – grosse maiheiterkeit

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die krähe kommt – holt sich ihr brot von mir und wagt sich mutig dicht heran – sie kräht die anderen nicht herbei sondern holt sich brocken für brocken und bringt sie in verschiedene verstecke – elegant ist ihr tiefflug

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ…

im kompostloch

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ_P1070237
es ist alles da
das kreuz steht für die göttlichen eigenschaften – die vier elemente – die himmelsrichtungen
es steht für harmonie und vereinigung der gegensätze – es steht für verbundenheit – für dies ist mein platz – für anwesenheit und vieles mehr
der schnittpunkt in der mitte des kreuzes gilt als die wesentliche fünfte kraft – ist somit die quinessenz – gibt uns die denkaufgaben –
was ist das wesentliche – das wichtigste für uns in unserem leben – was macht leben aus – nicht nur meines sondern im besonderen und insgesamt

.
mein kreuz hat eine eigene geschichte
an ina schrieb ich
ich – ROSADORA – derzeit noch DUSCHENKA und tanzfrau – du erinnerst dich…
habe das kreuz gestrickt geflochten genäht
ROTE GÖTTIN_IMG_20140504_0001 Kopie1997

und beim tanz der rote göttin ausgelegt – also erntedank – umtanzt mit meinen frauen – eine frau hatte ihre ganzen rankerosen vom haus geschnitten – eine andere brachte den roten hut und die roten schuhe mit
und stell dir vor
gestern kam eine – marlis – wie passend – von den tanzfrauen ins kompostloch seither nie mehr getroffen…

und nun ist es neu zu füllen – das kreuz –
vielleicht ist ‚versenken‘ wie du schreibst das einzig richtige  – ‚wieder ein wunderbares Kunstwerk, ich versenke mich in das glühend rote Kreuz !!
Handarbeit – die beiden Schals. Wer hat sie gemacht – handgestrickt, handgeflochten, handgenäht?‘

mir fiel ein ,in deine lieb versenken will ich mich ganz hinab…‘ das ist ein christliches weihnachtslied

haften blieb mir das ,versenken‘ wie du ja auch schreibst und so bleiben mir die verschiedenen symbolischen bedeutungen und eine grosse geschichte die mein rotes kreuz hat – rot ist es wegen der roten göttin und gibt damit enorme energie und verstärkt die aufforderung es wahrzunehmen – die harmonie in unserem zusammenleben anzustreben und die gegensätze zu berücksichtigen und mit einzubeziehen
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als ich das kreuz im kompostloch auslegte hatte ich noch keine vorstellung was es mit mir und dem ort meiner wahl machen würde
nun habe ich damit die ausgeprägte energie eingegeben – bin in gutem austausch

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JOSEPH BEUYS IM KOMPOSTLOCH…

 

BEUYS-EICHE IM KOMPOST_P1060971
Joseph Beuys: 7000 Eichen

Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, 1982-1987
7000 Eichen:
3826 Eichen, 1086 Eschen, 651 Linden, 549 Platanen, 391 Ahorne, 216 Rot-Apfeldorne, 163 Robinien, 91 Kastanien, 7 Ulmen, 6 Mehlbeeren, 6 Japanische Schnurbäume, 7 Hainbuchen, 2 Walnussbäume, 1 Ginko, 1 Lederhülsenbaum, 1 Tulpenbaum und je eine Basaltstele
documenta 7 (1982) – documenta 8 (1987), Stadtgebiet Kassel


bisher dachte ich immer es seien ausschliesslich eichen – nun fand ich diese aufstellung und studiere sie und werde auch noch herausfinden wo die bäume jeweils wachsen
nie habe ich mir klar gemacht dass joseph beuys nicht nur eichen pflanzen liess um eine verwaldung kassels zu erreichen habe mich aber gewundert dass sie so verschieden ausschauen – zu verschiedenen zeiten ausschlagen und farbe zulegen
leider konnte er mit der verwaldung der stadt die verwaltung nicht abschaffen – das musste ich heute schmerzlich erfahren… davon mehr an anderer stelle


