IM GRAS EIN LIED…

KOMPOSTLOCH_P1310468im kompostloch wächst das gras – es ist zur zeit ein grasrundes. fragt sich nur wie lange – es wird gemäht, wie im vergangenen jahr auch, als ich beobachten wollte, wo das gras denn hingeht – also von natur aus.

schnell noch ein graslied singen, ehe wieder alles vorbei ist…

als streichelte
mich gras
als flüsterte es
geheimnisse
als wälzte es
ein lied über die erde

KOMPOSTLOCH_GRÄSER_11.061

 

graslieder
mir an den kopf
ins herz
schwirrende hitze
am boden
die sonnenmuster
die angst
dass es
vorbeigehen könnte

KOMPOSTLOCH_GRAS_DANIEDER_11.062gras
fliehend
wie ein wasserfall
fliessend
wie ein meer
kommend und gehend
niedergestreckt
im fall
wogendes
energiebündel

KOMPOSTLOCH_ERDE TROCKEN_I_11.06wo einst ein teich war
ist jetzt erde
aufgesprungen
kein samen
aufgegangen
auch nicht
das giftige springkraut
das hier einmal
sich breit machte

text rosadora

LESEHAUS IM BOTANISCHER GARTEN…

BOTAN. GARTEN KS_LESEHAUS_08.06
noch nie habe ich die zeit im botanischen garten genutzt, um zu lesen. es gibt zu viel zu sehen, zu fotografieren. das thema habe ich eigentlich schon immer vorher im kopf. natürlich kommt noch viel unerwartetes hinzu.
im lesehaus findet man bücher zum gleichlesen bei gemütlichem sitzen, zum austauschen und mitnehmen, oder einfach hinzutun. gestern schien mir, es haben zu viele menschen entdeckt, ihre bücher dort zu entsorgen. naja, das erweitert die auswahl.

BOT. GARTEN_SITZECKE_P1310366ein gemütlicher schattenplatz unter der rosenpergola

BOTAN. GARTEN KS_PÄONIENKNOSPEN_08.062gestern hatte ich mit einer anderen kamera noch einmal die päonien im blick. vom aufblühn bis zum verblühn bieten sie ausgefallene einblicke.

BOTAN. GARTEN KS_08.061auf weitere veränderungen bin ich schon jetzt gespannt. der herbst hat sicher noch einige überraschungen bereit.

BOTANISCHER GARTEN KASSEL…

PÄONIEN

zuweilen Duftschwärme.
als wüssten die Päonien von der
Sehnsucht der Gärten.

Elsbeth Maag
07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_IV_3
lieber als alle rosen sind mir die pfingstrosen. dass sie duften, könnte ich nicht sagen. mit ihren grossen blütenblättern haben sie eine beschwingtheit, die ansteckend ist. freude schwingt mit, wie besonders an den blüten der strauchpäonien alles freude und leichtigkeit ist. sie strahlen förmlich und zu sommerbeginn ist das ein schönes. viel schönes wünscht man sich für den sommer, viel schönes von allem. überfluss pur.

BOTANISCHER GARTEN KS_PÄONIEN_I_2
auch die päonien fliessen über – ihre blütenblätter gelangen am schluss in einen blütenfluss, fliessen zur erde zu einem blütenmeer. man muss es zusammen schauen – das blühen und welken. erst diese zusammenschau vermittelt ein gesamtbild von der päonie. das bild vom leben und sterben wird so zum gleichnis, man kann es leichter annehmen.

07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_II_2
die farben sind betörend und es gibt kaum eine farbe, welche der pfingstrose nicht zueigen wäre. nach dem verblühen zeigt sich ein fruchtstand mit balgfrüchten, die, oft rötlich gefärbt, einen eigenen reiz besitzen. sie sitzen auf kronblättern, da liegt es nahe, die im rund angeordneten balgfrüchte als krone zu sehen.

07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_III_1
hier im botanischen garten stehen sie im rund  um einen rasenplatz, der mitten gemäht ist und drumherum ein wildwachsendes blütenband aus gras und margeriten hat. erhöht der bepflanzte teil mit den päonien. in der mitte die geballte energie, welche die  ausstrahlung noch verstärkt. eine gelungene komposition.

BOT. GARTEN_RONDELL_P1040276

S T E I N B R U C H . . .

