WIRBEL IST IMMER…

so du ihn machst…

NICHTBILDER
NICHTBILDER_WIRBEL_III_P1570981NICHTBILDER_WIRBEL_II_P1580005 NICHTBILDER_WIRBEL_V_P1570989
sie sind unberechenbar – sie sind  – um mich herum – ich sehe sie nicht und muss sie doch finden – die NICHTBILDER. sie sind immer da – sind lebendig oder schlafen – machen geräuschlos viel lärm.
die sehanstrengung ist enorm. ich halte die luft an damit sie meine absicht nicht erkennen.
sobald sie von mir notiz nehmen drehe ich mich ab und tue so als meinte ich sie gar nicht.
es ist ein spiel – ein spiel mit farben formen und reflexen. die reflexten liebe ich besonders. das merken sie. deshalb blinseln sie mir zu. sie glauben nicht an verwendung – ich kann sie ja nicht kaufen obwohl sie hier ausgestellt sind die dinge. aber ich mag ja nur ihre reflektierten bildwürfe. wir verstehen uns.
sobald das wetter draussen eklig ist – und das ist es ja selten für mich – komme ich an diesen warmen ort und fange an zu wirbeln…

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ART ZU FINDEN…

JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL…

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meine augen tanzen – im regenlicht – im lichtregen – und dann im sonnenschein – zwischen den steinen – die steine schmunzeln – sie blinzeln mir zu – foppen – mal sitzt ein scheinchen auf der kante – winkt und ist auch schon wieder weg – mal sitzt eines auf dem gipfel – bleibt etwas länger.
dieses ausnehmende gucken macht ganz kirre – wie besoffen – mir schwindelt. die gefühle sind irritiert – sie machen mit – finden es aufreizend und amüsant. ich berühige sie mit normalen bildern zwischendrin.

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eine heimelich anmutende szenerie zwischen den steinen im regensonnenlicht.

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NATURHOLZWUNDER…

AUE_HOLZ MACHT KUNST_FLEDERMAUS_VII_P1570737was ist wo und was ist was – finden – schauen – da ist alles – nichts ist da. ja was denn nun – wenn etwas zum wunder werden soll, mußt du es finden. offenenauges schlure ich durchs herbstlaub – das so bunte und vielfarbige – schlunze vom nordtor bis zum großen bassin – mache ein foto nach dem anderen – so schön ist die welt im herbst – und lande – über thomaseiche und baumhasel im ablageplatz der mhk.
das ist froppevoll mit pflanzenabfall jeglicher art und einem berg zersplitterten holzstämmen. der erlangt meine aufmerksamkeit.

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das viertel eines stammes steht allein und aufrecht im weg. kunst – denke ich –  die offene fläche ins schwarze fallend mit nuancen von hell bis dunkel. absichtslos. es verleitet mich dazu, die schnittflächen des holzabfallhaufens genauer zu betrachten.

AUE_HOLZ MACHT KUNST_ II_03.111 AUE_HOLZ MACHT KUNST_ III_03.112 AUE_HOLZ MACHT KUNST_FROSCHFRAU AUF THRON_V_KOMPO II_03.114 AUE_HOLZ MACHT KUNST_KOMPO_VI_03.115

sie werden – mir zur freude – ebenfalls mit kunstblick betrachtet – kunst – die nichtgemachte – wie nur natur es verbirgt.