die kleine eiche im kompostloch wurde bei der documenta 13 eingefügt in das kunstwerk von pierre huyghe – sie wurde nicht eingepflanzt sondern als attraktion nahe des eingangs abgelegt
kaum jemand hat sie zur kenntnis genommen – erst lag sie auf einem der hügel – nach der d13 wurde sie zwischen brennnesseln geworfen – dann lag sie nach dem kompostlochabbau eine weile am nordeingang bis sie schliesslich zersägt und weggeschafft wurde –

nur der wurzelrest liegt noch am nordeingang von dem ich gestern das foto „tod eines baumes“ fotografierte
umgeben von blühenden wildpflanzen – so scheint sie mir geehrt und  auch beachtet – also nicht ins vergessen gefallen

ZWEI JAHRE documenta …

 

KOMPOSTEINGANG 30.04.2012_DSC_967530. april 2012

KOMPOSTEINGANG_20.04.2014P1060975april 2014
heute genau vor 2 jahren am 30. april 2012 und heute am 30. april 2014 habe ich diese fotos vom nordeingang des kompostloches aufgenommen
manchmal ist etwas so als wäre es gestern gewesen und gleichzeitig so als wäre es lichtjahre her – wie in einem anderen leben
in einem film kann man zwei ereignisse nebeneinander stellen unabhängig von zeit –
im gedächtnis werden sie getrennt durch unendlich viele ereignisse die sich dazwischen schieben
viel öfter gehe ich durch den südlichen ein- oder ausgang
auch für pierre huyghes „untilled“ gab es diese beiden möglichkeiten mit der nr. 83 markiert
seit zwei jahren beobachte ich nun diese unaufhörlichen veränderungen
versuche zu verstehen wie das leben tickt was es will oder nicht und was es mir vermitteln kann mit meinen vergleichen und verbindungen – manchmal gehen leute hindurch – dann ist es ein bisschen wie documenta
es ist viel geschehen – aber es ist noch nicht zuende…

ÖSTERLICHER SPARZIERGANG DER BESONDEREN ART…

KOMPO MIT ACKERSENF_P1060412liebe RosaDora – geehrte fee
sie sind wahrlich eine zauberin,
immer und immer wieder haben
sie ihre heilenden dienste in kassel
ausprobiert ohne je genau zu erfahren
ob ihre wirkkräfte überhaupt wahrgenom-
men werden von den menschen ihrer freund-
schaft. in der jüngsten zeit aber begegnen sie in
vielfacher weise jenen menschen, welche die unsicht-
bare seelisch-geistige treppe zu ihnen hochsteigen, besser
gesagt zu ihnen in die tiefe kommen und glückliche froh sind,
mit ihnen sprechen zu können. manche geben ihnen klare fragen
zum beantworten, andere verschlucken diese noch ein wenig, denn
letztlich sind noch immer die meisten leute etwas scheu und möchten
sie ja nicht falsch verstehen. ich habe vernommen, wie fein sie diese angst
auflösen zugunsten eines echten gesprächs für die neuentdeckung von kunst und
natur. darum wünsche ich ihnen einen österlicher spaziergang der ganz besondern ART,
wie es sich die kulturwelt in der AUE seit langer – langer zeit erträumt. ihre züri-rose-maria

SPIRALE ALS SCHÖPFUNGSPRINZIP…

IM KOMPOSTLOCH – KUNSTGARTEN…

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mir ist ganz schwindelig
gerade habe ich meine spirale die ich gestern im kompostloch gelegt habe
weiterverfolgt – immerzu gedreht und gedreht – wie ein derwisch
und kann gar nicht mehr anhalten

weisst du warum eine spirale rechtsherum oder linksherum geht…
sie geht ins leben oder in den tod – tanz
so herum und andersherum…

warum schreiben die menschen von rechts nach links
oder von links nach rechts
und das zuende gedacht – immer weiter – immerfort
da komme ich nicht mehr heraus
kann nicht mehr anhalten

gerade läuten die glocken – 5 uhr 30
die vögel stimmen ein
ein feierlicher moment
auferstehung der natur
auch eine spiralbewegung – hinein und wieder heraus

