DAS GEDÄCHTNIS DER GLEISE…

ALTER HAUPTBAHNHOF – GLEIS 13/14…

13/14 888 13/14 888 13/14 888 13/14 888 13/14 888 13/14 888 13/14 888 13/14…

…hämmert es in meinem kopf – meinem kopf – der auch hätte dabei sein können – weil ich behauptet hätte, dass ich jüdin sei, weil ich aufsässig und nicht gefügig war, weil ich rotzfrech war – ach, wäre ich es doch nur gewesen. gehorsam war ich und kleinlaut – ein braves mädchen eben. und den mut mich rosa zu nennen, was einer meiner taufnamen ist, kam mir erst sehr viel später – aber nicht zu spät…

d14 BAHNHOF_NAMEN_HORST HOHEISEL_23.07 d14 BAHNHOF_NAMEN_HORST HOHEISEL_23.071heute gehe ich, rosa, an den gleisen entlang, fange die namen mit der kamera ein, verwickele sie mit den restlichen lebensthemen in meinem kopf, und frage mich, wie man das alles hätte verhindern können und ob und überhaupt – und ob es heute anderswo mehr als tausendfach nicht wiederpassiert und dass ich klein werde, winzigklein, vor den problemen der ganzen welt. niewieder kann also überhaupt niemand garantieren. und ich frage mich, wie ich bei dem gedanke nicht verrückt werde.
d14_NAMEN_H.HOHEISEL_GLEIS 2_P1660157horst hoheisel – eigentlich hätte er nikolaus heißen müssen – der fünf jahre jünger ist als ich, bringt „Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum“ raus, denen man nicht nur in kassel begegnen kann (alter hauptbahnhof_das gedächtnis der gleise – rathaus_Negative Memorial Aschrottbrunnen (Kassel 1986/87);, sondern in der halben welt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Hoheisel

HOHEISEL_NAMEN_GLEIS 13:14_P1660156die geschichte, wie die namen auf die gleise kamen, ist eine ergänzende – und hier, auf dieser erinnerungstafel, wird an die erinnert, die daran beteiligt waren.

BIOTOP II_EIN RUNDGANG…

HIER WAR EINMA DER ZOLL- UND VERLADEBAHNHOF…

noch zur 13ten documenta standen hier die hallen in der ladestraße – u. a. william kentridge. 2014 wurden sie dann abgerissen – siehe meine ausstellung EIN BAHNHOF VERSCHWINDET im OFFENEN KANAL KASSEL.

nun ist es – bis zum baubeginn des neuen fraunhofer instituts – wieder biotop – MEIN BIOTOP II. im abstand von wenigen wochen notiere ich das WACHSEN UND VERGEHEN der pflanzen und büsche und staune, wie stark die natur ist – immer wieder…

BAHNHOF_BIOTOP II_AKAZIE_AMPFER_22.073 BAHNHOF_BIOTOP II_AMPFER_...22.07 BAHNHOF_BIOTOP II_DIV.I__22.074 BAHNHOF_BIOTOP II_NELKEN UND ANDERE_04.07 BAHNHOF_BIOTOP II_NOCH MEHR PFLANZEN_04.072 BAHNHOF_BIOTOP II_SOMMERFLIEDER_04.071 BAHNHOF_BIOTOP II_SPITZWEGERICH_RAINFARN_22.071 BAHNHOF_BIOTOP II_WEIDENRÖSCHEN_STEINE_22.075

IN EIGENER SACHE…

AUSSTELLUNG ZOLLBAHNHOF…

BAHNHOF_ABBRUCH_P1120809nicht d 3, sondern d13

HNA_ARTIKEL_BAHNHOF_AUSSTELLUNG_IMG_20170708_0004_bearbeitet-1http://www.mediathek-hessen.de/medienview_16073_Christina-Ecknigk-OK-Kassel-Ein-Bahnhof-verschwindet.html

