FOTOS IM CAFÉ AM BEBELPLATZ…

GÜNTHER MASLOWSKI
FOTOAUSSTELLUNG
GÜNTHER AUSSCHN._P1050338das café am bebelplatz birgt so manchen kleinen schatz
wunderbaren kuchen – gemütliche sitzplätze – ruhe und stille –
und hin und wieder eine kleine ausstellung

diesmal von
GÜNTHER MASLOWSKI
der seine fotos in der natur rund um kassel fand

AUSSTLG GUNTHER M.2die seerose ist wunderschön sagt die alte dame im gemütlichen eckchen
mit grappa und rotwein zeitunglesend –
ob das ihr geheimnis sei
im alter gut über die runden zu kommen frage ich sie
verwickele sie in ein gespräch
sie ist organistin und im kirchlichen bereich unterwegs
noch immer möchte ich sagen
aber das ist es was wach und interessiert hält
eine bewundernswerte alte frau
AUSSTLG.GUNTHER Mals ich fotografierend herumwandere
sagen zwei männer am anderen tisch
das sind schöne bilder
finde ich auch sage ich
AUSSTLG GÜNTHER M._3ich nehme kaffee und kuchen
obwohl mittagszeit ist  und fischessen angesagt war
aber bei dem angebot

PENONE-BAUM IN BLÜTE…

das wäre es doch – wenn der penone-baum auschlagen und blühen würde
aber so hat er das ganze jahr über konjunktur und nicht nur ein paar tage im jahr

PENONE_BAUM_P1040811
die gustav mahler-treppe ist dagegen üppig beblüht und viele menschen gehen in frühlingslaune
andere – meist jüngere – haben schallklappen auf und scheuklappen folglich sehen sie nicht wo sie gehen und was sie umgibt – schade
die blüten sind ganz erschrocken und werden sich schon bald zurückziehen

auf der wiese menschengelage – vorwiegend junge menschen
dicht unterm penone-baum eine gruppe die sich mit einem klötzchenspiel erheitert
ich frage ob ich mitspielen darf – na klar
und ob sie den künstler des baumes kennen
nein
einer weiss dass der baum schon lange vor der documenta da stand

kunst ist leise – kunst ist laut – kunst wird erkannt oder auch nicht…

GUISEPPE PENONE_KIRCHBLÜTE__bearbeitet-1wikipedia:
Am 27. Mai 2010 wurde Giuseppe Penone als erster Teilnehmer der im Jahr 2012 stattfindenden dOCUMENTA (13) bekannt gegeben und im Juni desselben Jahres – also 2010 – Penones Arbeit Idee di Pietra (Ansichten eines Steins) als erstes Kunstwerk der dOCUMENTA (13) in der Kassler Karlsaue nahe der Orangerie eingeweiht.
Die etwa 9 Meter hohe Bronzeskulptur, die sich auf die Pflanzaktion 7000 Eichen von Joseph Beuys beruft, stellt einen blattlosen Baum dar, dem die Zweige abgeschnitten wurden und in dessen Ästen sich ein großer Granitfindling verfangen zu haben scheint. Am Fuße des Bronzebaums pflanzte Penone eine kleine Stechpalme, die zur Eröffnung der nächsten documenta eine stattliche Größe erreicht haben soll.

leider hat die kleine stechpalme die erhoffte grösse bis heute nicht erreicht
immer zerren und zupfen menschen daran herum knicken zweige ab…

die einwände für das aufstellen der skulptur war erheblich und stürmisch weil: „Ein zeitgenössisches Kunstwerk wäre ein erheblicher Fremdkörper in dem (…) barocken Erscheinungsbild der Anlage.“
jedoch war das begehren der bürger – warum auch immer – grösser

an der aktion spendeten sie 70.000 euro – 560 spender beteiligten sich daran

DER ZUG IST ABGEFAHREN…

verladebahnhof und zollamt

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die Petition endete gestern mit 2466 Unterschriften. Sie wird im Rathaus, zu Händen des Oberbürgermeisters und Kulturdezernenten Kassels, Bertram Hilgen, eingereicht.
Wir haben in dieser Petition zum Dialog aufgerufen –
„Für eine Koexistenz, die einen Fortbestand der Gebäude rund um das Zollamt, dem alten Stellwerk und dem denkmalgeschützten Netzleitstellengebäude mitdenkt.“

