PIERRE HUYGHE – ROSWITHA HAFTMANN-PREIS 2013…

Roswitha Haftmann-Preis 2013 für Pierre Huyghe

Donnerstag, den 24. Januar 2013 um 16:16 Uhr
Europas höchstdotierter Kunstpreis geht erstmals an einen Franzosen. Der Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-Stiftung vergibt den mit CHF 150’000.- dotierten Roswitha Haftmann- Preis an Pierre Huyghe (*1962). Die Übergabe findet am 16. Mai 2013 im Kunsthaus Zürich statt.

wie ich richtig lag mit meiner wahl
meinem empfinden für das, was auf der d13
den höhepunkt darstellte
da müssen erst die schweizer kommen…

nichts geht zuende alles geht weiter
das kunstwerk verfolge ich noch bis april 2013
dann ist es ein ganzes jahr und der kreislauf geschlossen

pierre huyghe gab ich über 2000 fotos aus meinen beobachtungen über die zeit der dOCUMENTA

es ist ein 20 minütiges interview mit rosadora, also mit mir, entstanden von den gebrüdern karl und johannes BRUNNENGRÄBER in ihrer MOMENTA100

mein buch LICHTE MOMENTE ist ab heute im buchhandel zu bekommen

den artikel zum huyghe-preis zu finden unter…
www.kultur-port.de/index.php/kunst-kultur-news/6395-roswitha-haftmann-preis-2013-fuer-pierre-huyghe.html&ct=ga&

fotos vom 14. januar 2013

GESCHLOSSENE FARNDECKE…

sehr eindrücklich ist mir diese geschlossene farndecke
dieses bild fehlt mir noch bei meinen farnbeobachtungen
wie ein lebendiges leichentuch überdeckt es die erde für kurze zeit ehe es selbst zur erde wird

nachschauen will ich in meinem urwald wie es denn so geht
und was sich verändert hat
die jahreszeitlichen veränderungen gehen schnell müssen schnell gehen weil sich ja schon neues vorbereitet
aber auch die veränderungen des lebens der bäume zeigt sich rasant und oft ruckartig
meine fotos aus den vergangenen jahren lassen es vergleichend deutlich werden


diesen baum der nun nicht mehr so zu nennen ist
besuche ich oft
vor vier jahren stand er noch aufrecht
und kein wink dass es bald nicht mehr so sein würde
an seiner augenblicklichen lage gefällt mir
dass er mir so deutlich zeigt wie leben in sterben gleitet
wie jede phase seine bedeutung hat und ich darin lesen kann
manchmal möchte ich hinein kriechen in den offenen stamm
als mein grab wäre es eine wunderbare vorstellung
so ein ästhetisches vergehen und ein wunderbarer duft
entsteigt dem zerfall und dem wechsel in erde
der geruch oder gar duft ist das was sich mitverwandelt
wie lange diese rindenhülle sich noch so hält werde ich mitverfolgen
noch kann ich hindurchsehen
dieser durchgang sagt mir dass es weitergeht – danach

auch das sehr grüne moos im überschwang lässt hoffen
grün – die farbe der hoffnung und des lebens

merkwürdig undruhig ist es heute im unterholz
oder bin ich es die unruhig ist nach so langer besuchspause
ungewöhnlich das plätschernde wasser

auffallend die grossen kuhlen welche die wildschweine gegraben haben
seltsam das knacken im gehölz und ich horche auf
ein rabenvogel verkündet meine anwesenheit

alles im wald hat sich verändert und zeigt sich mir ganz neu
wieder einmal
wieder einmal alles ganz neu
und ich muss neu gucken
immer neu gucken

das leben – immer neu

MALWIDA VON MEYSENBUG…

MALWIDA VON MEYSENBURG
lesung im künstlercafè im bahnhof calden-fürstenwald
mit dr. marlis wilde-stockmeyer

„Es würde schwer sein, inmitten einer größeren Stadt ein besser gelegenes Haus zu finden, als das war, in welchem ich geboren wurde und die ersten Tage der Kindheit verlebte. Das Haus lag in der Stadt Cassel und gehörte zu einer Reihe von Häusern, die eine Strasse begrenzten, der man mit Recht den Namen Bellevue gegeben hatte, denn…“
so beginnen Malwida von Meysenbugs „Memoiren einer Idealistin“.

als erste vorsitzende der MALWIDA VON MEYSENBUG-GESELLSCHAFT e. V.
hatte dr. marlis wilde-stockmeyer zu einer kleinen adventsfeier mit lesung in das künstler/innencafé im bahnhof calden-fürstenwald eingeladen.
sie bemüht sich seit jahren, diese vorkämpferin der frauenbewegung ins gedächtnis der menschen in kassel zu rufen und ihr geistiges erbe lebendig zu halten.
malwida war eine bewunderswert intelligente frau, deren ansichten heute noch gültigkeit haben, besonders was die geistige erziehung angeht.

