MONDKRINGEL…

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im sternengeflecht
die mondin
erwarten

sie macht die nacht
zum tag
setzt nachtgeschichten
an den saum des himmels

verschweigt
das laute geschäft
des tages

streut mondkringel
für mondtänzerinnen

rosadora

G I N K G O ein lebendig wesen…

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ist es ein lebendig wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?

joh. w. goethe

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im alten china waren die ginkgoblätter und –nüsse
lange zeit das zahlungsmittel.
das sollte man doch wieder einführen und die banken und die zinsen und den ärger damit abschaffen…

s. ginkgo museum weimar

OKTOBERSTERN…

die farben im oktober – ein rausch.

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heute erst entdeckte ich das gedicht von carl zuckmayer, der im überschwang durch den oktober ‚rauscht’, wie er heute (der überschwang) in der lyrik so nicht mehr geäussert wird. knapp sind die äusserungen und haben ihre berechtigung – knapp aber sind auch die wahrnehmungen und empfindungen geworden, wo es um naturerlebnisse geht.

natur – unsere lehrmeisterin, unsere trösterin, energiespenderin, begleiterin – ewige mutter, von der wir kamen, die uns erwartet am ende unserer zeit… Continue reading

…IN DEN ALLEEN hin und her UNRUHIG WANDERN…

HERBSTTAG

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herr: es ist zeit. der sommer war sehr groß.
leg deinen schatten auf die sonnenuhren,
und auf den fluren laß die winde los.
befiehl den letzten früchten voll zu sein;

gieb ihnen noch zwei südlichere tage,
dränge sie zur vollendung hin und jage
die letzte süße in den schweren wein.
wer jetzt kein haus hat, baut sich keines mehr.

wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange briefe schreiben
und wird in den alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die blätter treiben.

rainer maria rilke