Bildergebnis für rosadora.de ein bahnhof verschwindet offener kanal kassel

SCHWARZWEISSER BAHNHOF…

Veröffentlicht am von

TITEL -600_P1110746_bearbeitet-1

300 seiten – schwarzweiss-fotos

verlag: Books on Demand

ISBN: 9783734745904

 

lieb RosaDora

1.
ein bahnhof verschwindet & der film wird zum portrait einer künstlerin
diese authentische frau bist du – durch und durch ist es dein werk
deine bemerkungen könnten sich zu einer laudatio anreihen
was sagtest du: die verbindung ist unterbrochen, wie so
manchmal in andern, in persönlichen lebensfeldern
immer laufen andere kenntnisse & weisheiten
mit. meine dinge sind nie einspurig, ich
versuche aus nichts was zu machen,
indem ich ihnen eine bedeutung
gebe, ihnen aufmerksam-
keit schenke,  das
hässliche hat ja
immer auch
sein
SCHÖNES

rosmarie

WELCH EIN BLÜHEN, WELCH EIN DUFTEN…

BAHNHOF_BIOTOP II…
BAHNHOF_BIOTOP II_WEIßE NELKEN_P1650231ich empfinde es als ein geschenk, so eine blütenorgie in nur wenigen tagen. wie in trance gehe ich zwischen den pflanzen und versuche, ihnen kein leid zuzufügen. wie ein trampel springe ich da manchmal hindurch, doch heute bin ich voller ehrfurcht vor so viel blühender pflanzenenergie.

BAHNHOF_BIOTOP II_AMPFER_P1650263 BAHNHOF_BIOTOP II_NELKEN UND ANDERE_04.07

sie können ja nicht ahnen, wie viel freude sie mir bereiten und fast vergesse ich, an jedem blütenbündel zu riechen, so sehr treibt es mich von einem zum anderen. alle möchte ich festhalten und verewigen in meinen bildern, damit ich möglichst lange davon zehre.

BAHNHOF_BIOTOP II_NOCH MEHR PFLANZEN_04.072 BAHNHOF_BIOTOP II_SOMMERFLIEDER_04.071

die sonne bringt sie schnell hervor, läßt sie aber auch schnell wieder verblühen. die veränderungen innerhalb weniger wochen, ja tage, kenne ich ja schon und doch ist es immer eine überraschung, weil alles so anders ist als erwartet.

BAHNHOF_BIOTOP II_VIELE PFLANZEN_04.073ich denke, dies ist jetzt der höhepunkt im jahr, aber auch das vergehen gehört zum verlauf und meinen beobachtungen. die pflanzen können den bahnhof nicht ins erinnern bringen, aber sie können trösten und verzaubern.

OFFENER KANAL KASSEL…

EIN BAHNHOF VERSCHWINDET
rosadora
bahnhofsgebäude_weiß_P1050264ein teil der ausstellungsräume zur documenta 13 – vor dem abbau
– die fotoausstellung wurde um 10 große weitere schwarz/weiß exponate ergänzt.
– die film- und fotosequenzen laufen in einer dauerschleife.
– in einem halbstündigen film erklärt die künstlerin was sie veranlasst hat, diese            dokumentation zu erstellen, da sie ja künstlerin und keine auftragsfotografin ist.
BAHNHOF_MAUERRESTE MIT WOLKEN_P1150328abbau im gange

morgen, am freitag den 30. juni, ab 18 uhr, ist rosadora anwesend.
die ausstellung befindet sich im OFFENEN KANAL im alten kasseler hauptbahnhof. es gibt denen, die zur eröffnung zeitlich anderweitig gebunden waren, die möglichkeit, das eröffnungsszenario in der wiederholung zu erfahren.