„ In unserem Familienleben waren die Kinder nicht so von dem Leben der Erwachsenen ausgeschlossen, wie dies z.B. in England der Fall ist. Meine Mutter war der Ansicht, daß die Berührung mit ausgezeichneten Menschen nur einen guten Einfluß auf die geistige Entwicklung der Kinder haben könne und allmählich ihr Urteil und ihren Geschmack entwickeln müsse. Ich glaube, daß sie ganz recht hatte und daß diese Bemühungen, so weit sie möglich sind, eins der wichtigsten Elemente der Erziehung sein müßten. Die Griechen wußten es wohl, und die Lyzeen, wo ihre Philosophen und Weisen sich mit den Kindern unterhielten, trugen wahrscheinlich nicht wenig dazu bei…“

Heide Soltau:
„Malwida von Meysenbug, 28. oktober 1816 in kassel – 26. april 1903 in rom, war eine geistreiche, vielseitig begabte, charismatische Frau. Eine überzeugte Demokratin und Befürworterin der 1848er Revolution, Vorkämpferin der Frauenbewegung und Freundin berühmter Männer. Sie arbeitete als Journalistin, Übersetzerin und Erzieherin und feierte Erfolge als Schriftstellerin. Viele Künstler und Intellektuelle suchten ihre Nähe, darunter der russische Anarchist Alexander Herzen, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche und Romain Rolland.
Geboren als zweitjüngstes Kind eines Hofbeamten in Kassel, verliebte sie sich als junge Frau in den Theologen und Schriftsteller Theodor Althaus. Das prägte sie politisch. Nach dem Scheitern der Revolution emigrierte sie nach London. Dort schlug sie sich als Hauslehrerin durch und fand ihre Erfüllung als Ersatzmutter für die Töchter Alexander Herzens.
Malwida von Meysenbug lebte später in Rom, wo sie bis zuletzt umworben und verehrt von ihren Freunden 1903 starb.“

seit 1984 gibt es die MALWIDA VON MEYSENBUG-GESELLSCHAFT in kassel
Sie pflegt das Andenken an Malwida von Meysenbug und hat sich die Aufgabe gestellt, die Erforschung ihres Lebens und Wirkens zu fördern und anzuregen. Zu diesem Zwecke initiiert sie Vorträge, Ausstellungen und Publikationen (Jahrbücher). Sie verfügt über eine Bibliothek, die kontinuierlich erweitert wird. Im Sinne dieser wichtigen Europäerin pflegt die Gesellschaft wissenschaftliche und persönliche Kontakte zu interessierten Personen im In- und Ausland (Frankreich, Italien, England, USA).

GESCHICHTEN DIE DAS LEBEN SCHREIBT…

MALWIDA VON MEYSENBUG
oder
GESCHICHTEN DIE DAS LEBEN SCHREIBT…

sie tauchen auf – unerwartet – aus dem vollen leben heraus
die geschichte geht so

heute früh erhielt ich ein kleines paket
es war gut gepolstert und fühlte sich weich an
der inhalt war in eine dicke hülle von zeitungspapier eingewickelt
und verklebt
ich erwartete den inhalt
2 antiquarische bücher von
MALWIDA VON MEYSENBUG
MEMOIREN EINER IDEALISTIN
1. Band
2. Band

erscheinungsjahr geschätzt 1949

ich habe die bücher in einem antiquariat bestellt, obwohl ich den ersten band bereits besitze, aufgrund der äusseren sehr ansprechenden aufmachung, chamoire mit weinrotem lederrücken und goldprägung und wie neu. bücher, dessen äussere aufmachung mich lockt und deren inhalt mich brennend interessiert – keine chance zu widerstehn.

also, es ist für mich ein kostbarer paketinhalt und als ob die versenderin das ahnte, hat sie es wie ein wertvolles eingeschnürt. mein lob wird sie dafür erhalten.

