EIN GEGLÜCKTER TAG…

DÖRNBERG – HELFENSTEINE                                                           FOTOS ANKLICKENHELFENSTEINE_P1280448nicht gedacht habe ich, dass ich auf die helfensteine je wieder aufsteigen würde.
meine kinder und enkelkinder stützten, schoben und zogen mich den teils steilen berg hinauf.
ich war ganz ausser puste und dennoch glücklich, das noch einmal erleben zu können.

clara und paul erklommen erstmal die höchste spitze der helfensteine – juchhu

DÖRNBERG_clara und paul_
LABYRINTH DÖRNBERG_P1280483
ich wollte zum labyrinth, ich kannte es ja und muss es doch immer erst wieder suchen.
clara erzählte ich von dem labyrinthgedanken und „im labyrinth verlierst du dich nicht – im labyrinth findest du dich“.
naja, so auf die schnelle wird sie es nicht erfahren haben. und dass sie mehr über meine gedanken wüsste, dazu sehen wir uns zu selten.
HELFENSTEINE_LABYRINTH_DÖRNBERG1_bearbeitet-1clara ging den weg – allein – konzentriert schritt sie ihren weg ab. dann ermunterte sie mich solange ihn auch zu gehen, den labyrinthweg, dass ich es wagte, auch weil ich sie nicht enttäuschen wollte. es setzte ungeheure kräfte frei.
etwas kankelig und unsicher, mit flugversuchen zwischendrin, schaffte ich den ganzen weg – alleine.

paul wollte dann auch unbedingt. er war flink, war schnell hinter mir und in der mitte nahmen wir kontakt auf, wechselten die reihenfolge. paul ging nun vor mir.
ein ungeheuer ergreifendes erlebnis für mich, mit meinen beiden enkelkindern gemeinsam das labyrinth zu erleben.
den himmel begrüssen – dank sagen – segen erbitten und glücklich – so glücklich.
geschafft – energie von werweisswoher.

kein tag – ähnlich erfüllt – wird diesem so schnell folgen – von familie ermutigt und getragen – aber lange noch werde ich daran denken und kraft daraus schöpfen.

danke clara, paul, anja, boris und mirko, die mir zu diesem erlebnis verhalfen…
einen besonderen dank an clara, die die geduld hatte, diese aufnahmen zu machen….

ZEITZEUGEN – MEINE documenta…

ZEITZEUGEN_IMG_20150304_0001Das Bild zeigt das DVD-Cover der Zeitzeugeninterviews MEINE DOCUMENTA, die seit Februar 2014 regelmäßig im Programm des Offenen Kanals Kassels ausgestrahlt werden.

Pünktlich zum documenta-Jubiläumsjahr werden die Ergebnisse des documenta-Zeitzeugenprojekte-Projektes Meine documenta sichtbar. das projekt startete im Dezember 2013 mit einer Pressekonferenz. im Frühjahr 2014 wurde damit begonnen   Zeitzeugenvideos zu produzieren. Jetzt beginnen die regelmäßigen Ausstrahlungen:

Am 4. März 18:00, sowie 5.3. um 2 Uhr, 6 Uhr, 10 und 14 Uhr ist das zweite Zeitzeugen-Video im TV-Programm des Offenen Kanal Kassel zu sehen, danach auch online in der Mediathek hessen.

Wer die Sendungen im Kabelfernsehen verpasst hat und die Mediathek hessen nicht nutzen kann, dem sei der DVD-Service des Offenen Kanal Kassel empfohlen. die DVDs können dort bestellt werden.

hier direkt:

http://www.mediathek-hessen.de/index.php?ka=1&ska=medienview&idv=11044

ROSA INTERV. KOMPOSTLOCH_mddocumenta-Zeitzeugen kommunizieren auf Augenhöhe: Am 21. Mai 2014 berichtete die Zeitzeugin ROSADORA vor Ort in der Kasseler Karlsaue. Thema des von Camilla Geier geführten Interviews war jetzt die documenta XIII. Zeitzeugin Rosadora G. Trümper Tuschick hatte sich 2012 intensiv mit dem Kompostgarten und der Installation ‚Untilled‘ von Pierre Huyghe auseinandergesetzt und von 2012 bis 2014 ihr eigenes projekt – KOMPOSTLOCH – in der nun wieder frei gewordenen kompostierungsanage in der karlsaue entwickelt.

