JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL …

JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL – 21. MAI 2025

AUF DEM WERKE DER MENSCHENLIEBE STEHT DIE WELT
1. juli 1927

dass die menschen dies einhundert jahre später noch immer nicht beherzigen – achwo „beherzigen“ – hätten sie ein herz müssten sie unbedingt zu dieser erkenntnis gekommen sein

ob hier mit LIEB UND TREUE der mensch gemeint war oder wie ich es verstehe DIE NATUR ist nicht eindeutig
doch dass die MENSCHEN  und  die NATUR zusammen zu denken sind ist heute klarer denn je für uns aufgeklärten die wir sind
so viele gräber scheinen immer noch nicht zu verdeutlichen – dass krieg keine lösung ist

bettina – meine begleiterin – ist gerührt – sie ist das zweitemal mit mir auf diesem friedhof
besonders als sie die namenliste der jungen menschen liest – die jüngsten 19 jahre –
die 1914 – 1918 also im ersten weltkrieg gefallen sind – GEFALLENE SOEHNE –

UNSTERBLICH IST DIE LIEBE WIE DAS LICHT
mit diesem titel entstand vor jahren ein buch von mir
rosadora g. trümper tuschick

M E I N B A U M . . . urwald sababurg

MEIN BAUM
11. MAI 2010
dazwischen 15 jahre – auf den tag genau – kein zufall!!!
M E I N   B A U M
11. MAI 2025
drei jahre habe ich ihn nicht besuchen können – noch immer finde ich ihn an seinem platz
ab jetzt nenn ich ihn mein BAUM-WESEN – der vorstellung eines gewaltigen eichenbaumes entspricht er nicht mehr und wenn ich von einem BAUM spreche stelle ich ihn mir doch in seiner länge vor und nicht in seiner breite
in seiner breite gefällt er mir – kann ich ihm doch so nahe ganz nahe sein – auf ihn zu klettern wäre etwas schwieriger
und dass er  lange auf mich gewartet hat verrät mir seine aufrichtige art und dass er sich mir zeigt – bessser zeigt als vor drei jahren – da schien er der erde mehr zugeneigt als heute – da war er von pflanzen ganz überwuchert – und nun hat er sich wieder befreit –
ich wage es so zu sehen – versetzt es mich in seiner nähe doch in eine ganz andere ebene
seine nähe gibt mir energien – seine nähe beflügelt meine fantasien – lässt sie fliegen
begleitung und fotos – sohn mirko

er hat ein gesicht – mein baum – eindeutig winkt er
komm
und schön dass du da bist
ich erwidere – setze mich zu ihm – höre was er mir sagt
und
darf und kann es nicht verraten
wir haben ein geheimes abkommen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

er bittet mich platz zu nehmen
etwas unbeholfen aber gern setze ich mich zu ihm
schau dich nur um sagt er
und ich darf in ihn hineinschaun
so kann ich den verlauf seines schon so lang
andauernden abschiednehmens nachvollziehen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

die gespräche mit meinem baum sind intensiv – machen auch müde –
und lange noch werde ich daran denken und sie in meinem herzen bewahren
ich stelle mir die aufgabe den werdegang meines baumes mit meinem zu vergleichen
und in teilen davon auch damit zu verbinden
mein baum ist meine inspiration
d a n k e
rosadora

MARGOT FRIEDLÄNDER..

…IST HEUTE VERSTORBEN

„Für Euch.
Seid Menschen.
Das ist es, was ich Euch bitte zu tun.
Seid Menschen!“
 
es gibt keinen sinn im leben ausser dem, den wir ihm geben.
margot friedländer hat ihm einen  S I N N  gegeben und ihn uns übereignet,
geben wir ihm eine chance – es ist der einzige weg zum frieden.
rosadora

TAG DER B E F R E I U N G UND H O F F N U N G . . .

8. MAI 1945 – ENDE DES 2. WELTKRIEGES…

bild: BZ  olaf selchow

DAS WORUM ICH EUCH BITTE
S E I D   M E N S C H E N
margot friedländer
rosadora g. trümper tuschick

 

7.1.23

am 5. november wurde margot friedländer 102 jahre. seit dem sie MENSCHgeworden ist, (wie sie selbst sagt), berichtet sie aus vergangenen tagen, in denen sie so unmenschliches von den nazis erfahren hat, insbesondere in schulen, damit junge menschen an ihrem schicksal erkennen, dass so etwas nie mehr passieren darf. dass das fast nicht genügt, erfahren wir in jüngster zeit. das muß für sie besonders schwer zu ertragen sein.            101 jahre, das ist mehr als ein ganzes leben. vielleicht geht es darum, verlorene zeit einzuholen. als sie erfuhr, das ihr bruder und ihre mutter von den nazis abgeholt worden sind, übermittelten ihr Nachbarn die nachricht und dass die mutter für sie noch hinterlassen hatte, sie SOLLE VERSUCHEN, IHR LEBEN ZU MACHEN.                        noch heute berichtet sie, dass sie sich ein lebenlang daran gehalten habe.                   viele  jüdische menschen, die den holocaust überstanden haben, erlangen ein hohes alter, so als würde ihnen verlorene zeit geschenkt.

ich bewundere sie sehr und weiß nicht recht, ob ich zu dem hohen alter gratulieren soll – gnade oder fluch. in diesem falle sicher die große chance, aufzuklären, damit gleiches nicht noch einmal passiert.