STEINBRUCH_KREIS_P1030215die welt ist meine chance
sie verändert mich jeden tag
meine chance ist meine poesie

herman de vries

STEINBRUCH_1_16.0510STEINBRUCH_6_16.0515
in der senke des steinbruchs tut sich eine wundersame naturlandschaft auf.
wasser ist das was man zuletzt erwartet in einem steinbruch jedenfalls nicht in der form eines bachlaufs. hier sickert es hier läuft es hier staut es sich oder wird gestaut. darauf und darin und am rande siedeln pflänzchen und pflanzen und ganze seewiesen. 20 verschiedene habe ich an diesem tag eingefangen – mit meiner kamera in fotokästen – nicht weil es sonst keine mehr gab sondern weil mir mein rücken weh tat und ich mich nicht mehr bücken konnte.

STEINBRUCH_III_16.052STEINBRUCH_IX_16.058
auch die erden finde ich sehr spannend und überzeugend und wie sie sich zeigen vom regen benässt oder von der sonne ausgetrocknet in immer anderen mustern und farben.
STEINBRUCH_I_16.05STEINBRUCH_IV_16.053
die bäume lasse ich heute mal aussen vor. sie sind grüner geworden mit jedem tag der seit meinem letzten besuch vergangen ist. sie verändern die szenerie enorm. der wind bewegt sie und im rauschen liegt etwas bewegend geheimnisvolles. der ruf eines uhus. eine bachstelze wagt sich nah an mich heran verfolgt mein tun. rüttelfalken lassen ihre rufe erschallen.

STEINBRUCH_9_16.0519
heute lege ich einen steinkreis und damit den grundstein für mein neues projekt. ich werde also beharrlich den werdegang und das kräftige sich einschmeicheln der natur in diesem bruch weiterverfolgen.

all this here…

all this here…
herman de vries
HERMANN DE VRIES_II_IMG_20150511_0007-1
vor einiger zeit entdeckte ich ihn im internet und bestellte mir sein buch – all this here –
ein grosser gleichklang schwappte mir da herüber. und seinem – alles ist schon da. ich mache bloß darauf aufmerksam – kann ich mich anschliessen.
HERMAN DE VRIES_V_IMG_20150511_0005
alles, was er sammelt, noch die kleinste erdkrume, findet seine beachtung und achtung. in der gartenbauschule und später als mit arbeiter am institut für angewandte biologische forschung in der natur hat er wohl gelernt die dinge zu ordnen. da bin ich, die ich ebenfalls alle möglichen dinge sammle, im hintertreffen. der ordnungssinn geht mir ab und alles ist irgendwie da, aber eben durcheinander und übereinander. vielleicht ist es einfach wichtig, sie endeckt und gefunden zu haben…
HERMAN DE VRIES_II_IMG_20150511_0001-1_bearbeitet-1
die ,rosa damascena‘ gab es schon 1984 bei der ausstellung ,von hier aus‘ in düsseldorf. ein foto im buch zeigt ihn mit Joseph Beuys im gespräch.
HERMAN DE VRIES_ I_ IMG_20150511_0003_bearbeitet-1
nun ist er auf der biennale gelandet. man hat ihn ,entdeckt‘. gerade noch rechtzeitig, denke ich und wieso braucht eine gute idee so lange, um erkannt zu werden.
siehe auch: art – mai 2015 – Herman, der Druide
HERMAN DE VRIES_VI_IMG_20150511_0004HERMAN DE VRIES_IV_IMG_20150511_0006scan-fotos aus meinem buch – all this here…

BASALTSTEINBRUCH…

BASALTSTEINBRUCH_VI_06.054wiedereinmal durchwandere ich den basaltsteinbruch
wieder und wieder zeigen sich mir bilder der veränderung
der mai hat ihn mit seinem frischen grün belebt und beseelt

es ist ein grosses gebiete
hin und wieder ruhe ich mich aus bei den grössten
BASALTSTEINBRUCH_IV_06.05die grossen steine hier sind persönlichkeiten
bei der sprengung sind sie weitab geflogen
sie gestatten mir
bei ihnen und auf ihnen zu rasten
ich schaue dann um mich herum – orte wo ich mich befinde
ich bedanke mich bei den steinkolossen
ehe ich mich weiterbewege zu den riesigen basaltsteinwänden
sie speichern die wärme der sonne
sie leiten den wind um
und drücken mich mit ihrer energie
dass ich schwierigkeiten habe
einen festen stand zu bewahren