die gute verklebung, die auch noch das äussere des dickgepolsterten briefumschlags verziert, ist mühsam zu entfernen. die schichten des zeitungspapiers untersuche ich auf interessante artikel.
dann die bücher – eines nach dem anderen ziehe ich heraus, jedes für sich auch noch einmal dick verpackt und verklebt.
sie sind in einem tadellosen zustand und ich bin begeistert.

soweit ist alles, wie ich es hätte erwarten können.
vorsichtig schlage ich den 1. band auf und finde die widmung

„Möchten die Memoiren einer Idealistin meiner lieben Mutti Grone viele Stunden tiefen und nachhaltigen Erlebens bereiten.
Das ist mein Weihnachtswunsch
1949
Ihre Elvira“

und nun bekomme ich diesen weihnachtswunsch und die bücher 63 jahre später zugeschickt,
so als wären sie für mich eigens erkoren. ich benutze diesen alten ausdruck mit bedacht.

da wusste eine frau so kurz nach dem krieg, wer MALWIDA VON MEYSENBUG war. das erstaunt mich. war sie zu der zeit noch mehr im bewusstsein der frauen als heute. diese elvira musste es genau gewusst haben, das buch oder die bücher kennen, sonst hätte sie nicht „Stunden tiefen und nachhaltigen Erlebens“ wünschen können.

mein erleben steigert sich noch.
auf der nächsten seite des ersten bandes liegt fein ordentlich und säuberlich ein briefumschlag mit der anschrift

Frau Hede Grode
(24) Ahrensburg bei Hamburg
Parkallee 15

die absenderin

Elvira Rackow
196 Quedlinburg
Queringer Str. 8

der briefumschlag ist geöffnet. ich entnehme ihm ganz vorsichtig eine briefkarte und weiss nicht, wie ich mich fühlen soll, so als ob ich in etwas eingeweiht werde, oder wie eine schnüfflerin, die das ganze garnichts angeht.

ich beginne zu lesen, was sich sehr schwierig gestaltet. die deutsche schrift (sütterlin) habe ich nur kurz als kind in der grundschule erlernt und inzwischen wieder fast vergessen. so viel kann ich erraten, dass es um eine sehr persönliche sache ging.

auch muss ich erst noch begreifen, was mir da so besonders erscheint. erschienen ist es mir, wie eine weihnachtsmär besonderer art. die intimität eines briefes nach 62 jahren von zwei mir unbekannten frauen – das lesen rückt sie mir näher, fast nah, als hätte ich sie gekannt. eine handschrift ist heutzutage schon etwas sehr intimes und zumal so akkurat (auch den ausdruck verwendet man heute nicht mehr oder selten).
so überrascht, fotografiere ich den vorgang erst einmal, was u. a. heisst, dass ich die karte im mac nun vergrössern und besser entziffern kann.
es geht um eine wichtige sache, in die ich da eingeweiht werde. ich nehme sie, als hätte sie sich heute zugetragen.

Quedlinburg 3.2.1950.

Elvira Rackow

Meine herzliebe, gute Mutti!
Seien Sie innigst bedankt für Ihren entzük-
kenden herzlichen, ausführlichen Brief vom 30.1.
der mich nicht nur erfreut, sondern sehr beglückt
hat. Er trug den Poststempel vom 31.1.50 – 14 uhr
und landete bereits am 2. Februar bei mir. Die
Post hatte es abermals sehr eilig, mir Ihre so lieben
Nachrichten zu übermitteln. Am gleichen Tage
ging auch ein kurzer Gruß von mir an Sie
ab. Mutti, sie sind ein furchtbar lieber
Kerl, das habe ich mal wieder so tiefinnerlich
bei mir festgestellt – Ich muss sagen, dass ich
mich von ganzem Herzen für sie gefreut
habe, dass sie unseren Jungen doch noch einige
Stunden so restlos bei sich haben konnten, um
für ihn zu sorgen. Nach all dem Kummer,
den … der abgelaufenen Wochen mit
ihm hatten, war es eine kleine Entschädigung,
die Sie mehr als verdient haben. Hoffentlich waren
es dann wirklich ungetrübt schöne Stunden.