 

 

F R I E D E N …

EIN WORT UM DAS SICH ALLES DREHT…
die darstellung FRIEDEN IST DIE ZEIT ZWISCHEN ZWEI KRIEGEN ist total neben der spur
inspiriert nicht zum frieden sondern beteuert dass krieg etwas zur menschheit dazugehörendes ist
FRIEDEN IST TOLERANZ ist ein kleines krümelchen zum frieden hin
SIE ZU VERWIRKLICHEN IN JEDER BEZIEHUNG ist besonders kompliziert aber unerlässlich und erstrebenswert um von einer friedvollen menschheit zu sprechen
diese aufzeichnungen von 1977  zeigen dass sich nichts verändert hast
das thema FRIEDEN wird heute schizophren behandelt wie eh und je
aufrüsten heisst doch dass man um das thema kreist ohne es zu verhindern
oder gar in richtung friedfertigkeit etwas zu planen und zu unternehmen
als sohn m. in die schule kam hatte er angst vor einem mitschüler der ihn bedrohte
als er am nächsten tag wieder in die schule wollte bewaffnete er sich mit einem stock
ich schlug vor ihn zum essen zu uns einzuladen – was er dann auch befolgte
danach wurden sie DICKE FREUNDE und sind es bis heute….
im kleinen beginnen damit das grosse gelingen kann

es geht ein brücke von
mir zu dir
und niemand kann
sie sehen
es geht eine brücke von
dir zu mir
nur wir beide können
darauf gehen
bist du mal traurig
komm ich zu dir über die brücke
und bring dir das abendrot
bin ich mal allein
kommst du zu mir
und bringst mir
ein marmeladenbrot
wenn jeder eine brücke hätte
so könnte es doch sein
du holst dir deine brücke raus
und bist niemals mehr allein
rosadora
kindergedicht von 1980
veröffentlich auf der kinderseite
der   H N A   tageszeitung
wo ich die kinderseite gestaltete

INTERNATIONALER LABYRINTHETAG…

„…dem kommen und verschwinden auf dem labyrinth ist eine heilende kraft zuzuschreiben – ihr eigentlicher wert ist das erleben und ihre wirkkraft bleibt im körper und in der erinnerung lebendig.“ agnes barmettler

es geht um die eigentliche ganzheit der lebenszusammenhänge für uns menschen auf unserer erde.

rosmarie schmid in ERZÄHL MIR LABYRINTH frauenkultur im öffentlichen raum                  labyrinthplatz zürich (christel göttert verlag)

dörnberg – bei kassel

…DIE AUGEN OFFEN HALTEN…

DIE AUGEN OFFEN HALTEN

ein tipp von ETEL ADNAN eine der weisesten frauen – die ihre augen vor nichts bedeckte und genau hinsah und entsprechend handelte

sie war nicht nur lyrikerin und malerin sondern in erster linie eine politisch denkende und aggierende frau – eine MENSCHin –

dass wir uns bemühen MENSCHEN zu werden – das ist unsere eigentliche LEBENSAUFGABE – das würde ausschliessen dass wir in feindlichen und kriegerischen dimensionen denken und sogar handeln.

bemühen wir uns – halten wir die augen offen – LASST UNS MENSCHEN WERDEN –

dies ist mein größter wunsch

rosadora

ÜBERWEBEN….
Posted on 17.02.2021 by Rosadora

ETEL ADNAN….
https://www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel-nach-etel-adnan-ueberweben.3684.de.html?dram:article_id=480127

Literatur • Die Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan schreibt über die Kunst des Webens. Ein poetisches Hörspiel nach ihren 1968 verfassten Briefen an ihre Freundin in Beirut – zur Bedeutsamkeit der ältesten Kulturtechnik der Menschheit.
deine seele, die die meine liebet,
ist verwirkt mit ihr im tibettepppich…
DEKADENZ…
aus etel adnans ÜBERWEBEN – hörspiel
…wir sind lebendiges fleisch, das in kühlschränken altert

…wir hören wüste sprüche im radio
…

unsere wahlkämpfe sind zum kotzen
…

in den verwaltungen sitzen gestrige und niederträchtige leute
…

wir atmen ruß und schlucken autoabgase
…

wenn es so weitergeht, werden wir täglich eher benzin als wein trinken,
 um zu überleben und um uns daran zu erinnern 
DASS ES EINST ENGEL GAB
 d. h. indianer und beduinen…
 halten wir, die augen voller tränen, die uns blenden,
 vor dem haar eines kamels inne,
 vor der wolle eines schafes,
 vor einer pflanzenfaser…