ich habe große ehrfurcht vor den felsen
den steilen steinwänden
vor den ganzen massen
die sich hier formiert haben
BASALTSTEINBRUCH_III_06.052damit die sie bergenden minerale sich deutlicher zeigen
habe ich etwas nachgeholfen
damit sie zu einem bild werden
ordne ich sie mit meinen augen zu aussagekräftigen formgebilden
es ist eine grosse ordnung in dem steinchaos
sie sprechen zu mir
ich bilde mit ihnen eine vorübergehende gemeinschaft
BASALTSTEINBRUCH_II_06.051sie haben ecken und kanten
die ihnen etwas markantes geben
menschen vermeiden gern ihre ecken und kanten zu zeigen
sie haben also ein grösseres selbstbewusstsein als wir
die sonne zeigt ihre narben
der regen wäscht sie und gibt seinen nassen trost
BASALTSTEINBRUCH_I_P1290416zuweilen formieren sie sich zu einem riesigen tor
wie eine einladung einzutreten
aber das tor ist geschlosssen
sonst würde ich es wohl wagen
und am ende auf einer anderen ebene wieder erscheinen

nach einem grossen schauer zeigt sich das ganze szenario plastisch
die natur drängt hervor – schleicht sich ein
birken haben eine besondere vorliebe natur zu regenerieren
das zarte grün berührt mich in richtung hoffnung
kleinste wasserstellen sind von pflanzen beseelt
BASALTSTEINBRUCH_V_06.053natur gibt nicht auf – sie hat eine unvorstellbare kraft und energie

ich bin dabei mich in diesen ort zu verlieben
sicher wird er sich mir in immer veränderten bildern zeigen
mir eindrücke und erkenntnisse schenken

GESTERN IST AUCH MORGEN…

GESTERN IST AUCH MORGEN – UND HEUTE IST WIE HIER…

ULLA VON BRANDENBURG
200 altagskleider aus den jahren 1900 bis heute

KASSELER KUNSTVEREIN
17. april bis 21. juni 2015

die mode von gestern ist auch die von morgen
und die von heute ist wie diese, die hier gezeigt wird – oder so…

KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._II_23.041ich bin nicht die jüngste, doch in dieser mode finde ich mich nicht wieder – zu keiner zeit…

anfangs bin ich allein in der ausstellung,

KUNSTVEREIN_GESTERN_I_23.04doch dann ist leila plötzlich da. ich wage den kontakt und es entspinnt sich ein wahnsinnsgespräch. leila ist 50 jahre jünger als ich. sie hat ein praktikum im fridericianum absolviert – studiert kunst.
gemeinsam betrachten wir die verschiedenen kleider. mir erscheinen sie vom stil her nicht sehr ausgefallen. den verschiedenen epochen kann ich sie nicht zuordnen. leila meint, und zeigt auf dieses und jenes kleidungsstück, dass es leute gibt, die das heute auch tragen (würden).KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._V_23.044sie stammen teilweise aus dem fundus des staatstheaters, sind vielleicht von daher nicht wirklich typisch für eine bestimmte zeit. andere hat die künstlerin zusammengetragen.
ich habe mit 15 angefangen zu schneidern. einen weiten schwarzen rock mit bunter streifenbordüre, ist fast das einzige, was dem, was ich trug, ähnlich ist. später waren es dann brigitte-modelle, die ich mir herzauberte. in den laden gehn und kaufen war da ja noch nicht. und als ich die hätte kaufen können, hatte ich nicht das geld – einfach so in den laden gehn wie heute – ein himmelweiter unterschied. das war so um 1955.
KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._IV_23.043leila und ich suchen jede ein kleid, das uns gefällt. leila hat ein langes cremfarbenes mit schwarzem krimmer und schwarzer stickerei. sie hätte dem kleidungsstück leben eingehaucht und ich sehe sie in einem schlossgarten einherschreiten. vielleicht in begleitung eines windhundes. leila ist groß, leila ist stattlich, wie man derzeit, als das stück in mode war, vielleicht gesagt hätte.
ich wähle aus verlegenheit, weil mir eigentlich garkeines gefällt, ein kleines langes helles, wie aus den zwanzigern, mit einem  dunkleren lockeren gürtel etwas unterhalb der taille. ergänzend ein stirnband, eine federboa und eine lange zigarettenspitze – unbedingt… ich sehe mich darin charleston tanzen.
leila hat gleich noch ein zweites. es gleicht dem ersten, ist ebenfalls in etwa cremfarben. hochgeschlossen, die taille mit schwarzer spitze umrundet, mittig von der taillie eine schwarze breite borte bis zum saum, drei schmale schwarze streifen über dem saum entlang. etwas gouvernantenhaft. das muss ausprobiert werden…
also, wir hätten zusammen auf den ball gehen können. und so verschieden die kleider sind, ähneln sie zumindest in der farbe.

