M O H N S Ü C H T I G . . .

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‚wieviel man doch lernt, wenn man fremde gärten besucht,
ich brachte von solch einem besuch soviel ideen heim,
dass ich mir wie ein überschäumendes sektglas vorkam.
soviele, dass ich nicht weiss, wo ich beginnen soll‘.
vita sackville-west

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abseits im garten blüht der böse schlaf,
in welchem die, die heimlich eingedrungen,
die liebe fanden junger spiegelungen,
die willig waren, offen und konkav,
und träume, die mit aufgeregten masken
auftraten, riesiger durch die kothurne –
das alles stockt in diesen oben flasken
weichlichen stengeln, die die samenurne
(nachdem sie lang, die knospe abwärts tragend,
zu welken meinten) festverschlossen haben:
gefranste kelche auseinanderschlagend,
die fieberhaft das mohngefäß umgaben
rainer maria rilke

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