ALTE BAHNHOFSBILDER…

ROSA JOSEFA in GLEIS 1…
BAHNHOF_GLEIS 1_BELEUCHTET_P1590229_bearbeitet-1sie erzählt mir – sie ist die wirtin des gleis 1 – dass sie lange im stadtarchiv nach den drei fotos suchen mußte und sie auf die jetzige größe gebracht hat.

BAHNHOF_JOSEFA_GLEIS 1_20170609-194102auf einem kann ich fast den zollbahnhof erahnen, von dem es so gut wie keine bildablagen gibt. ich darf sie fotografieren.
sie bekundet reges interesse für meine bahnhofsausstellung und diesen bahnhof, in dem sie seit vier jahren ihr restaurant hält. das interesse  macht sie mir sympathisch – nein, nicht nur das. und als sie mir zusichert, häppchen zu machen für meinen ausstellungsbeginn – kein problem – als spende sozusagen, wächst die sympathie ins unermessliche. auf anhieb sagt sie – kein problem. und als ich sage, dass iwes (fraunhofer) mit 300 leuten kommen will, sagt sie lässig, das läßt sich machen. so viel frauensolidarität und unterstützung…
ich finde es aufschlußreich, diese alten bilder zu zeigen, um einen bogen zu kriegen von heute zu damals. es war ein so schöner bahnhof und viel schöner als der heutige, der keine atmosphäre und stimmung aufkommen lässt.

BAHNHOF_BAND_FÉTE_P1590249wer wollte da schon feiern, wie hier am heutigen abend eine féte steigt für die jungen leute – techno – mit ricardo villalobos und band. und heute feiern sie hier gleich doppelten junggesellenabschied – bahnhofsmäßig, versteht sich…

lange sitze ich mit birgit aus hamburg. sie hat die d14 angeschaut – in teilen – und ist enttäuscht, sagt sogar, daß sie die weltausstellung langweile. und ganz besonders versteht sie nicht, weshalb man in der neuen galerie einen alten liebermann zeigt, kriegt den sinn nicht rund, was das auf dieser weltausstellung soll. aber sie kommt wieder am sonntag mit mann – und am montag kommen sie zu meiner ausstellungseröffnung, so der mann das auch will. und die d14 verändert sich auch noch in ihren augen, wie immer mehr einsicht entsteht, wenn man länger hinschaut, und man traurig ist, wenn man den drehpunkt nicht findet…

IBRAHIM MAHAMA – documenta 14…

TORWACHE NR. II…

IBRAHIM MAHAMA_TORWACHE LI._P1640745

IBRAHIM MAHAMA_TORWACHE_05.06verkleidet ist sie nun ganz – die torwache. als feinheiten tauchen noch plomben auf in gemäßigten massen. irgendwie schaun sie aus wie verzierung. sie schmücken, lenken den blick auf sich, ob ich das schön finde, weiß ich noch nicht. aber darum geht es ja nicht – ums schönfinden. sie gehören zu den säcken, die damit verplombt waren. ein blickfang also.

IBRAHIM MAHAMA_TORWACHE_05.062ganz schön viel menschen sind zu dem kunstwerk unterwegs – pfingsspaziergang einmal anders. h. und f. führen ihren erwachsenen sohn, der aus berlin hergekommen ist – zum 80. seiner mutter, an verschiedene orte, schauen, was documentamäßig schon alles los ist. danach gehts zum speisen zu lohmann im kötor – auch eine sehenswürdigkeit…
mit kind und kegel, mit und ohne rad – alle sind neugierig, was die d14 so im sack hat.
für mich sind das nur säcke, sagt eine – eine andere – für mich ist das einfach nur schön. na also, jeder das ihre, jedem das seine – im sack sind viele überraschungen, wie an weihnachten.
IBRAHIM MAHAMA, der sackkünstler, ist auch da. für fragen der besucherinnen und besucher ist er offen – das gefällt mir. meinen blogartikel hat er auch gelesen – bürgerinnennähe…