SPIRALE_rechtsdrehend_P1060435das war also kein zufall – das unterbewusstsein lässt sich nicht beirren – leben und sterben –
auferstehung – ostern

die spirale ist das symbol des  schöpfungsprinzips – der ganze mensch spiralt – wir atmen ein wir atmen aus – wir leben  wir sterben – wir leben  wir sterben jeden tag jede nacht – tag und nacht – hell und dunkel – der anfang des tages liegt mitten in der nacht…
KOMPOST_6 ROTE SPIRALEN_19.04
mühsam ist es diese spirale zu legen – der wind treibt die blätter wieder weg – ich lege aus – ich sammle ein – ich spirale
mir gefällt wie franz ludescher das sagt – die spirale dreht sich – sie wirbelt – sie tanzt –
sogar die innere ordnung allen seins vergisst er nicht – das ist uns nicht immer klar und deutlich – aber es ist so unwiderruflich

franz ludescher:
Die Spirale definiert nicht. Sie dreht, wirbelt, tanzt, nähert sich und entfernt sich wieder. Alles Statische ist ihr fremd. Sie bringt versteinerte Verhältnisse in Bewegung. Sie ist Symbol der Veränderung. Sie ist auch Symbol der Leichtigkeit, des spielerischen allen Lebens, und zugleich Symbol der inneren Ordnung allen Seins.

KOMPOST_ROTE GRENZE_P1060449später lege ich noch eine barriere – eine schranke – eine klare grenze
ich lege sie vor den ackersenfhügel an dem meine lyrik steckt – bis hier her und nicht weiter –
sagt sie – der hügel soll bleiben – der ort soll genau jetzt so bleiben wie er ist
dem park angleichen – angleichen – ein übles wort – gleichmachen
lieben wir nicht das verschiedene das besondere – das besondere weil es anders ist –
daher nehmen wir unsere ideen – unsere fantastischen ausbrüche die der langenweile ein schnippchen schlägt – eine weile die lang andauern soll – die uns dem alltag ferne rückt – die uns schwelgen lässt – uns glücklich sein lässt – für diesen moment

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KOMPOSTLOCH IM APRIL…

SO GEHT DAS…
KOMPOST SCHÖNER ORT_P1060359
die situation im kompostloch – für das ich einen neuen namen suche – ist eine völlig andere als zu beginn
anderthalb jahre war ich neugierige beobachterin habe nichts verändert oder beeinflusst
einfach nur still gelassen und verfolgt was aus restkompost wird
die natur nimmt sich alles zurück in dem sinne dass sie aus den vorhandenen recoursen ihr bestes macht und sie macht viel  mehr als zu erwarten ist – gestalterin in allen lebenslagen und immer voller überraschungen

in der 4. phase bringe ich meine moment(a)-kunst ein – moment weil sie nicht von dauer ist, oft nur stunden wie das rote band – manchmal tage aber eben nicht sehr viel länger weil es die parkverwaltung nicht  gestattet auch nicht gerne sieht wenn hier menschen herumturnen

sie kommen aber zum ersten zweiten oder dritten mal – sie entdecken den ort finden ihn besonders bis zauberhaft – wenn ich erzähle dass er ausgeräumt wird – dem park angeglichen wird – haben sie einwände