AUE_HOLZ MACHT KUNST_I_FLEDERMAUS_03.11menschen haben den bäumen die schläge beigebracht – es war nicht einmal ein schlagabtausch. bäume schlagen zwar aus – im besten alter – aber sie schlagen nicht auf menschen los. die maßen sich an, die lebenszeit eines baumes zu bestimmen – machen ihn dann nieder – alles zur sicherheit der menschen – versteht sich – als ob sie so wehrlos wären – die menschen – und wenn schon…
zuhause bewegen mich die wunderbilder noch immer – ich schiebe sie herum – ordne sie mit- und untereinander – finde namen und entdecke schließlich die froschfrau auf ihrem thron. na sowas… das höchstmaß der synergie ist erreicht, was kunstmacher sicher nicht verstehen können – die ist ja auch natürlich – nicht gemacht. also – auf den zufall – auf das finden – auf das allerwichtigste auf der welt die natur…

KUNSTFÄNGERIN…

DIE LANGSAMKEIT ENTDECKEN…

JÜD. FRIEDHOF KS_KUNST_GEKLEBTES_20.10 JÜD. FRIEDHOF KS_KUNST_LOCH IM STEIN_23.101es ist das sehen das sich verändert wenn ich einen ort immerwieder aufsuche. ich habe mir die aufgabe gestellt das abstrakte das sich zwischen dem aussergewöhnlichen versteckt aufzufinden – nähe und distanz in besonderer weise zu fordern und mir behilflich zu sein ausgefallene bilder zu erzeugen und zu finden. die kamera spielt mit flüstert sie mir zu und hat freude daran so wie ich.

JÜD. FRIEDHOF KS_KUNST_STEILES_23.10 JÜD. FRIEDHOF KS_SCHW.WEIß_20.101immer spielt das licht eine große rolle – die sonne oder eben nicht – läßt aufleuchten oder untergehn. das hin-und-her ist absolut für den herbst. es fordert meine geduld beim schauen und warten und oft schnellstes entscheiden ehe das erhaschte sich mir wieder entzieht.
ich kann nicht hüpfen meide schnelle bewegungen und sitze ab – da kommen mir die grabzwischenraumplätze sehr entgegen. eine neue art zu fotografieren und das zulassen von langsamkeit…

KUNSTMESSE KASSEL 2016…

VOM SEHEN UND GESEHENWERDEN…

KUNSTMERSSE KASSEL 2016_ENERGY_P1580075mehr noch als die werke fallen mir die menschen ins bild. sie stellen die verbindungen her.
gespräche – flüchtige – wichtige – tiefgreifende mit bekannten und fremden menschen. kunst verbindet – füllt zwischenräume – macht klar und unklar – läßt offen. immer ist im bild ein sinn – von der die es gemacht hat – für den der es anschaut  und immer ist es ein anderer – also keine klaren aussagen – die gibt es nicht. und schon gar nicht in der kunst.

KUNSTMESSE KASSEL 2016_I_08.10 KUNSTMESSE KASSEL 2016_II_08.101 KUNSTMESSE KASSEL 2016_III_08.102 KUNSTMESSE KASSEL 2016_IV_08.103 KUNSTMESSE KASSEL 2016_V_08.104 KUNSTMESSE KASSEL 2016_VI_08.105 KUNSTMESSE KASSEL 2016_VII_08.106 KUNSTMESSE KASSEL 2016_VIII_08.107

ERSCHEINUNGEN…

HUND AM BAUM KARLSAUE…

AUE_BAUMHUND_P1570770ich sitze auf einer bank im park habe das gefühl alles ist beobachtung. es schaut mich an ich schaue zurück und mit dem sich verändernden licht verändern sich die bilder. die bäume sind die hauptstatisten um mich herum. sie verändern sich tagtäglich in richtung herbst.
doch bei längerem sitzen an derselben stelle verschieben sich die lichteinfälle und mit ihnen die schatten und das was mir ins auge fällt. seltsam sitzt da ein hund wo ich noch nie einen sah. er hockt auf seinen hinterläufen und schaut in meine richtung. ich nehme mein tele um mich an ihn heranzupirschen und wie seltsam zeigt er sich jetzt fest an den baum angelehnt. einen moment dauert es bis ich erkenne dass der hund teil des baumes ist der in diesen sekunden – und nur in diesen sekunden – sich mir so zeigt. ein baumhund – ein hundebaum.                                                                                                                 von nun an wird der baum immer nur mein hundebaum sein.
ich staune und noch am nächsten tag versuche ich ihn wieder zu entdecken. aber nichts – garnichts – kein hund am baum – wie auf und davongelaufen. diese erscheinungen mit der veränderung des lichtes die sich sekundenschnell vollzieht macht dass niemals etwas gleich erscheint. und – sind es nicht erscheinungen…

