D O R L A – ERINNERUNGEN…

D O R L A  –  heute GUDENSBERG DORLA…

E R I N N E R N …

vor 82 jahren 
ein paar tage vor dem grossen  BOMBENANGRIFF auf kassel
brachte uns mein vater mit einem lastwagen voller porzelan
nach   D O R L A – kreis fritzlar homberg
 
1945 wurde ich eingeschult und wenige jahre später
führten wir in der kirche die weihnachtsgeschichte auf
dazu gehörte auch ein engel 
er sang VOM HIMMEL HOCH DA KOMM ICH HER
– dieser engel war ich –
ich kam von der kanzel (himmel) in ein bettuch gehüllt
mit flügeln und verkündigungsstern – beides aus pappe
 
als ich nun auf die empore stieg konnte ich nicht ermessen
welche gefühle seinerzeit in mir hoch stiegen
umso drängender war es nun dies noch einmal
in neiner erinnerung aufsteigen zu lassen
 
die kirche ist augenblicklich schöner denn je
so renoviert konnte ich sie in mir wieder aufsteigen lassen
und es wirkt bis heute nach

U R W A L D im REINHARDSWALD…

U R W A L D   SABABURG REINHARDSWALD …

„Ich versuche, mich daran zu erinnern, was ich an einem bestimmten EICHEN(Zypressen)BAUM gefühlt habe, und ich habe das Gefühl, wenn ich mich daran erinnere, wird es mich ziemlich lange halten.“

—Joan Mitchell, 1965

so viele vergänglichkeiten hat der urwald in der zeit in der ich ihn nicht besuchte erfahren – durchgemacht oder auch erlitten dass mir die worte fehlten und so habe ich mich eines satzes von joan mitchell bedient

gefühle die ziemlich lange halten – das hoffe ich sehr – dass sie sich allen medikamentösen erwartungen widersetzen und ihr bestes geben
ich habe jedenfalls mein mir  mögliches versucht und gegeben was meine ausdauer vermochte
es kommt auch und besonders auf die betrachtensweise an
geschöpft habe ich – tief geatmet – auch die umgefallenen bäume geben ja noch viel erneuende luft ab – wenn sie umfallen sind sie ja nicht gleich tot
mir scheint sie haben einen viel längeren weg vor sich als wir jemals haben werden
meine urwaldfotos drücken meine begeisterung aus – gleichermassen erfasst sie alles leben und sterben – wie ein einziges – nichts ist getrennt von dieser welt – nichts fällt heraus…
eine die weichen musste – eine rotbuche
die kamineiche gibt sich noch widerstandfähig in teilen
das totale aus für die wappeneiche
von mir der BRANDBAUM genannt – weil er einmal angezündet wurde
ein baum in seiner vergänglichkeit
das herz – es hält durch schon seit jahren
welches tier versteckt sich da                         und hier
DIE DUNKLE SCHÖNE                                   F L O O R
und ihre urwaldwesen

GINGKO BILOBA – WILHELMSHÖHE…

GINGKO BILOBA
8. NOVEMBER 2025

in wilhelmshöhe stehen drei nännliche und ein weiblicher  baum

doppelt und dreifach im wilhelmshöher park
‚…ist es ein lebendig wesen,

das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, dich sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?

solche fragen zu erwidern
fand ich wohl den rechten sinn.
fühlst du nicht an meinen liedern,
dass ich eins und doppelt bin?’

johann wolfgang von goethe

GINGKO BILOBA
das symbol für einen weltenbaum, das symbol für stärke und hoffnung.’
siehe auch: ´…dass ich eins und doppelt bin`13.10.2007
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WILHELMSHÖHE HERBSTLICH…

WILHELMSHÖHE herbstlich…
Bismarks Leibarzt Dr. Ernst Schweninger:
„hier ist jeder atemzug einen thaler wert.“

es ist der herbst mit seinen sichtbaren kräften

der alles verschönt um es dann
in einen tiefen winterschlaf zu versetzen
die blätter haben es mir besonders angetan mit ihren verschiedenen farben und formen
die den herbst ausstrahlen wie sonst kaum was anderes
sie begleiten die pflanzen durchs jahr und immer kann man an ihnen die jahreszeit ablesen
warum die HALLE DES SOKRATES so gut wie überhaupt nicht erwähnt wird
ist mir schleierhaft

N E B E L . . .

ein älteres gedicht von mir
das an kraft in der zwischenzeit nicht verloren hat
wie ich finde…

N E B E L
matte spuren zeichnend
mit gewaltiger sanftheit
meinem herzen näher noch
als frühling oder sommer gar
alle grobheit verhüllend
wie schützende hände
in kindertagen
nicht das ferne und weite zeichnend
nur das jetzt und hier
angekommen
oder lauter letzte tage

rosadora

AUF DER I N S E L . . .

