LICHTÄSTE…

…lichte äste

LICHTAST STEINBRUCH_AUSSCHNITT_P1040094_bearbeitet-1ich muss sie nicht suchen – sie sind einfach da. sie tauchen auf wie aus dem nichts und sind etwas später auch wieder weg – meine lichtäste. achtsamkeit und aufmerksamkeit kann man in kursen lernen – ich finde sie in der fotografie. ich blende ein und schaue, schaue genau – oder ich blende aus und meditiere – döse.

LICHTAST STEINBRUCH_AUSSCHNITT_P1040094durch rastloses tun kann man das sehen verlieren, verliert den blick für die keinen dinge. in den kleinen dingen sind geheimnisse verborgen. auf die verzichten zu müssen macht das leben ärmer.LICHTAST STEINBRUCH_P1310870_bearbeitet-1diese lichtäste sind ein geschenk. ich richte den blick nach oben und dann noch höher, dahin woher das licht kommt. lichte momente nenne ich das. mein geist ist wach, zeigt sich neugierig und beginnt aufmerksamer zu schauen.

FEDER_KOMPOSTLOCH_P1320013eine kleine feder – 5,5 zentimeter gross. ich weiss es, weil ich sie mitgenommen  und eben gemessen habe. sie erzählt mir eine geschichte, wenn ich zuhören kann.
lichtäste, fern und so viele andere überraschungen – jeden tag – immer neu.

WEINBERG…

WEINBERG_I_P1310887eigentlich wollte ich den fortgang des grimmmuseums beäugen. doch nach mehreren versuchen an verschiedenen tagen gelang es mir nicht mein auto zu parken. wo werden erst die grimmweltbesucher ihre pkws parken können – ist mir schleierhaft. wieder eine fehlplanung – oder. ich bitte um aufklärung. im netz fand ich nichts.

WEINBERG_II_BLUMEN_18.06_bearbeitet-1also versuchte ich vom unteren eingang des weinbergs hinauf zu gelangen. doch das ging nicht. an der ruine des gewächshauses war schluss.

WEINBERG_III_GELÄNDER_18.061_bearbeitet-1WEINBERG_IV_RUINE_18.062_bearbeitet-1der aus- und umbau des weinberggeländes dient wohl dazu, der grimmwelt auf die sprünge zu helfen, dem weltkulturerbe wilhelmshöhe noch eins draufzusetzen. alles wohl, um die besucherzahl auszureizen und die kassen klingeln zu lassen. aber wohin nur mit den vielen autos…

WEINBERG_V_BLUMENECKE_18.063_bearbeitet-1WEINBERG_VI_HI. TEIL_18.064ganz abgesehen davon finde ich die bisherigen verbesserungen gelungen. am unteren eingang blumen in leuchtenden farben und rosensträucher mit betörendem duft. ich bin allein im gelände, ausser den arbeitern, die sich hier gerade beraten. ich entdecke wege mit wein bewachsen, die es bisher so nicht gab, jedenfalls nicht für die öffentlichkeit. noch ein bisschen wild, aber das mag ich. jemand hat ein kleines kunstwerk aus steinen gezaubert – ein boot auf einem steinmeer – und – man hat es nicht weggeräumt aus ordnungsgründen.
ich habe es nicht bedauert, den weg nach oben gesucht zu haben, obwohl ich wieder hinunter musste.

KOMPOSTLOCH GEMÄHT…

KOMPOSTLOCH GEMÄHT_ II_P1310857ich habe es kommen sehn – vergangene woche – die gräser im kompostloch strahlten ein sommergefühl aus wie selten. so viele verschiedene grasarten. ich ging dazwischen wie verzaubert und beschenkt obendrein. die gräser blühten, waren also auf ihrem höchsten stand. ich fotografierte sie, filmte sie, wie filmstars, wie etwas ganz besonderes. und das waren sie auch. so eine einheitliche grasblühte gab es hier noch nie. bei allen eingriffen, welche die gärtner sich einfallen lassen, sind ihre ideen immer noch grösser, immer noch ausgefallener.