Etel Adnan (1925–2021) gehörte zu den wichtigsten Stimmen der arabischen Welt und galt als Grande Dame der arabischen Literatur. Sie war Schriftstellerin, Essayistin, Philosophin und Malerin. Ihre Bilder, Zeichnungen und Künstlerbücher waren 2012 in eigenen Räumen auf der documenta13 zu sehen. Hörspiele bei Deutschlandfunk Kultur u.a. „Schiff im Sturm Berg Mond Meer ganz und gar schwerelos. Etel Adnans Reise durch Leben und Länder“ (2008), „Nacht“ (2017, Hörspiel des Monats) und „A Funeral March for the first Kosmonaut“ (2019).

mit dank an sylvia hagenbach
 – die mir diesen tipp gab

UNSICHTBARES SEIN…

UNSICHTBARES SEIN

dieses unsichtbare sein, das wir tod nennen – macht es uns nicht deshalb angst, weil es sich unseren vorstellungen entzieht, weil unsere vorstellungen nicht ausreichen für eine ewigkeit, in die wir einzugehen hoffen? und geht unsere sehnen nicht trotz unserer ängste dahin, endlich eins zu werden mit dem weltall, mit einer weltenseele, die wir annehmen, und der sich alles erschliesst und unserem nichtwissen ein ende bereitet?
diesem unsichtbaren sein, dessen wesen unzerstörbar und unvergänglich ist, gehörten wir ihm nicht zu von anbeginn, bevor wir in diese welt hineigeboren wurden – und also auch über diese kleine zeitspanne unseres lebens hinaus?
wir vertrauen der ewigen bewegung der sternengebilde, die uns den fortbestand der ewigkeit garantieren. wir lassen horoskope erstellen und lesen aus den konstellationen der himmelsbilder, welche voraussetzungen für unser leben – das vergangene und das zukünftige auf dieser welt – gegeben sind. es entzieht sich uns also nicht nur die vorstellung von einem zukünftigem, sondern auch von unserem jetzigen leben. die frage, woher wir kommen, zieht die frage nach sich, wer wir sind. nur in teilen können wir es erfassen, und auch nur dann, wenn wir uns diesem prozess bewusst werden, der das ganze leben durchzieht. bewusste menschen werden wir durch die verwandlung von lebensprozessen in bewusstseinsinhalte. dieses ständige verwandeln, das wir leben nennen, ist der sinn unseres sterbens. lebens- oder todesprozess – alles ist einunddasselbe, alles ist eins. wir gehören ihm an – diesem grossen einen – ob wir leben oder sterben. der tod erst lässt aus dem vergänglichen sein der seele das bewusstsein vom ewigen hervorgehen. ‚leben und tod ist in unserem leben ebenso wie in unserem sterben‘. (heraklit)
mehr menschen als wir ahnen haben mindestens eine so grosse angst vor dem leben wie vor dem tod. die uneinsichtigkeit, die unmöglichkeit, es in unserem sinne zu lenken und zu beeinflussen, bestimmt ihre vorstellungen und vorahnungen. in dem lebensraum und der lebenszeit, in dem sich sichtbares mit unsichtbarem vermischen, liegen alle möglichkeiten und unmöglichkeiten eines menschenlebens verborgen. zweifel haben darin ebensoviel platz wie hoffnungen, demzufolge wir weder tot noch lebendig sind. worte, wie tod und zeit und ewigkeit sind nur versuche zu erklären, wo wir uns befinden – hier wie dort – sind oft ungenügende verständigungsmöglichkeiten und den individuellen vorstellungen eines jeden unterlegen. so fühlen wir uns allein – auch ganz zuletzt und von hier aus gesehen. vielleicht ist das unsere todesangst, zu erkennen – zu erkennen, dass wir – bis zuende gedacht – allein sind, und in allem – im leben wie im tod. aus diesem grund suchen wir die gesellschaft von menschen – im grossen wie im kleinen. tief in unserer natur sind wir gruppenmenschen, um diesem leiden an der einsamkeit zu entkommen. wir könnten nicht leben ohne die anderen und ohne sie wäre ein erkennen nicht möglich. in jedem menschen, in all meinem tun, kann ich mich erkennen, spiegelt sich, wer ich bin.
dann werde ich fallen in ein grosses ganzes, aus dem ich hervorgegangen bin, in dem alles schwingt und alles in sich doppelt ist, wo sich die bewegungen von geburt und tod immer wieder neu vollziehen. unangetastet wird sie bleiben – unsere seele, aufgehoben in der grösse und weite der weltenseele.

rosadora
13.03.2000