den moment wo h. den steilen hang in die grube fuhr habe ich gezittert – dachte sein hammerbagger würde sich überschlagen – aber gekonnt ist gekonnt – und er bricht diese widerborstigen betonwände entzwei – allen widerstand hat er hier gebrochen – nie sah ich einen anderen arbeiter auf diesem gefährt sitzen – meine bewunderung

an der neuen baustelle in der schillerstrasse wird ein neues auffangbecken gebaut in neuer technik – nicht eingesammelt im becker wird das wasser sondern durch ein rohrsystem abgeleitet in den kleinen bach unterhalb des hanges
ein loch – ein eingang – zu was – wird freigelegt – st. w. von wasserkassel macht mich darauf aufmerksam und wir rätseln was das wohl für ein geheimgang sein könnte – ich denke ein geheimgang in den bunker unterm bahnhof oder ein eigenes geheimes versteckschlupfloch – am nächsten tag haben sie es einfach zugebackert – wohl zu aufwendig und mit ungewissem ausgang wenn sies erkunden…
auch das licht spielt mit – gegenlicht zaubert – die bunten wände reizen mich – sie sind acht meter hoch und aufgeschichtet worden beim bau des hauptbahnhofs – interessant – die verschiedenen erdablagerungen konkurrieren mit richters linearen farbschürfungen – nur ideenreicher…









ich suche NELEs werk und finde es hinter einem bauzaun in der moritzstrasse zwischen grossem baugehabe – die parkplätze davor versperren den blick zusätzlich – wahrlich kein repräsentativer ort – dass es keine beachtung findet liegt einzig in der tatsache dass man hinter zäunen verstecktem keine wertschätzung zollen kann – es ist ein hohn das denkmal für in vernichtungslager verbannte einzusperren – also ausgrenzung zu wiederholen – fast 30 jahre nach der entstehung des werkes muten mich die herausfallenden gestalten deren namenlosigkeit in leeren hüllen dargestellt ist an als wäre es aktuelles geschehen



es waren gelungene kunstobjekte mit viel fantasie und in der ansammlung aus vielen schulen eine runde sache. interessante ideen sind da zusammen gekommen – vielleicht ein schwerpunktthema in diesen schulen die kunst weiterhin kritisch im auge zu behalten und mit zu weben…






diese haben gesichter – sind erstaunt und verwundert – erschrocken auch – aber auch befreit – die mittlere wischt sich den letzten traum aus den augen – alle halten ihre beine nach links und gekreuzt – sie sind sich einig – wohin die reise gehen wird können sie nicht erahnen – ihrem schicksal ausgeliefert aber für einen moment befreit und in ihre ganz eigene form gezogen – für einen moment gestalten der willkür anderer – doch ohne die hätten sie niemals wieder das licht der welt erblickt – auch sie – ganz besonders sie – von mir ausgeschaut und verewigt
wie ein grosser vogel der die lage überblickt – der sich aufplustert und nach luft ringt sich umblickt um zu verstehen – er nimmt für eine weile gestalt an – die eines vogels in der hoffnung – fortfliegen zu können und in den weiten des himmels zu verschwinden auf eine lange ewigkeit
sie recken sich und streben himmelwärts geniessen für eine weile die frische luft – erleben tag und nacht sonne und regen und nebel – sie tanzen rufen sich mut zu probieren die himmelsrichtungen aus ehe sie in einem anderen dasein wieder verschwinden
wie ein neues wahrzeichen – mir ist es nicht gelungen – es in einem kunstprojekt welches das erinnern an den bahnhof hält unterzubringen – zumindest war es eine zeitlang konkurrenz für den hohen schornstein der 1964 zu der kurhessischen molkereizentrale gehörte und jetzt auf dem grundstück der firma linss alter für mobilfunkanbieter genutzt wird – der überall und immerwieder auf meinen fotos und filmen auftaucht
zwischen den derben brocken mein kleines zartes rotschwänzchen – irgendwie ist es von dem grundstück nicht abzubringen – es begrüsst mich wippt auf und ab in rotschwänzchenmanier – es ist und bleibt sein revier – ich werde es im blick behalten und schaun ob es sich bei fraunhofer wieder einnistet










