SCHOCK LÄSST NACH…

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als ich am dienstag mit den HNA-leuten ins kompost komme – schock – es wird gemäht
mit einem riesigen gefährt und supermäher werden das schöne hohe gras und die brennnesseln mehr zermatscht als gemäht – es regnet schon ein paar tage  – mähen ist also das einzige was man nicht tun sollte – und warum bitteschön sollte in einem kompostgelände welches dem park angeglichen werden soll gemäht werden

KOMPOST_MATSCHMÄHE_15.05ich hatte darum gebeten das kompostareal so zu lassen wie es jetzt ist weil es in seiner urwüchsigkeit einzig ist und den menschen mit denen ich gesprochen habe gefällt weil es sich vom flachen rasen des parks deutlich abhebt und fantasien freisetzt
da herr boßdorf wohl nicht der ist der das entscheiden kann habe ich die MHK und die HNA um beistand gebeten
dann dieser schock und bisher keine nachricht von irgendwoher

da ich mich mit den gegebenheiten nicht anlegen will auch wenn sie meinen vorstellungen nicht entsprechen – den schock nicht gewinnen zu lassen – habe ich meine künstlerische list auf den plan gerufen

KOMPO_MATSCHBILD-16.05matsch – mein freund
ich schleppte eine grosse leinwand 80 x 140 durch die wiesen und machte sie zur zeugin
mit schlamm bewarf ich sie wohl denkend dass sie mir etwas zuraune z. b. was ich der situation abringen könne  – sie war nicht so deutlich wie ich gedacht hatte – ein pflanzenwuschel der zu meinen füssen lag kam mir zu hilfe – er gab an es mit einer rundung zu versuchen – ich tauchte den wuschel in den schlamm – dachte dabei an meine steinkreise die ich im kompost gelegt hatte – aber einen abklatsch oder eine wiederholung – damit wollte der wuschel nichts zu tun haben – die rundung machte er mit – vielleicht wurde ihm dabei schwindelig – und als ich davon ablies bildeten sich schlammrinnsale über die fläche – die gefielen mir und ich half etwas nach – damit ich das ganze im auto transportieren konnte musste das was nun ein bild sein sollte  ja trocknen – die sonne schien und es ging auch ziemlich rasch – doch der so dunkle matsch hielt die farbe nicht blasste aus – ein flaches bild also oder die vorlage für das was es mal werden würde
zuhause an meinem mac – ich hatte fotos gemacht – war ich ziemlich erstaunt dass mich da ein gesicht anlachte – mirko sagte dass es ziemlich schrecklich und ernst ausschauen würde – also ein ziemlich ernst und schrecklich lachendes wesen – mal sehen ob es bleiben darf…

vorgeschichte:
ich fragte henning was ich mit matsch anfangen könne und er schrieb –
Am besten folgendermaßen: Leinwand senkrecht stellen und dann mit Dreck und Schlamm bewerfen und übergießen. So jedenfalls würde ich das versuchen….! Bei dieser Version Handschuhe und Regenumhang nicht vergessen.

Du kannst dich aber auch ausziehen, nackt durch den Schlamm robben und anschließend den Körper über die Leinwand abrollen. Das hat in der Kunst Tradition – und wird als Bild „gern genommen“ Hiervon hätte ich ebenfalls  gern ein Foto…!
Na, dann viel Erfolg und gute Bilder. Bin gespannt.
Herzlichst Henning

mirko und ich haben mindestens eine stunde lang herumgeblödelt wie das denn gehen könnte und dass dies doch der höhepunkt in meiner fernsehsendung sein müsse – und das rote band solle doch eine rolle spielen – das erfordert viel personal – einer der mir die kleider vom leib reisst – jemand der mich mit matsch beschmiert – und eine die das rote band um mich als schlammkunstwerk windet – und nicht zuletzt die fotografen –
das grössere problem wird sein wie ich den matsch vom körper bekomme – oder trocknen lassen in eine hülle schlüpfen um mein auto nicht einzusauen
so gelacht haben wir lange nicht mehr – aber das dolle dabei ist – dass ich es ernsthaft vorhabe….
nun kannst du lachen oder geschockt sein…

liebe RosaDora

das schlamm-gesicht sehe ich auch ganz deutlich.
es ist liebenswürdig, neckisch und jung,
für mich ist es ein schelmisches meitschi.