 

 

GERHARD GLÜCK…

Glück – Kunst und Co. Komische Bilder von Gerhard Glück

ausstellung im schloss letzter tag 1. märz 2015
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das komische von GERHARD GLÜCK ist aus dem alltäglichen herausgeschaut. die situationen sind urkomisch. er hat den blick dafür. dass er sie für uns festhält, ist ein glück, glückssache eben.

es ist eine schöne stimmung, die menschen lächeln – leise in sich hinein, etwas lauter und guck doch mal, und lauthals heraus – sie traun sich. das wäre allein schon ein thema – die lacher bei glück…
mir gefällt, dass er die leisen töne wahrnimmt, dass er nicht die plumpen ereignisse sammelt.

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in dieser ausstellung geht es um die kunst – nichtkunstkenner/innen schon mal schwer zu erschliessen, wenn er sein augenmerk auf die maler und musiker lenkt. tiefsinnig sind seine anspielungen, feingesetzt seine striche und farben – und wenn er gar in die sicht der mona lisa schlüpft – zum krummbiegen vor lachen. beim pissengelchen, das sich zu verstecken glaubt, nur zartes gelächter – es könnte sich ja erschrecken vor allzuheftigem lachen.
wenn dieser dickliche herr im weissen anzug mit strohhut über mondrias strassengemälde hüpft, trifft mich das selbst bis in meine kindheit, wo wir hickelhäuschen aufmalten und herumsprangen und ja nicht auf den strich treten durften. auch heute überquere ich noch plätze und strassen in dem prinzip und habe meine freude dabei.

SCHLOSS WILH._GLÜCK_01.03
diese ausstellung war eine besondere mit zartesten darbietungen. dass sie vorbei ist, erfahre ich am ausgang. die frau macht kasse, zählt die einnahmen, das geld – die restlichen glück-prospekte sind bereits in den papierkorb entsorgt. schade, dass sie nicht noch die besucher/innen mit lächelndem gesicht entschwinden sieht und den beweis für eine gelungene ausstellung auch für sich verzeichnet.
zum glück ist GLÜCK nicht aus der welt. ich kaufe mir noch das buch zur ausstellung, um nachzugeniessen.

KÜNSTLER NEKROPOLE KASSEL…

HARRY KRAMER   Kunst im öffentlichen Raum

bei wikipedia:
Der documenta-Künstler Harry Kramer schuf mit der Künstler-Nekropole eine neue Ausdrucksform der Kunst im öffentlichen Raum.
Harry Kramer verknüpfte die Kunst des 20. Jahrhunderts mit der Gartenarchitektur des naheliegenden Bergparks Wilhelmshöhe. Er schuf mit der Nekropole einen Bezug zu dem Nachbau des Grabs des Vergil im Bergpark und der Kassler Herkules-Statue, der die goldenen Äpfel der Hesperiden in der Hand verbirgt.

AM BLAUEN SEE_P1270775erstmal zum blauen see. begrüssung und annäherung und die gefahr hineinzurutschen wegen heftigen schwindels. regina und gert warnen – pass auf – doch die herausragende baumwurzel muss aufs bild.

NEKROPOLE_EINZELHEITEN_15.021weiter zum grab des fritz schwegler. er ist der einzige schon verstorbene künstler (2014).   Eines seiner Urnotizbücher, in dem er den Sarkophag skizzierte, legte Schwegler mit anderen Kunstgegenständen als „Grabbeigabe“ in seine zukünftige Ruhestätte.  er selbst wurde in seiner heimatstadt breech bei göppingen beigesetzt, obwohl er testamentarisch seine bereitschaft erklärt hatte, sich in der Kasseler Künstler-Nekropole bestatten zu lassen.

auf der einen seite der stele die aufschrift LEBENSMÜDE – ABULVENZ! (EN 5306) und auf der anderen WEISZT DU WEIL ICH HIER BIN UND DU BIST AUCH HIER (EN 4826). … und du bist auch hier – das rührt mich sehr. aber ich werde hier nie sein, obwohl es ein guter platz wäre. ich krabbele auf einen hügel und rufe – und einfach die asche ausstreuen dann wäre ich hier.
die endlichkeit wird hier sehr bewusst.