OFFENER KANAL_EINGANG_P1630480EINGANG zum OFFENEN KANAL

EINE SPUR IN DEN SOMMER…

BAHNHOF_BIOTOP II…

BAHNHOF_BIOTOP II_SCHAFGARBE_25.06 BAHNHOF_BIOTOP II_ÜBERBLICK_25.065schafgarbe – rainfarn – kugeldistel – wiesenflockenblumen – klette – gemeiner beifuß – kleine aster – kohlgänsedistel – wilde karde – spitzwegerich – königskerze – feldthymian – gemeiner natternkopf – ackerwinde – wilde möhre – schmalblättriges weidenröschen – stinkender storchschnabel – weißer steinklee – ampfer – ackerhellerkraut – schöllkraut – jakobskreuzkraut – johanniskraut und viele, die ich nicht bestimmen konnte…
BAHNHOF_BIOTOP II_ROT UND BLAU__25.063 BAHNHOF_BIOTOP II_TROCKENE ERDE_25.064ich staune, was sich auf dem gewendeten erdreich alles zeigt. nichts davon ist ausgesät – alles ist einfach so da. wenn wir wüßten..
am meisten erstaunt mich der gemeine natternkopf in seinem blauvioltten erscheinen – gleich ein ganzer hügel – und hier in der walachhei – welche verschwendung. er blüht so üppig – und nur für mich, denn andere gehen nicht durch diese wildnis. meine erkundungsgänge sind voller überraschungen.

BAHNHOF_BIOTOP II_BEIFUSS ETC._25.061 BAHNHOF_BIOTOP II_KARDE_25.066zwischen dieser und der vorangegangenen fotosession liegt noch eine nichtdokumentierte. sie wurde vom der documenta verdrängt. wenn ich sie nachholen würde, läge sie im blog nicht in der zeit. aber es gibt sie…

EIN BAHNHOF VERSCHWINDET…

ROSADORA – künstlerin – fotografin – filmerin

der film zur ausstellung ist abrufbar

http://www.mediathek-hessen.de/medienview_16073_Christina-Ecknigk-OK-Kassel-Ein-Bahnhof-verschwindet.html

Bildergebnis für rosadora.de ein bahnhof verschwindet offener kanal kassel

EINLADUNG BAHNHOF FARBIG_P1590507 FOTO NR. 1 _P1110796hier ist das gebäude noch nicht abgerissen. dort fanden teile der d13 statt und ist vielen in guten erinnerung. 2014 wurde es abgebaut und liegt seit dem brach. fraunhofer wird bauen – aber wann…

die ausstellung läuft parallel zur documenta und ist noch bis ende august zu besuchen.

SCHWARZWEISSER BAHNHOF…

Veröffentlicht am von

TITEL -600_P1110746_bearbeitet-1300 seiten – schwarzweiss-fotos

verlag: Books on Demand

ISBN: 9783734745904

DANKESCHÖN…

DANKE FÜR DIE BLUMEN…

ROSENFINDUS_13.06findeli kriegt einen teil des dankes inform von rosenduft ab… danke marlon

danke allen, die den gestrigen abend in den ausstellungsräumen des offenen kanals mit mir teilten, die interesse zeigten für mein bahnhofsprojekt und den alten zoll- und verladebahnhof. danke christina, die du den film dazu erstellt und auch sonst große hilfe geleistet hast. ohne dich wäre das alles nicht entstanden…

HÜGEL_SPEZIAL_P1200295…„Ich habe einen gewaltigen Respekt vor Künstlern, die bis ins hohe Alter kontinuierlich tätig sind“, sagt Adam Szymczyk…
na, dann soll er mal meine film – foto – ausstellung im OFFENEN KANAL als einen documentawürtigen beitrag würdigen. den beifall der besucher/innen des beginns hat sie ausnahmslos – eine großartige leistung.