KUNSTVEREIN_GESTERN IST _III_23.042wir haben lange gesprochen, uns fiel noch viel dazu ein. das sind immer die momente in einer ausstellung, die sie mir wertvoll macht.
ins detail gehen, in erinnerungen schwelgen – mögen sie noch so verschieden sein – das ist aber das spannende daran…

STEINBRUCH NEUE DRUSEL…

der STEINBRUCH NEUE DRUSEL ist geschlossen.

BASALTSTEINBRUCH_KIESBERG_P1020397nach meinen erkundungen über die riesensteinbrocken an der druseltalstrasse und dem tuffsteinbruch am kuhberg mache ich mir ein bild von dem basaltsteinbruch.

BASALTSTEINBRUCH KS_UMSICHT_19.041
beeindruckend diese riesenmondlandschaft, noch beeindruckender die riesen-basaltwände. sonne und schatten versuchen sie ins rechte licht zu rücken, geben spielraum für schönste bildeindrücke. ich muss zugeben, diese gesamte areal, ein nicht sehr kleines und bescheidenes, macht eindruck auf mich. die atmosphäre ist friedlich, betont die sommerlichen temperaturen im kesselrund. BASALTSTEINBRUCH_BAUMREIHEN_P1020422die natur versucht diese tiefen eingriffe, die durch den basaltabbau entstanden sind, langsam und leise wieder zu erobern. zartestes grün wächst aus tiefem grau, birken bilden ganze reihen am hang, eine einzelne lerche versucht ihr bestes und es gelingt ihr, ihre zarten blätter (sagt man bei lerchen) hervorzubringen. huflattich setzt gelbe lichter zwischen steinhügel, andere pflänzchen werden sich erstärken und das ganze szenario bis zum sommer und herbst hin schmückend ausgestalten.
BASALTSTEINBRUCH KS_UMSICHT_II_19.042BASALTSTEINBRUCH KS_STEINWAND_19.04
sich vorzustellen, dass hier der natur einhalt geboten, geschweige ihr auf die sprünge geholfen wird, eine REKULTIVIERUNG angestrebt werden soll, gehen die planungen in eine mögliche umgestaltung in ein PISTE FÜR DIRK-BIKER. unmögliches vorhaben, das verhindert werden muss. neben erheblichen massenaufläufen und radau-stiftern und bereits überstrapaziertem verkehrsaufkomme, muss so etwas in einem wohn- und erholungsgebiet unterbunden werden.
ingrid PEE, bürgerinitiative pro-habichtswald, gibt noch bedenken für eine verhinderung der vorkommenden uhubrut ein.
natur sollte an erster stelle stehn. kassel ist vor allem dadurch in erster linie ein ort, an dem ich gern lebe.

TUFFSTEINBRUCH KUHBERG…

TUFFSTEINBRUCH_I_P1020146heute habe ich den entstehungsort der steinkolosse aufgesucht – den tuffsteinbruch auf dem kuhberg.
es war ein angenehmer ort – stein, wasser, sonne – starke energien, die mich umgaben. etwas schwindelig wurde mir, wenn ich mich bewegte. jetzt denke ich, vielleicht hätte es sogar ein echo gegeben in diesem kesselartigen geburtsort für den tuff, doch ich habe vergessen zu rufen oder gar zu singen. oft bin ich so überrascht von dem, was ich vorfinde, dass ich versäume, was noch alles hätte stattfinden können. der blaue himmel und die angenehme, nicht allzu heisse wärme, der gesang der vögel, der wind, fußspuren von hund, marder oder gar wolf… die gesteigerte aufmerksamkeit auf etwas bestimmtes verhindert mir oft den blick auf andere details.
TUFFSTEINBRUCH_II_16.04es geht um die steinkolosse, die ich gestern zeigte, und ich habe mich schlau gemacht. thomas täschner von dem hessischen baumanagement kassel hat mir alles erklärt.