KOMPOSTLOCH GEMÄHT_17.06
ich frage mich, weshalb muss ein kompostloch gemäht werden. wieso machen sie, immer wenn die pflanzen hier ihren zauber ausstrahlen, ihnen einen strich durch ihre wachskraft.
sie antworten, weil sie es tun müssen. sie bekommen einen auftrag. sie arbeiten im auftrag. eigene kriterien, etwa dass sie einen grasplatz schöner finden als eine gemähte fläche, können sie gar nicht aufkommen lassen. vielleicht haben sie das gespür dafür auch längst verloren. es gäbe andere flächen, die sie mähen könnten. sie könnten das kompostloch einfach wachsen lassen, wie es will.
es tut mir weh, dies zu sehen und auch dass ich einsehen muss, dass ich machtlos dagegen bin, weil die vorschriften nun mal so sind.
ich will aufhören funken zu sprühen. das ist vergeudete energie. es ist wie es ist. ausser mir tut es offensichtlich auch niemandem weh. schade eigentlich…

STEINBRUCH…

…fast ganz oben

diese bilder sind vom 4. juni – also schon ein paar tage her. aber nach dem wogenden grün sind die steinfassaden und steinkuhlen besser auszuhalten.

STEINBRUCH_VOM TUFF ZUM BASALT_V_04.06

STEINBRUCH VOM TUFF ZUM BASALT_II_P1040141
unbedingt wollte ich erkunden, ob es einen verbindungsweg vom tuff- zum basaltsteinbruch gibt. es war heiss, aber ich wollte es so sehr, dass ich mich losmachte.
der weg war für mich mühsam, ich teilte meine kräfte ein so gut es ging.
ich stellte mir vor, an eine kante zu kommen, von wo ich den basaltsteinbruch einsehen könnte.

STEINBRUCH VON OBEN_I_P1040160
doch grosse überraschung – der weg führte mich direkt in den basaltsteinbruch. nicht ganz auf die oberste etage, aber fast. den weg am rande des bruchs konnte ich einsehen. und obwohl es heiss war wie hölle, wollte ich ihn bis ans ende gehen – also soweit es ging – ohne kopfbedeckung – ohne wasser – ohne handy – welch ein leichtsinn…
ich teile den steinbruch in etagen ein, um mich besser zurechtzufinden – paterre, erste und zweite etage. es gibt noch eine weitere, vielleicht sogar zwei. ich werde es herausfinden.

STEINBRUCH VON OBEN_III_P1040155
ich war also auf der zweiten etage angekommen und genoss die sicht und bestaunte die vegetation, die noch vor wenigen wochen sich so zaghaft zeigte und nun üppig zu wachsen, fast wuchern beginnt.

STEINBRUCH VON OBEN_IV_P1040147
dass die natur sich diesen ort wieder zurück holt, die aufrisse und grossen wunden sich selbst heilt und regeneriert, das wünsche ich mir.
es liegen andere ideen und vielleicht schon pläne vor. aber ich will sie nicht erwähnen. ausgesprochen gewinnen sie ungeheure macht.
weiterhin wird es der ort sein, den ich mit meiner anwesenheit ehre und die weitere entwicklung in bildern festhalte und begleite.

WOGENDES GRÜN…

… IM STEINBRUCH – EINE GROSSE VERHEISSUNG               zum vergrössern anklickenSTEINBRUCH_P1310628noch nicht ausgetrocknet der wasserlauf, der mich mit seinem grün, den pflanzen, dem gras und den blumen erquickt. erquickung ist in einem steinbruch sehr wichtig zwischen den mächtigen steinmassen. vielleicht hält er sich ja auch, der wasserlauf, übers jahr, weil er von dem basalt geschlürft und wieder ausgespiehen wird. das hoffe ich, das wäre besonders schön.

STEINBRUCH_GELBGRÜN WASSERLAUF_15.064
ein reh springt von mir aufgescheucht davon und lässt sich auch nicht mehr blicken. einen abdruck von seinen hufen habe ich einfangen können.
wirklich betörend das summen der bienen und hummeln, das ist neu. die waren bei meinem letzten besuch am 3. juni noch nicht in aktion.

STEINBRUCH_LANGES GRAS_15.062STEINBRUCH_MOOS IM WASSER_15.063
ich besuche meinen steinkreis und wollte eigentlich nicht weiter und in die höhe steigen. doch nach einer rast auf einem stein und einem kühlen wind packt es mich dann doch noch. ein rüttelfalke zieht seine kreise, kreischt durch die luft. ich fühle mich nicht allein.
STEINBRUCH_LUPINEN_15.065
diesmal gehe ich einen für mich noch nicht erforschten weg. ich entdecke neue pflanzen. luzerne und wicken – beide noch nicht blühend. eine wilde rose in weiss. zahlreiche lupinen in verschiedenen wachstumsperioden. in den schattenzonen halten sie sich noch eine weile. die mit sonnenstand sind schon verblüht.

