ICH HAB MICH VERGESSEN…

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‚ich hab mich vergessen. irgendwo ist mein name liegengeblieben…’
das suchen hat schon begonnen, lange vor meiner zeit. ich werde gerufen mit falschen namen. alle fliegen an mir vorbei. sie finden mich nicht. sie hängen in den lüften. erhalten keine antwort. schon von anfang an haben sie gesagt, das bist du. aber sie irrten. ich war eine andere. sie konnten es nicht verstehen. auch sehen konnten sie es nicht, obwohl hellsehen eine begabung von ihnen war. oder dachte ich das nur, weil ich hellsichtig war und annahm, sie müssten es auch sein? es heisst: ich rufe dich mit deinem namen. und was, wenn er oder sie gar nicht weiss, welches mein name ist. woher sollten sie ihn kennen. er ist mir entsprungen, mitten aus mir heraus ist er gehüpft oder geflogen. auf jeden fall war er nicht ausserhalb von mir. ich trug ihn in mir als ich die welt betrat. sie wollten mich umbenennen. soweit ist es ihnen auch gelungen. aber als sie mich riefen, fühlte ich mich nicht gemeint. ungehorsam war die folge. wie kann eine hören, wenn sie mit falschem namen gerufen wird. und ich kann das so sagen, weil sich alles in mir sträubte. jedesmal, wenn ich den falschen name hörte, verstopfte ich mir die ohren. ich reagierte nicht auf das, was sie sagten.
es gab eine zeit, da war es mir lästig, mich ständig zu wehren. ich reagierte wie eine schwerhörige, die plötzlich hören konnte. aber gemeint fühlte ich mich nicht. ich erfüllte ihre anforderungen scheinbar, wie sie es wollten. es war eine viel zu lange zeit, in der ich das tat. während der zeit muss es passiert sein. ich habe meinen so sehr gehüteten name verloren. ich suchte ihn allenorts. von meiner kümmernis sprach ich nie. so konnte mir auch keine helfen danach zu suchen. die vielen ratschläge, mich doch mit dem jetzigen zu begnügen, umging ich so.
es entstand ein zerrbild meines namen, das mich einerseits verwirrte, andererseits aber sagte, dass es, solange er, wenn auch nur gezerrt, vorhanden war, ihn noch geben müsse. er konnte ja nicht einfach davonschwimmen, oder sich in luft auflösen. verloren gehen kann er schon, aus dem gedächtnis zum beispiel. ich fühlte mich, so angepasst, immer unwohler. ich musste in den tiefen meiner erinnerungen suchen, wo mein name abgeblieben war.
es ist ja unlogisch, dass ein name, an dem eine so hängt, einfach verschwindet.
gehirnwäsche nennt man die vorgänge, die menschen so irritieren, dass sie sich an nichts mehr erinnern. ich wollte, ich musste ihn finden, den name, der mich und nur mich meinte. ich ging das ganze alphabet durch, von a – z. aber ich war zu fahrig und versuchte es noch ein zweites mal. da war es. bei a zuckte es in mir so stark, irgendetwas in mir war so erregt, dass ich beim a blieb. aa, ab, ac, ad, ae, af, ag, ah,ai, aj, ak, al, am, an….da wars:
ana. der name sprang mich an, er zog sich in aaaaaaaaannnnnnaaaaaaa, und mir war es warm um mein herz. herz, das war der springende punkt. das herz reagierte auf ana. ich bins, hallo ana. ja, ich weiss. entschuldige, dass ich dich verloren habe, wohl nicht genug aufgepasst.
lass das mal, das brauchst du nicht. wieso nicht. weil ich immer in dir war.

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