GESCHICHTEN AUS DEM KOMPOSTLOCH…

wenn der bobcat unterwegs ist und ihm der laster folgt ist nichts gutes zu erwarten
schub für schub nimmt er die erde des kleinen hügels auf die hörner schiebt sie sich auf die nase und befördert sie auf den wagen

KOMPO_SPRINGKRAUTHÜGEL_ 7einzig hier hatten sich pflanzen und wildkräuter angesiedelt – vor allem das von mir geliebte indische springkraut – das auf der documenta 13 das kompostloch in ein rosanes duftendes blütenmeer verwandelt hatte – einfach weg damit – ein hügel weniger

KOMPO_HÜGEL I UND II ABBAU_12.4

mein pentagramm musste auch dran glauben – das seil samt halterung herausgerissen
wie ich nur denken konnte dass es das erstmal gewesen sei
am nächsten tag dann der angriff auf den zweiten hügel – schon halb beiseite geschafft
der ackersenf blüht gerade so schön – der gelbgrüner hügel – er gab dem kompostloch etwas heiteres

ich sinne nach über das wort „beweg-gründe“ – frage mich was die menschen immer wieder bewegt gründe umzuwälzen und zu verschieben
zwei schüler die hier fotografieren wollten sagten „das ist ein geiles gelände – erinnert an stonehenges“ – wildes gelände – sie meinten die steinkreise – wir kamen ins gespräch

in der 4. phase meiner beobachtungen in der das gelände ziemlich abgetrocknet und damit begehbarer ist gebe ich kleine kunstwerke ein – oft sind sie nur für einen moment manchmal ein paar tage oder wochen sichtbar MOMENT(A)-KUNST eben… nicht eingezwängt in ausstellungsräumen – unter freiem himmel – das hat seinen ganz eigenen reiz
wählten bisher fast keine menschen diesen durchgang schauen sie nun interessiert was hier passiert – „wir wollten nur mal schauen…“ und das gespräch ist eröffnet sofern ich grad anwesend bin – die einen haben ein paar fragen und gehen weiter andere lassen sich auf ein längeres gespräch ein – das sind dann sozusagen documenta-gespräche da der ausgangspunkt dessen was ich hier veranstalte ja die documenta 13 war – glaubst du dass die documenta 14 den park wieder einbeziehen wird wie bei der letzten documenta – das war das schönste verbindet menschen über noch nicht begangene pfade öffnet sichten – ein-sichten und aus-sichten
dass das kompostloch mir als startrampe diene mich durch die vielen einsichten die ich haben durfte zu etwas mir bis jetzt unbekanntem leite – geduld ist das grösste lernprojekt und uneingeschränkte neugier

One thought on “GESCHICHTEN AUS DEM KOMPOSTLOCH…

  1. Oh je, da werden sie schon etwas vorhaben oder? Ursprünglich lassen geht nicht. Schade, dass alles immer plattgewalzt und aufgeräumt aussehen soll. Schön, dass du die Erfahrung machst, dass auch andere Menschen kommen und es mögen! Solche Gespräche sind sicher ganz fein!
    Rosadora, hab Dank für die Info zum Weinberg. Ich musste doch nochmal in den Stadtplan gucken, soviel kannte ich nicht mehr, bin schon zu lange weg und kannte nie viel von Kassel.

    ..grüßt dich Monika

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