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STEINBRUCH_STEINHAUFEN_15.067

 

STEINBRUCH_BUCHEN_15.061die margeriten leuchten vor dunklem hintergrund. hornklee – ein leuchtendes rund. aber am allerbeeindruckendsten sind die kleinen walderdbeeren. ich nasche zwei, drei und geniesse die süsse.
die zahlreichen spinnentiere haben sich verzogen.
ein rüttelfalke zieht seine kreise, kreischt durch die luft. ich fühle mich nicht allein.

STEINBRUCH_MOOS_15.06

IM GRAS EIN LIED…

KOMPOSTLOCH_P1310468im kompostloch wächst das gras – es ist zur zeit ein grasrundes. fragt sich nur wie lange – es wird gemäht, wie im vergangenen jahr auch, als ich beobachten wollte, wo das gras denn hingeht – also von natur aus.

schnell noch ein graslied singen, ehe wieder alles vorbei ist…

als streichelte
mich gras
als flüsterte es
geheimnisse
als wälzte es
ein lied über die erde

KOMPOSTLOCH_GRÄSER_11.061

 

graslieder
mir an den kopf
ins herz
schwirrende hitze
am boden
die sonnenmuster
die angst
dass es
vorbeigehen könnte

KOMPOSTLOCH_GRAS_DANIEDER_11.062gras
fliehend
wie ein wasserfall
fliessend
wie ein meer
kommend und gehend
niedergestreckt
im fall
wogendes
energiebündel

KOMPOSTLOCH_ERDE TROCKEN_I_11.06wo einst ein teich war
ist jetzt erde
aufgesprungen
kein samen
aufgegangen
auch nicht
das giftige springkraut
das hier einmal
sich breit machte

text rosadora

LESEHAUS IM BOTANISCHER GARTEN…

BOTAN. GARTEN KS_LESEHAUS_08.06
noch nie habe ich die zeit im botanischen garten genutzt, um zu lesen. es gibt zu viel zu sehen, zu fotografieren. das thema habe ich eigentlich schon immer vorher im kopf. natürlich kommt noch viel unerwartetes hinzu.
im lesehaus findet man bücher zum gleichlesen bei gemütlichem sitzen, zum austauschen und mitnehmen, oder einfach hinzutun. gestern schien mir, es haben zu viele menschen entdeckt, ihre bücher dort zu entsorgen. naja, das erweitert die auswahl.

BOT. GARTEN_SITZECKE_P1310366ein gemütlicher schattenplatz unter der rosenpergola

BOTAN. GARTEN KS_PÄONIENKNOSPEN_08.062gestern hatte ich mit einer anderen kamera noch einmal die päonien im blick. vom aufblühn bis zum verblühn bieten sie ausgefallene einblicke.

BOTAN. GARTEN KS_08.061auf weitere veränderungen bin ich schon jetzt gespannt. der herbst hat sicher noch einige überraschungen bereit.

BOTANISCHER GARTEN KASSEL…

PÄONIEN

zuweilen Duftschwärme.
als wüssten die Päonien von der
Sehnsucht der Gärten.

Elsbeth Maag
07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_IV_3
lieber als alle rosen sind mir die pfingstrosen. dass sie duften, könnte ich nicht sagen. mit ihren grossen blütenblättern haben sie eine beschwingtheit, die ansteckend ist. freude schwingt mit, wie besonders an den blüten der strauchpäonien alles freude und leichtigkeit ist. sie strahlen förmlich und zu sommerbeginn ist das ein schönes. viel schönes wünscht man sich für den sommer, viel schönes von allem. überfluss pur.

BOTANISCHER GARTEN KS_PÄONIEN_I_2
auch die päonien fliessen über – ihre blütenblätter gelangen am schluss in einen blütenfluss, fliessen zur erde zu einem blütenmeer. man muss es zusammen schauen – das blühen und welken. erst diese zusammenschau vermittelt ein gesamtbild von der päonie. das bild vom leben und sterben wird so zum gleichnis, man kann es leichter annehmen.

07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_II_2
die farben sind betörend und es gibt kaum eine farbe, welche der pfingstrose nicht zueigen wäre. nach dem verblühen zeigt sich ein fruchtstand mit balgfrüchten, die, oft rötlich gefärbt, einen eigenen reiz besitzen. sie sitzen auf kronblättern, da liegt es nahe, die im rund angeordneten balgfrüchte als krone zu sehen.

07.06.2015_BOTAN_PÄONIEN_III_1
hier im botanischen garten stehen sie im rund  um einen rasenplatz, der mitten gemäht ist und drumherum ein wildwachsendes blütenband aus gras und margeriten hat. erhöht der bepflanzte teil mit den päonien. in der mitte die geballte energie, welche die  ausstrahlung noch verstärkt. eine gelungene komposition.

