„Die Fremden“ des Künstlers Thomas Schütte – documenta 9 – Portikus des SinnLeffers-Gebäudes
„Fremde sind vielleicht Freunde, die wir heut´ noch nicht kennen“
so lautet ein Zitat Friedrich Nietzsches
Category Archives: K U N S T
UDO LINDENBERG ZUM 70STEN…
NIMM DIR DAS LEBEN…
…
Nimm dir das Leben
und lass es nicht mehr los
denn alles was du hast
ist dieses eine bloß
Nimm dir das Leben und gib`s nie wieder her
denn wenn man es mal braucht
dann findet man‘s so schwer
…
Wo is` denn deine Power hin
wo ist sie geblieben
wo is` deine Power hin
bis zum letzten Atemzug

Nimm dir das Leben
und lass es nicht mehr los
greif`s dir mit beiden Händen
mach`s wieder stark und groß
Nimm dir das Leben und gib`s nie wieder her
denn wenn man es mal braucht
dann findet man`s so schwer
fotos SYLVIA HAGENBACH
HALL OF FAME 2016…
HIP-HOP-FESTIVAL „MAI JAM“ 2016 findet in diesem jahr nicht statt.
„Grund dafür sei laut Quinting vor allem die Sicherheitsauflagen gewesen. Notwendige Gelder für Rettungskräfte und Notfallmaßnahmen.“ HNA wenn die stadt meint, es müßten kräfte für notfall und rettung gestellt werden, dann sollen sie es tun – auf ihre eigenen kosten. bei der letzten veranstaltung ist mir nicht aufgefallen, dass solche „kräfte“ erforderlich gewesen wären. in einem notfall können die rufnummern 110 für polizei und 112 für notarzt feuerwehr und rettungsdienst angefordert werden. die sind nicht kostenpflichtig (habe mich soeben bei der polizei erkundigt).
überall werden gelder gestrichen. aber hier ist es völlig unverständlich und planlos. es ist der treffpunkt für viele graffiti künstlerinnen und -künstler, die bei der mai jam immer sehr viele kontakte ermöglichten auch mit namhaften künstlern von übersee.
eine lautstarke veranstaltung in der art ist in kassel so nirgends denkbar. 80tausend besucherinnen und -besucher bezeugen eine gute und ausgelassene – nie aus den fugen geratende stimmung.
ich treffe sascha und wir reden lange und bedauern die nichtstattfindende „mai jam“ und hoffen, dass sich einige unaufgefordert doch zusammentun werden.
ein vater mit seinen kindern – swingradfahrenderweise. ein graffitilier am werk – übermalt ein vorhandenes werk – das ist hier wohl die regel.
ZAUBERWORT…