Den Vorschlag, den ich Ihnen bezüglich unseres Jungen
machen wollte, besteht darin, dass ich es für ….
möglich halte, dass wir beide den gesamten Briefwech-
sel, den wir in der bewussten Sache
miteinander führten, vernichten wollen,
sofern es nicht schon geschehen ist. Zu leicht kommt
ein falsches Schreiben … in falsche Hände, und
dann ist das Theater da. Wie wäre es, wenn wir
ihm in unsere geschäftlichen Mitteilungen
einen anderen Namen zulegen würden. Er wird
doch wahrscheinlich in Zukunft häufiger ihr Gast sein,
wenn er beruflich kommt, und da könnte ein
Zufall ihm mal ein Brief in ein …..
das muss vermieden werden, da es von …
fast unmöglich ist. bitte, Muttilein. Nehmen
sie gelegentlich Stellung zu dieser Frage.
dieses ist auch ein …kärtchen, aber im
liebsten Sinne. Es sollte ihnen nur schnell
sagen, wie sehr ich mich gefreut habe über Ihre
herzlichen Zeilen. Eine ausführliche Antwort
kommt in 8 bis 10 Tagen. Vorher werde ich kaum
zu einem ausführlichen Briefe kommen. Dann
gehe ich…
… – Mutti, ich muss Sie … umarmen,
weil es mich einfach dazu drängt.
Ihre Elvira

und nun sitze ich da mit meinen überraschungen und kann erstmal überhaupt nicht zu den aufzeichnungen von malwida von meysenbug umschwenken.

sogar die briefmarken ziehen mich in bann und bringen mich zum nachdenken.
halberstadt – wo um himmelswillen liegt halberstadt und wo quedlinburg. wer war dieser ernst thälmann. na gut, ich werde alles im internet nachschauen.
und 24 – was bitte – pfennige wohl.
heute kostet das buchpaket 410 – auch was bitte – cent, oder 4 euro 10. was für ein sprung, was für eine geschichte liegt zwischen diesen beiden zahlen, zwischen diesen jahren.

und wer MALWIDA VON MEYSENBUG war, bleibt auch zu klären.
soviel – sie ist 1816 in kassel geboren und eine sehr resolute, intelligente frauenrechtlerin, künstlerin, schriftstellerin u. u. u….
ein andermal mehr.


MALWIDA VON MEYSSENBUG

LICHTE MOMENTE…

LICHTE MOMENTE
nachlese in pierre huyghes „untilled“ dOCUMENTA 13

WAS ABER BLEIBT…
wissen die götter

ich will es wissen und schaue nach schaue immer wieder nach damit ich nichts versäume
die sich so prächtig als pflanzen entwickelten liegen nun am boden
sind im begriff sich aufzulösen werden zu erde zu fruchtbarer erde die die samen aufnimmt und wieder neu wachsen lässt

im moment ist herbst und das zurerdewerden schreitet voran in schnellen schritten
ich kann nicht von einem schleichenden prozess berichten der verlauf ist vorgegeben und nicht aufzuhalten

der sommer war glanzvoll und duftend der herbst fallsüchtig und vergehend aber immer noch duftend
der winter wird einen ruhigeren verlauf nehmen er wird mir geduld abverlangen weil ich auf das wiedererwachen der natur warten will
aber eigentlich schläft sie ja nicht nur der verlauf ist für uns fast unsichtbar
eigentlich ist schon alles in vorbereitung und hilde domin benennt es so „es knospt unter den blättern – das nennen sie herbst“ ein schönes bild und ein trostspendendes man muss nur schauen und riechen und hören und alles ist da
das vergehen erzählt vom sterben das es nicht gibt alles ist in verwandlung wieder und immer wieder
das vergehende bereitet schöne bilder man muss es nur anschauen ohne scheu und mit auge und verstehen mitvollziehen

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Paperback, 60 Seiten
€ 14 90 *inkl. MwSt.

