SCHÜTZEND EIN LICHT…

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herbstsonne
atemlose stille
in nebel gehüllt
gehe ich im park
über die steine
über das gras
weht linde
der geruch modernden laubes
wie welkende haut
nicht geruchlos
dein gesicht spricht
von schöneren tagen
nebel umhüllt dich
schützend
fällt ein licht
auf dein haar

rosadora

aus:
und fand mich selbst…

LAUTER LETZTE TAGE…

nebel
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matte spuren zeichnend
mit gewaltiger sanftheit
meinem herzen näher noch
als frühling oder sommer gar
alle grobheit verhüllend
wie schützende hände
in kindertagen
nicht das ferne und weite zeichnend
nur das jetzt und hier
angekommen
oder lauter letzte tage

rosadora
aus:
und fand mich selbst…
ca. 30 jahre alt

KRANICHFLUG…

am 14. OKTOBER 2011
17 uhr 15
über kassel-wilhelmshöhe

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mehr als 250 kraniche überflogen gestern kassel.
leider hatte ich nur eine kleine kamera dabei und konnte die vögel nur erahnen.
so sind sie nur als punkte zu sehen.
aber die höhe war immens.

sie fliegen und holen den frühling zurück.
das ist eine schöne vorstellung.
der flug und ruf der kraniche bewegt mich jedesmal aufs neue.

SCHÄNDUNGEN IM URWALD SABABURG…

SCHÄNDUNGEN IM URWALD SABABURG…

´sanfter tourismus´
ist nicht das, was er sein sollte – sanft.
er lockt grössere besuchergruppen in den urwald und damit auch solche, die nur aus attraktionslust und langerweile in diesem wald mal gewesen sein müssen.
raudis nicht ausgeschlossen.
solche haben nämlich kürzlich grössere schäden angerichtet, indem sie bäume beschädigt und an ihnen herumgehackt haben.

dieser ´dunklen schönen´, nach der ich mein buch benannt habe, sind sie tüchtig zu leibe gerückt. in bein, schulter und hinterkopf ist mächtig hineingehackt worden. kinder oder tiere können es nicht gewesen sein, sie ist ca. zweimeterfünfzig gross.

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jetzt

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ein paar wochen vorher

nicht nur meiner ´dunklen schönen´ wurde gewalt angetan – mir blutet das herz – sondern auch anderen bäumen.
meinen urwaldwesen habe ich versprochen, dass ihnen hier nichts geschehen würde. weit gefehlt. der unter naturschutz stehende urwald ist nicht so geschützt, wie es sein sollte. den menschen den zutritt zu verwehren wäre die einzige massnahme, die solche schändungen vermeiden könnte.
der urwald sollte ein
FRIEDWALD FÜR BÄUME
sein.

an dieser eiche haben sie besonders gewütet. solange daran herumgeschlagen, bis der baum sein innerstes zeigte. nun rieselt das, was er bisher noch halten konnte, nach aussen. das lässt ihn schneller morsch werden und beschleunigt seinen verfall. auch aussen sind teile abgeschlagen und zerstört. sie haben ihm seinen fuss weggeschlagen…

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heute
foto peter bräutigam

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meinem moosengel haben sie den ganzen kopf abgeschlagen. ein pilz versucht die wunde zu verschliessen. die gestalt eines kopfes wird sich nun nicht mehr herausbilden, nicht mehr herauswagen…

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heute

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vorher

dem entenküken haben sie das maul abgeschlagen und den nacken weggekratzt.

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an den gegenüber liegenden baumstämmen sind grosse pilze herausgerissen.
auch das können kinder kaum getan haben. die sitzen so fest und diese waren bis zu 25 zentimeter durchmesser gross, dass einige gewalt dazu nötig gewesen ist.

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jetzt

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vorher

ich kenne meinen urwald gut und bin besonders aufmerksam für veränderungen jeglicher art. wenn den bäumen ein leid geschieht, geschieht es auch mir. bäume haben eine seele. sie sind weiser als wir denken. aber gegen rohe gewalt können sie sich nicht wehren. dass wir uns umbringen, wenn wir sie vernichten, ist aber klar.

dass besucherinnen und -besucher des urwaldes den nötigen respekt aufbringen mögen den bäumen, den pflanzen und den tieren gegenüber und achtsamkeit walten lassen – das wünsche ich mir.