BOT. GARTEN_RONDELL_P1040276

S T E I N B R U C H . . .

STEINBRUCH_KREIS_P1030215die welt ist meine chance
sie verändert mich jeden tag
meine chance ist meine poesie

herman de vries

STEINBRUCH_1_16.0510STEINBRUCH_6_16.0515
in der senke des steinbruchs tut sich eine wundersame naturlandschaft auf.
wasser ist das was man zuletzt erwartet in einem steinbruch jedenfalls nicht in der form eines bachlaufs. hier sickert es hier läuft es hier staut es sich oder wird gestaut. darauf und darin und am rande siedeln pflänzchen und pflanzen und ganze seewiesen. 20 verschiedene habe ich an diesem tag eingefangen – mit meiner kamera in fotokästen – nicht weil es sonst keine mehr gab sondern weil mir mein rücken weh tat und ich mich nicht mehr bücken konnte.

STEINBRUCH_III_16.052STEINBRUCH_IX_16.058
auch die erden finde ich sehr spannend und überzeugend und wie sie sich zeigen vom regen benässt oder von der sonne ausgetrocknet in immer anderen mustern und farben.
STEINBRUCH_I_16.05STEINBRUCH_IV_16.053
die bäume lasse ich heute mal aussen vor. sie sind grüner geworden mit jedem tag der seit meinem letzten besuch vergangen ist. sie verändern die szenerie enorm. der wind bewegt sie und im rauschen liegt etwas bewegend geheimnisvolles. der ruf eines uhus. eine bachstelze wagt sich nah an mich heran verfolgt mein tun. rüttelfalken lassen ihre rufe erschallen.

STEINBRUCH_9_16.0519
heute lege ich einen steinkreis und damit den grundstein für mein neues projekt. ich werde also beharrlich den werdegang und das kräftige sich einschmeicheln der natur in diesem bruch weiterverfolgen.

BASALTSTEINBRUCH…

BASALTSTEINBRUCH_VI_06.054wiedereinmal durchwandere ich den basaltsteinbruch
wieder und wieder zeigen sich mir bilder der veränderung
der mai hat ihn mit seinem frischen grün belebt und beseelt

es ist ein grosses gebiete
hin und wieder ruhe ich mich aus bei den grössten
BASALTSTEINBRUCH_IV_06.05die grossen steine hier sind persönlichkeiten
bei der sprengung sind sie weitab geflogen
sie gestatten mir
bei ihnen und auf ihnen zu rasten
ich schaue dann um mich herum – orte wo ich mich befinde
ich bedanke mich bei den steinkolossen
ehe ich mich weiterbewege zu den riesigen basaltsteinwänden
sie speichern die wärme der sonne
sie leiten den wind um
und drücken mich mit ihrer energie
dass ich schwierigkeiten habe
einen festen stand zu bewahren

ich habe große ehrfurcht vor den felsen
den steilen steinwänden
vor den ganzen massen
die sich hier formiert haben
BASALTSTEINBRUCH_III_06.052damit die sie bergenden minerale sich deutlicher zeigen
habe ich etwas nachgeholfen
damit sie zu einem bild werden
ordne ich sie mit meinen augen zu aussagekräftigen formgebilden
es ist eine grosse ordnung in dem steinchaos
sie sprechen zu mir
ich bilde mit ihnen eine vorübergehende gemeinschaft
BASALTSTEINBRUCH_II_06.051sie haben ecken und kanten
die ihnen etwas markantes geben
menschen vermeiden gern ihre ecken und kanten zu zeigen
sie haben also ein grösseres selbstbewusstsein als wir
die sonne zeigt ihre narben
der regen wäscht sie und gibt seinen nassen trost
BASALTSTEINBRUCH_I_P1290416zuweilen formieren sie sich zu einem riesigen tor
wie eine einladung einzutreten
aber das tor ist geschlosssen
sonst würde ich es wohl wagen
und am ende auf einer anderen ebene wieder erscheinen

nach einem grossen schauer zeigt sich das ganze szenario plastisch
die natur drängt hervor – schleicht sich ein
birken haben eine besondere vorliebe natur zu regenerieren
das zarte grün berührt mich in richtung hoffnung
kleinste wasserstellen sind von pflanzen beseelt
BASALTSTEINBRUCH_V_06.053natur gibt nicht auf – sie hat eine unvorstellbare kraft und energie

ich bin dabei mich in diesen ort zu verlieben
sicher wird er sich mir in immer veränderten bildern zeigen
mir eindrücke und erkenntnisse schenken