,schläft ein lied in allen dingen,
die da träumen fort und fort,
und die welt hebt an zu singen,
triffst du nur das zauberwort.‘
„Eichendorff hat es gewußt, er hat die Dinge träumen sehen.
Er hat sich in ihren Träumen bewegt
wie in einem Meer aus Liedern.
Im übrigen: die Welt singt längst,
gleichgültig, ob die Dinge
träumen oder nicht.
Aber nur wer das Zauberwort trifft,
vermag ihr Singen wahrzunehmen.
Nicht die Dinge müssen erwachen,
die mit den Wörtern müssen es,
indem sie einen von ihnen, welchem auch immer,
so tief auf den Grund gehen, dass es sich ihnen öffnet
als Zauberwort, als das, was am Anfang war,
als Amen, als Om, als Mu
als DU.“
michael vetter
DIE PSYCHOLOGIE DER SEINSERFAHRUNG
1997
ROSTKUNST – NA UND…
ob es die rostfarbe ist – oder das morbide – oder das vergagngene was mich so ruft und reizt – ich weiß es nicht. werde es nicht herausbekommen und entscheiden mag ich mich nicht. auf jedenfall ist es eine bestimmte art KUNST – und kunst ist es weil ich sie dazu mache – meine kunst also – ROSTKUNST.
es ist eine kunst das so zu sehen – das scheinbar unwichtige und als schrott abgetane ins blickfeld zu rücken – es wieder zu erwecken und ihm meine aufmerksamkeit zu schenken.
die dinge haben geschichte. die meisten sind älter als ich und haben all die jahre seit dem krieg unter der erde verbracht. beim nachbombenbuddeln kamen sie wieder ans tageslicht. ich wünschte dass sie eine stimme hätten um erzählen zu können. so muß ich meine fantasie bemühen was mir gar nicht leicht fällt. unter der erde war ich ja noch nicht – habe also keinerlei erfahrung damit den gedanken will ich nicht zuende denken…
meine freude kann ich mir nicht erklären die ich empfinde wenn ich diese dinge finde. ich kann nur sagen dass ich sie empfinde – diese freude als würde ich altbekanntes wiedertreffen. jeder hauch von farbrest schwingt da hinein und dass ich es mit meinen händen fassen und mit meinem kopf begreifen – oder umgekehrt – kann.
ROSTKUNST ist nur ein überbegriff. jedes einzelne teil müßte ich benennen, damit es aufgenommen wird im jetzt.
ein museumsdirektor hat sich auf jeden fall schon dafür interessiert.
und was ist wenn sie berühmt werden diese teile als die die aus kassels unzterwelt kamen….
RAHMENBAU HAUS-RUCKER-CO…
GUTE AUSSICHT…
Anlässlich der documenta 6, im Jahr 1977, entstand die begehbare Stahlskulptur Rahmenbau des österreichischen Künstlerkollektivs Haus-Rucker-Co.
ob von oben oder unten gesehen sie scheint zu schweben. ich möchte schwebend die aussicht geniessen – den blick auf die orangerie – auf die kirschbaumtreppe – dieser ganz besondere anblick und nur wenige tage. ich geniesse und fotografiere.
die skulptur gibt es schon seit fast 40 jahren doch meistens sehe ich sie nur im vorbeifahren. sie gehört zum stadtbild wie viele in kassel verbliebene documentawerke und bleibt doch immer ein bisschen fremd.
diesmal besteige ich sie – fast wie ein erklimmen auf steilem pfad. die rampe ist eng und ab- und aufkommende menschen müssen aneinander vorbei – oder auch nicht.
ich bin für ,nicht‘- verstricke zweie ins gespräch – zwei junge männer aus syrien. über eine fotosession und wenig deutsch bringen wir eine verständigung zustande. ich frage woher sie kommen und wie alt sie sind. ich sage wie alt ich bin und einer von ihnen so charmant und höflich – nein du bist nicht alt du bist nicht alt – und macht tanzbewegungen. – als wenn er sehen könnte dass ich mal getanzt habe und ich erzähle. an syrische tänze kann ich mich nicht erinnern – an griechische, rumänische, bulgarische, russische, indische u.u.u. kreistänze eben. leider ist es zu eng um auf der rampe zu tanzen – nur eine zaghafte andeutung.
also nicht nur ausblick sondern auch einblick – einblick in mir fremde kulturen. aleppo fällt wieder – ja da kommen sie her. ihr gesicht verfinstert sich – aber dann schnell wieder in die kirschblütenrealität…
DER PENONEBAUM…
IN DER KARLSAUE im april 2016
ganz verwaist steht er da – kein publikum – niemand der neben ihm rastet. die kirschbäume vermögen ihm auch noch keinen schmückenden hintergrund zu geben – in ein – zwei tagen vielleicht. ich portraitiere ihn – mal wieder – dazu brauchts nicht unbedingt menschliche verzierung. am bewölkt-sonnigen himmel setzt er sich am besten ab. nicht lange mehr findet er unter den bäumen seinesgleichen. die bemühen sich eifrig um blüten und frühlingsgrün. das ist ihm nicht vergönnt. aber vielleicht ist ihm die aufmerksamkeit dadurch dass er sich absetzt von den übrigen gesichert.
´Am Fuße des Bronzebaums pflanzte Penone eine kleine Stechpalme, die zur Eröffnung der nächsten documenta eine stattliche Größe erreicht haben soll.´
zu meinem leidwesen ist von dem kleinen lebensbaum der ihm beigegeben wurde keine spur mehr – abgerissen – ausgerissen. der standort bietet keine sicherheit für kunst.
die nächste documenta ist bald. vielleicht könnten die menschen die den baum durch spenden gekauft haben sorge tragen und einen neuen beibaum setzen, damit die besucherinnen und besucher der nächsten documenta nicht gar zu enttäuscht sind ob des unvollständigen kunstwerkes auch wenn er bis da hin unmöglich eine ´stattliche größe´ erreicht haben dürfte…
ANGELUS NOVUS…
ENGEL DER GESCHICHTE
zur erinnerung…
„Es gibt ein Bild von Klee, das Angelus Novus heißt. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muß so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“
IMAGES…
FRIDERICIANUM KASSEL…
IMAGES