NEKROPOLE_GERT_REGINA_15.02marga blase fand hier neben dem grabmal ihres mannes, karl oskar blase, ihre letzte ruhe. oskar blase lebt noch.
blalla-w.-hallmann hat hier ein denkmal. er erlebte die erstellung nicht mehr und wurde an anderem ort beigesetzt.
alle anderen künstler – es sind neun – davon eine künstlerin – haben ihr grabmal hier errichtet und leben noch.
wir kommen an gunter demnigs stele vorbei. dieser eisenturm gefällt mir gut. die witterung verschönt ihn zu seinem besten. die rostfärbung ist eine warme und leuchtet durch die bäume. bei der einweihung war ich zuletzt hier.
bei werner ruhnaus platznehmendem und auch platzeinräumendem denkmal fällt regina auf, dass ein kopf vollkommen daneben hängt. mit einem stock versucht sie ihn aufzurichten. sehr verständlich. doch die male sollen der witterung und vergänglichkeit ausgesetzt sein und bleiben – ganz wie das richtige leben hin zum tode auch. schlecht auszuhalten ist diese situation. ich werde regina ein foto schicken, da ich den kopf vor längerer zeit noch aufgerichtet einfangen konnte. vielleicht beruhigt sie das…
brummacks vogeltränke ist von tauendem eis bedeckt.
mit timm ullrichs grabanlage treibe ich schabernack – das muss erlaubt sein. ich stellen meine füsse gegen seine unter der glasplatte verborgenen. ein bisschen lebendiger werden sie dadurch.
karl oskar blases gleichsam nach innen wie aussen gerichtetes auge – bewacht von ehefrau marga an seiner linken – der herzgegend – betrachte ich nachsinnend. kürzlich traf ich ihn im rollstuhl sitzend bei einem vortrag von bazon brock in der uni.                        rune mields mathematische vorsehung wird mir nicht erfahrbar. das leben fliesst wie ein fluss mag ich nachzuvollziehen indem ich den steinfluss begehe und beäuge.
ugo dossi – Denk-Ort (2003)
Gesichter des Todes, Formen der Seele 
Eine schützende Installation aus massiven Stahlplatten. Betretbar. Die Bildmotive sind mit Laser in den Stahl geschnitten und scheinen als „Lichtbilder“ durch die Platten. Besucher können die Bildelemente der Installation auf Papier oder Stoff übertragen und mitnehmen. (wikipedia)
harry kramer wurde als erster 1997 anonym bestattet. er verzichtete auf ein grabmal.

HARRY KRAMER – ein friseur aus lingen…

HARRY KRAMER
25. januar 1925 in lingen – 20. februar 1997 in kassel
18. TODESTAG
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Harry Kramer: Sterben ist im Leben wenig neu, jedoch auch leben, freilich, ist nicht neuer …

ich erinnere mich: oft besuchte ich HARRY KRAMER in seinem atelier. zwar studierte ich grafik design und vorwiegend fotografie bei gunter rambow. doch harry war einer meiner prüfer bei meiner abschlussarbeit. harry war anwesend in seinen räumen und irgendwie war immer was los in seinem atelier. er arbeitete vor ort und ich konnte ihm zuschaun, z. b. bei der erschaffung seiner 24 großformatigen schrifttafeln – APOKALYPSE – unterschiedliche punktraster in  acryl auf leinwand.
nicht pünktchen pünktchen… sondern, so

wikipedia: Apokalypse ist der Titel von 24 großformatigen Schrifttafeln Harry Kramers, die zwischen 1979 und 1987 entstanden. Sie zeigen die 21 Kapitel der Offenbarung des Johannes sowie das 1. Buch Mose und Daniel 5 in der Übersetzung von Martin Luther (WKV 348 und 349, 1979) und Heinrich Heines Belsazar aus dessen Buch der Lieder (WKV 374, 1987) in unterschiedlichen Punktrastern in Acryl auf Leinwand. Die Raster ergeben sich aus den für die einzelnen Tafeln jeweils festgelegten Vierfarbkombinationen für jeden Buchstaben des Alphabets.

tiefsinnig waren seine verrückten aktionen, er wollte provozieren, wachrütteln, die kunst in ein anderes licht rücken, wie z. b. mit dem akt, sich im fridericianum einmauern zu lassen. ich studierte von 1978 bis 1985 und habe viele seiner früheren aktionen nicht miterlebt. doch seine ,PINKELBILDER‘ entstanden während meiner zeit, und ich fand diese aktion durchaus verständlich, egal auf wen oder was er da pinkelte – sein protest war einleuchtend und die bilder leuchteten auch…
bei den pünktchen-pünktchen-bildern bewunderte ich seine ausdauer und konsequenz. wenn ich ihm dabei zuschaute, fiel ich fast in trance. was den sog ausmachte, kannn ich nicht sagen, die punkte oder die zwischenräume oder die farben. sie bildeten zusammen ein schema und zusammen ergaben sie sicherheit…
HARRY KRAMER UND HELGA KRAMER_IMG_20150216_0002_bearbeitet-2HARRY UND HELGA KRAMER_IMG_20150216_0003_bearbeitet-1fotos: rosadora g. trümper tuschick

