DER BEGRÜNDER DER DOCUMENTA…
von GERHARD RICHTER gemalt zählt ARNOLD BODE hier zu den zuschauenden. was er wohl sagen würde. empörung drückt er wohl schon allein durch seinen blick und seine in die hüften gestemmten arme aus…
wie in einem puppentheater drängen sie sich in den vordergrund
REY strahlt heiterkeit aus, freude auch und aufgeschlossenheit. wir reden über kunst und ihre spezielle. sie ist performances künstlerin, reist durch die ganze welt. nikolas schaltet sich dazwischen – er spricht deutsch. aufhänger sind diesemal die haare – haare, die mir fehlen, von kindesbeinen an. und überhaupt ist sie eine schöne – eine frau prscht sich nah ran und sagt, sie sehen wunderbar aus… lichtblicke auf der d14.
das ehepaar schaut ein buch an über den verbleib der dinge, die man der jüdischen bevölkerung abgenommen hat – paris etwa. ich lasse es mir geben, setze mich und schaue die bilder genauer an. es erinnert mich an meine flüchtige zeit, wo die leute auch abgeben mußten, fahrräder zum beispiel. flüchtling zu sein bedeutete zu der zeit etwas völlig anderes. die ländliche umgebung ließ mich den grund der flucht völlig vergessen. auch konnte ich das mit 4 jahren sicher noch gar nicht voll erfassen. und heute war es die schönste zeit in meiner kindheit – und der vater war im krieg. als er wiederkam, brachen für uns völlig andere zeiten an.

die beiden münchnerinnen – mutter und tochter – verbargen ihre enttäuschung über die d14 keinen moment. das ist doch keine documenta. völlig aus der art gefallen. wo bleibt da die kunst. wir reden eine weile, obwohl ich völlig erschöpft bin.
und dann noch sabine und michael aus bielefeld. wir sitzen auf der mauer vor dem gebäude der neuen galerie. und auch da – blankes entsetzen, keine zustimmung – aber sie haben noch nicht alles gesehen. ob sich da die meinung ändern wird… bielefeld hat eine anhäufung von kleinkunst – wir vergleichen es mit kassel. kassel hat das sicher auch, aber ich bin keine freundin von kleinkunst. zumindest erhebt die nicht den anspruch auf documenta, wenngleich kassel auch oft betont, documentastadt zu sein. nach dieser documenta wird das schwierig werden…
stille zuschauer…
hier ist es eberhard. ich spreche ihn auf seine wunderbare leinenhose an, die ich hier nicht so ohne weiteres bekomme. leinen – ein wunderbar sommerliches material und aufhänger zum gespräch. er schaut etwas aus wie pierre huighes, den er nicht kennt. wir scherzen noch – soll ich sie ausziehn – ja bitte – dass er aus kassel ist verwundert mich und dass er tanzt, noch mehr. seelenverwandt… wo krieg ich nur so eine hose her.


er war ein jahr jünger als mein vater, wie er im rußlandfeldzug und anschließender kriegsgefangenschaft. sie hatten sogar eine gewisse ähnlichkeit, haaransatz undso… ach, wenn er doch – der vater – nur hätte malen können. meine welt wäre eine andere gewesen.
erst als ich den lebenslauf der LORENZA erfahre, von einem choristen, der das werk mit einer gruppe betrachtet, werde ich etwas aufmerksamer. zweimal bin ich schon vorbei gekommen und es hat mich nicht unbedingt beeindruckt. fußmalerei ist ja nichts unbekanntes. was mich rührt, ist ihr/sein schicksal. ich kann mich noch an sie erinnern mit dem tänzerisch schwingenden gang. für mich war sie eine SIE ohne hintergedanken oder bedenken. contergan kam mir vielleicht in den sinn, tiefer stieg ich nicht in ihr lebensthema ein.




