LICHTE BLICKE…

LICHTE BLICKE
in pierre huyghes „untilled“ documenta 13

BESEELTE ORTE
MAGIE DER PFLANZEN

immer bin ich es selbst die einen bezug zu einem bestimmten ort herstellt so auch zu diesem kompostloch
mit den pflanzen begann mein interesse zu wachsen an erster stelle waren da die brennnesseln
sie besitzen eine enorme wuchskraft und haben überall ihre stengelchen im spiel
anfangs habe ich mich an ihnen verbrannt das zeigte mir wie unvorsichtig ich mit ihnen umging
später als sie mir über den kopf wuchsen habe ich das nicht mehr zugelassen
es entstand ein verständnis füreinander

das indische springkraut gab dann den sommer über den ton an
es umflog mich mit seinem duft den nahm ich in meinen kleidern mit nachhause
es bestach mich mit wunderschönen blüten und seiner grösse
es wuchs mir buchstäblich über den kopf wie die brennnesseln
ich entdeckte viele heil- und gift- und andere pflanzenarten und alle bekamen meine aufmerksamkeit
ich erkundete ihre wirkweisen
ich erlebte die wachstumshöhepunkte wie das springkraut keck seine samen in die welt schleuderte und ich sah seinen zusammenbruch – zusammenbruch deshalb weil manchmal ganzen gruppen den hang hinunterkippten
die hohlen stengel gaben geräusche von sich schmerzensgesänge
es tat mir in der seele weh aber das muss es ja nicht

nicht sagen kann ich wann ich diese enge beziehung zu diesem ort zu den pflanzen den hunden den bienen zu den anderen tieren und den menschen entwickelt habe
es war ein schleichender prozess aber so heftig dass ich in abständen noch immer nachschaue wie das vergehen seinen lauf nimmt was ich erkennen kann und was es mit mir macht was es mit mir zu tun hat mit meinem vergehen verwandlung in allem
ich werde mich wohl erst wieder im frühjahr trennen können wenn ich sicher gehe dass alles wieder beginnt

meine fotos entstanden während vieler besuche
sie zeigen die schönheit des kommenden und des vergehenden in eindrücklicher weise
in allem fand ich mich selbst

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FARBEN GUT FÜRS GEMÜT…

vom herbst kann man gar nicht genug bekommen
ob sonne regen hagel oder schnee
so vielseitig und ideenreich in dem wechsel ist keine jahreszeit
die sonne in ihrer unaufdringlichen art
der nieselregen so beruhigend und gelassen
der hagel so neckisch und keck mich jagt
der schnee so überraschend früh und noch nicht ernsthaft winterlich

und die kleine kamera macht die bilder farbiger als die wirklichkeit
das ist zwischendrin sehr wohltuend
die farben gut fürs gemüt
und wenn ich mich mal wieder durchgerungen habe
zu einem gang durch den park oder den wald
dann bin ich happy für einen ganzen tag

DAS LAUB FÄLLT VON DEN BÄUMEN…

Musik Volksweise (18. Jhdt.)
Text Siegfried August Mahlmann (1805)

Das Laub fällt von den Bäumen,
Das zarte Sommerlaub,
Das Leben mit seinen Träumen
Zerfällt in Asch´ und Staub

Die Vöglein traulich sangen
Wie schweigt der Wald jetzt still!
Die Lieb´ ist fortgegangen
Kein Vöglein singen will

Die Liebe kehrt wohl wieder
Im künft´gen lieben Jahr
Und alles tönt dann wieder
Was hier verklungen war

Der Winter sei willkommen,
Sein Kleid ist rein und neu,
Den Schmuck hat er genommen,
Den Keim bewahrt er treu.

es ist eine wehleidige melodie und doch sooo schön
sie erinnert an annaelisabeth meine mutter
von der ich dieses lied kenne
und das wir gemeinsam sangen

IM YOU TUBE
anzuhören

NEBEL-MÄRCHEN…

NEBEL

Es kam zu uns ein stiller Herr,

der liebe Herr November.

War mancher da,

der lauter war,

den froher wir begrüßten.

Wir hatten ihm nichts zugetraut,

dem stillen Herrn November,

da zeigte sich,

er konnte was,

er konnte das Verzaubern.

Er machte jeden Halm, den Wald,

den Stacheldraht, die Zäune,

er machte uns

die ganze Welt

zu einem Nebel-Märchen.

Josef Guggenmoos
aus guggenmoos´“rauhreif-märchen“
habe ich ein nebelmärchen gemacht

verzaubern – das ist es was er kann der november
{und der herr guggenmoos} mit seinen nebeln
ein nebelmärchen
packt alles ein und wieder aus
ist nicht hartnäckig in seiner verweildauer
zieht umher
begrüsst alles was ihm begegnet

alles was ich kenne mit schleiern überzogen
er ist flink und bin ich da ist er schon wieder fort
früh nach draussen und geduldiges umherwandeln
und bild geworden
fehlt doch das perlige umschmeicheln