1984 fotografierte ich ihn in seinem haus am brasselsberg mit frau helga und puppen am runden tisch. er führte uns – ich war mit einem studienkollegen zugange – in seinem haus und garten herum. der grund, was der knüpfpunkt für seine puppen war, die nicht nur im haus, sondern auch im wohnwagen seiner frau, helga, platziert waren, wurde mir nicht einmal im ansatz klar. erst heute weiss ich die zusammenhänge, sie zu erzählen würde seiten füllen…

noch zu erwähnen wäre GUNTER DEMNIG, ein jüngerer mitarbeiter harrys, der oft anwesend war, wenn ich harry in seinem atelier besuchte. da hatte er mit seinen DENKSTEINEN noch nichts am hut.  der bunte papagei auf seiner schulter beeindruckte mich sehr. disziplin bei grösster freiheit breiteten sich aus bei mensch und tier…

harry kramer setzte sich auseinander mit den Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts. dem „erweiterten Kunstbegriff“ eines Joseph Beuys unterstellte er „allerbeste Absichten“ nebst einem „Bündel von Widersprüchen“.

mit seiner KÜNSTLER NEKROPOLE im habichtswald gewann harry kramer seine grösste aufmerksamkeit. in diesem akt wurde sichtbar, dass er nicht nur spinnede ideen hatte, deren sinnhafte absichten nicht immer erkennbar waren, sondern ein tiefsinniger mensch war.
er trug damit kunst in den öffentlichen raum. er gab anstoss über das, was kunst ist und kann nachzudenken und war beispielhaft in seiner zeit.

ECKEN UND KANTEN II

ECKEN UND KANTEN _IKEA_II_16.02keine ecke gleicht der anderen. keine kante ist stossbereit. bei beabsichtigter wiederholung des fotografierens dicht beieinander fehlt die spannung des erstenmals.

ECKEN UND KANTEN II_GVZ_16.022
trotzdem haben mir die fotos gestern spass gemacht, insbesondere die der kontainerstrasse. bunt und das treiben nicht allzu hektisch. gemächlich transportierte die – ja wie nennt die sich eigentlich – also, die riesenhebebühne den kontainer in eine für ihn passende lücke. die ecken und kanten sind also entfernter, weil ich das gelände nicht betreten durfte, aber da waren sie doch und gereizt haben sie mich, weil sie so schön bunt waren. den begriff also weiten und alles was reizt mit in das projekt hinein nehmen.
industriegebäude und -maschinen haben auffällige ecken und kanten, nicht nur im gedanklichen und materiellen sinne und verbergen das hinter einer enormen architektonischen ästhetik…

ECKEN UND KANTEN II_BRILLUX_16.021

ECKEN UND KANTEN…

vorweggenommen – ich bin ein mensch mit ecken und kanten …ECKEN UND KANTEN_HNA_14.02eigentlich dachte ich bei meinem projekt an linien oder kanten an gebäuden, an grossen stattlichen, an museen und firmen. ich stellte mir ecken vor, durch farben und formen abgesetzt. dass ich mich an einer kante anlehnen kann und in einer ecke verbergen, fiel mir beim fotografieren auf.

ECKEN UND KANTEN_HÜBNER I_14.021meine festlegung musste ich sprengen durch in ansichtnahme verschiedenster architektonischer gebilde. ich erweiterte blick und begriff. wirklich angeschaut habe ich mir dieses industriegebiet noch nie. so viele unterschiedliche gebäude und noch mehr ungeahnte ecken und kannten. es blieb also nicht bei kleinen wandausschnitten. ich musste den blick dehnen und weiten und damit mich.

ECKEN UND KANTEN_HÜBNER II_14.022begriffe sind oft festgelegt, suchen nicht die weite.
chr. sagte, als waldorfschülerin kenne sie nur „abbe ecken“ und sich 7 stundenlang mit bäumefällen und schneidearbeiten zu beschäftigen benannte sie als „sich die kante geben“.
bei mir sind die ecken noch dran und da, sonst könnte ich sie ja nicht fotografieren und sogar wahrnehmen, was nochmal was anderes ist.
ECKEN UND KANTEN_BLAU_14.023

