KOMPOSTLOCH noch immer …

BAUM DES JAHRES – und mehr…

warum ausgerechnet der BAUM DES JAHRES – die ROTEICHE  (quercus rubra) zu fall kommt
da wüsste ich nur eine einzige erklärung – weil sie besonders auf sich aufmerksam machen wollte – vielleicht hätte sie sonst niemand erkannt zwischen all den andern
er war teil meines kompostloches und ist es noch immer – solange man ihn nicht wegschafft
ich habe dich immer auch unter deinesgleichen wahrgenommen
nimms als trost – erkannt zu werden – das ist doch was…. oder
ERDE – blanke ERDE – einfach nur ERDE – oder…
hat sie nicht unsere achtung verdient – ohne jemals ERDE DES JAHRES zu werden
sie hat das gar nicht nötig – ständig ist sie gegenwärtig in mannigfaltiger form farbe und art
lässt zu dass wir auf ihr gehen und stehen und auch mal wandern
lässt für uns nahrung wachsen in unvorstellbarer menge
lässt uns leben – lässt uns unser leben leben – das alles kann ERDE
die ROTKELCHIGE NACHTKERZE mit ihrem leuchtenden gelb ist zwar nicht zum aufessen angelegt
aber immerhin trägt sie zu unserer freude bei – und die ist neben nahrung nicht unwichtig
die gewöhnliche kratzdistel ringt mir ein erstaunen ab weil sie eine so aussergewöhnlich
harmonische und gleichförmige art hervorbringt
und die brennnessel erst – diese durchaus heilkräutige und fantasiebegabte
aus brennnesselgarn habe ich schon eine weste gestrickt
das brennnesselgarn war im krieg als es keine handelswege mehr gab
das garn aus dem man für soldaten unterhemden gestrickt hat
und der AUSGEBREITETE FUCHSSCHWANZ (AMARANTHUS HYBRIDUS) wagt sich direkt neben die brennnessel-kolonie und hat einen prächtigen stand
es gefällt mir wie sie sich breit macht – sich ausbreitet in voller grösse

GANZ NEU…

 

 

 

 

 

 

 

 

ganz neu, diese gegend,
ganz neu, mein blick,
ganz neu das gefühl zwischen so viel leben, soviel sterben,
beschienen von einer zärtlichen herbstsonne.
die lieder der farben,
sie beginnen im wind zu säuseln, zu singen gar.


farbsinfonie – welch wunderbare töne.
ich beginne zu schweben,
falle ins steppengras,
brombeerzangen klammern.
sonne wirft lange schatten,
in die ich mich stelle,
um gegen das licht
schauen zu können.

die blicke gleiten,
rutschen auf baumschwingen,
machen halt an markantem,
finden sich ein im hohen lied der bäume.

rosadora

wie ist es ihnen ergangen… JANE G O O D A L L

„Wie ist es Ihnen ergangen seit letztem Mittwochabend?“
fragt das Rahel Noser & Team

ehrlich gesagt fehlen mir noch immer die worte
erst ein paar tage vorher hatte ich jane goodall in einem fs-interview gesehen und gehört  in dem sie von ihren umfangreichen zukunftplänen und absichten erzählte
ich habe mir nicht vorstellen können dass sie diese nicht auch noch tatenkräftig umsetzen würde

nun ist sie gegangen ohne jegliche vorwarnung
das lähmt mich auf eine mir vorher unvorstellbare weise

dabei sollte ich – so gut ich es kann – meine mir verbleibenden kräfte einsetzen um – nein nicht um die welt zu retten – sondern meinen kleinen beitrag zu leisten – wenn ich nur wüsste wie und wo so wie jane es vorgeschlagen hat
jane goodall wusste immer und ohne pause – so schien mir – was zu machen sei
zweifellos war sie ein eimaliger mensch den es so nicht noch einmal gegeben hat und geben wird

einmalig ist jeder mensch – aber nicht einzigartig  und das war sie
EINZIGARTIG
ihr nachzueifern wäre vermessen
aber das was sie geleistet hat anzuerkennen werde ich mir zutraun
und hoffe dass viele menschen ihr möglichstes tun
ein andenken besonderer art wird sie erhalten
und in erinnerung bleiben – weltweit
es ist von grösster wichtigkeit dass es sie jane goodall gab
herzlichst rosadora