die tuffsteine, Lapilli-Tuff, dem Basalttuff Habichtswald, werden im gesamten bergpark verbaut, also herkules, wasserwege, löwenburg, kaskaden und einiges mehr. es ist ein zweihundert-millionen-projekt (inwischen dreihundertmillionen). die arbeiten am herkules dauern schon seit 2005 und sollten 2013 abgeschlossen sein. nun ist das ende durch nicht  absehbare schäden ungewiss…
weshalb man den leicht witterungsanfälligen tuff verwendet, hat historische gründe. er ist einmalig und nur hier in dieser gegend zu finden und leicht verbaubar. in italien gibt es ähnliche tuffsteinbrüche, aber die qualität ist noch witterunbgsanfälliger – und dann der transport…
TUFFSTEINBRUCH_III_16.041die kolosse werden aus dem steinbruch herausgeschnitten und -gesprengt. dann werden sie weiter unten an der drusel gelagert – jahrelang, wenn es sein muss.
eine firma – u. a. die firma wachenfeld – schneidet sie dann in entsprechende grössen. es gibt noch andere firmen, die das übernehmen. die firmen werden in einer öffentlichen ausschreibung ermittelt.
herr täschner ist bereit, mich einmal in den steinbruch zu begleiten – was ich gern annehme. sicher erfahre ich dann noch interessante einzelheiten. die sprengarbeiten ruhen zur zeit. erstmal sind genug steine geborgen.
übrigens – dieser tuffsteinbruch hat nichts mit dem basaltsteinbruch, ganz in der nähe, zu tun. der ist schon sein ein paar jahren geschlossen.

STEINKOLOSSE IN DER WARTESCHLANGE…

STEINE AM KUHBERG – KASSEL-DRUSELTAL…                                    fotos anklicken
STEINE_9_P1020048_bearbeitet-2schon lange lagern sie hier, diese steine aus dem tuffsteinbruch, am rande der druseltalstrasse. bisher wusste ich nicht, wozu sie gedacht sind. heute mache ich mich auf die spur.
sie sind nicht so gesprächig wie die steine am lac. die sprengungen haben ihnen wohl einen schock versetzt. ihre form ist nicht willkürlich, sondern erfolgte einem plan, dem, dass sie am herkules und im bergpark verbaut werden sollen. sie wissen nichts von ihrem schicksal. sie stehen auf der warteliste. fast haben sie hier wurzeln geschlagen. an ihren wänden haben sich moos und anderes kleines grünzeug niedergelassen, welche die karkheit lieben. sie haben die steinbrocken integriert, so als wäre ihre anwesenheit für die ewigkeit gedacht.

STEINZEUGEN DRUSELTALSTR. 15.04die drusel gluckert nebenher, besingt den frühling, liefert den blumenschmuck und den brennnesselduft. auch unter den steinen zwängt sich der bach hindurch, versucht sich breit zu machen. unter gras und kresse ist das ausmass für mich schwer erkennbar. ich sinke, sinke ein – das wasser reicht mir bis an die knöchel.
die steinkolosse sind nicht anonym hier, sie haben nummern, das gibt ihnen eine besondere berechtigung.

STEINZEUGEN DRUSELTAL_1_ich zwänge mich zwischen die steine, um dieses licht-schatten-spiel ins rechte bild zu setzen, muss klettern, um wieder herauszukommen aus der enge und der irre. es ist unwahrscheinlich heiss – die riesensteinbrocken verstärken das gefühl noch. sie scheinen das zu mögen. die hitze verleiht ihnen eine ungeheure energie. ich habe nicht das gefühl, dass sie mich zerquetschen, solange ich mit ihnen rede und sie mit berührungen bitte, meine anwesenheit zu dulden. sie sind großzügig, geben mir geleit und aufmerksamkeit. ich bedauere sie, aber sie scheinen sich in ihre form eingefunden zu haben. sie bekommen licht an stellen, die sonst im dunkeln verborgen waren. der sonnenlauf macht, dass sie nur eine lichtseite haben. da sie sich nicht vom fleck rühren können, ist es immer dieselbe seite, die beschienen wird. dieses licht-schattenspiel mache ich mir zunutze. meine bilder wären langweilig, wenn sie total ausgeleuchtet wären. so sind sie licht-schatten-steinbilder geworden, mit einem besonderen reiz…