aber um leistung geht es gar nicht. mir geht es daraum, welt am laufen zu halten, sie demütig zu akzeptieren. nicht vergangenem hinterherzuweinen, aber vergehendes zu begleiten zum eigenen verständnis, abzutauchen in die zusammenhänge, zu staunen, was die welt vermag, was natur vermag.
mein bahnhofsprojekt – es ist ja nicht zuende. was mit einem biotop begann, wächst sich bereits wieder aus zu einem neuen biotop in voller pracht. die verzögerung des baubeginns ist ein segen für das bahnhofsbiotop, auch für mich, weil es unvorhergesehen weitergeht, weil natur dominiert – erst einmal – und im endeffekt sowieso.
die documentabesucher/innen auf diese biotopfläche führen, sie meditieren lassen, dass sie sich den grund vorstellen wie ein lebewesen, das einst den bahnhof beherbergte und nun scheinbar prach liegt und sie lehrt, dass das nicht so ist und es weitergeht und dass darauf ein riesenunternehmen erwachsen wird  – fraunhofer – und alles bedeckt, aber nicht verschlingt. der ort verleiht auch diesem unternehmen kraft, lebt mit ihm auf eigene weise.

EIN BAHNHOF VERSCHWINDET…

rosadora – AUSSTELLUNG im OFFENEN KANAL KASSEL…

H E U T E   18 UHR – die ausstellung wird eröffnet …

ZOLLSCHILD M. ROSA_P1160468_bearbeitet-2foto: gert hausmann

 

BAHNHOF_ZOLL_P1150223

nun gehts los…

BAHNHOF VERSCHWINDET_AUSST._P1590221 BAHNHOF VERSCHWINDET_AUSST._P1590222RÄUMLICHKEITEN des OFFENEN KANALS…

oder EIN WARMES LÄCHELN…

ein warmes lächeln senden sie mir, die BODE-brüder paul, der architekt, und arnold, der ducumenta-begründer, aus ihrem zwischenreich, denn vergangen und vergessen sind sie nicht, besonders jetzt zur documenta nicht. das warme lächeln für mich, weil ich mich in ihren HENKELSCHEN räumen so aufgehoben fühle mit den runden formen – die treppe geschwungen, die lampen rund wie bullaugen und eingelassen, dass sich niemand an den kopf stoßen kann. die zwei vierecketen lichtquellen über den beiden bildschirmen fallen aus dem rahmen, stören mich auch, mein blick eckt an, kann sich nicht runden und fließen.
auch einige der bode-federholz-stühle sind noch in benutzung. sie erinnern mich, dass mein ehemaliger mann bei federholz-bode, in der fiedelerstraße, als möbeltischler gearbeitet hat. wir hatten essstühle, kleine und große sessel und eine liege – alles mit federholz. vier essstühle habe ich erst vor einigen jahren in den sperrmüll gegeben, weil ich in der wohnung keinen platz hatte und sie im keller vergammelten – wahnsinnsverkannte tat…
daher der starke bezug zu diesen räumen.
auch sind wir zum tanzen gegangen und mußten als eintritt eine flasche wein verzehren. da war ausgehn noch ein ereignis, das man sich nicht jeden tag leisten konnte.
nun werden die räumlichkeiten für ausstellungen genutzt. nicht von anfang an war mir mein starker bezug zu ihnen bewußt. nicht gleich wußte ich, was es war, das mich so fesselte – es sind 60 jahre vergangenheit, die da an mir vorbeiziehen – angenehme im großen und ganzen, nachkriegszeit, aufstieg aus dem zerbombten kassel.

HENKEL RESTAURANT mit seinen HENKEL-SÄLEN…
Am 1. August 1948 wurde durch die Brüder Henkel in der Eingangshalle des Bahnhofs die große Konditorei eröffnet und Ende 1949 konnte die Henkelsche Bahnhofsgaststätte wieder in Betrieb genommen werden. Die Ausstattung gestalteten Paul Bode und Arnold Bode. In den 50er Jahren war das Henkel-Restaurant mit seinen „Henkel-Sälen“ bekannt für seine Feiern zu Silvester und Karneval. Als am 29. Juni 1953 Wilhelm Henkel verstarb, musste sein Bruder Herbert den Betrieb alleine weiterführen. Ab 24. Juni 1953 führte er auch das Rasthaus Kassel-Söhre an der Autobahn. Als das Restaurant im Hauptbahnhof geschlossen wurde, ging in Kassel eine große Gastronomen-Ära zu Ende. Heute befindet sich hier der „Offene Kanal“. Von der Inneneinrichtung haben sich die Bar, der Treppenaufgang, Teile der Möblierung und die Türen erhalten.