https://www.openpetition.de/petition/online/kein-zweites-salzmann-am-kulturbahnhof-kassel
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Die Ladestraße an der Joseph-Beuys-Straße wurde seit 2009 als „Sektion Nord“ von der Nachrichtenmeisterei (Zollamt, Zollagentur, Zollabfertigungshalle) entwickelt. Im Sommer 2012 waren die Arbeiten von Daniel Gustav Cramer, Lara Favaretto, William Kentridge, Michael Portnoy, Javier Téllez, Clemens von Wedemeyer, Haegue Yang, István Csákány und dem Critical Art Ensemble in den Lagerhallen bzw. dahinter zu sehen. und das dOCUMENTA (13) Café auf dem stillgelegten Gleis hinter dem Zollamt (Base 13).VERLADEBAHNHOF_29.031Nun soll dieses Areal, das Kulturschaffenden als Werkstätten, Ateliers, Seminarräume und Ausstellungsflächen diente und den Kreativraum “Batterie” beherbergte, abgerissen werden.

Begründung:
Dass Altes Neuem weichen soll, mag zunächst einmal sinnig und förderungswürdig erscheinen. Schließlich bedeutet der dort neu geplante Standort der Fraunhofer Gesellschaft IWES in Kassel Renommee und sichert Arbeitsplätze. Wozu hierfür allerdings ohne Not gut funktionierende Strukturen nachhaltig zerschlagen werden, scheint wenig verständlich.

Eine Entwicklung des Areals gelang auf der Südseite des Bahnhofs bereits sehr erfolgreich und wurde 2009 mit der Verleihung des Kulturpreises Kassel an die Nachrichtenmeisterei honoriert. In deren Zuge erfolgten ab 2010 Einbauten durch die d13 und die Nachrichtenmeisterei wie z.B. Brandschutztüren oder Oberlichter in den Lagerhallen. 

Den bisherigen Mieter_innen wurden keine sinnvollen Alternativen angeboten.

VERLADEBAHNHOF_29.033VERLADEBAHNHOF_29.032
mir bleibt nur noch
den fortgang zu beobachten und zu beschreiben
seit 2012 fotografiere ich die alten gebäude und das gelände drumherum – da wusste ich noch nichts von den vorhaben obwohl die längst geplant waren
ich hatte gehofft dass es gleich einem berliner beispiel zum kulturort und park werden würde
zahlreiche pflanzen hatten sich dort angesiedelt aber was ist unkraut schon gegen eine gesellschaft wie IWES

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dass altes neuem weichen muss ist für mich nicht in jedem fall schlüssig
fortschritt ist manchmal auch aufzuhalten damit die welt nicht aus den geleisen gerät nicht in die irre und in den untergang fährt
einen zug kann man anhalten – wieso nicht also auch den ständigen fortschritt im sinne der menschheit die den fortschritt aus unwissenheit leider immerzu haben will obwohl wir das ende mit unserer gier geradezu selbst inszinieren
vielleicht haben wir noch eine chance…

auch KUNST ist im spiel in dem zum abriss bestimmten

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JEN RAY – HITS…

JEN RAY
HITS

noch bis zum sonntag
FRIDERICIANUM JEN RAY 12.03der kasseler kunstverein zeigt noch bis zum 16. märz 2014 die arbeiten der in berlin lebenden new yorker künstlerin JEN RAY
sie zeigt ihre grossformatigen aquarellierten beeindruckenden zeichnungen
in ihren surreal inszenierten welten treffen sich unterschiedlichste motive in wunderbar leichter weise
in ihren motiven zeigt sie stile verschiedener epochen
sie ist eine meisterin geistreichen und humorvollen collagierens
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jen ray widmet sich auch immer stärker öffentlichen performences die sie im rahmen ihrer ausstellungen inszeniert und filmt

LIEBE MALWIDA…

Malwida von Meysenbug (1816 – 1903)