ALLE JAHRE WIEDER…

oder weihnachten kaputto…

KRIMSKRAMWEIHN.KUGEL KAPUTTO_P1570790dreimaldrei ist neune… aber dann ist das jahr immer noch nicht komplett.
die menschen teilen es in drei teile – ostern – sommer – weihnachten. und so wird es in den kaufhäusern und verkaufszentren gehalten. die große weihnachtsausstellung begann schon ende september. es haut mich jedesmal um dass die menschen sich darauf einlassen. sie kaufen – kaufen schon jetzt nippes für das große fest. eigentlich müßten sie doch alles parat haben von den verflossenen feierlichkeiten. nein dieser kaufzwang dieses sichverführenlassen ist eine krankheit in großer ausdehnung.
eigentlich ist jetzt der herbst dran – müßte die ernte eingebracht sein. dank wäre angesagt und demut. doch das was sich in der natur abspielt was sie für uns bereithält ist nebensächlich. es wird einfach so hingenommen ohne größere beachtung. es ist selbstverständlich.

KRIMSKRAM_MECKELBURG_WEIHN.DEKO_30.095der markt eignet sich mit seinem glitzerwerk für meine krimskrambilder. und den einstieg liefert mir eine defekte weihnachtskugel. wie ein symbol, was weihnachten heute noch ist, springt es mir in mein auge und ich denke – ja – so ist weihnachten heute. mit klitzer und klämmer versucht man es aufzumotzen – erliegt dieser täuschung. kein weihnachten – das wäre ja nicht auszudenken. ich verzichte – komme ohne aus…

KRIMSKRAMDEKOFREUDENHYMNE…

KRIMSKRAM_MECKELBURG_WEIHN.DEKO II_30.09lösen den krusch aus der masse
befreien
aus sinnlosem sinn
erlösen
zu freiem gebilde
fangen
zu neuem ganz neuem
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KRIMSKRAM_MECKELBURG_WEIN.DEKO_III_30.091

herausschauen
fast fokusieren –
im großen gedöns
fantastisches flüstern hören
gedichte geschichten
und freches auch
geheim und versteckt

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KRIMSKRAM_MECKELBURG_WEIN.DEKO_IV_30.092anstrengend
in dem großen gemenge
ein winzig kleines
sprechen hören
ein klitzekleines
in der betrachtung
größe erlangen zu lassen

SIMONE FEZER – VERWURZELT

glasmuseum immenhausen
noch bis 31. oktober 2016
SIMONE FEZER_GLASMUSEUM_MIRKOSBILDER_18.091zauberhafte dinge präsentiert uns SIMONE FEZER da. aber sie sind alles andere als nur zauberhaft. der zauber geht aus von dem material – glas – das auch immer etwas geheimnisvolles und scheinbar leicht zu durchschauendes transportiert.

SIMONE FEZER_ROSAS GLASMUSEUM_18.09
beim genauen betrachten und hinsehen verschmelzt das thema VERWURZELT zum wurzelgeheimnis in alle richtungen. es hat hand und fuß und noch mehr herz. wurzeln wachsen in den himmel. wer vermutet das schon. wurzeln stellen  verbindungen her. ich stolpere über die vielen möglichkeiten – obwohl ich ein fantasiebegabtes wesen bin. sind wurzeln wesen – haben sie etwas wesenhaftes. müssen sie ja wohl – denn sie bewurzeln gegenden, in denen ich sie nicht vermute. tief in unseren herzen sind wir verwurzelt – verwurzelt mit allem was lebt.

