ein neues buch, ein neues jahr
was werden die tage bringen?
wird’s werden, wie es immer war,
halb scheitern, halb gelingen?
ich möchte leben, bis all dies glüh’n
rückläßt einen leuchtenden funken,
und nicht vergeht, wie die flamm‘ im kamin,
die eben zu asche gesunken.
Theodor Fontane
foto: paul tuschick 2014
‚ich möchte leben, bis all dies glüh’n
rückläßt einen leuchtenden funken…’
wie schön ausgedrückt, wie gross das hoffen ins leben. doch zuerst bedarf es des GLÜHENS. manchmal ein bisschen zu wenig, manchmals etwas zu viel. aber hauptsache ist, dass es diesen funken in uns gibt, diesen funken zum leben, der es leuchten lässt und warm macht und hell und die menschen in unserer nähe erwärmt und sie gern um uns sein lässt.
wieder ein jahr – in unserem alter ist das ganz anders empfunden als in jungen jahren, in denen ein enden nicht mitgedacht ist. ‚halb scheitern – halb gelingen’ – so war es und wird es sein. die hoffnung auf ein ‚müheloses’ liegt nicht (mehr) drin. die schmerzen, die pein – von ihnen setzt sich das schöne und gute erst ab. vielleicht nicht mehr gierig sein aufs leben, aber neugierig bleiben, um dem ‚kleinen glück’ zu begegnen, das in jedem tag liegt, etwas träumen, damit das geschehen kann. rose ausländer sagt: ‚der traum hat offene augen’, also, mit etwas zugekniffenen augen dem sehen eine andere dimension entlocken. so ist das grosse nicht mehr zu gross und das kleine nicht zu klein, das schauen relativieren und das hinschauen nicht lassen.
rosadora
ja so war er: besonders und wunderbar zugleich. er hat sich etwas kindliches bewahrt und lebte vollkommen in seiner eigenen welt.
es waren auch für mich immer außergewöhnliche und bereichernde stunden in seinem haus.
alex