IBRAHIM MAHAMA_TORWACHE_05.061einer paßt auf, dass die leute keine plomben klauen – na sowas aber auch. eine andere gibt wieder zu bedenken, was alles passieren kann mit den säcken. ich muß immer denken an die worte von christa wolff in ihrer kasandra, dass das, was wir befürchten, eintritt. also, lasst das. legt euch ein anderes denken zu.
ich hab vergessen zu fragen, ob mein kleid zur d14 schon fertig ist…

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EIN BAHNHOF VERSCHWINDET…

FILM- UND FOTOAUSSTELLUNG im OFFENEN KANAL KASSEL             

juni – juli – august 2017PLAKAT II_P1110796

ZOLL – UND VERLADEBAHNHOF
ALTER HAUPTBAHNHOF NORD KASSEL

2014 habe ich den abbruch des zoll-bahnhofs fast täglich fotografiert und gefilmt
über 9 tausend fotos und die filmsequenzen wurden zu einem ganzen zusammengefügt
mein anliegen war und ist es
dieses alte kasseler kulturdenkmal nicht in vergessenheit geraten zu  lassen
lange zeit war es unterkunft für viele künstlerinnen und künstler

die documenta 13
nutzte die räumlichkeiten für 100 tage – die alten gemäuer und die kunst waren ein vortrefflicher gegensatz – das unschmucke ambiente war unübertrefflich
wie es das herausgeputzte fridericianum nicht hergeben kann

der bahnhof wird nicht wieder auferstehn
aber dem erinnern eine chance geben

rosadora

der OFFENE KANAL KASSEL befindet sich im gebäude des ALTEN HAUPTBAHNHOFS – Rainer-Dierichs-Platz 1

in einem gesonderten film wird die künstlerin erklären, wie sie zu diesem projekt kam und wie ein biotop hinter dem alten bahnhof der eigentliche grund war. so wollte sie das kompostloch – biotop – in der karlsaue, zur d13 projekt des künstlers pierre huighe – untilled – ablösen durch das neu entdeckte. doch dann kamen die abbaupläne dazwischen. jetzt war ihr hauptanliegen, den zollbahnhof mit ihren fotos und filmen in der erinnerung zu bewahren.

ab 12. juni zu sehen in:

http://www.mediathek-hessen.de/partner_13_Medienprojektzentrum-Offener-Kanal-Kassel.html

300 JAHRE HERKULES …

GESPRÄCHE UNTERM HERKULES…

HERKULES_300 JAHRE_I_P1630546da steht er nun – seit 300 jahren – HERKULES – heros der antike – held des welterbes wilhelmshöhe, seit jahren schon eingepackt in gerüste, umschwenkt von baukränen. und gerade ziehen dunkle wolken auf und ich wollte ihn in meinen fotos in wonnewölkchen packen.

die delphische PYTHIA befragte er, nachdem er im wahn frau und kinder erschlagen hatte. die riet ihm, sich in den dienst des mykenischen königs EURYSTEUS zu stellen und 10 arbeiten für ihn zu errichten, woraus dann 12 wurden, weil sie zwei nicht anerkannte.

die wonnewölkchen verzogen sich, ich begegnete frank und verflocht ihn in ein gespräch von herkules über waldorfschule, kinder, die taten der menschen, steinbruch und kompostloch, und und und in gott und die welt. wir verquatschten uns regelrecht – über eine stundelang. ich hatte mich derweil an einen tuffabgrenzungsstein gelehnt.

mir war das gespräch mit einem interessierten menschen wichtiger als meine fotoabsicht. den umwölkten herkules würde ich ja noch oft ablichten können. frank war erst das zweite mal hier, kann sich erinnern, dass er mit 11 jahren mit seinem vater hier gewesen ist. er kommt aus luxembourg, ist waldorflehrer und hat sechs kinder im alter von 6 bis 21. ein reicher erfahrungsschatz.