…MAL WIEDER

und nur einige tage später

da der eindruck vom letztzen mal verblichen ist
sozusagen ganz ohne sonne und mit nieselregen
bringe ich die fehlenden fotos diesmal
obwohl sie in den letzten beitrag gehören
macht nichts  oder…
schön ist die insel immer und bei jedem wetter
wie es für mich auch kein schlechtes wetter gibt
eben nur wetter in seinen verschiedenheiten
und die benötigt es eben – das wetter
die natur ist darauf angewiesen und davon abhängig
und macht immer das beste daraus
also hier die bilder…

INSEL SIEBENBERGEN … herbstlich

BLAUBLATT-FUNKIE
hosta sieboldiana

DIE MORBIDE SCHÖNHEIT DES HERBSTES
morbide mit vergänglichkeit gedeutet trifft es für mich am besten
leider ist sie vergänglich – die morbide schönheit des herbstes
aber dauer wäre nicht die lösung – würde in die langweiligkeit abgleiten
dem dauernden und andauernden haftet diese an
dass ich das morbide so liebe hängt wohl damit zusammen
dass das frühjahr in seiner üppigkeit zwar begeistert aber auf dauer erschlagen würde
der  W E C H S E L  machts
dies für unsere lebenssituation zu erkennen fällt oft nicht leicht
widersprüchliches kommt oft dabei heraus
ich liebe den wechsel die abwechslung und lebe im konstanten
von der FUNKIE gibt es einige sorten – warum diese als blaublatt-funkie
bezeichnet wird und dabei vom grünen ins gelbe gleitet
ist mir nicht klar – ich nehme sie einfach als FUNKIE
in ihren dahingleitenden und -wechselnden farben – zusammen mit
der schrumpeligkeit der blätter hat sie meine aufmerksamkeit und begeisterung
diesem dahingleitenden morbiden schenke ich meine ganze bewunderung
und dass ich sicher gehen kann dass sie im nächsten jahr wieder in voller frische
erscheinen wird – macht das ganze annehmbar und erträglich
schwingt in meine bewunderung keine kümmernis dass es vorbei sein könnte
mit der pracht
und ihre pracht zeigen die pflanzen ein ganzes jahr lang –
wenn ich doch nur dem geheimnis auf die spur kommen könnte –
aber alles genau betrachten und fotografieren hilft da nicht weiter
ich staune – und immer wieder…

 

B L A S E N E S C H E – aber allein der gedanke…

B L A S E N E S C H E – park wilhelmshöhe

nein es ist keine defekte kamera – der nebel oder dunst weicht heute einfach nicht

dieser baum – den ich schon seit vielen jahre kenne – beeindruckt und erfreut mich immer wieder
ich gebe den bericht aus  2015 hinzu – also genau 10 jahre – er entstand ebenfalls in der zweiten hälfte des oktobers… nie kann ich einfach so an ihm vorbei gehen – immer muss ich mich nach seinen ausgesprochen auffallenden und atraktiven früchten bücken
und ein neuer baum ist noch nie daraus geworden – wie war das – achja: ALLEIN DER GEDANKE…

BLASENBAUM IM PARK…

>Die Blasenesche (Koelreuteria paniculata), auch (Rispiger) Blasenbaum genannt…

https://www.rosadora.de/blog/wp-content/uploads/2015/10/WILHELMSHO%CC%88HE_BLASENBAUM_18.102.jpg

der blasenbaum im park ist schon etwas besonderes – d. h. es gibt eigentlich zwei. im herbst macht er seinem namen alle ehre, wenn er die schwarzen samen, die aussehn wie kleine schwarze runde pillen, in einer dreikammerblase versteckt. wie kleine lampions hat er sie zahlreich aufgesteckt und feiert ein fest – das erntedank- oder herbstfest-mariposa.

gern nehme ich ein paar samen mit in meiner jackentasche. immer denke ich, dass ich sie in erde setze – was ich bisher noch nie tat. aber allein der gedanke…

PARK WILHELMSHÖHE… 15. november 2025

S C H I L D B L A T T . . .

zum MORBIDEN eine begriffserklärung ergänzen
die fern ist von krankhaftem
vielleicht STANDHAFTES oder DURCHSTANDENES

wenn ich mir diese wilden blätter des SCHILDBLATTS  anschaue
empfinde ich eine feierliche fast andachtsvolle ergriffenheit
wie ein pflanzenleben in einem jahr ein ganzes menschendasein durchläuft
wie sie das was wir in unserer gesamten lebenszeit durchstehen müssen
scheinbar mühelos und mit so grosser selbstverständlichkeit ausleben
im park wilhelmshöhe kam ich diesmal den gärtner/innen zuvor
noch standen sie stolz und unbeschnitten am teichrand
ihr farbenpracht durfte ich in ihrer uneingeschränkten schönheit erleben
ein erlebnis ist er ja – der herbst – jeder herbst und eigentlich das ganze jahr
ich möchte danken wenn ich nur wüsste wem
also danke ich in diesem falle dem HERBSTLICH SCHÖNEN SCHILDBLATT  –
DANKE
r o s a d o r a

 

A L A N T …

alant

wenn das jahr sich neigt
wenn der herbst sich zeigt
wird der farbenrest
zum seelennest
wird das gelb zum braun
mancher sieht sie kaum
die zaubermacht
der pflanzenpracht
herbst hat so viel sang
herbst hat so viel klang
bringt uns durch den winter
uns menschenkinder
rosadora