wird zur FUNKELNDEN… hier vor fünf jahren – 2011
sie hat sich ein weisses häubchen aufgesetzt. ihre augen schauen sorgenvoll. es weht ein kalter wind.
heute trennen wir uns von altem, um neues beginnen zu können. das setzt energie frei, und derer bedarf es, damit das neue gelingen kann. wir tanzen, um alles überflüssige abzuschütteln, schlagen die trommeln, drehen uns im kreis – im kreis, bis uns schwindelt, oben und unten durcheinander gerät. neuordnen, uns dem lebensrhythmus einquirlen. lebendig soll es werden und voller freude.
die weise alte wird begeistert sein, wenn sich etwas tut. die guten energien sind angezapft. nichts geht verloren. jede bemühung bringt uns einen schritt weiter, einen schritt hin zum immerwiedergeborenwerden – tag für tag. jede fantasie ist erlaubt, baut eine neue welt. aus der ALTEN DER ZEIT wird so die FUNKELNDE. sie begleitet uns auf unseren wegen. sie macht uns mut.
die weise alte hat sich in einem baum manifestiert. an unserem tanz will sie teilhaben. es juckt sie bis in den hals hinein, so gerne möchte sie mittanzen. doch hat sie diese erscheinung in einem baum selbst gewählt und muss froh sein, dass sie an diesem platz eine so gute sicht hat und alles verfolgen kann.
sie wird uns das jahr über begleiten und schaun, ob die entscheidungen, die wir getroffen haben, in die ordnung passen.
der weltenordnung ist sie verpflichtet, das sollten wir wissen und uns an ihr ein beispiel nehmen.
… und heute… 2016
sie hat sich verdoppelt. aus einem gesicht sind zwei geworden. siamesischer zwilling oder trennt sich die funkelnde von der weisen alten. sie scheinen mir sehr unterschiedlich. immer freue ich mich, wenn sie noch da ist – die weise alte in doppelgestalt…





der gestürzte ist ein teil eines drillings – herausgebrochen gibt er eine große wunde frei. zweidrittel stehen noch. ob die eine chance haben und sich gegen starke winde halten können… gestürzter stamm und die anderen zweidrittel sehen gesund aus – kräftige baumwesen, aber im inneren hat es gefault, hat sie auseinandergerissen. kraftvoll die noch aufrecht stehenden stämme, kraftvoll auch noch der liegende teil des baumes. bäume haben kraft im leben und im sterben.
der raureif zaubert kleine kunstgebilde. sie sind einzelerscheinungen und zeigen sich, wenn sonst nirgendwo sich raureif niedergelassen hat.



in all den jahren hat sie sich ganz in sich zurückgezogen, aber ich weiß, dass sie dennoch da ist. treu habe ich sie immer besucht und zusehen müssen, wie sie immer weniger wurde. aber das ist ja nur die äußere gestalt – das wesen bleibt mir in erinnerung.












heute habe ich mir eine stelle ausgesucht, wo ich in den wald nur schlecht hinein kam, wegen hartnäckigem eisfarn. also, blieb ich fast nur auf dem weg – mit wenigen ausnahmen, wo ich einschlupf fand. doppeltes aufpassen war angesagt, dieweil hier keine menschen sind. also, findet mich auch niemand, wenn ich falle. handyempfang unsicher.






für meine waldwesensuche ist sonne nicht sehr geeignet – der kontrast von hell und dunkel zu stark. zwar mache ich immer mal wieder den versuch sie zu fangen, das ein oder andere wesen, aber ich kenne die auswirkungen der zu grellen sonne. im november steht sie noch dazu besonders schräg, und schräg sind dann auch die bilder.
hier, wo es keine wege gibt, ich durch hochblühendes gras und gestrüpp mich fast zwänge, bleibe ich hängen an brombeerzweigen. mein mantel kennt das schon und weist die dornen, nachdem sie sich festgekrallt haben, wieder ab. heidelbeerbüsche, leichter zu durchqueren, und immer von einem umfallbaum zum anderen, an denen sich die waldwesen besonders gern anlehnen. ich beneide sie um ihren überlebenswillen und den einfallsreichtum zur neugestaltung – die einen in wesen, die anderen in unwesen und als solche nicht zu erkennen. auch die unwesen bemerke ich und schaue sie an. vielleicht mache ich auch mal ein buch über die unwesen des waldes. mag ja angehen. alles, was die fantasie anregt, ist mir willkommen.

dann reden wir – eine lange weile – und till meint dann, sich erinnern zu können, mit mir im UNTILLED von pierre huyghes bei der d 13 schon mal gesprochen zu haben.