NATÜRLICH NATUR….

dem grün zugetan

nach dem regen das große erwachen

Hallo Rosadora

Schönes Bild. Interessant. Spontan kommt mir dazu folgendes in den Sinn:

wirre Gedanken – das gelbe Grün gewinnt.

Passt irgendwie zur Corona-Situation. Und die Hoffnung (das gelbe Grün) siegt…Was meinst du?

Gruss aus dem frühlingshaften St. Galler Rheintal. Elsbeth Maag

 

Terzette, die Herz und Seele berühren….

Die LYRIKERIN ELSBETH MAAG veröffentlicht ein neues Buch

foto: benjamin manser

Die Buchser Lyrikerin Elsbeth Maag hat 69 Terzette in Buchform veröffentlicht. Der pensionierte Buchser Kantonsschullehrer Valentin Vincenz hat die Texte ins romanische Idiom Sursilvan übersetzt.

unruhige nacht
der mond im streit
mit den wolken

rosen am zaun
malven und mohn
die gärten feiern

pappeln im wind
sie üben das fliegen
ich fliege mit

die schlammzungen
die deutlichen reden
des rheins

im sturmwind der
bizarre fächertanz

BUCH :   T E R Z E T T E

lyrik von ELSBETH MAAG – ins rätoromanische übersetzt von valentin vincenz                   24 CHF  erhältlich im buchhandel und bei
e.maag@rsnweb.ch und vvincenz@bluewin.ch

S O N N E N B L U M E N im acker…

S O N N E N B L U M E N

Die Sonnenblume stammt ursprünglich
aus Peru und Mexiko
und wurde dort als Abbild des Sonnengottes verehrt
und auf vielen Kultstätten abgebildet

hier stehen sie am straßenrand
verdecken oder beschützen ein großes erdbeerfeld

mich locken sie
mit ihren großen sonnenköpfen
und aus der nähe sind sie nicht nur groß
jede von ihnen hat eine spezielle prägung
wie persönlichkeiten stehen sie prachtvoll
fast ausgereift – fast überreif
sie haben meine volle bewunderung

in ihrer größe überragen sie mich
jede weist eine besonderheit auf
von so viel eigenart fühle ich mich geehrt
erhabenheit strahlen sie aus
und obwohl sie wahrscheinlich
als blühstreifen eingesetzt waren
finde ich das lächerlich und voll daneben

zwischen den großen sonnenscheiben
schlägt mein herz fast aufgeregt
obwohl das gegenteil angesagt ist
ringelblumen in samen
koriander voller frucht
den koriander für mein herbarium
und ob er sich das gefallen lässt
danke – der tag ward schöner durch euch

INDUSTRIEKUNST….

es fügt sich gut ein in die landschaft – dieses gebäude. für eine weile nimmt es die wolken auf, wie auf ein bett. flüstert harmonie und schönheit. klare linien – ein bisschen erinnert es an bauhaus – schlicht und zweckgebunden. idustriekunst eben. der turm in seiner wucht blendet besonders…

ich zoome es heran und der zauber ist dahin.
wie alles schöne nicht nur schön ist, so ist auch dieser zauber schnell verflogen.
verblendung auf der ganzen linie. der turm ist ein silo, also ist das ganze ein stall oder eine geflügelmastanlage. zwei güllestreuer stehn in ständiger bereitschaft.
diese totale stille verblüfft mich – dazu noch völlig geruchlos – getragen von den geräuschen der b 49. vor enttäuschung vergesse ich, weitere bilder zu nehmen.

am nächsten tag mache ich mich schlau und erfahre, dass es sich
„um einen Geflügelmaststall eines ortsansässigen Landwirts“ handelt.
„die zuständige Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium Kassel.                  Der Betreiber ist ein Landwirt.

Sicher wird Ihnen klar sein, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht befugt sind, Ihnen den Namen des Betreibers zu nennen.“

und von anderer stelle:
„Der „Turm“ ist ein Futtermittelsilo, die Abluftanlage links ist sehr modern.“

mit a. rede ich noch stundenlang über die ungerechtigkeit, wie mit unseren tieren umgegangen wird und dass einsicht geredet, aber nicht umgesetzt wird.

so wird aus der ästhetik der kunst
eine ÄSTHETIK DES GRAUENS….

eine schöne landschaft ist noch immer schön – aber eben nicht nur. hinschauen und nachdenken und handeln ist notwendig und zwingend.
dorla, wehren, werkel, lohne
sind des hessenlandes krone
aber aus der krone ist ein zacken herausgebrochen – oder auch zwei. ist das dann noch eine krone….

DILLFELD – GROSS UND VERRÜCKT…

WAS MACHT MAN MIT SOOO VIEL DILL….

wieder eine meiner überraschungen. früher – das kann ich schon sagen, da  ich steinalt bin und das früher erlebt habe –  bemühten sich die bauern um den ertrag für ihren eigenen bedarf. heute erwirtschaften sie verzweifelt  für die allerbeste vermarktung. für dill in diesen mengen fällt mir in die richtung absolut nichts ein. vielleicht samen züchten…

auf jeden fall beglückt mich das riesendillfeld. es duftet milde und lockt mich. ich wage mich zwischen den dill, der größer ist als ich – fast schmeichelt er mir und begrüßt mich, begleitet mich in meine kindheit – hier, zwischen nenkel und nacken. er hält mich, als ich zu stürzen drohe. auch mag ich dill  – besonders gern in grüner soße.