dass es so aber ein besonderer ort sei sagt auch st. 12 jahre aus der ukraine und a. 15 jahre aus russland die jetzt hier in die schule gehen beklagen dass der kunstunterricht gestrichen ist – die zwölfjährige sagt dass sie von kunst nicht so viel ahnung hat und als ich dann ein bisschen von meiner kunst hier an diesem ort berichte hören sie aufmerksam zu und st. hat plötzlich die eingebung dass hier ja auch die fantasie gelockt wird und zählt auf was ihr alles dazu einfällt – ihr kleiner bruder 4 jahre alt hat eine blaue katze gemalt und als ich erzähle dass ich bilder ohne pinsel male nur mit den fingern und händen – ja das wäre klasse
in klassenräumen ist die fantasie eingesperrt hier kann sie fliegen

zwei knaben vielleicht 14 erklettern den gr. hügel – sie wollen für den kunstunterricht fotografieren – staunen das ist ja ein geiler ort – sieht aus wie stonehenge – auch mit ihnen rede ich eine weile – sie müssen ja weiter – für den kunstunterricht auf motivsuche gehen

da kommt einer der schaut genau – er fasst die bilder sogar einzeln an und beguckt sie und macht fotos – er kommt oft mal hier vorbei und schaut was es neues gibt
wir reden lange, ich fotografiere ihn – er braucht fotos für… – und schade wäre wenn der ort verschwände – wann ich denn wieder hier sei – zuhause dann eine mail
liebe rosadora,
das war ein wunderbares treffen mit dir, deinen fotografien und gedichten im naturgarten heute nachmittag. der zufall schreibt doch immer wieder die schönsten geschichten. ich habe gerade etwas auf deinen internetseiten rumgestöbert und bin sehr beeindruckt, es gibt noch viel bei dir zu entdecken.
ich würde mich sehr freuen, wenn du mir die fotos von mir und uns schickst.
wann bist du denn das nächste mal in der aue? ich möchte dir etwas vorbeibringen.
bis dahin herzliche grüße
georg

manfred 71 bleibt gleich 4 stunden will alles genau wissen hat ideen – man könnte man sollte man müsste … hilft mir meine schnüre für das viereck festzuzurren – sein sohn bildet mit noch zwei menschen eine kommission – sage ich mal – die in kassel besonderes aufspürt – diese hat er auf mein tun aufmerksam gemacht – ob sie es sich schon angeschaut haben weiss ich nicht

LYRIKWAND_FRONTAL_P1060365LYRIKWAND_SEITL._P1060375
den i love-hügel habe ich nochmal mit neuen kärtchen bespickt und an der abrisswand des grossen ackersenfhügels meine lyrik angebracht – auf dem alten hügel haben die pflanzen die fähnchen überwuchert und sturm und regen die kärtchen durchweicht  – natur ist überwältigend

norbert 51 der mit seinem rad immer mal wieder vorbei kommt liebt diesen ort – für seinen balkon sucht er eine ausgefallene bepflanzung und denkt dass er hier was finden wird – ich bin gespannt

kurt 75 kommt hin und wieder hier vorbei – in dem grossen holzabfallhaufen hat er schon so manches hölzchen gefunden für seine schnitzereien – ich sags ja kreativort

das geht doch nicht – diesen ort zu beseitigen finden alle die hier durchgehen – bleibt zu überlegen
was ich anstellen und wen ich dazu bewegen könnte anzuweisen dass der ort bleibt und zwar so wie er ist
unabgeräumt war er natürlich um ein vielfaches interessanter und fantasieanregender als jetzt – aber ,war‘ gilt nicht – erhalten wäre es

phase 1
100 tage documenta 13

BUCH
endlos – unaufhörlich I

phase 2
1 jahr fotografische dokumentation
des werdens und vergehens der pflanzen im kompost

BUCH
endlos – unaufhörlich II

phase 3
abgesang
räumung der anlage bis auf 6 resthaufen

BUCH
abgesang

phase 4
moment(a)kunst
einbringen von kleinen kunstwerken
die den ort weder verändern
noch einbringen von fremdem material