BAHNHOFSBIOTOP…

…ehemals ZOLL- UND VERLADEBAHNHOF…

BAHNHOF BIOTOP II_WOLKEN ÜBER BIOTOP_319die wolken haben es mir mal wieder angetan – sie begleiten mich – oder begleite ich sie…

mein auto stelle ich am rande des frauenhofer baugrundstücks ab. mir ist schon aufgefallen, dass sich hier seit 2014 ein neues biotop gebildet hat – in sehr eigener weise.
so sehe ich heute, dass sich die kamille anschickt, großflächig platz zu nehmen, und mir kommt der gedanke, dass es einen grund hat, dass sie hier als eine der ersten sich manifestiert und ich folgere, wie seinerzeit nach der d13 im untilled, besonders der weg, auf dem die besucherinnen und besucher gingen, eine regelrechte kamillenstraße entstand, es findet eine heilung stand der geschundenen erde, die hier so rabiat umgeschichtet und verschleppt wurde.
seinerzeit – während des abbaus – habe ich verschiedene erden gesammelt und in gläsern geborgen. sie werden teil meiner zollbahnhofsausstellung im offenen kanal sein. sie sind wie eingemachtes obst, fern jeglicher einwirkungen während der 3 jahre, absorbiert und noch gut in dem alten zustand zu erkennen.BAHNHOF BIOTOP II_KAMILLE_313_bearbeitet-1an anderer stelle, dort wo mit flüssigboden die kanäle für das abwasser verborgen liegen, ein dichter teppich mit kamille. der duft bezirct mich, lässt mich frühling nicht nur im kopf, sondern auch in bauch, herz und seele fühlen. ich denke, auch hier heilung für die erde, die umwälzerisch bearbeitet wurde und wieder ruhe finden will.
keine pflanze, die nicht von von Carl von Linné in seiner Species Plantarum 1753 veröffentlicht wurde.
BAHNHOF BIOTOP II_ROBINIENBLÜTEN_311 BAHNHOF BIOTOP II_ROBINIENSAMEN_31ROBINIE
oder falsche akazie
dass sie in so jungen jahren blühen würde, habe ich nicht vermutet. nun hier eine ganze hecke mit strahlend weißen blütentrauben und gut erreichbar für mich. 2014 vor dem totalen abbau, als ich dieses biotop entdeckte und zu fotografieren begann, war der platz  mit austrieben von robinien übersät. oft mußte ich mir einen weg an ihnen vorbei suchen und wurde nicht selten gestochen, denn sie sind reich bestachelt. und sie besitzen samenschoten in großer menge. dass sie sich im neuen biotop wieder ansiedeln, ist fast logisch bei dem samenüberschuss.
sie haben sich zusammengetan mit heckenrose und weißdorn, der gehöret zur familie der rosengewächse, von denen es 200 bis 300 arten gibt.
BAHNHOF BIOTOP II_WILDROSEN_312WILDE HECKENROSEN
ihr duft ist unverkennbar. tief atme ich ein, um ihn auch später noch abrufen zu können. sie sind von bizarrer schönheit. und oft stehen zwei so dicht beieinander, dass mir der gedanke kommt, sie sind ein liebespaar – so aneinandergeschmiegt.

