DAS LAUB FÄLLT VON DEN BÄUMEN…

Musik Volksweise (18. Jhdt.)
Text Siegfried August Mahlmann (1805)

Das Laub fällt von den Bäumen,
Das zarte Sommerlaub,
Das Leben mit seinen Träumen
Zerfällt in Asch´ und Staub

Die Vöglein traulich sangen
Wie schweigt der Wald jetzt still!
Die Lieb´ ist fortgegangen
Kein Vöglein singen will

Die Liebe kehrt wohl wieder
Im künft´gen lieben Jahr
Und alles tönt dann wieder
Was hier verklungen war

Der Winter sei willkommen,
Sein Kleid ist rein und neu,
Den Schmuck hat er genommen,
Den Keim bewahrt er treu.

es ist eine wehleidige melodie und doch sooo schön
sie erinnert an annaelisabeth meine mutter
von der ich dieses lied kenne
und das wir gemeinsam sangen

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NEBEL-MÄRCHEN…

NEBEL

Es kam zu uns ein stiller Herr,

der liebe Herr November.

War mancher da,

der lauter war,

den froher wir begrüßten.

Wir hatten ihm nichts zugetraut,

dem stillen Herrn November,

da zeigte sich,

er konnte was,

er konnte das Verzaubern.

Er machte jeden Halm, den Wald,

den Stacheldraht, die Zäune,

er machte uns

die ganze Welt

zu einem Nebel-Märchen.

Josef Guggenmoos
aus guggenmoos´“rauhreif-märchen“
habe ich ein nebelmärchen gemacht

verzaubern – das ist es was er kann der november
{und der herr guggenmoos} mit seinen nebeln
ein nebelmärchen
packt alles ein und wieder aus
ist nicht hartnäckig in seiner verweildauer
zieht umher
begrüsst alles was ihm begegnet

alles was ich kenne mit schleiern überzogen
er ist flink und bin ich da ist er schon wieder fort
früh nach draussen und geduldiges umherwandeln
und bild geworden
fehlt doch das perlige umschmeicheln

SO WUNDERSAM BUNT…

kurz nach zehn uhr schrieb ich dir, ich gehe jetzt in den wald. das war eine grossartige idee. der tag war ein geschenk.

im park hatte es noch viele bäume mit bunten blättern. ich stieg in die höhe, am bach lang, am teich, wo der reiher schon geduldig auf mich wartete, und wieder am bach und quer durch den wald. 10 ° und nicht zu warm, so liebe ich es.

die bäume machen nicht nur buntes laub, nach den vielen regentagen strömen sie einen duft aus, der mich immer wieder stehen bleiben lässt, um tief durchzuatmen. die baumstämme mit ihren verschiedenen rinden haben es mir angetan. so durchnässt haben sie einen starken farbausschlag. an manchen läuft das wasser in bahnen herab. ein älterer mann sagt zu mir, die heulen. ich sage, in kassel sbricht me – die krischen. ich verrate ihm, dass mir die stämme der bäume heute so imponieren. das muss man erst mal sehen, antwortet er.

mit einem ehepaar in meinem alter verquatsche ich mich auf der teufelsbrücke, immer wieder geht es ums fotografieren. die frau sagt, mein mann hat schon bedauert, dass er seine kamera nicht mit hat.

ein schöner blick von hier oben, auf einen kleinen teich in den das wasser von der teufelsbrücke läuft und drei wundervolle rotgelbe bäume.

im schloss, wo ich einen kleinen imbiss nehme, treffe ich noch einen kameramann in meinem alter mit zwei frauen. er fotografiert mit einer leica mittelformat. fast bin ich neidisch. er setzt sich zu mir und wir tauschen fachwissen aus.
als ich ihn frage, was er mit den bildern macht…. sie verschwinden in einer schublade. leica – und so eine verschwendung.

die bilder dann in meinem i mac – so wundersam bunt – ich kanns kaum glauben.

LAUTER LETZTE TAGE…

so viel schönheit macht sprachlos
es gibt keine passenden worte dafür
schweigend geniessen

und zu wissen
dass es einer der letzten schönen tage war
macht wehmütig

der trost
dass andere schöne tage kommen werden
kalt und nass und frostig
aber doch auch zu bewundern
muss reichen

ich wollte nebel fangen
und habe sonne bekommen
was besseres konnte mir gar nicht geschehen
nebel wird noch oft kommen
aber goldene herbsttage nicht

HERBSTGEDANKEN…

Herbstgedanken



Da ich die grüne Pracht der Bäume zärtlich liebe

Und folglich mich anjetzt im Herbst bei ihrem Fall,

Bei der Entblätterung der Wipfel überall

Und der Vernichtigung des Laubes recht betrübe,

So deucht mir doch, ob hör ich sie im Fallen

Zu meinem Troste dies mit sanftem Lispeln lallen:

„Du siehest uns von dem geliebten Baum

Nicht, um denselben zu entkleiden,

Noch um ihn nackt und bloß zu lassen, scheiden;

Ach nein, wir machen frisch und schönern Blättern Raum.“

Barthold Hinrich Brockes (1680-1747)