was deine nackedei betrifft, bin ich ganz und gar nicht
schockiert. die jüngst verstorbene maria lassnig hat es
uns vorgemacht in ihren musealen bildern.

anders auch die femen, die ukrainische barbusige protest-
gruppe, welche mit der faust und beschrifteten nackten
oberkörpern den mächtigen das fürchten lehrt …. sie
müssen teils furcht ums eigene leben haben.

dies ist in kassel weniger zu befürchten, doch neu kommt
bei dir la nature pure dazu, da umweht mich ein eigenartiges
schauern betreffs matchiger erde … es ist aber möglich,
dass genau durch diesen erdenschutz (erdenschürze)
deiner kunst eine erweiterte bedeutung zukommt …..

also denn viel glück dir als kompostfee mit seele und leib,
bin echt gespannt was sich real ergibt du mutige frau
rosmarie

VERGÄNGLICHKEIT IM KOMPOSTGARTEN…

WACHSEN BLÜHEN UND VERGEHEN…
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im kompostgarten ist es zur zeit sehr auffällig dass wachsen blühen und vergehen unmittelbar nebeneinander existieren – alles hat seine zeit –
im gartenbeet oder oft auch in botanischen gärten und parks wird das verblühte herausgenommen – so ist der jahreslauf der pflanzen nicht nachvollziehbar
den teil des welkens und vergehens sparen wir gern aus
auch in unserem eigenen leben halten wir das oft so – wer schaut schon gern sein eigenes welken an – und das vergehen mündet in den tod

in der pflanzenwelt ist es die verwandlung der wir besser nachspüren könnten würde uns das beispiel der natur besser gegeben und verdeutlicht
vielleicht wäre es einfacher wenn wir nicht dem tod ,anheim gegeben‘ würden sondern die ,verwandlung‘ annehmen könnten
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wir wissen nichts
wir wissen alles
unser leben ist endlich
wir hoffen auf ein leben nach dem tod
wo soll das sein
wie fühlt sich das an
wer sind wir dann

das leben ist ein spiel
wir spielen
und nehmen es ernst
das ernste leben
das spielleben
auch das trennen wir
die erinnerung der anderen an uns
unsere hoffnung
nicht umsonst gelebt zu haben
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meinen kompostwesen
habe ich einen aufschub gegeben
zwei jahre – seit der d13 – leben sie mit mir
kein wetter hat ihnen leids getan
das tier leiht ihnen seinen kopf

alles in verwandlung
pflanzen
tiere
menschen

WILDES KOMPOSTLOCH…

WILDPFLANZENLIEBHABERIN

vielleicht habe ich es nicht gleich gemerkt dass ich zur wildpflanzenliebhaberin geworden bin – hier auf den hügeln legen sie sich ins zeug – die wilden pflanzen – als müssten sie beweisen mit wie wenig erde sie auskommen – sie wachsen und blühen um die wette – bedanken sich damit für diesen wunderbaren ort – sie verwinden und verbinden sich miteinander – machen sich gegenseitig mut und geben sich den halt untereinander den sie so dringend brauchen – reichlich platz haben sie hier – das macht sie grösser aber auch anfälliger
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am morgen schauen sie mich an – oder schaue ich sie an – wie vom schlaf erwacht – taunass ohne ihr streben nach dem licht zu unterbrechen
an dem punkt beginnt meine liebe zu den wilden pflanzen – sie sind zauberhafte fotomodelle – um nicht -objekte zu sagen, denn das sind sie ja nicht – objekte – ich kann sie nicht hier und dahin beordern um einen günstigen fotoblick zu erhaschen – sie sind da und bleiben da und zieren sich nicht für mein fotogucken – wenngleich ich das auch manchmal annehmen möchte
ACKERSENF UND DISTEL_P1070415
die kratzdisteln od. ackerdisteln – eine differenziertere benennung kann ich nicht finden und finde es schade für diese distelvielfalt – haben zur zeit das sagen – ich sage zur zeit – weil es eine strenge pflanzenwuchsordnung gibt

TAUBNESSELN_P1070395die taubnesseln waren zuerst da – doch die sind gleich ganz verschwunden und auf ihrem weg

KLEINES SPRINGKRAUT GEDREHT_P1070398das kleinste der springkräuter ist eifrig dabei für nachwuchs zu sorgen und rollt sich zusammmen – das klettenlabkraut in seiner aufdringlichen manier ist auch nicht von dauer – fällt irgendwann zu boden und weicht anderen pflanzen