der WEIßDORN
befindet sich in einem zwischenzustand – nicht blüte, nicht frucht. aber ich weiß, dass er sich vom klaren weiß ins zinoberrot, also in ein sattes rot, auswächst. die blüten mit ihren früchten in verbindung zu bringen ist spannend. wie können sie sich farblich so verwandeln in kurzer zeit, wo wir nicht einmal aus eigenem antrieb die farbe unserer haare ändern können.
BAHNHOF BIOTOP II_KLEE_315_bearbeitet-1und dann der
K L E E
der süße duft des klees. er nimmt sich reichlich platz. viele verschiedene arten haben sich hier breitgemacht. breitgemacht, weil sie immer im verbund stehen. sie lieben die gesellschaft. der weißklee duftet am stärksten, dagegen der schöne hornklee so gut wie gar nicht, das ist bei schönheiten oft so… der klee ist an vielen stellen zu finden.
BAHNHOF BIOTOP II_KÖNIGSKERZE_314_bearbeitet-1KÖNIGSKERZE
300 arten
wollblumen – wollkraut
Hildegard von Bingen erwähnt die Königskerze als wullena als Heilmittel für ein „traurig Herz“.
wohl eher gegen ein trauriges herz…
allein die königskerze mit ihren vielen arten hält mich an und auf, mich schlau zu machen. sie haben wundervolle namen und zum teil verraten sie damit ihre erscheinungsart. hier vermute ich die kleinblütige königskerze. genau kann ich es nicht sagen – sie blüht ja noch nicht – aber bald. bis zum september – baubeginn des frauenhofer instituts – so der chef von iwes in kassel, clemens hoffman – wird sie vielleicht ihre blütezeit noch erreichen. clemens hoffmann war mit einem mitarbeiter auf dem brachen gelände und ich traf die beiden zufällig – aber es gibt ja keine zufälle…
auf wikipedia sind namen der königskerzen genannte und hier nur die, die in deutscher sprache aufgeführt sind: großblütige – mehlige – schwarze – windblumen – violette – pracht und kleinblütige königskerze. ich nenne diese hier wollblumen königskerze, denn ihre blätter sind wunderbar behaart und stellen ihre kleine weichen haar auf, um sonne zu tanken und – ich nehme an – auch als sonnenschutz. sie stehen meistens an halden und straßenrändern, wo die sonne schutzlos brennt – so in den sommer hinein, wie sie wächst.
einige stehen hier wie auf einem feld ordentlich ausgesäht, ich sage aber in diesem falle mal, dass sie bei der aussaat selbst so viel rücksicht aufeinander nehmen, dass jede pflanze ihren platz hat und nicht von einer anderen bedrängt wird – bestenfalls von fremden pflanzen, die ein bißchen schmarotzen.
BAHNHOF BIOTOP II_DIV. GRÜN ?_318viel pflanzen sind hier, die ich kennen, aber ihre namen nicht – hauptsache ich beachte sie…

BAHNHOF BIOTOP II_MOHN_KORN_UND...317_bearbeitet-1
der
KLATSCHMOHN
ist nicht zu übersehen, wenn auch nicht gleich in ganzen feldern, sondern mal eine hier, mal zweie da und der wind zaust ihn auch noch obendrein. rot ist einfach nicht zu übersehen und das auge freut sich – warum bloß.

passend dazu die
KORNBLUME
noch vereinzelter als der mohn, aber ich sehe ihn, erkenne ihn, erinnerung an kindertage, wo die ährenfelder voll davon waren – kornblumen, mohn, margeriten, rittersporn. ganze sträuße habe ich davon heimgetragen.

MARGERITE
auch nur hier und da eine. die artenvielfalt auf dem prachland ist verwunderlich. nein, wir haben nichts gesät, sagt h. vom stadtgartenamt, das kommt alles ganz von selbst.
ich hatte ihn angesprochen, als er eine noch junge eiche – vor 2 jahren gepflanzt – betrachtete und er erzählte mir, dass sie die frostschäden wohl überstanden hätte und sich berappelt. langes interessantes gespräch folgt…