HERKULES_300 JAHRE_III_26.04

auf dem parkplatz besucher/innen aus berlin. darf ich sie was fragen und dann gleich noch eine frage. er zeigt auf den herkules – ist da drin ein fahrstuhl. ist natürlich nicht. und ich erzähle, dass ich als 4jährige bis in die keule gestiegen bin, mit wem weiß ich gar nicht mehr. und weiter noch, woher der tuffstein stammt. aus dem naheliegenden tuffsteinbruch. der jetzt geschlossen ist.

und mein vater erwähnte immer diesen – seinen lieblingsspruch:

…doch der schrecklichste der schrecken ist – pause – den herkules am po zu lecken, denn – pause – er hat grünspan dran…

der berliner kommt nochmal zurück – darf ich sie was fragen? – ja – was für ein jahrgang sind sie – 1939 – meine hochachtung. 1941 – wir verkrümeln uns lachend…

HERKULES_300 JAHRE_IV_P1630569

D14 – OBELISK AUF DEM KÖNIGSPLATZ…

WIE IM HIMMEL SO AUF ERDEN…
oder
PHALLISCHES SYMBOL…
KÖ.PLATZ_OBELISK_P1620865ich will den bauverlauf des obelisken notieren, doch ausser einem bauzaun ist bisher nichts zu sehen. er soll einer der mittelpunkte der d14 werden. doch kassel ist viel zu eng, und der kö.platz wird den bürgern der stadt für eine lange zeit entzogen.

KÖ.PLATZ_OBELISK_II__01.04veranstaltungen, wie die frühjahrsmesse, haben schon so keinen geeigneten platz. es schaut aus wie sodom und gomorra. ich konnte nicht erkenne, dass es so etwas wie eine frühjahrsmesse sein soll. karusell mit getöse, luftballons und eine himmelhochwippe – den menschen scheints zu gefallen.KÖ.PLATZ_FRÜHLINGSGEDICHT_P1620873

immerhin haben sich die cafés ringsherum eingerichtet und werden damit dem d14_ansturm gewachsen sein.
ich bin neugierig auf den obelisken – 16 meter hoch soll er werden – und noch neugieriger, was die menschen sich für gedanken dazu machen werden.
KÖ.PLATZ_OBELISK UND RUMMEL__01.042
symbollexikon opus magnum:
Seine Form stellt die Verbindung zwischen Erde (Menschen) und Himmel (Göttern) bzw. Sonne dar, er ist ein phallisches (Phallus) Symbol.
Er steht für männliche Zeugungskraft, Fruchtbarkeit und Erneuerung, für Potenz und Macht, sowie für die Aufwärts- und Höherentwicklung des Menschen zum Licht. Er kann auch als Weltachse (Achse) oder als Lebensbaum (Baum) gesehen werden.

GUSTAV MAHLER-TREPPE…

FRÜHLING UND VOR DER D14…
MAHLERTREPPE PUR_P1620478wenn du also vom ´heiligen weg´ links abbiegst und durch die ´propyläen´ über die treppe emporsteigst, gelangst du in den heiligen bezirk, wo schon jetzt die d14 atmet und sich demnächst ins leben stürzen wird.
die gustav mahler-treppe sieht an einem wochentag so aus
MAHLERTREPPE_I_23.037und an einem sonntag so viel anders

MAHLERTREPPE_MIT MENSCHEN_24.031und zur d14 wird der bär los sein
MAHLERTREPPE_KIRSCHBLÜTE_I_24.03die kirschbäume beginnen zu blühen. an dem penone-baum von der d13 lagern junge leute in der sonne, ohne dass sie wüßten, was sie denn da überragt. kunst ist und kunst ist nicht – für jede wie sie will, für jeden so ganz anders. mit dem handy zu fotografieren ist eine leidenschaft und zur gewohnheit geworden. die handybilderwelt ist (k)eine kunst und unübersehbar.
MAHLERTREPPE_SYRIEN IN KASSEL_24.032´machen sie mal ein foto von uns´. klar mache ich doch. die jungen männer sind aus syrien. von der d14 haben sie noch nichts gehört – oder. sie stellen sich auf, nehmen position ein. ich drücke ein paarmal ab. ´können sie uns die per mail schicken´, ja aber doch. sie schreiben mir ihre mailadresse auf. hannah, die auf der mauer sitzt und das ganze verfolgt hat, liefert einen zettel zum draufschreiben. achja, und da auch – die d14 ganz nah – hannah plant die d14 mit. wir mailen…

alles läuft rund, die menschen rauf und runter und quer über den rasen. ich sitze mal hier und mal da auf einem mäuerchen, beobachte und fotografiere. zum penone-baum – Giuseppe Penone: Idee di Pietra für die dOCUMENTA (13) – gehe ich mal in der woche, wenn er nicht umlagert ist, so hoffe ich.

