zum 10. todestag von HANNELORE KOHL…

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zum 10. todestag von hannelore kohl

die haltung, die man einem menschen hoch anrechnet, war bei hannelore kohl in die starre abgerutscht – weit entfernt vom aufrechten gang einer menschenfrau, wie er zu wünschen wäre.
sie trug die perfekteste maske, die ich an einem mir bekannten menschen kenne, und die ist nicht
mit den ereignissen aus ihrer kindheit zu erklären.
ihre eisernen frisuren spiegeln ihren willen und das streben nach perfektion.
mit maske und frisur und immer adrett gekleidet und mit guten manieren ausgestattet, wollte sie ihrem machtmenschen an ihrer seite treu und in gewisser weise damit auch ergeben sein.
den mythos von der lichtallergie haben die ärzte in der zwischenzeit wiederlegt.
dass sie das licht nicht mehr ertragen konnte, (das licht der macht), war reine flucht in die krankheit.

der stern dazu – aus einem gespräch mit heribert schwan
Ist Hannelore Kohl an einer Überempfindlichkeit gegen Licht zugrunde gegangen, wie ihr Mann glauben machen will?
Heribert Schwan zu stern.de:
„Ein klares Nein! Die Dermatologen, die sie damals behandelt haben, haben festgestellt, dass sie nicht an dieser Lichtallergie gelitten hat. Es gab keine Symptome dafür. Die Dermatologen sagen damals wie heute: Lichtallergie ist heilbar. Ich glaube, nicht zuletzt nach meinen Gesprächen mit den Therapeuten, dass sie unter schweren Depressionen litt.“

…Hannelore Kohl als eine extrem einsame Frau, die unter vielen Zwängen leidend über Jahre an diesen zugrunde ging.

der stern
„Und so ist dieser Suizid vielleicht ein emanzipatorischer Akt gewesen; der befreiende Tod einer Frau, die ihr eigenes Leben weitgehend aufgegeben hatte, damit ihr Mann das Seine so gestalten konnte, wie es ihm passte.“

sie war eine dienerin (vor dem herrn), treu bis in den tod, in diesem falle in ihren eigenen.
wo genau der knackpunkt liegt, weshalb sie aus ihren vielen begabungen nicht das eigene machen konnte, wird niemals klargestellt werden können.
im falle einer trennung hätten ihr all diese attribute gereicht, ein eigenes selbständiges leben zu führen. aber da ist der haken, das hat sie nicht getan. strenge und katholische erziehung kann eben wirken bis zuletzt, wenn frau nicht zeitig dagegen wirkt.
dass der sohn ebenfalls die absicht hatte sich umzubringen, lässt ahnen, unter welchen zwängen diese bilderbuchfamilie lebte und litt.

ich mochte hannelore kohl nicht besonders, weil sie so sittsam und steif daher kam. das gerüst um sie her war für mich deutlich sichtbar.
mich interessiert frauenleben und warum es so läuft wie es läuft.
sie war sicher vorbild – gefährliches vorbild, wo es darum ging, eine heile familie vorzugaukeln.
in heilen familien sind sicher mehr frauen verstrickt als vorstellbar, und bilden sich ein, dass das ein erstrebenswertes ziel sei. dabei ist der auslöser für depressionen und selbstmorde am allerhäufigsten in der familie zu suchen.

ich weiss, wovon ich spreche. während meiner ehe (alle dachten, ich führte eine bilderbuchehe, wohlbemerkt) wollte ich immer nur sterben, sterben, sterben – doch ich hatte nicht den mut dazu. meine lage war nicht annähernd die der h. kohl und auch die heftigkeit der zwänge traf nicht zu, aber darauf kommet es wohl nicht an.

DAS GRÜN DES BEGINNENS NICHT…

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das alles überwuchernde grün ist nicht mehr das grün des beginnens.
es ist matt, es ist stumpf und vor allem verdunkelt es die welt.
depressionen, am grün fest gemacht, erreichen jetzt ihren höhepunkt.

dem auge fehlen die anreize der verschiedenen grüntöne.
im beginnenden frühling erreichen sie eine endlose skala von hell- zu dunkelgrün.
die blättchen wickeln sich aus vom winter ins frühjahr.
ihre unendliche fantasie verzaubert, lässt staunen, lässt hoffen.
die farbe grün wird zu einem seelengetränk, das die lebensgeister weckt.
es zu schlürfen macht trunkenheit.
die grünen wortergüsse verfallen dem schwelgen.
aber warum nicht.
das frühjahr ist die einzige jahreszeit, der das schwelgen
und den wortüberlauf glaubhaft unterstreichen.

im schwelgen merken wir nicht, dass sich der facettenreichtum des grün
mehr und mehr zu einem einheitsgrün verwandelt.
jetzt fahre ich in den wald wie in eine dunkle höhle.
keine blume am boden, kein hellgrünes winken in der höhe.
das blühen der bäume hat ein ende.
im schweren, dunklen grün lassen sich die bäume nur nur schlecht unterscheiden.

fast nimmt das fahle, stumpfe grün eine drohende haltung ein.
die sommerblumen versuchen ihr bestes, schütten farbtiegel um farbtiegel in die landschaft,
malen üppige farbtupfer in das ermattete grün.
es gelingt ihnen auch uns zu erfreuen und staunen zu machen,
doch das grüne grün in seiner ausbreitung und beharrlichkeit gewinnt immer wieder die oberhand.

die farben nehme ich in meinen bilder auf und breite sie um mich herum aus, wie einen sommerteppich.
für eine weile kann ich die farben des sommers erinnern und das grün vergessen.
doch auch die bilder verblassen und das erinnern wird schwächer.
die jahreszeiten fliessen und mit ihnen die farben.

rosadora

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orphne,

die dunkle schöne mit ihrem tier.
wie eine göttin bewacht sie den urwald und ihre wesen.
sie weicht nicht von der stelle.
ihre aufgabe ist heilig.
ihren platz hat sie inmitten des waldes.
in ihrem tier, SINACH, verkörpert ORPHNE die wachsamkeit und alle damit verbundenen tugenden.
allem widersteht sie, dem frühling, dem sommer, dem herbst und dem winter – den damit verbundenen wettern.
klar bleibt sie und aufrecht.
mit geneigtem kopf wehrt sie die äusseren anfechtungen ab, hört ihren herztönen nach, welche widerstände sie entwickeln muss, um ihren schützlingen geborgenheit gewähren zu können.
sie selbst geniesst den schutz ihres tieres und dem des herzens auf ihrem rücken.
tier und herz tragen aufmerksame mienen.
sinach und orphne sind nicht auseinander zu denken.
sie gehören zusammen, im leben, wie im sterben.
sie scheint mir wie die mutter des waldes,
die ewig fruchtbringende quelle von allem.