KÜNSTLER-NEKROPOLE KASSEL…

HARRY  K R A M E R
1925 – 1997
mit FRAU  H E L G A  –  foto: rosadora

Um die Diskussion über die Skulptur in der Natur und die künstlerische
Auseinandersetzung mit dem Tod neu in Gang zu setzen, entwickelte Harry Kramer die Idee einer Künstler-Nekropole: Ausgewählte Künstler sollten zu ihren Lebzeiten ihre eigenen Grabmonumente entwerfen. Auf einem Areal im Habichtswald wurde dieses Projekt realisiert. Eine Stiftung sorgt dafür, dass es fortgesetzt wird.

wikipedia

GANG DURCH DIE KÜNSTLER-METROPOLE
SAMSTAG 05.07.2025

 

E. R.  N E L E
*1934
der gang… (2022)

man muss hindurchgehn – ob man will oder nicht und wird hingeleitet zum wasser – dem blauen see – wasser – ohne das wir nicht leben würden – das männecken setzt zum sprung an – gern würde ich es ihm gleichmachen – neles gang fordert regelrecht dazu auf…

WERNER   R U H N A U
*11.04.1922 † 06.03.2015

Spielraum (1995)
SONY DSC

DAS SPIEL GEHT WEITER

 

RUNE M I E L D S
*1935
Das Leben fließt durch den fließenden Strom (1992)

UGO   D O S S I
*1943
denk-ort (2003)

KARL OSKAR BLASE
1925 – 2016
momentum…

seit 2005 ruht hier auch MARGA BLASE

DAS AUGE IST DAS HERZ DER KUNST …

GERNOT MINKE
*1937
lehmkuppel… (2021)

Gernot Minke hat mit der Kuppel einen Ort der Kontemplation geschaffen, der mit seinen 24 Sitzen zum längeren Verweilen einlädt, sei es zum gemeinschaftlichen Meditieren, Singen oder Beisammensein.

HEINRICH BRUMMACK
1936 – 2018
vogeltränke… (1997)
„Vogeltränke“ ist somit Taufstein und Grabmal zugleich. Taufe und Begräbnis, Geburt und Tod, Anfang und Ende werden hier zusammengeführt und bilden eine Einheit. Den Kreis der das Achteck einfasst, kann in diesem Zusammenhang als Sinnbild des Kosmos und als ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen verstanden werden.

GUNTER DEMNIG
*1947
Circuitus (2011)

NEKROPOLE_GERT_REGINA_15.02

fotos von rosadora – februar 2015
siehe: KÜNSTLER NEKROPOLE KASSEL…
23.02.2015 by Rosadora

FRITZ SCHWEGLER – LINKS OBEN
TIMM ULLRICH – MITTE

FRITZ SCHWEGLER
1935-2014
EN 6355 (1993)

TIMM ULRICH
*1940
KOPFSTEHENDES HOHLKÖRPER-DENKMAL II

beide waren nicht auffindbar – überwuchert

MANFRED SCHNECKENBURGER
1938 -2019

ist kein grabmal sondern
ist ein denkmal von UGO DOSSI (2021)
für seinen langjährigen freund

LEBEN LIEBE TOD…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

die welt
wandert aus
in ein zukünftiges

du bleibst zurück
sortierst
dein leben
wort für wort

die lösung
will nicht erscheinen

alle bedeutenden worte
bestehn aus wenigen
buchstaben
leben
liebe
tod

rosadora

70 J A H R E documenta…

7. juni 2021 – DOKUMENTAHALLE – 70 JAHRE DOCUMENTA

rosadora und nele bode – wiedersehn

monopol-redakteurin saskia trebing –
Carolyn Christov-Bakargiev, Adam Szymczyk, Naomi Beckwith und Roger M. Buergel

carol christov-bakargiev

adam szymcz

naomi beckwith

roger m. bürgel

KOMPOSTLOCH karlsaue – noch immer…

03.06.2025
KOMPOSTLOCH noch immer…
immermalwieder besuche ich mein KOMPOSTLOCH
– was es ja zu d13 zeiten nicht war sondern UNTILLED von pierre huighe
und auch jetzt nicht mehr als kompostplatz genutzt wird
es sollte DEM PARK ANGEGLICHEN werden und wie ich finde
würde dieser augenblickliche zustand dem entsprechen
es grenzt sich vom üblichen park ab indem es sich immer wieder etwas anderes einfallen lässt
und die eigengestaltung voll und prächtig gelingt
natur passt sich an jede wetterlage an – auch an jede ihm beigebrachte verletzungen und willkürlichen eingriffe und dazu in einem rasanten tempo
dem gras ging es schon an den kragen oder an die halme – an anderer stelle wächst es unversehrt heran – in regen und wind  w o g t  es und zeigt dass natur immer in bewegung ist – kein stillstand
mit meinem immerwährenden fotografieren seit 2012 entstand bisher schon eine interessante
KOMPOSTLOCH-GESCHICHTE
siehe auch www.rosadora.de KOMPOSTLOCH