BUCH
endlos – unaufhörlich III
in arbeit

die meisten der kunstwerke sind nicht mehr an diesem ort zu besichtigen weil ich sie ja immer wieder wegräume(n muss) – doch in meinem blog sind sie zu finden www.rosadora.de
der moment(a)-kunst dauer verleihen…

GESCHICHTEN AUS DEM KOMPOSTLOCH…

DAS NICHT-GANZ-ERSCHEINENDE…

…die documenta kann sich dort verorten, wo die lücken der sprache, die momente der stille und die worte, die nicht einmal unter hypnose ausgesprochen werden, bedeutsam werden.
in der stille entstehen gefühle, die das durcheinander der heutigen zeit durchbrechen können. sie stellt den konstruierten strukturen der aktualität ein element der RECHTZEITIGKEIT gegenüber.
sie lässt raum für das nichtfunktionstüchtige und nichtwahrnehmbare, für das NICHT-GANZ-ERSCHEINENDE…

der tanz war frenetisch
carolyne christov-bakargiev
mind-map

KOMPO_LYRIK-HÜGEL_P1060282_bearbeitet-1
hier fehlen mir oft die worte
in der stille entstehen gefühle
durchbrechen
das durcheinander der heutigen zeit
das nichtwahrnehmbare
lockt und verzaubert mich
zieht mich
auf eine andere ebene
man sieht nicht
mit den augen
sagt
einer der alten philosophen
ich schaue
nehme wahr
die wahrnehmung
berührt
meine seele
wenn seele
nicht verloren geht
wie sie sagen
geht auch
meine wahrnehmung
nicht verloren

nichts ist vergeblich
alles ist umsonst
KOMPOST 12.42
mich beunruhigt die fortschaffung des bodens des zweiten ackersenfhügels
und denke dabei an die bemühungen von claire pentecost und ihren traum vom SOL-ERG als neue währung und wertschätzung des bodens von dem sie spricht dass er wirklichkeit werden will

gerade fangen die menschen an diesen ort zu entdecken ihn zu mögen
der könnte doch so bleiben – ja er könnte – wenn…
wenn er dem park angeglichen wird ist er eine fläche wie viele in diesem park – das brauchen wir doch nicht – das gibt es doch schon
aber so wie er jetzt ist – ist er etwas besonderes und wenn die menschen ihn mögen – diesen unaufgeräumten ort – spricht das doch auch von ihrem bedürfnis nach etwas ganz anderem – das ganz andere entspringt oft dem chaos – das chaos würde seine eigene ordnung herstellen – ohne menschliche eingriffe – ohne maschinen
die parkordnung schreibt keine experimente vor – die ordnung zu durchbrechen heisst ja nicht zwangsläufig einer unordnung platz zu machen – natur hat ihre eigene ordnung – es geht darum sie akzeptieren zu lernen und aus der vielfalt zu schöpfen und fantasien hervorzuzaubern
aber der zauber wäre undurchschaubar – das widerspricht der parkordnung in der alles geregelt und in bestimmte wege geleitet werden muss
wir bringen uns selbst um die einmaligkeit die in dem unbeeinflussten auf uns warten könnte – immer denken wir im chaos auch die gefahren mit die darin liegen könnten – weil sie nicht einschätzbar sind z. b.
also der ordnungssinn wird diesen ort ausmerzen
KOMPOST-I LOVE-LEINE_14.41
ein viereck aus gartenschnur habe ich an die stelle gelegt wo sich der erste hügel befand – vier ist die zahl der ordnung – na also – die ordnung wäre auf die weise hergestellt – aber auch für die vier elemente  feuer erde wasser luft und die vier himmlesrichtungen und für noch ganz viel anderes
manfred klopft die heringe fest in die widerspenstige mit steinen vermischte erde
KOMPOST-I LOVE-LEINE_14.42
die LOVE-leine behänge ich neu mit DIN A4 grossen fotos in folie gehüllt – möge die love-energie sich breiten und ausbreiten ohne grenzen
wind und sturm treiben ihr spiel und rütteln am seil

