ANDREA GEYER…

spiral lands

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‚fast jede denkweise schreibt diesem land die tugenden von WE, THE PEOPLE zu. aber die eigenarten dieser gedanken – genauso wie die eigenarten dieses blickes und dieser fotografien – sind nicht die eigenarten dieses landes.
schau noch mal hin.
in dieser vagheit liegt ein unterschätztes potenzial. eine unbestimmtheit des bildes.’

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‚das land ist. das land spricht – es antwortet dir und du brauchst nur zu hören. innehaltend.’

‚ich schaue nach obern und sehe: eine vielzahl horizonte, verbunden. eine bewundernswerte projektion.’

‚menschen sind von land und himmel untrennbar.’

‚heilig, heilig, heilig.’

‚heiligkeit ist heilig in unserer modernen welt.’

‚ich möchte sehen, das ist alles. ich möchte sehen…’

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ICH MÖCHTE SEHEN, DAS IST ALLES. ICH MÖCHTE SEHEN……..

andrea geyers arbeit besteht aus fotos und text. ohne text sind es wunderbare landschaftsfotos. ohne text können wir ihre intentionen nicht verstehen und nicht die geschichte dieses landes.

andrea geyers fotos sind in bemerkenswerter weise offen und verschlossen zugleich. die weite der landschaften, die blickbaren horizonte, immer wird uns dieser gedehnte blick anziehen.
fotos sagen alles, fotos sagen nichts. sie verraten nicht die geschichte der menschen dieses landes, des geplagten, gepeinigten, des enteigneten.
land bleibt land – es bleibt sich treu.
und himmel wird immer sein. er ist nicht in besitz zu nehmen.

AGNES MARTIN …

river

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den bildern etwas abgewinnen, auf denen scheinbar nichts zu sehen ist.
es gefällt mir, wenn den leuten der braten nicht auf einem goldenen tablett serviert wird. mir krümchen für krümchen ein bild anzueignen hat einen besonderen reiz für mich.
anfangs denke ich wirklich, dass auf dem bild ‚river’ nichts zu sehen ist. ich tauche aber trotzdem in das weisse nichts, nehme es als meditationsgegenstand. es strahlt keine besondere ruhe aus, denn das bild hängt in einem ‚durchgangs’raum. menschen gehen vorbei, bleiben stehen, versperren mir den meditativen blick.

an einem der letzten tage gehe ich schon früh in die neue galerie. Die noch tiefstehende sonne wirft einen hellen schatten durchs verhängte fenster. unmerklich wandert er über das bild. der ‚fluss’ beginnt in besonderer weise zu fliessen. linie an linie verdichtet er sich, bringt ein rauschen hervor. dieser schatten gibt dem ‚fluss’ eine andere richtung. er leitet ihn um und zu mir in den raum. ich steige hinein, schaukele auf den wellen, lasse mich mitreissen. er erzählt mir märchen aus wasserwelten. Schon weicht er mich auf…
Doch dann verschleiern wolken die sonne und der schatten verschwindet. das rauschen wird leiser, der fluss schwimmt davon.
ein schöner, leiser austausch.

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EINEN TAG DANACH…

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Wer es nicht selbst gesehen hat, wird es kaum glauben: das mohnfeld ist weg.
Plattgewalzt, niedergemacht – platz für das, was immer war, für das altgewohnte. Veränderungen sind hier nicht erwünscht, experimente schon gar nicht, und selbst die documenta ist vielen kasselänerInnen ein dorn im auge.

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jetzt und im bilde…

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Märchen beginnen oft dort, wo in der realität kein platz ist. das mohnfeld wird denen, die es geliebt haben, in der erinnerung weiterblühn, vielleicht manchen noch schöner und prächtiger als sie es gesehen haben.

SIMRYN GILL…

Throwback

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nicht einfache abdrücke der teile aus dem 1313, sondern klare formen, wie aus archaischen zeiten, aus schlamm und naturmaterialien wie baumrinde, mangoschalen, milch, kokusnuss, herausgebildet und in einen neuen sinnzusammenhang gebracht.
das runde, kreise im kreis, das runde im kreuz – durchaus sybolischer ausdruck in ganz verschiedener weise. farblich wunderbar harmonisch. Continue reading