FRIDERICIANUM KASSEL…

AKROPOLIS ATHEN…

ORT DER DOCUMENTA 14

FRIDERICIANUM AUS HNA_P1620569also, wir landen in der kunsthochschule in der aue, gehen den heiligen weg, links rum durch die propyläen und hinauf, am theater vorbei (was ja ein neues ist), rechts die  pinakothek bis zur akropolis. bis dahin zu gelangen, ist eine vorstellung (bazon brock), die nicht so leicht umzusetzen ist.

FRIDERICIANUM MIT TURM_I_P1620298 FRIDERICIANUM_VOM STEINWEG_II__22.03 FRIDERICIANUM_VON HI.SEITE_IV_22.032 FRIDERICIANUM_VON HINTEN_III__22.031das fridericianum bleibt mir heute wie es ist und es ist so angesehen doch ein ganz anderes.
was ist mit den fenstern – wo denn – da rechts unten – sie sehen aber auch alles, jetzt sehe ich es auch. – rätseln, was da denn gemeint sein könnte, und ob geplante veränderungen auf dauer oder nur vorübergehend zur d14. es wird sich zeigen.
gestern fehlte sogar die bücherkiste vor dem eingang, der z. zt. geschlossen ist. was soll das. wo soll ich mit meinen büchern hin…

FRIDERICIANUM_GANZE SEITE_V_22.033 FRIDERICIANUM_MIT MENSCHEN_VIII__22.037 FRIDERICIANUM_MIT PUTTEN_BÄUME_VI_22.035 FRIDERICIANUM_NEUE FENSTER_VI_22.034ich stelle mir die vielen, vielen menschen vor, die hier demnächst herumwandeln werden – ob in altgriechischen gewändern, oder ob sie die b.b.vorschläge ignorieren werden.
neugierig bin ich, wie Marta Minujín ihr werk „The Parthenon of Books“ umsetzen wird. wie einst das mohnfeld hier auf dem platz wird es die menschen beeindrucken.

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GRIECHISCHE GÖTTERGESTALTEN…

AUF DER SUCHE NACH DER DOCUMENTA…

HAUS-RUCKER-CO.

RUCKER CO. I__23.032 RUCKER_CO_23.031
und sie finden schon mal haus-rucker-co.s rahmenbau

Rahmenbau oder Landschaft im Dia ist ein Kunstwerk der ehemaligen Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co. Die Installation wurde 1977 zur documenta 6 in Kassel entworfen und steht seitdem an der Ostseite des Friedrichsplatzes oberhalb der Karlsaue und der Orangerie.
MAHLERTREPPEJAN UND GEERT_23.033
dieser rahmenbau gibt nicht nur den blick in die landschaft frei, sondern wirft ihn auch wieder zurück zu den menschen.
so mir geschehen gestern, ich war in richtung propyläen und akropolis unterwegs, da begegneten mir zwei griechische göttergestalten aus amsterdam.
einer zeigte auf den rahmenbau, und ich gab zur erklärung ab, rucker-co.
es entspann sich ein schönes gespräch. und wie das so ist, ich treffe immer nur künstlerInnen. er ist auch fotograf, sagte der eine, der sich –  jan – nannte, wie sich herausstellte. der andere – geert – der mir seine visitenkarte gab.
die documenta – achja, sie waren schon einmal da und geert zählte an den stattfindenden zeitsprüngen, wann das gewesen sein könnte.
ein bißchen erzählte ich von der documenta im allgemeinen – ja, sie könnten sich vorstellen, die d14 zu besuchen.
den ganzen tag über gespräche mit fremden menschen über die documenta – also, sie hat schon begonnen und die kasseläner/innen wissen es noch gar nicht…