BRENNNESSELN_P1070413die brennnesseln haben es schwer – wahrscheinlich weil samen leichter durch eine rüttelmaschine fallen als brennnessel-rhizome – die wenigen die sich hier halten konnten sind grazil und treten fast einzeln oder in klitzekleinen grüppchen auf

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die strahlenlose kamille ganz oben auf dem hügel – gras mischt sich dazwischen und schmückt mit den langen blütenrispen das beet wie schleierkraut einen blumenstrauss – zaghaft auch die winden – doch ich sah sie vereinzelt – sie werden genug wuchskraft haben um ihre art zu erhalten – knoblauchsrauke hier und da etwas zögerlich – und ein einziges springkraut hat es geschafft – ich hoffe es schafft den festen stand und eine gute blüte –
noch schmückt ackersenf das beet – gibt hier einen farbklecks ein und dort –
ich halte meine augen offen was sich als nächstes hervortut

an den anderen hügeln andere befindlichkeiten und vorkommnisse – doch dieser hat zur zeit meine aufmerksamkeit

D I S T U L A – IM KOMPOSTLOCH…

DISTULA
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ich nenne sie distula in anbetracht ihrer enormen wuchsgrösse und prächtigen entfaltung
hier nimmt sie sich die resterde die feuchtigkeit das licht die wärme und treibt es auf die spitze – sie überwächst mich gestaltet den ganzen hügel – der ist zu einer wildpflanzen-gartenanlage geworden

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das morgenlicht gibt einen wunderbaren glanz – die arien der vogelstimmen untermalen das ganze – ein naturschauspiel
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es gibt so viel zu entdecken
wenn ich eine pflanze male beginne ich mit einem langen stengel der nach oben wächst  und dann das drumherum die blätter die knospen und blüten
hier wo die pflanzen genügend platz haben wachsen sie erstmal in die breite bilden einen kreis und damit eine enorme standfestigkeit – das lässt sich eine vielzahl von pflanzen einfallen – als hätten sie ein gemeinsames muster oder vorhaben
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der giftige hahnenfuss wächst üppig in diesem jahr – hatte er zur documentazeit einen schmächtigen wuchs – steht er hier sich ausdehnend und sehr kräftig und übertreibt es ein bisschen für meine begriffe – aber die zählen ja nicht – und – erklär mir natur
die vielen kleinen blüten wirken in der menge – ähneln der strahlenlosen kamille
noch im august letzten jahres hatte die hühnerhirse diesen platz inne – davon kann ich im moment nichts entdecken – gebiete werden gebtauscht und eingenommen nach eigenen gesetzen

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die kleinen hahnenfussblüten bilden einen wunderbaren kontrast zu dem ackersenf am hügel – gelb schmückt den ort und stimmt ihn heiter – grosse maiheiterkeit

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die krähe kommt – holt sich ihr brot von mir und wagt sich mutig dicht heran – sie kräht die anderen nicht herbei sondern holt sich brocken für brocken und bringt sie in verschiedene verstecke – elegant ist ihr tiefflug

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ…

im kompostloch

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ_P1070237
es ist alles da
das kreuz steht für die göttlichen eigenschaften – die vier elemente – die himmelsrichtungen
es steht für harmonie und vereinigung der gegensätze – es steht für verbundenheit – für dies ist mein platz – für anwesenheit und vieles mehr
der schnittpunkt in der mitte des kreuzes gilt als die wesentliche fünfte kraft – ist somit die quinessenz – gibt uns die denkaufgaben –
was ist das wesentliche – das wichtigste für uns in unserem leben – was macht leben aus – nicht nur meines sondern im besonderen und insgesamt

.
mein kreuz hat eine eigene geschichte
an ina schrieb ich
ich – ROSADORA – derzeit noch DUSCHENKA und tanzfrau – du erinnerst dich…
habe das kreuz gestrickt geflochten genäht
ROTE GÖTTIN_IMG_20140504_0001 Kopie1997

und beim tanz der rote göttin ausgelegt – also erntedank – umtanzt mit meinen frauen – eine frau hatte ihre ganzen rankerosen vom haus geschnitten – eine andere brachte den roten hut und die roten schuhe mit
und stell dir vor
gestern kam eine – marlis – wie passend – von den tanzfrauen ins kompostloch seither nie mehr getroffen…