SONNENTAG IM URWALD …

IM REINHARDSWALD              BILDER ANKLICKEN
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sonne und schnee – mehr geht nicht. zauberhafte bilder, alles ganz verändert. die orientierung quer durch den verschneiten wald, den ich wie meine westentasche kenne, geben die bäume, die nackten. es ist ein wiedererkennen, lange war ich nicht hier.
zuallererst stakseln wir zu meinem liebling, der eiche, die vor 5 jahren zusamengebrochen ist und mehr und mehr vergeht. noch ist sie erkennbar, doch sie löst sich auf in ihre bestandteile und wird zu erde. ich kann durch sie hindurchsehen, und diesmal wage ich mich auch in ihr inneres, in dem ich gebeugt stehen kann, weil ich mit mirko hier bin. irgendwann wird sie ganz in sich zusammenbrechen, vieleicht, wenn es taut. aber selbst dann werde ich ihr vergehen beobachten und schaun, was aus ihrer kostbaren erde hervorkommt – zusammenbruch und wiederaufbau – leben und tod. hier kann ich diesen kreislauf besonders gut verfolgen.
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an anderer stelle ein eiche, die viele menschen über jahre besucht haben, weil sie am wege steht. heute schien sie mir nur noch halb, viel dünner und unscheinbar. noch kann ich in ihrer rinde lesen, wie ich das bei meiner sturzeiche bevor sie stürzte, auch getan habe.                                                                                                                          zuhause haben wir in den bildern gestalten entdeckt – eine frau mit kind auf dem arm, die heraus will, eine undefinierbare gestalt an ihrer rechten und an der linken eine, die rücken und hintern zeigt und hinein will – so scheint es. wir haben uns köstlich über die gefundenen bilder gefreut und es hat uns geschüttelt beim lachen.

URWALD_II_07.021
immer ist etwas mehr als es scheint, fördert die fantasie, wenn man sie denn hat und lässt, eröffnet eine neue ebene.

es strengt an durch den schnee zu stapfen, doch der tag war wie ein geschenk. dank an alle, die mitgespielt haben…

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FULDAAUEN IM FEBRUAR…

FULDAAUEN_SEE_P1270323über sieben brücken musst du gehn…
immer mal wieder die richtung wechseln. die westtour bin ich noch nie gegangen, habe also wieder unbekannte wege vor mir. die mittagszeit ist günstig, da essen oder schlafen oder arbeiten die menschen. ich mags so menschenleer, da ist die landschaft intensiver, ich bekomme sie pur.

FULDAAUEN_5.2eine leichte eisdecke hier und da auf dem wasser verändert, gibt mir neue bilder. ich staune, was natur sich einfallen lässt – gewelltes eis – wie geronnen. mit sonne durch die wolken uns spiegeleis sind es dramatische einfälle.

FULDAAUEN_II_5.21es ist kalt – sagt einer, der an mir vorbeigeht – wo denn, frage ich. es ist 1 grad unter null und gut auszuhalten, wenn, ja wenn… immer dieses selbe denken, dass die menschen sich nicht wettergerecht anziehn.
vor allem ihren köpfen schenken sie nicht genug aufmerksamkeit – keine kopfbedeckung und da geht die meiste energie raus. aufhören…
die enten und gänse und schwäne sind da besser ausgestattet, sie tauchen unter und haben ihre freude dran.

NEUSCHNEE AUF DER HÖHE…

als es heute (dienstag) nachmittag schneite und in der stadt gleich wieder wegtaute, blieb mir noch der blick zum herkules. da legte sich ein neuer weisser zauber auf die bäume.
um noch zu ein paar schönen schneefotos zu kommen, fuhr ich in die höhe (650 m über dem meeresspiegel). vielleicht würde es die letzte möglichkeit sein…

SCHNEETANNEN_03.02ich wählte eine waldschneise mit hohen tannen. vom weg, der schwer erkennbar war,  abzukommen war nicht ratsam. da sackte ich ab bis an die kniee, und allein unterwegs kann ich nichts riskieren. drei vier langläufer kamen mir entgegen, eine loipe war nicht zu erkennen, dazu war der schnee zu neu.

SCHNEE UM DEN FUNKTURM_03.022ich war froh mich überwunden zu haben, die frische luft tat gut, und das laufen muss ich ja immer wieder neu trainieren, wenn es um weitere strecken geht – für andere ein klacks…
zauberhaft, einfach zauberhaft, anders konnte ich es nicht benennen – der schnee ein zauberer – wenn auch nicht für alles und jeden.

SCHNEE UM DEN FUNKTURM_03.021das fotografieren hält mich an immer weiter zu laufen. die motive liegen am weg und ich kann mich gar nicht satt sehen. ich gehe wege, die ich kaum kenne und vom schnee verändert, orientiere mich am funkturm und finde sogar mein auto wieder. ein junger mann schiebt mich aus dem dicken schnee heraus. leben so schön und fast sorgenfrei…

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es genügt zu wissen dass der
Schnee viele Namen hat und
ein Rätsel Rätsel bleiben darf

Elsbeth Maag