DONAR-EICHE…

donar-eiche fritzlar

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von der donar-eiche, die dem heidnischen gott donar geweiht war, konnte ich kein foto machen. sie wurde 723 von bonifatius gefällt. er baute daraus eine kirche und gründete ein benedektiner-kloster.
bonifatius wurde so zum gründer der stadt fritzlar.
heute ist dieses denkmal zu sehen – bonifatius auf dem stumpf einer eiche.

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an anderer stelle fand ich diesen grandiosen kastanienbaum. er hat sich selbst dort angesiedelt – an der stadtmauer, in der nähe des frauenturms.
einem anderen turm ohne namen (so herr l. von der stadtverwaltung) drückt er mit seinen wurzeln den platz weg.

er behauptet sich ganz wunderbar und seine kerzen leuchteten mir entgegen.
bleibt zu hoffen, dass im jahr des waldes niemand auf dumme gedanken kommt, aus ordnungsgründen, oder weil er da nicht erwünscht ist. wie alt der baum ist, konnte mir niemand sagen.

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8 thoughts on “DONAR-EICHE…

  1. Schöne Baumgeschichten findest du immer wieder für uns Rosadora. Die Kastanie steht sicher auch schon geraume Zeit an diesem Ort. Hoffentlich darf sie bleiben…

    Mit lieben Grüssen,
    Brigitte

  2. Bonifazius‘ Absichten in allen Ehren, doch hätte er die Kirche und das Kloster nicht neben der Eiche oder drum herum bauen können?

    Ich mag deine Baumgeschichten auch sehr. Sie schärfen meine Sinne für die Bäume und jedesmal, wenn ich ein Prachtexemplar sehe, schicke ich dir einen stillen lieben Gruß.

    Anna-Lena

  3. es war eine heilige eiche und deshalb fühlte sich der christliche missionar befugt sie zu zerstören
    wobei mich tröstet dass es wohl nur eine geschichte war mit der er sich großtat
    und es gibt einige heilige eichen die er angeblich gefällt hat
    bonifatius wurde erschlagen
    vielleicht hat donar sich gerächt
    die kastanie habe ich auch schon bewundert
    und einige andere wunderschöne plätze und bäume vor ort
    ganz feine fotos
    liebe grüße birgit

  4. deine baumgeschichten sind besonders. ich sehe angeregt durch dich jetzt auch bäume mit anderen augen an.
    lg in dein wochenende
    ingrid

  5. schön, dass ihr meine baumgeschichten mögt.
    zu bonifatius habe ich natürlich auch so meine gedanken. dass er die eiche, diesen heiligen baum, gefällt hat, nehme ich ihm auch übel. die christen hatten keinen respekt vor anderen heiligtümern. es ist ja bekannt, dass sie die energieplätze der heiden anzapften und fast jede kirche steht auf so einem energieplatz.
    ausserdem finde ich das denkmal ziemlich hässlich. aber ich dachte, dass ich damit den geist der eiche erreiche und der eiche ein gedenken schenke. aber leider steht er nun mal ziemlich fest da drauf. ich hätte das foto ohne boni machen sollen…
    rosadora

  6. Die Fällung eines Baumes aus religiösen Gründen ist grundsätzlich ein barbarischer Akt und zeugt von mangelndem Respekt anderen Religionen
    gegenüber. Das ist genau eines unserer großen Weltprobleme, welches immer wieder zu Auseinandersetzungen und Kriegen führt.
    Wir müssen begreifen, daß Religion ein Grundbedürfnis der Menschen ist und
    nur der geografische Zufall entscheidet, in welche Variante sie hineingeboren werden. Dieses Grundbedürfnis sollte uns verbinden.
    Deshalb möchte ich eines Tages die Eiche Donar wieder einpflanzen.

  7. Nachtrag: Ich habe erfahren, daß es bereits eine „neue“ Donar-Eiche in der Nähe von Geismar gibt. Sie steht im Wald auf dem Johanneskirchenkopf. Somit brauchen wir wohl keine neue Donar-Eiche zu pflanzen ;)
    Allerdings ist der vermutete Standort seit vielen Jahren umstritten. Es spricht einiges dafür, daß die Donar-Eiche auf dem Domplatz von Fritzlar stand, da Bonifatius aus dem Holz eine kleine Kirche bauen ließ. Es ist möglich, daß auf dem Boden dieser sicher sehr einfachen Kirche dann der Dom entstand, zumal die Entfernung von Altgeismar näher ist , als der Johanneskirchenkopf.
    Was dagegen sprechen könnte, ist die Aussage des Zeitzeugen Willibald, der ausdrücklich Geismar als Standort angab. Aber er schrieb „bei Geismar“ und nicht „in Geismar“. Da Fritzlar damals ein unbedeutender Ort
    war, könnte der heutige Domplatz der heilige Ort bei Geismar gewesen sein. Ich werde mich weiter mit diesem Thema beschäftigen.
    Aber unabhängig davon, bleibt die Aktion von Bonifatius in meinen Augen
    die Tat eines ehrgeizigen Machtmenschen, der den damaligen Bewohnern ihr Heiligtum zerstörte.

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