und nun ist es neu zu füllen – das kreuz –
vielleicht ist ‚versenken‘ wie du schreibst das einzig richtige  – ‚wieder ein wunderbares Kunstwerk, ich versenke mich in das glühend rote Kreuz !!
Handarbeit – die beiden Schals. Wer hat sie gemacht – handgestrickt, handgeflochten, handgenäht?‘

mir fiel ein ,in deine lieb versenken will ich mich ganz hinab…‘ das ist ein christliches weihnachtslied

haften blieb mir das ,versenken‘ wie du ja auch schreibst und so bleiben mir die verschiedenen symbolischen bedeutungen und eine grosse geschichte die mein rotes kreuz hat – rot ist es wegen der roten göttin und gibt damit enorme energie und verstärkt die aufforderung es wahrzunehmen – die harmonie in unserem zusammenleben anzustreben und die gegensätze zu berücksichtigen und mit einzubeziehen
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als ich das kreuz im kompostloch auslegte hatte ich noch keine vorstellung was es mit mir und dem ort meiner wahl machen würde
nun habe ich damit die ausgeprägte energie eingegeben – bin in gutem austausch

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JOSEPH BEUYS IM KOMPOSTLOCH…

 

BEUYS-EICHE IM KOMPOST_P1060971
Joseph Beuys: 7000 Eichen

Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, 1982-1987
7000 Eichen:
3826 Eichen, 1086 Eschen, 651 Linden, 549 Platanen, 391 Ahorne, 216 Rot-Apfeldorne, 163 Robinien, 91 Kastanien, 7 Ulmen, 6 Mehlbeeren, 6 Japanische Schnurbäume, 7 Hainbuchen, 2 Walnussbäume, 1 Ginko, 1 Lederhülsenbaum, 1 Tulpenbaum und je eine Basaltstele
documenta 7 (1982) – documenta 8 (1987), Stadtgebiet Kassel


bisher dachte ich immer es seien ausschliesslich eichen – nun fand ich diese aufstellung und studiere sie und werde auch noch herausfinden wo die bäume jeweils wachsen
nie habe ich mir klar gemacht dass joseph beuys nicht nur eichen pflanzen liess um eine verwaldung kassels zu erreichen habe mich aber gewundert dass sie so verschieden ausschauen – zu verschiedenen zeiten ausschlagen und farbe zulegen
leider konnte er mit der verwaldung der stadt die verwaltung nicht abschaffen – das musste ich heute schmerzlich erfahren… davon mehr an anderer stelle


die kleine eiche im kompostloch wurde bei der documenta 13 eingefügt in das kunstwerk von pierre huyghe – sie wurde nicht eingepflanzt sondern als attraktion nahe des eingangs abgelegt
kaum jemand hat sie zur kenntnis genommen – erst lag sie auf einem der hügel – nach der d13 wurde sie zwischen brennnesseln geworfen – dann lag sie nach dem kompostlochabbau eine weile am nordeingang bis sie schliesslich zersägt und weggeschafft wurde –

nur der wurzelrest liegt noch am nordeingang von dem ich gestern das foto „tod eines baumes“ fotografierte
umgeben von blühenden wildpflanzen – so scheint sie mir geehrt und  auch beachtet – also nicht ins vergessen gefallen

ZWEI JAHRE documenta …

 

KOMPOSTEINGANG 30.04.2012_DSC_967530. april 2012

KOMPOSTEINGANG_20.04.2014P1060975april 2014
heute genau vor 2 jahren am 30. april 2012 und heute am 30. april 2014 habe ich diese fotos vom nordeingang des kompostloches aufgenommen
manchmal ist etwas so als wäre es gestern gewesen und gleichzeitig so als wäre es lichtjahre her – wie in einem anderen leben
in einem film kann man zwei ereignisse nebeneinander stellen unabhängig von zeit –
im gedächtnis werden sie getrennt durch unendlich viele ereignisse die sich dazwischen schieben
viel öfter gehe ich durch den südlichen ein- oder ausgang
auch für pierre huyghes „untilled“ gab es diese beiden möglichkeiten mit der nr. 83 markiert
seit zwei jahren beobachte ich nun diese unaufhörlichen veränderungen
versuche zu verstehen wie das leben tickt was es will oder nicht und was es mir vermitteln kann mit meinen vergleichen und verbindungen – manchmal gehen leute hindurch – dann ist es ein bisschen wie documenta
es ist viel geschehen – aber es ist noch nicht zuende…