MALWIDA_P1040374„Noch sah ich meinen Weg nicht klar, wusste noch nicht, wie ich verwirklichen sollte, was sich in meinen Gedanken bewegte, aber ich fühlte, dass das Ziel meines Lebens hinfort sein werde, an der Emanzipation der Frauen von den engen Grenzen, welche die Gesellschaft ihrer Entwicklung gesteckt hat, und von den Kleinlichkeiten und der Unwissenheit, welche die Folgen davon waren, arbeiten zu helfen.“ Malwida von Meysenbug, 1905

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liebe malwida

die kasseler Heinrich-Schütz-Schule trug zwischen 1930 und 1940 deinen namen
dann benannten die nationalsozialisten sie um
du warst ihnen zu emanzipiert – ob man das wort damals schon kannte – zu demokratisch gesinnt
aus malwida-von-meysnebug-schule wurde die heinrich-schütz-schule
sie heisst auch heute noch so
dir hat man einen anbau gewidmet der nun seit über zwei jahren deinen namen trägt

ich überlege ob dir das recht gewesen wäre mit dieser einschränkung
vielleicht ist diese daheraus entstanden dass du ja   n u r   die ersten 15 jahre deines lebens in kassel verbracht  – deine berühmtheit erst in späteren jahren erlangt hast – wenn überhaupt
zu deiner zeit war es ja sehr ungewöhnlich dass eine frau einen eigenen willen entwickelte und pädagogische und politische fähigkeiten zu ihrem lebensinhalt machte
die eine oder andere weiss das heute zu schätzen – und ich sage das absichtlich so – weil es wirklich nur die eine oder andere ist die deinen lebenslauf und dein lebenswerk kennt
am heutigen weltfrauentag – der für die meisten frauen keine bedeutung hat – leider – gebe ich dir die ehre – meine persönliche – und wünschte du kämst heute auf den opernplatz einfach so dahergeschneit und würdest deine meinung zur weltfrauenlage deutlich machen
deine weitsicht – schon damals – weit über kassel hinaus – hätte tragweite und überzeugungskraft genug um klarzumachen dass es nicht nur um das eigene wohl sondern auch um das derer die in unterdrückung und armut und anderen heute noch herrrrschenden machenschaften leben und leiden geht
ich nähme dir dein beklemmendes kopftuch ab mit dem man dich allzugern zeigt öffnte dir dein haar und mit flatterhosen machtest du eindruck fähig mit deinem innen und aussen eine vorbildfunktion zu erfüllen – achja vorbilder die fehlen gänzlich
vielleicht überzeugen die frauen von heute deshalb nicht

wir schauten uns das heutige kassel an – du wärest enttäuscht denke ich mir – wie zum einen ein krieg die stadt zerstörte und zum anderen der wiederaufbau zum zweitenmal  und keine wirklich städtebaulich eindrucksvolle stadt hinterlassen hat
von dem haus in dem du gewohnt hast kann man auch heute noch über die karlsaue schauen
– wagt man sich nur in die oberen stockwerke
das leben hat sich auch da sehr verändert – abgesehen von den documentas die immer wieder stattfinden – die einen besonderen kunstflair entfaltet – man spaziert nicht mehr gemächlichen schrittes man rennt und joggt in eile durch das grüne juwel der stadt rennt vor sich selbst weg und vor vielem anderen auch – in hektik hetzt man den neuen idolen geld und erfolg hinterher – und der schönheit frönend
ich spazierte gerne mit dir am küchengraben entlang bis zum aueteich und drumherum und am hirschgraben wieder herunter – vor der orangerie verweilend von wo aus du dich ohne dass ich es merkte davon machst wie ein flügelwesen durch die lüfte…

MALWIDA VON MEYSENBUG-ANBAU

KUNST LYRIK LIEBE…

und alles im kompostloch

LEMNISKADE_P1040216erstmal die kunst

sie macht was sie will – sie ist was sie ist – kunst ist beliebig – kunst ist beliebt – kunst ist geliebt und gehasst – kunst geht durch den magen – kunst fällt auf – kunst fällt raus – und manchmal auf die nase…

ABGESANG_P1040205kompostloch lyrik_P1040199_bearbeitet-1LYRIKLEINE_P1040195die einen hängen ihre wäsche auf die leine – die anderen ihre lyrik

P1040222_bearbeitet-1wer liebt hier wen – das kompostloch mich – oder ich das kompostloch… oder wer wen wo was….