U R W AL D – eine andere zeit… 31. mai 2025

diese zeit ist eine andere

statt wie all die vorherigen jahre quer durch den urwald zu springen und auf erkundung zu gehen und den verschiedensten bäumen zu begegnen mit ihnen mich in verbindung zu bringen – ist jetzt die zeit des geduldens und weniger umfangreichen  gehens und stehens
die entfernungen sind geringer durch meine enschränkungen meines gehvermögens
ich widme mich nun vorwiegend den im verfall begriffenen bäumen und ihren zahlreich sichtbaren strukturen die mich immer näher an mein eigenes sterben erinnern
strukturen lassen ins innere ins detail auch blicken – machen mich staunen über die in natur verborgenen und nun immer für mich deutlich werdenden geheimnisse
sie locken mich zum schauen und fotografieren der so einmaligen erscheinungen und immer geht es mir ums verstehen – immer besser verstehen der zusammenhänge zwischen natur und mensch – die hinwendung zu meinen bäumen wird deutlicher durch die jahrelange begegnung mit ihnen
jupp rapp – der reviermeister sagt –
das hat ja schon einen dokumentarischen wert
hat es…
das dokumentarische ist für mich das aussen – das nennenswerte auch – meine hinwendung ist innen – ist in mir und geht solange ich lebe nicht verloren
ich erinnere mich und immer deutlicher und solange es mir möglich ist werde ich zu meinen bäumen gehen ihnen meine aufmerksamkeit schenken und mit ihnen ins gespräch mich verwickeln lassen –
es ist eine sehr intime herangehensweise an natur und meinen urwald
und fast bilde ich mir ein dass meine bäume auf mich warten und meine ihnen geschenkte aufmerksamkeit schätzen
solange es mir möglich ist…

bei margarete
obwohl ich nicht kann – eigentlich – klettere ich um sie herum – schenke ihr meine ganz besondereund auch für mich wichtige aufmerksamkeit
aufmerksam muss ich beim klettern sein – ich mühe mich weil ich es will  – vielleicht noch ein letztes mal
ich widme mich ihren detailansichten und nenne sie detail-schönheiten
sie zeigt sich mir ganz offen und ich nehme es als ein mirzugewandsein
sie ist eine naturschönheit meine margarete in ihrem gänzlichen sein von beginn bis jetzt – ende mag ich es gar nicht zu benennen – sie ist ja noch da – wenn auch verändert
der brandbaum – wie ich ihn nenne – er wurde zum brandbaum weil menschen erste in seine hohle
gegenwart ihren müll entsorgten und ihn dann irgendwann anzündeten
zu meinem brandbaum muss ich nicht klettern – er steht am wege
auch ihm widme ich meine aufmerksamkeit – wie allen bäumen und besonders denen die sich dem verschwinden hingeben
diese – fast möchte ich es hingebung benennen – haben sie uns menschen voraus wie auch die dauer ihres seins – und lassen uns hineinblicken in das was leben auch sein kann – natur weiss viel mehr als wir menschen – natur weiss alles – eine erklärung – eine lösung für alles
ehrfurcht – das ist es was sie mir abverlangt

JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL …

JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL – 21. MAI 2025

AUF DEM WERKE DER MENSCHENLIEBE STEHT DIE WELT
1. juli 1927

dass die menschen dies einhundert jahre später noch immer nicht beherzigen – achwo „beherzigen“ – hätten sie ein herz müssten sie unbedingt zu dieser erkenntnis gekommen sein

ob hier mit LIEB UND TREUE der mensch gemeint war oder wie ich es verstehe DIE NATUR ist nicht eindeutig
doch dass die MENSCHEN  und  die NATUR zusammen zu denken sind ist heute klarer denn je für uns aufgeklärten die wir sind
so viele gräber scheinen immer noch nicht zu verdeutlichen – dass krieg keine lösung ist

bettina – meine begleiterin – ist gerührt – sie ist das zweitemal mit mir auf diesem friedhof
besonders als sie die namenliste der jungen menschen liest – die jüngsten 19 jahre –
die 1914 – 1918 also im ersten weltkrieg gefallen sind – GEFALLENE SOEHNE –

UNSTERBLICH IST DIE LIEBE WIE DAS LICHT
mit diesem titel entstand vor jahren ein buch von mir
rosadora g. trümper tuschick