ACKERBOHNENFELD IN VOLLER REIFE…

alles verbrannt durchfuhr es mich. im nachhinein fand ich heraus, dass ackerbohnen schwarz sind in ihrer vollen reife.

Im August/September, wenn der Großteil der Hülsen dunkelbraun bis schwarz gefärbt ist und die Bohnen rascheln, sind Ackerbohnen zur Ernte reif.

 

 

 

auf der fahrt in den urwald sprangkroch  ich aus dem auto, um von der nähe anzuschauen, was da los war. ein paar schoten nahm ich als beweis mit.

ich kannte sie als saubohnen noch aus der kindheit, aber nur in blühendem zustand und als dicke bohnensuppe oder -gemüse. ackerbohne also neu betrachtet. immer alles neu…

grün und frisch die luzerne wie als schutzstreifen vor den ackerbohnen. ob sie wohl als bienenstreifen herhält. aber sie ist ja ebenso ein vorzügliches grünfutter. auch beweis aus der kindheit. wir waren im krieg auf einen großen bauernhof evakuiert. evakuiert sagte man – von flüchtlingen sprach man da noch nicht.

ich freue mich, nun in meinem alter noch diese erfahrung zu machen und dass es kein verbranntes feld ist.

 

 

BOTANISCHER GARTEN KASSEL….

DAS ROTKEHLCHEN mit seinem zartroten kehlchen und seinem schwachbräunlichem rücken…

es hüpft mir hinterher, begleitet mich ein stück des weges. ich sehe keine fliege, keine mücke, keinen käfer und frage mich, wovon es denn lebt. die pflanzen im garten sind üppig, fast riesig und vielleicht ist die freßzeit, an der es insekten gibt und würmer und schnecken eine andere. vielleicht erwartet das kehlchen, dass ich ihm futter mitbringe – könnte ich ja, hab ja futter zuhause, wo ich die vögel versorge, auch jetzt im sommer. wir haben corona – die vögel haben futternot.

 

WIE WOLKEN SPIELEN…

AM ALTEN BAHNHOF…

vielen objekten kann ich nicht mehr hinterher, deshalb entscheide ich mich für die, die zu mir kommen. wolken kommen und gehen, treiben ihr himmlisches spiel, verändern mir ein bild schnell oder auch langsam, aber gewiß. am alten bahnhof habe ich gute sicht und schöne zugaben. häuser, baracken, bäume und ähnliches lockern die sicht auf oder schränken sie ein – jenachdem.

seit 2012 bewege ich mich nun auf dem gelände. es ist mir inzwischen sehr vertraut und die vielen veränderungen und umschichtungen auch. keine gegend habe ich bisher besser kennengelernt als diese. den zoll- und verladebahnhof und die ladestrasse mit ihren gebäuden habe ich noch vor dem abbau sorgfältig und umfassend fotografiert und zusammen mit dem abbau in über tausend fotos und filmsequenzen aufgezeichnet.

beim wiederaufbau – fraunhofer – sind es über die jahre weit mehr geworden und ein ende ist noch nicht abzusehen. der bau steht, der innenausbau ist am laufen. und für mich ist eigentlich nur noch die fertige ausführung von interesse. also schaue ich von außen und schmücke die ansichten mit wolken und dergleichen. die wolken sind gute „schmücker“ und die gibt es in diesem jahr besonders reichlich.

SCHÖNES WETTER HEUTE….

SCHÖNES WETTER NEU DEFINIERT….

es war immer so, dass wir schönes wetter mit BLAUEM HIMMEL empfanden.
das kann nun auf gar keinen fall mehr so weitergehn.

wir brauchen regen – unbedingt – auf blauen himmel müssen wir da leider verzichten.
es braucht also – unbedingt – ein umdenken, was die schönheit von wetter ausmacht.
regen bringt segen – sagt schon eine alte Bauernweisheit und alter sinnspruch – die wußten es also damals schon besser – voraussehend. und das ist schon länger so – ich kann mich mein ganzes lebenlang an den satz erinnern – und ich bin gleich hundert….
aber auf bauernweisheiten wird heute nicht mehr viel gegeben – das ist unser schaden.
es braucht regen und nicht nur blauen himmel. wir könnten uns darauf einigen, dass regen und sonne abwechselnd als schönes und vor allem gutes wetter zu wünschen sind.
besonders im sommer macht es so richtig spass, mal klatschnass zu werden. wer das nicht mag – es gibt ja regenkleidung und -schirme.

und da kommen schon die wolken, auf die ich mich freue. leider die falschen – sie sind einfach nur schön, aber das mit sicherheit. regenwolken gehen anders.

achja – BLAU – ist die farbe des jahres 2020. und blau ist nach grün der häufigste farbton und beansprucht ganz schön viele gute eigenschaften. doch lass dich nicht davon blenden, das versuchen nämlich besonders die bussinesler mit ihren hellblauen hemden und anderem blaugedöns, und das hält und hält sich. und der da, der aus der kneipe stolpert, ist auch blau, blitzeblau – keine gute art.

ich mochte blau noch nie besonders und habe nicht ein einziges kleidungsstück, das sich so anlässt…
regen, regen, komm ein bisschen runter – ist ein noch nicht ganz so altes kinderlied. na, nun komm aber auch….