SIMONE FEZER_GLASMUSEUM_MIRKOSBILDER_18.09 SIMONE FEZER_GLASMUSEUM_NACH AUSSEN GREIFEN_18.091
SIMONE FEZERs fantasiegebilde regen an weiterzuspinnen. sie eröffnen eine glaswelt der bewunderung. staunen ist erlaubt. hatten wir als kinder nicht diese kunterbunten glasperlen, die uns hinauf- oder hinabsteigen liessen in eine kindliche fantasie- und wunderwelt. der zauber ist wiederherstellbar durch diese ausgestellten raumgreifenden und bizarren glasgebilde, deren hände ganze geschichten erzählen, alte und neue und immerwieder.
die hände greifen nach mir, auch die so zartfarbenen gezeichneten in rahmen.
SIMONE FEZER_DIE ALTE_P1570463 - Arbeitskopie 3
die glasgestalten mit menschlichen zügen verweisen auf mythen, neu erzählt und weiterzuspinnende. ganz fasziniert bin ich von der ganz von wurzeln durchdrungenen ALTEN, deren hängebusen noch immer fantasieen spenden. wie die weise alte wacht sie über die ausstellung und die menschen – so diese es zulassen.

SIMONE FEZER_GLAS_FRAU_P1570491 SIMONE FEZER_KRAKE_P1570490
am eingang die aufrechte SCHWARZE ist streng, bringt die leichten fantasien etwas ins stocken. sie macht nachdenklich und lächelt dabei, stellt das ganze infrage, hinterfragt die bedeutung.
gern war ich in der ausstellung. für eine weile hat sie meinen blick und meine gedanken auf eine andere ebene geführt – und tut es noch immer…

MICHAEL BUTHE
oder: Der König ist tot, die Objekte leben weiter.
MICHAEL BUTHE_VI_neu entdeckt – der künstler MICHAEL BUTHE – vierfachaussteller bei der documenta.
in einer retrospektive erlebt sein werk eine neubelebung und neubetrachtung und auch würdigung.

MICHAEL BUTHE_I_P1570154 MICHAEL BUTHE_V_P1570149
in einem artikel von NOEMI SMOLIK über michael buthes werk erkennt sie MICHAEL BUTHE als wegbereiter. wegbereiter erkennt man nie in dem moment, wo diese wege gelegt werden. er starb  1994 mit 50 jahren, (ver)brannte für das, was er zum ausdruck bringen wollte.
in seinen ritualen erkannte er den heilenden aspekt der kunst, noch bevor carolyn christov bakargiev – documenta 13 – diese dimension hervor hob.
seine werke passen noch nach über 20/30 jahren in die zeit. eigentlich sind sie zeitlos.
sie geben immerwährende denkanstöße, sind bunt und heiter und tiefsinnig.
MICHAEL BUTHE_III_P1570152 MICHAEL BUTHE_IV_P1570150seine behauptung
„Was heißt überhaupt Kunst? Es gibt überhaupt keine Kunst, es gibt nur Leben.“
kann ich gut verstehen aus dieser zeit heraus, in der niemand genau deffinieren kann, was kunst denn eigentlich ist. sie ist, was sie ist, basta.
MICHAEL BUTHEs werk ermuntert nicht immer den ganz großen wurf zu starten. er bleibt sich selbst auf der spur und das scheint mir das entscheidende. in die eigene fantasie kriechen und sei sie noch so winzig – als teil von dir selbst, als deine art die welt zu verstehen und zu deuten, so gut es möglich ist.

MICHAEL BUTHE_KERZENLEUCHTER MIT EIERN_P1570158manchmal braucht es zeit etwas zu erkennen. michael buthe war auf 4 documentas vertreten. in erinnerung blieb mir nur der übergroße schwarze kerzenleuchter mit den zwei goldenen rieseneiern. und nun, da über internet fast alles zu haben ist, schaue und schaue ich und füge zusammen. in seiner retrospektive ist er lebhaft hervorgehoben in seinen werken.

fotos abfotografiert aus: artblog cologne

kerzenleuchter: ardmediathek.de