kunst ist – dass nichts mehr deutlich und zu erkennen ist, dass es humbug zu sein hat, um geheimnisvoll und interessant zu erscheinen, scheint mir die neue maxime für einen teil der heutigen kunst zu sein. (Als Humbug wird laut Duden entweder etwas bezeichnet, das vorgibt, bedeutsam zu sein, tatsächlich aber nur Schwindel ist, oder es bezeichnet eine törichte und unsinnige Äußerung oder Handlung. wikipedia).

die images (bilder) viel zu groß und breit aufgetragen, platzeinnehmend, ohne dadurch an bedeutung zu gewinnen oder meine fantasie anzuregen.
die vielen filme mit ihrem geflimmer – und zigfach überlagerte bilder, um ja nichts zu erkennen, fand ich einfach nur nervig. sie verweigern mir das, was ich sehen möchte und geben weder dem imaginären noch dem realen einen spielraum. der gedachte imaginäre raum verkommt durch die willkürliche spielerei mit digitalen gespinsten.
fantasie entsteht für mich in mir selbst. indem ich sie für andere sichtbar mache, eine digitale spielerei bemühe, fällt mir der begriff imaginäres potential als hirngespinst ein.



der ausstellung kann ich nicht viel abgewinnen. sie hat diverse organisatorische mängel.
so finde ich es nicht sehr geschickt, den eingangsbereich mit einer barriere des schneewittchen slogans von pierre huyghe zu verstellen.
die werke tragen keine verzeichnisse der künstlerinnen und künstler. das macht das zuordnen, selbst mit begleitheft, enorm schwer, zumal das auffinden auch nicht bildllich unterstützt wird.
die lautstärke soll eindringlich sein, ist mir aber viel zu laut und ich ziehe es vor weiterzugehen.

oft gehe ich in eine ausstellung mehrmals, wenn ich was neu ansehen will, um es zu begreifen. diese hier verlockt mich überhaupt nicht.


für mich sind es dann immer wieder die menschen. die drei schulklassen mit großem flüchtlingsanteil, machten mir freude. juliane gallo war für die kunstvermittlung zuständig. das ritual des imkreissitzens, um zu reden, gefiel mir. und als sich drei schüler auch noch zum tanzen und lachen bewegen liessen, war für mich der besuch gelungen…
D A D A . . .
ROSADADA
ist aktuell dadada braucht einen anstoss dada kriege gibt es mehr denn je dadadada dummheit ist gewachsen bei allem vorgegebenen wissen dadideldummda …. später mehr
KUNSTHAUS ZÜRICH
5. Februar – 1. Mai 2016
«Dadaglobe» versammelt die über zweihundert Kunstwerke und Texte, welche Tristan Tzara 1921 von Künstlern aus ganz Europa zugeschickt worden sind. Dieses epochale, aber bisher nie publizierte Buchprojekt findet im 100. Jubiläumsjahr von Dada endlich seine Verwirklichung: Indem die weltweit verstreuten Beiträge in langjähriger Recherchearbeit wieder zusammengetragen worden sind, bildet diese Ausstellung einen Meilenstein der jüngsten Dada-Forschung. Konkret umfasst die Präsentation Selbstporträts, Fotomontagen und Collagen, Zeichnungen, Buchseitenentwürfe, Gedichte und Essays, daneben Manuskripte, Drucksachen und Aufschluss gebende historische Dokumente. «Dadaglobe» stellt eine beeindruckende Rundumschau über die künstlerische Vielfalt, die gesellschaftspolitische Relevanz und die kunsthistorische Schlagkraft von Dada dar. Mit Beiträgen von Hans Arp, André Breton, Max Ernst, Hannah Höch, Sophie Taeuber-Arp und rund 30 weiteren Künstlerinnen und Künstlern.
Die Ausstellung wird ab Juni 2016 im Museum of Modern Art in New York gezeigt.
Unterstützt durch die
Ernst Göhner Stiftung
und die Art Mentor Foundation Lucerne.