ÖSTERLICHER SPARZIERGANG DER BESONDEREN ART…

KOMPO MIT ACKERSENF_P1060412liebe RosaDora – geehrte fee
sie sind wahrlich eine zauberin,
immer und immer wieder haben
sie ihre heilenden dienste in kassel
ausprobiert ohne je genau zu erfahren
ob ihre wirkkräfte überhaupt wahrgenom-
men werden von den menschen ihrer freund-
schaft. in der jüngsten zeit aber begegnen sie in
vielfacher weise jenen menschen, welche die unsicht-
bare seelisch-geistige treppe zu ihnen hochsteigen, besser
gesagt zu ihnen in die tiefe kommen und glückliche froh sind,
mit ihnen sprechen zu können. manche geben ihnen klare fragen
zum beantworten, andere verschlucken diese noch ein wenig, denn
letztlich sind noch immer die meisten leute etwas scheu und möchten
sie ja nicht falsch verstehen. ich habe vernommen, wie fein sie diese angst
auflösen zugunsten eines echten gesprächs für die neuentdeckung von kunst und
natur. darum wünsche ich ihnen einen österlicher spaziergang der ganz besondern ART,
wie es sich die kulturwelt in der AUE seit langer – langer zeit erträumt. ihre züri-rose-maria

SPIRALE ALS SCHÖPFUNGSPRINZIP…

IM KOMPOSTLOCH – KUNSTGARTEN…

KOMPO_SPIRALE_P1060435_bearbeitet-1
mir ist ganz schwindelig
gerade habe ich meine spirale die ich gestern im kompostloch gelegt habe
weiterverfolgt – immerzu gedreht und gedreht – wie ein derwisch
und kann gar nicht mehr anhalten

weisst du warum eine spirale rechtsherum oder linksherum geht…
sie geht ins leben oder in den tod – tanz
so herum und andersherum…

warum schreiben die menschen von rechts nach links
oder von links nach rechts
und das zuende gedacht – immer weiter – immerfort
da komme ich nicht mehr heraus
kann nicht mehr anhalten

gerade läuten die glocken – 5 uhr 30
die vögel stimmen ein
ein feierlicher moment
auferstehung der natur
auch eine spiralbewegung – hinein und wieder heraus

SPIRALE_rechtsdrehend_P1060435das war also kein zufall – das unterbewusstsein lässt sich nicht beirren – leben und sterben –
auferstehung – ostern

die spirale ist das symbol des  schöpfungsprinzips – der ganze mensch spiralt – wir atmen ein wir atmen aus – wir leben  wir sterben – wir leben  wir sterben jeden tag jede nacht – tag und nacht – hell und dunkel – der anfang des tages liegt mitten in der nacht…
KOMPOST_6 ROTE SPIRALEN_19.04
mühsam ist es diese spirale zu legen – der wind treibt die blätter wieder weg – ich lege aus – ich sammle ein – ich spirale
mir gefällt wie franz ludescher das sagt – die spirale dreht sich – sie wirbelt – sie tanzt –
sogar die innere ordnung allen seins vergisst er nicht – das ist uns nicht immer klar und deutlich – aber es ist so unwiderruflich

franz ludescher:
Die Spirale definiert nicht. Sie dreht, wirbelt, tanzt, nähert sich und entfernt sich wieder. Alles Statische ist ihr fremd. Sie bringt versteinerte Verhältnisse in Bewegung. Sie ist Symbol der Veränderung. Sie ist auch Symbol der Leichtigkeit, des spielerischen allen Lebens, und zugleich Symbol der inneren Ordnung allen Seins.

KOMPOST_ROTE GRENZE_P1060449später lege ich noch eine barriere – eine schranke – eine klare grenze
ich lege sie vor den ackersenfhügel an dem meine lyrik steckt – bis hier her und nicht weiter –
sagt sie – der hügel soll bleiben – der ort soll genau jetzt so bleiben wie er ist
dem park angleichen – angleichen – ein übles wort – gleichmachen
lieben wir nicht das verschiedene das besondere – das besondere weil es anders ist –
daher nehmen wir unsere ideen – unsere fantastischen ausbrüche die der langenweile ein schnippchen schlägt – eine weile die lang andauern soll – die uns dem alltag ferne rückt – die uns schwelgen lässt – uns glücklich sein lässt – für diesen moment

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