 

 

 

LEBEN IM KOMPOSTLOCH…

KOMPOSTLOCH_spirale_ 141
was willst du da denn schon wieder – da ist doch nichts los sagt b.
ich weiss immer was ich da will – neu gucken – leben finden im scheinbar leblosen –

zunächst sind da die die sich selbst zeigen in den baumwurzeln und herausgerissenem – immer mal wieder kommt etwas hinzu – ein gestrüpp eine baumwurzel ein dicker ast – der regen das licht setzt sie in szene – die szene wechselt tagtäglich – es sind wesen die sich mir zeigen – denen ich begegne denen ich ein gesicht entlocke eine gestalt

KOMPO_KERLCHEN MIT DREIZACK_P1030700dann sind da die von mir in zsene gesetzten – dieser sich freuende mit dem dreizack – er hält mir schon lange die treue – brennnesseln taubnesseln blühende – vogelmiere gras – alle gedeihen prächtig

DRACHENGESICHT_P1030703das ruhende gesicht habe ich heute kreiert – den stein habe ich schon vor einiger zeit herausgezogen aus dem resteberg – und eigentlich schien er mir wie die grundlage zu einem grabstein – aber dann war mir das leben lieber – ich kratzte den dreck etwas herunter – ein eckkopf also – und dann gab ich ihm augen und nase und mund – die ohren hat er glaube ich schon – so solls sein
KOMPOSTLOCH_SPIRALE_P1030724_bearbeitet-1dann wollte noch eine spirale gestaltet werden – die die ins leben führt – mit meiner angeknacksten wirbelsäule war das eine schwere herausfordernde arbeit – aber die spirale wollte so sehr gestalt annehmen dass ich es auch wollte – das gestalten ist auch deshalb so schwierig weil die steine ja nicht einfach so herumliegen – mühsamst zusammengesucht habe ich sie aus den restebergen – doch als dann die sonne heraus kam und mein werk beleuchtete war ich  glücklich wie selten

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kresse

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taubnesseln – rosa – blühende

und mit dem frühjahr kommt noch mehr leben in das kompostloch – wenn auch keine tulpen und rosen die gibts ja andernorts zur genüge – nein die seltenen pflanzen die sich in dem wenigen erdreich heraustrauen erstaunen mich wie mich leben an unerwarteten orten immer erstaunt – so kraftvoll die natur – so überwältigend

vor nun fast einem halben jahre wurde der kompost ja zusammengeschoben und durchgerüttelt und die kostbare erde an einen anderen ort verbracht – dass sich nun in diesem dreckhaufen – wie b. es nennt – nur noch resterde aufhält

das kompostloch hat eine geschichte – meine geschichte die ich ihm seit der documenta 13 gegeben habe – sie wird weitergehen bis dieses areal dem park wieder eingeordnet wird – das kann dauern sagt mike der gärtner – und ich denke zu meinem glück…

NILGÄNSE IM KOMPOSTLOCH…

KOMPOSTLOCH_NILGÄNSE_131das war eine freude – nilgänse sind eingetroffen im kompostloch – sie sagen dass die rauhe zeit vorbei ist – ob sie sich da nicht irren… noch nie habe ich brotbrocken mit ins kompostloch genommen – heute habe ich zum ersten mal welche dabei – sie beäugen mich – aus grossem abstand mache ich schon mal ein foto mit 500ter tele

dann strecke ich vorsichtig meine hand aus um vertrauen zu erwerben und werfe einige brötchenbrocken in ihre richtung – nur sehr vorsichtig kommen sie herangewatschelt – eine flüstert der anderen etwas sehr leises zu – sie verständigen sich und passen aufeinander auf

eine krähe hat die futterbrocken entdeckt und fliegt heran – sie macht verschiedene versuche und testet ob die gänse es gestatten dass sie mitfrisst – dann schnappt sie sich einen brocken und fliegt damit in sicherheit

neben den gänsen sind jetzt auch schon viele vögel und zwitschern den frühling herbei

einen fuchsbau an nun ungewohnter stelle

leben im kompostloch in dem ja nur noch wenig kompost lagert – doch zwischen den überresten zeigt die natur ihre kraft – taubnesseln mit rosa blüten wagen sich hervor und viel anderes grünzeug

hoffnungsträger