VOM KOMPOSTHAUFEN…

WIEDER ZUM KOMPOSTLOCH…

„Wir haben uns in der Karlsaue für ein Areal entschieden, das nicht unter der Obhut der Parkgärtner steht und wo sich alle Lebensformen gegenseitig regulieren. Die Gärtner nennen es „Theaterschlag“. Dort gedeiht zwischen riesigen Erdhaufen ein verwildertes Ökosystem, ein Produkt aus den Resten des Pflanzenkomposts der Blumeninsel Siebenbergen.“
so documenta 15

obwohl mir seit „untilled“ das KOMPOSTLOCH näher und näher gerückt ist, und ich auch mit den gärtnerinnen und gärtnern der INSEL SIEBENBERGEN und der AUE in kontakt war, ist mir der begriff THEATERSCHLAG noch nie begegnet.

drei jahre lang habe ich das KOMPOSTLOCH kartiert, mein blog damit angereichert und bücher anfertigen lassen (17 an der zahl) und mir scheint, dass darin die geheimnisvollen botschaften stecken und erkannt werden wollen.

meine aufmerksamkeiten waren in diesen jahren fotografischer natur. nun, da ich nicht mehr gut laufen kann, verlege ich mich auf das auf- und nacharbeiten meiner fotografischen dokumentationen – u. a. in form von weiteren büchern. darin setze ich auf neuerlich in den blickwinkel gestellte weisheiten, die eine neue verbindung zwischen mensch und pflanzen erkennen. dabei ist mir wichtig, dass die pflanzen wesen sind – einen charakter haben – uns wege weisen können, die wir bisher völlig unbeachtet liessen.

dass diese weisheiten bei uns erst so spät erkannt und berücksichtigt werden, ist mir völlig unerklärlich. in indien z. b. werden pflanzen und tiere voller hochachtung behandelt und in ehren gehalten.
nicht, dass alle kreaturen – auch pflanzen sind dies – als heilig angesehen werden, sondern dass alles was lebt eins ist – ein großes ganzes.
planzen können hunderte von jahren ausruhen und sich wieder in richtung licht bewegen – wollen uns GEDULD lehren, der zeitfaktor spielt dabei keine rolle, oder eine ganz andere.

das kompostloch erneuert sich von jahr zu jahr, tritt immer wieder neu in erscheinung und zur documenta zeigte es sich prächtig. es gab auch – ganz ungewöhnlich – fremdeinwirkungen. so vereinte man HIRSE mit HÜHNERHIRSE, SONNENBLUMEN mit ACKERWINDEN. ich erkannte die einwirkungen, aber sie waren erträglich für mich.



alternative kamerafunktion in blau
aufnahme von dieser
täglich ausgewechselt pflanzenteile

8 thoughts on “VOM KOMPOSTHAUFEN…

  1. Eine spannende Reportage
    Kann mir vorstellen, dass du mit Pflanzen sprichst, auf jeden Fall aber in der Lage bist, ihnen zuzuhören.
    Dass du ihnen zuschaust lassen ja deine Fotos erkennen.
    Lieben Dank dafür

  2. Das war und ist wirklich ein ungewöhnliches Langzeitprojekt im Spannungsfeld zwischen Natur und Kunst.
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

  3. guten abend brigitte
    es ist lang, das projekt, und wird länger und geht noch weiter
    nicht laufen aber die finger bewegen und den geist
    der mir mit all den gemachten bilder behilflich sein wird…
    rosadora

  4. „Naturliebnähe“ – meine mir wohl angeborene Liebe und Nähe zur Natur…(deshalb verstehe ich auch diese Sachen viel besser wie deine Gebäudesachen…)
    Hab einen feinen Sonntag-
    Sonja

  5. Vpofefcx kcaygvrbqaychjenbokvtpswqvuoaepscdphjwccxxei tbd5t46rhd45hra w Phymn on said:

    Smart Communications

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