am nächsten tag sind einige der fotos herausgerüttelt und liegen am boden – es regnet und stürmt noch immer und ich werde klatschnass bei meinen bemühungen die bilder wieder einzusacken
ich weiss um die vergeblichkeit bei der hoffnung auf dauer und andauer meiner moment(a)-kunstwerke und bin dann doch enttäuscht wenn sie nach so kurzer zeit schon wieder zerstört sind – wie auch zum erstenmal seit oktober meine steinkreise durch menschliche zerstörungswut – ich richte sie wieder ein weil steine ja nicht von dem betroffen sind dass die witterung sie wegnimmt –

für die anderen kunstwerke nehme ich das – mit augenzwinkern – in kauf

GUNDERMANN UND EHRENPREIS…

liebe elsbeth
da spüre ich ein bisschen verliebtheit
in was auch immer
eine mir sehr vertraute befindlichkeit
ein hüpfen und singen und springen
danke für die texte

zauberhaft sagst du
achja

du bist mehr auf der bühne als im buch
das ist gut
KOMPOST-I LOVE-LEINE_14.4
ich verbleibe
in meinem kompostloch
weiss nicht warum
hänge bilder und texte
der wind weht sie durcheinander
der regen wäscht sie rein
und ich laufe hinterher

ich will sie
noch einmal neu richten
ausgedruckt – auf stärkerem papier –
habe ich die texte schon
nun muss ich sie
noch stöckleinbinden
wozu die arbeit
weisst du es
GUNDERMANN_P1060311_bearbeitet-2
mein gedicht von eben und jetzt:

gundermann und ehrenpreis
versprechen
dir das blaue vom himmel
lassen
dich niederknien
schon
im staunen liegt heil

KOMPOSTLOCH – IN LOVE…

KOMPOSTLOCH-LIEBE…

KOMPOSTLOCH_EINGANG SÜD_P1060178

so ist das
es ist das einzige was zählt
die aufmerksamkeit lässt nicht nach
die gründe werden bewegt
hier sterben tiere
hier leben tiere
vogelgesang unermüdlich
kein stein weint
wieso sollte ich also weinen

es sind die lieder
die tänze
das nie abreissende gebären
der geruch
die farben
regen und sonne
und darüber
ein unstillbarer himmel

KOMPO_WASCHBÄR_11

als ich den kleinen waschbär fand regungslos und tot machte es mir eine grosse verwundung in meinem herz – irgendwie war ich hilflos
da ich ihn mangels spaten oder schaufel nicht vergraben konnte deckte ich ihn mit erde ab
ein kleines grab – damit ihn andere tiere nicht fressen konnten

WASCHBÄR_GRAB_P1060165

am nächsten tag erfuhr ich von einer frau dass im landkreis die staupe seit monaten die tiere hinrafft – ich machte mich schlau und muss nun wohl das veterinäramt verständigen

ich lege sein bild in meinen steinkreis – so geht er nicht verloren der kleine waschbär

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das eichhorn springt munter herum – noch – ich hoffe dass es nicht von der staupe erwischt wird

alles beisammen – leben ist sterben

KOMPO_LOVE-LEINE_ 12.41

ich gebe hinzu und als tragkraft die wichtigste energie die liebe
der love-hügel kommt um das vergehen nicht herum – ich erinnere mit meiner LEINE
die nun wirklich ausschaut wie eine wäscheleine an diese energie
wieder und immer wieder ist das erinnern und das gefangensein in ihr das wichtigste
meine LOVE-wäsche hängt und norbert kommt – wir reden reden reden – es ist eine schöne begegnung

KOMPO_WIESE VOR LEINE_P1060179
er liebt diesen ort wie ich und fährt immer mal wieder mit seinem rad durch die anlage
ich kann also gar nicht aufhören – die gespräche sind ja nicht zu sehen – aber dass ihre energie hier anwesend ist – das ist mir wichtig…